Ein dritter Roche-Turm?
Roche will einen neuen Turm bauen. Schon jetzt ist klar: Die Anwohner werden Einspruch gegen die Bebauungspläne erheben. Über 220 Meter hoch soll der neue Turm der Roche werden, also nochmal gut 15 Meter höher als der Turm 2. Der Verein «Hauseigentümer und Anwohner im Wettstein», kurz: HEAW, findet, dass dies viel zu hoch sei. «Je höher, desto mehr Schatten in der Umgebung. Wir haben jetzt schon einen massiven Schattenwurf», sagt der Präsident des Vereins Roland Hofmann gegenüber Telebasel. In seinem Garten gedeihe vor allem noch das Moos.
Ein konkretes Bauprojekt zum Turm existiert noch nicht. Aktuell bestünde auch noch kein unmittelbarer Bedarf, heisst es im Bericht zur Planauflage. Und trotzdem: Längerfristig plant die Roche in die Höhe zu bauen. Im Südareal will sie Platz für einen neuen Turm schaffen und Laborgebäude am Rhein abreissen. Den Anwohnenden graut es vor der nächsten Baustelle. Aber es gibt auch Kritik von anderer Seite: «Die Rochetürme sind das auffälligste Zeichen für den Dominanzanspruch der Pharma in Basel. Kaum ist ein Turm fertig, verkündet Roche, dass sie einen noch grösseren will. Dabei stehen in Basel über 100’000 Quadratmeter Büros frei», sagt Basta-Grossrätin Tonja Zürcher in einer Bajour-Debatte. LDP-Grossrat Jeremy Stephenson jedoch meint an derselben Stelle, Basel müsse Ja sagen. Ein grosser Teil unseres Wohlstandes hänge von Roche ab. P.S. Auch die BIZ plant einen weiteren Turm.
Luxus oder notwendig: 13. AHV-Rente?
Haben oder nicht haben, heisst ein Filmwerk von Howard Hawks. Der Titel könnte auch für die aktuelle Debatte unter der Bundeshauskuppel gesetzt werden: die Initiative für eine 13. AHV-Rente des Gewerkschaftsbundes. Finanziert werden soll sie mit Lohnprozenten und den Gewinnen der Schweizerischen Nationalbank. Der Nationalrat lehnte sie diese Woche ab.
Diejenigen, die Linke, die vom Nicht-Haben her die Sache betrachten, sagten, die AHV könne die Funktion der Existenzsicherung vielen Menschen nicht erfüllen. Diese Menschen könnten nicht am sozialen Leben teilnehmen – und entsprechend auch nichts ausgeben oder in wirtschaftlichen Umlauf bringen. Diesen Menschen stehe auch die dritte Säule als Vorsorgevariante nicht offen: Sie hätten dazu schlicht kein Geld am Ende des Monats. Und: die zweite Säule sei nicht effizient. Ein AHV-Ausbau sei nötig für ein «Alter in Würde».
Die anderen, die Bürgerlichen, die aus Haben-Sicht argumentieren, sagen, diese 13. AHV-Rente würden auch reiche Menschen erhalten und dies sei sinnlos. Die AHV stehe für Umverteilung, auch von jung an alt. Überhaupt, es gebe viele Menschen im Rentenalter, denen es gut gehe. Und für die anderen gebe es die Ergänzungsleistungen. Im Übrigen müsste sowas auch erst finanziert werden – und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer sei auch nicht sozial. Wir fragen: Wird gegenwärtig bei den Renten (auch 2. Säule) geschmürzelt, müsste das reichste Land der Welt den Wohlstand breiter verteilen, oder ist das Rentensystem leistungsfähig genug – sofern in Zukunft auch die Erhöhung des Rentenalters nicht mehr ein Tabu ist?
Ist die Zeit der Feuerwerke vorbei?
Für die einen sind Feuerwerke ein majestätisches, erhebendes Massenspektakel, für die anderen eine unnütze, umweltschädigende Knallerei, die die Tiere und Kleinkinder erschreckt. Aktuell wird das Thema diskutiert, weil das traditionelle Basler Silversterfeuerwerk laut der BZ mangels Co-Sponsoren abgesagt wurde. Die BaZ schrieb: Christoph Bosshardt von Basel Tourismus findet das zwar schade, sieht darin aber auch einen Hinweis, dass es nicht mehr erwünscht ist. «Davos erliess 2020 als erste Gemeinde der Schweiz ein gesetzlich verankertes Verbot für Feuerwerk.» In Basel ist kürzlich ein entsprechender Vorstoss gescheitert. In mehreren Städten, auch in Basel, sucht man nach Alternativen, etwa Laser- und Drohnenshows.
Die Gäste:
- Lisa Mathys, Co-Präsidentin SP BS
- Marcel Rohr, Chefredaktor Basler Zeitung
- Pascal Messerli, Präsident SVP BS
Den Sonntags-Talk zu diesen Themen sehen Sie am 18. Dezember 2022 um 19.15 Uhr live und danach jederzeit auf telebasel.ch.
Marcel Rohr sollte doch als Chefredaktor der Basler Zeitung wissen, dass weder Roche noch Novartis eine
Chemiefirma ist, sondern Pharmaunternehmen.Report