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Der Telebasel News Beitrag vom 13. Januar 2023.
Basel

Neue Theaterleitung, alte Begeisterung: Mimösli 2023

Singen, lachen, klatschen: Die Premiere vom Mimösli 2023 bringt dem Publikum Freude. Aussergewöhnliche Musikstücke sorgen für Staunen und Gelächter.

Das Publikum lacht, klatsch, singt. Ein Zeichen eines vielseitigen Programms. Während zweieinhalb Stunden präsentiert die Vorfasnachtsveranstaltung Mimösli ihr neues Programm. Ein Wechsel aus lustigen Stücken,  Fasnachtsmusik und Schnitzelbänken.

Der Vorhang öffnet sich. Sechs Schwinger erscheinen. Vom Ensemble ertönen allseits bekannte Lieder – mal mit gewohntem Text, mal mit neu gedichteten Zeilen. Schnell wird klar, welche Thematik sich durch das Mimösli 2023 zieht: die gendergerechte Sprache. So ergänzt das Ensemble die Liedtexte entsprechend der Gendergerechtigkeit. Auch die Politik kommt nicht zu kurz im Programm. Insbesondere eine Imitation von Bundesrat Berset sorgt für erstes lautes Gelächter in den Reihen.

Queere und Quereinsteiger

Neben der Politik muss auch die BVB einige Sprüche einstecken. Auch wird die Energiekrise hie und da thematisiert. Doch der Fokus liegt auf der ethischen Korrektheit. Was gehört sich heute noch? Was eben nicht mehr? Im Mimösli gibt es ein genderneutrales Navigationsgerät, das männliche und weibliche Strassennamen gleichermassen befahren möchte. Lieder, in welchen eben nur von einem Mädchen und einem Jungen die Rede ist, müssen mit der ganzen Bandbreite von Queer bis non-binär ergänzt werden. Auch die kulturelle Aneignung ist im Programm vertreten.

Ein Weiterer Fokus liegt auf dem Fachkräftemangel. Sowohl der Kantonspolizei Basel als auch den Schulen fehlt es an Personal. Ein Zustand, der für Sketche genutzt wird. Während die Polizei in der Vorfasnachtsveranstaltung auf die Bevölkerung setzt und diese in Selbstverteidigungskursen schult, setzen die Bildungsinstitutionen auf Quereinsteiger. Szenen, die das Publikum zum lachen bringen.

Musikalisch Unerwartetes

Einen guten Vorgeschmack auf die Fasnacht gibt es dank Schnitzelbänken, einer Guggenmusik, einer Pfeiffergruppe und den Tambouren. Letztere zwei überraschten mit zusätzlich aussergewöhnlichen Auftritten – nebst klassischer Fasnachtsmusik. Bei der Musik der Pfeifergruppe «piccognito» beginnt das Publikum zu singen. Es wird mitgerissen auf eine Reise in die Berge, genauer gesagt in die Après-Ski-Hütten. Von Klassikern über Schlager – «piccognito» setzt alles zusammen.

Auch die Tambouren „d Rötzilisgge vo Stickstoff“ begeistern. Sie musizieren nicht nur mit ihren Trommeln, sondern auch mit Zeitungspapier, dem Cajón und Spielzeughammer. Für diese Leistung werden sie mit tobendem Klatschen belohnt.

Neues und Altes

Dani von Wattenwyl hat nicht nur das Häbse, sondern auch die Regie vom Mimösli übernommen. Komplett umgekrempelt hat er die Veranstaltung aber nicht. Insbesondere eine wichtige Sache ist dem Mimösli erhalten geblieben: Hansjörg Häbse Hersberger. Mit einer Solonummer verabschiedet sich der ehemalige Inhaber des Theaters von seiner geliebten Fasnacht und übergibt sie der nächsten Generation.

Die Stimmung nach dem Mimösli: freudig, und vor allem vorfreudig auf die drey scheenschte Dääg.

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