In der schneereichen Stadt Aomori wurde ein Schwimmbecken einer verlassenen Grundschule mit Isoliermaterialien versiegelt, um darin angehäuften Schnee kalt zu halten. Bei dem Projekt eines örtlichen IT-Startup-Unternehmens und der Universität für Elektro-Kommunikation in Tokio soll eine Turbine mit Energie angetrieben werden, die entstehe, wenn durch den Schnee gekühlte Flüssigkeit durch die Wärme der Umgebungsluft verdampfe. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo am Sonntag.
Aomori kippt Schnee ins Meer
In Aomori werden jedes Jahr nach heftigen Schneefällen grosse Mengen davon von den Strassen geräumt und unter anderem ins Meer gekippt. Dabei entstehen hohe Kosten. Nun will die Stadt mit dem Projekt herausfinden lassen, ob es sich machen lässt, den überschüssigen Schnee in grösserem Umfang für die Stromgewinnung zu nutzen. Damit könnte Stromausfällen auf umweltfreundliche Weise vorgesorgt werden, hiess es. «Schnee wurde bisher etwas Lästiges behandelt, aber wir können ihn gut gebrauchen», wurde ein Vertreter der Stadt zitiert.
Im Frühjahr soll mit der Stromgewinnung begonnen werden. Eine der Herausforderungen stelle die Suche nach einer ausreichend grossen Anlage zur Lagerung von Schnee sowie die Speicherung von erwärmter Luft in kalten Jahreszeiten, berichtete Kyodo. Um einen grossen Temperaturunterschied zu erzielen, erwäge das Unternehmen die Nutzung von Wärme aus heissen Naturquellen. Es sei eine erneuerbare Energiequelle, die einzigartig in einer Region mit starkem Schneefall sei. Die Firma wolle damit einen neuen Wirtschaftszweig begründen.