Passanten dürften nicht schlecht gestaunt haben, als sie am Samstagabend die sperrangelweit offenen Fenster der Asylunterkunft in Liestal sahen. Es war klirrend kalt, und zum Stosslüften waren die Fenster definitiv zu lange gekippt.
Was war geschehen? Das Gerücht machte die Runde, die Fenster liessen sich nach einem Feueralarm nicht mehr schliessen und die Asylsuchenden müssten auf andere Zentren umverteilt werden.
Steuerungsproblem statt Feueralarm
Reto Kormann vom Staatssekretariat für Migration SEM präzisiert gegenüber Telebasel: Es habe keinen Feueralarm gegeben, sondern ein Steuerungsproblem beim Schaltpult für die Fenster und das Licht. Das Pult sei für alle frei zugänglich, und die untergebrachten Personen würden sich «gemäss Betreuung regelmässig daran zu schaffen machen», wie Kormann sagt.
Ein solcher Vorfall habe am Samstagnachmittag zum Problem geführt, worauf sich die Fenster nicht mehr hätten schliessen lassen.
Suche nach alternativen Unterkünften
Da es in der Unterkunft schnell eiskalt wurde, mussten die Betreiber eine Lösung finden. «Nachdem klar war, dass der Schaden innert nützlicher Frist nicht mehr zu beheben war, suchten wir nach verfügbaren alternativen Unterkunftsplätzen und verteilten die Personen auf andere Zivilschutzanlagen in Arlesheim, Kleinhüningen und Basel», so Kormann. Die Massnahme betraf rund 150 Asylsuchende.
Die vorübergehend andersweitig untergebrachten Personen konnten laut Kormann am Montagnachmittag in die Unterkunft in Liestal zurückkehren. «Wir prüfen nun zusammen mit dem Betreiber der Halle, welche Vorkehrungen möglich sind, um künftige Fehlmanipulationen zu verhindern.»