Die Roche will weiterhin hoch hinaus, doch es regt sich Widerstand gegen die neusten Bebauungspläne. (Keystone)
Basel

Heimatschutz reicht Einsprache gegen neuen Bebauungsplan ein

Der Heimatschutz Basel wehrt sich gegen den Bebauungsplan für das Roche Südareal.

Roche möchte das Südareal am Rhein umgestalten. Dabei sind ein grosser Park und ein dritter Turm vorgesehen. Ein konkretes Bauprojekt existiert noch nicht, AnwohnerInnen wehren sich trotzdem schon gegen die Pläne und haben Einspruch eingelegt. Auch der Heimatschutz Basel wehrt sich gegen die Bebauungspläne. Im Fokus steht dabei die Erhaltung der Bauten 52 und 27.

So wird verlangt, diese nochmals in Erwägung zu ziehen. «Die Absicht von Roche und ihrer Hausarchitekten, den Salvisberg-Kern von Bau 27 an einem verschobenen Standort zu rekonstruieren, ist als Eingeständnis zu werten, dass bei einem Totalabbruch architekturgeschichtlich hochrangige Werte für immer verloren gehen würden», so der Wortlaut der Medienmitteilung des Heimatschutzes.

2021 liess der Regierungsrat den Heimatschutz abblitzen

Eine Rekonstruktion mit Originalelementen entspreche aber in keiner Weise «international anerkannten denkmalpflegerischen Standards». Dennoch wäre der damit verbundene finanzielle Aufwand sehr gross. Der Heimatschutz Basel hatte sich mit seinem Anliegen in Form eines Verwaltungsrekurses bereits an den Regierungsrat gewandt. Mitte 2021 folgte dann die Rückmeldung des Regierungsrats: Auf den Verwaltungsrekurs wurde nicht eingetreten. Der Heimatschutz zeigte sich damals irritiert über diesen Entscheid, der intern für Kopfschütteln gesorgt hatte.

Der Entscheid komme einer Rechtsverweigerung gegenüber den in Denkmalschutzfragen rekursberechtigten Organisationen gleich. Im Verwaltungsrekurs hatte der Heimatschutz auch eine Stellungnahme des Forschungsteams Salvisberg zitiert, den besten Kennern der historischen Entwicklung des Roche-Areals: Sie kommen zum Schluss, dass in den Intentionen der Bauherrschaft und im erwähnten Gutachten die Bedeutung des Nachfolgearchitekten von Salvisberg, also Roland Rohn, kleingeredet und sogar «komplett negiert» werde.

Ein Wettbewerb könnte Klarheit schaffen

Roland Rohn ist Architekt des alten Hochhauses Bau 52 und entwickelte den Bau 27 von Salvisberg weiter und baute ihn auf die heutige Grösse aus. Das Salvisberg-Team beurteilte die Situation wie folgt:

«Roche hatte die Chance, sich mit einer behutsamen Transformierung des Areals an die Spitze einer nachhaltigen und umweltbewussten Baukultur zu setzen. Die Ikonen der Industiebau-Moderne können ohne grössere Probleme in einem Ensemble aus Alt und Neu erhalten bleiben, wenn das Areal als duchgrünter Campus zur Rheinfront geöffnet wird. Ein Wettbewerb kann hier Klarheit schaffen».

Der Heimatschutz Basel schliesst sich dieser Beurteilung an.

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