Argentiniens Captain Lionel Messi wird nach dem WM-Sieg gegen Frankreich der Pokal überreicht. Gleichzeitig wird dem 35-Jährigen von Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani und Fifa-Chef Gianni Infantino überraschend ein arabisches Gewand angezogen. Der Veranstalter erntet dafür viel Kritik, Ex-Fussballstars und ExpertInnen reagierten mit Unverständnis auf die Geste. Der Vorwurf: Lionel Messi sei instrumentalisiert worden, das weiss-blaue Trikot in einem wichtigen Moment seiner Karriere fast gänzlich verdeckt.
Bei dem schwarzen Kleidungsstück mit goldenem Saum handelt es sich um einen sogenannten Bischt. Ein edles Übergewand, das vornehmlich im arabischen Raum und traditionell nur bei besonderen Anlässen getragen wird. Vorrangig wird es in Katar von wichtigen Personen am Nationalfeiertag getragen. Jetzt trägt es Messi auf dem Siegerfoto vor seiner jubilierenden Mannschaft, als er den goldenen WM-Pokal in die Höhe streckt.
«Warum? Einfach nur, warum?»
Der frühere Weltmeister Bastian Schweinsteiger findet die Aktion unpassend: «Das kann man später in der Kabine machen. Ich glaube, da war Messi selber auch nicht glücklich. Die Aktion war in meinen Augen nicht gelungen. Man spielt Fussball, um den Pokal im Trikot deines Heimatlandes in die Luft zu strecken», sagt er in der ARD.
Auch der langjährige argentinische Nati-Spieler Pablo Zabaleta war nach der Aktion irritiert: «Warum? Einfach nur warum? Es gab keinen Grund, das zu machen», kommentierte er in der BBC.
Die ehemalige deutsche Nationalspielerin Tabea Kemme sagte bei MagentaTV: «Ihn da zu instrumentalisieren – autsch!». Michael Ballack fügt hinzu: «Es ist ein bisschen irritierend. Aber es spricht für seinen Anstand, dass er das anbehält.»
«Wie man eines der ikonischsten Fussballfotos aller Zeiten zerstören kann», twitterte derweil der britische Sportjournalist Charles Watts.