Überbelastung, Stress, psychische Belastung: so beschreiben Kita-Mitarbeitende ihren Arbeitsalltag. Das möchten sie sich nicht länger gefallen lassen. Am Donnerstag haben VPOD-Mitglieder die Petition «Kita ist kein Kinderspiel» an die Regierung und den Grossen Rat übergeben. Darin fordern über 500 Kita-Mitarbeitende bessere Arbeitsbedingungen. «Konkret geht es vor allem um eine Verbesserung des Betreuungsschlüssels – das Verhältnis von Anzahl Kindern und Anzahl Mitarbeitenden. Dieses ist jetzt viel zu knapp bemessen», erklärt VPOD-Gewerkschaftssekretärin Alexandra Aronsky. Zudem wehre man sich gegen die tiefen Löhne.
Ungenügender Gegenvorschlag
Zurzeit beschäftigt sich die Bildungs- und Kulturkommission (BKK) des Grossen Rates mit einem Gegenvorschlag zur Kita-Initiative. Der Regierungsrat hat diesen ausgearbeitet. Den Kita-Mitarbeitenden geht er allerdings zu wenig weit, wie Alexandra Aronsky erklärt: «Im Gegenvorschlag geht es nicht um die Löhne. Es muss vorgeschrieben werden, dass diese Löhne höher sind, höher anfangen, und vor allem, dass sie sich weiterentwickeln. Es kann nicht sein, dass jemand 20, 30 Jahre am selben Ort arbeitet und nie eine Lohnerhöhung erhält.»
Neben einer Verbesserung der Lohnsituation fordert die Petition separat berechnete kinderfreie Arbeitszeit. Wer administrative Aufgaben am Computer erledigen muss, solle nicht gleichzeitig auf Kinder aufpassen müssen.
Einzig die Forderung, dass Praktikantinnen und Praktikanten im Betreuungsschlüssel nicht mehr gleich angerechnet werden, ist im aktuellen Gegenvorschlag des Regierungsrats enthalten.
«Niemand will in Kitas arbeiten»
«Unsere Arbeitssituation ist sehr prekär, darum sagen wir, jetzt reicht’s!», heisst es in der Rede zur Petitionsübergabe. Und: «Jetzt müssen Gelder fliessen, sonst wird der Kanton nicht mehr jedem Kind einen Kitaplatz garantieren können.» Denn das Bedürfnis nach familienexterner Betreuung wächst. «Mehr Kita-Plätze gibt es aber nicht, wenn es keine Leute gibt, die diese Betreuung leisten können. Und niemand will in einer Kita arbeiten bei diesen Arbeitsbedingungen», so VPOD-Gewerkschaftssekretärin Aronsky.
Der Ball ist nun beim Grossen Rat. Die Bildungs- und Kulturkommission muss entscheiden, ob der Gegenvorschlag entsprechend den Forderungen der Petition angepasst wird.
Für die Gesellschaft (Stichwort fehlendes qualifiziertes Personal in Gesundheitsberufen und vielen weiteren) und den Staat bringt es viel wenn gut ausgebildete Eltern die Kinder in die Kita bringen. Dafür müssen die KitabetreuerInnen unbedingt gerecht entlöhnt werden. Die, die nicht arbeiten wollen oder müssen, haben ja die Freiheit es nicht zu tun, aber bitte legt uns nicht Steine in den Weg sondern seid ruhig oder unterstützt uns.Report
Es reicht auch in der Pflege/ Hotellerie ( Hauswirtschaft)!!! Arbeiten am Fliessband und nurnoch abfertigen, Abends auf dem Zahnfleisch und geistig leer nach Hause kriechen. Frustriert und demotiviert weil den Beitrag und die Liebe die man gerne von Herzen schenken möchte nicht zeitlich drin liegt. Ein Gespräch zu führen bedeutet nurnoch Stress da andere Arbeit liegen bleibt. Danach anschiss kassieren dass nicht überall sauber gereinigt wurde.Report
Jetzt reichts!
Guter Titel!
Nur ist dies, ein Problem dieser Gesellschaft. Wieso sind die Kitas alles so überfüllt?
Weil es sich Eltern, nicht mehr Leisten können zuhause zu bleiben und ihre Kinder selbst zu betreuen!
Aber Erziehung gehört ja nicht in die Aufgabe der Betreuer wie mir in der Kita gesagt wurde, somit ziehen wir eine Generation auf welche kaum noch Erziehung hat was erwarten wir was daraus wird?
Kinder welche anders oder schwächer im Charakter sind gehen unter oder fangen an zu rebellieren was wiederum für überforderten Kitaangestellten führt und immer wie mehr «Tyrannen-Kinder» entstehen.
Um Kitas zu entlasten müsse man bessere finanzielle Unterstützung für Eltern haben, damit es auch wieder möglich ist, in der heutigen Zeit zuhause zu bleiben und sich um die Erziehung der Kinder selbst kümmern , diese Hoffnung habe ich aber lange schon aufgegeben.
Kita Mitarbeiter sollten unbedingt mehr verdienen denn Sie tragen sehr erheblich zur Zukunft mitbei, denn unsere Kinder sind die Zukunft!
Einem Arzt der Patienten heilt wird auch ein hoher Lohn ausbezahlt weshalb nicht auch den Menschen die unsere Kinder in den wichtigsten Lebensjahren betreuen, genau die Kinder, die später vieleicht einmal einen Patienten heilen sollen. Ein kleiner Text der zum Nachdenken anregt.
A. HürlimannReport
Wie wäre es, wenn die Eltern wieder mehr Verantwortung übernehmen. Schliesslich wollen alle Kinder aber keine Erziehung selber übernehmen. Denn alle Ausgaben die ihre Arbeit mitbringt sind bestimmt so hoch, dass man auch zu Hause sein kann.
Die die müssen Arbeiten, findet man im Verkauf oder so, wo «billige» Löhne normal sind. Ich weiss in der heutigen Zeit will das niemand hören. Trotzdem wünsche ich allen eine schöne Zeit.Report