Nach Basel und Pratteln ist nun auch die Plakette der Allschwiler Fasnacht enthüllt worden. Nach dem Motto «Mir gänn unsere Sänf drzue» zeigt die Plakette Fasnächtlerinnen und Fasnächtler, welche sich aktiv an der Lokalpolitik beteiligen möchten und deshalb die Wiedereinführung der Gemeindeversammlung fordern.
Das passende Fasnachtsmotto dazu lautet: «Zrugg zur Gmeindsversammlig» und soll dazu anregen, das in Allschwil praktizierte Modell «Einwohnerrat» zu überdenken.
Zeit zum Nachdenken
Der Allschwiler Einwohnerrat feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges bestehen. Solange gibt es auch keine Gemeindeversammlung mehr. Höchste Zeit, die Leute zum Denken anzuregen, erklärt Obmann Adrian Butz: «Wo stehen wir heute nach 50 Jahren? Was hat der Einwohnerrat gebracht? Und ist es vielleicht an der Zeit, eine noch direktere Demokratie zu haben?»
Mit dem Sujet wolle sich das Comité nicht direkt in die Politik einmischen. Per se gehe es auch nicht darum, die Arbeit des Einwohnerrats zu kritisieren. Vielmehr soll das Thema «fasnächtlich» angestossen werden. «Diverse Dinge deuten darauf hin, dass das Interesse am Einwohnerrat verloren geht. Beispielsweise nimmt fast niemand an den öffentlichen Sitzungen teil», sagt Butz. Auch die Wahlen würden zeigen, dass es immer schwerer sei, Leute für den Einwohnerrat zu begeistern, so der Obmann weiter.
So sehen die Plaketten 2023 aus. (Bild: Wildviertel-Clique Allschwil)
Henry Vogt, Präsident des Allschwiler Einwohnerrats, nimmt das Sujet mit Fassung. «Ich sehe dies natürlich positiv. Das 50-jährige Bestehen zeigt, dass wir gute Arbeit leisten». Er habe mit diesem Sujet gerechnet.
Der Plakettenentwurf stammt von der Allschwiler Grafikerin Vera Wallnöfer. Bereits im Herbst 2022 wurde die Plakette in einem anonymen Wettbewerb ausgewählt, an dem sich mehrere KünstlerInnen beteiligten. Die Preise der Allschwiler Fasnachtsplakette 2023 bleiben gleich wie bisher. So kostet die Plakette in Kupfer 8 Franken, in Silber 16 Franken und in Gold 40 Franken.
