Der Schweizerische Fussballverband (SFV) hatte die Kandidatur im Oktober 2022 bei der UEFA eingereicht und erfährt breite Unterstützung von Bund und Kantonen. Als Austragungsorte sind Basel, Bern, Genf, Zürich, St. Gallen, Sion, Luzern und Thun vorgesehen. Im Dezember sicherte das Parlament die finanzielle Unterstützung der Europameisterschaft bereits zu. Nun hat auch der Grosse Rat die Unterstützung verabschiedet.
Eine Fussball Europameisteschaft in der Schweiz würde nämlich bedeuten, dass das Joggeli einer der Hauptaustragungsorte wäre. Eine gute Sache für die Stadt Basel, da waren sich die Parteien im Grossen Rat von links bis rechts einig. SVP-Grossrat Pascal Messerli sagte am Dienstag gegenüber Telebasel: «Basel muss generell schauen, dass es im internationalen Vergleich konkurrenzfähig bleibt, sei das mit Messen, Kongressen, Konzerten, oder eben auch Sportveranstaltungen.» Dazu gehöre auch, dass man sich bereit erklärt, solche Veranstaltungen durchzuführen. Messerli sagt: «So gibt man Basel auch ein Gesicht im internationalen Wettbewerb, da würde sich eine solche Frauen-EM sehr gut eignen.»
Frauenfussball-Boom dank der EM
Der Frauenfussball erfreute sich in den letzten Jahren einer steigenden Aufmerksamkeit. Letzten Sommer trug Grossbritannien die Europameisterschaft aus. Es war die bisher grösste dieser Art. Für Basel wäre eine Austragung nicht nur medial gesehen sehr attraktiv. Auch für den Tourismus und die Gastronomie wäre es sicherlich eine gute Partie – und nicht zuletzt für den Sport an sich, meint SP-Grossrätin Melanie Eberhard. «Ich erhoffe mir natürlich auch für den Fussball und den Frauensport in der Region, dass er einen Boost erhält. Dass wir der Gleichstellung im Sport etwas näher kommen und sich Mädchen in der Region für den Fussball begeistern lassen», so Eberhard.
Melanie Eberhard hat zum Fussball einen ganz persönlichen Zugang. Sie spielte nicht nur jahrelang als Juniorin im Verein, sondern ist heute auch Teil des FC Grossrats.

Die Frauen EM hat im Grossen Rat also per se ein gutes Standing. Die beantragten Ausgaben von rund 2,7 Millionen Franken wurden wie erwartet unbestritten angenommen. «Ich glaube, es ist generell ein wenig ein Problem, dass bei solchen Sportevents von den Austragungsorten immer mehr Geld gefordert wird, dass man da bei den Verbänden auch zu wenig bodenständig ist. Das müsste man generell überall anschauen. Aber deshalb jetzt hier das Geld nicht zu sprechen, das wäre der falsche Ansatz. Ich denke, wir müssen das Geld sprechen und dem eine Chance geben», so Messerli.
Das Uefa-Exekutivkomitee wird Anfang April 2023 entscheiden, wer den Zuschlag erhalten wird. Neben der Schweiz kandidieren Frankreich, die Ukraine, Polen sowie ein Bündnis aus vier nordischen Ländern (Dänemark, Norwegen, Finnland, Schweden).