Sie alle wollen Thomas Weber (SVP) in der Baselbieter Regierung beerben. Als einziger bisheriger Baselbieter Regierungsrat wird er nächsten Februar nicht mehr in den Ring steigen. Die Verteidigerin SVP hat in der rechten Ecke ein politisches Schwergewicht aufgestellt, die SVP-Nationalrätin Sandra Sollberger. In der linken Ecke der Angreifer, Landrat Thomas Noack, der für die SP einen zweiten Sitz gewinnen soll. Doch auch die Mitteparteien werfen den Hut in den Ring: Die GLP mit Manuel Ballmer, die EVP mit dem Muttenzer Gemeinderat Thomi Jourdan.
Die vier Kandidaten waren im vergangenen Sonntagstalk, um sich zu den wichtigsten Baselbieter Themen einen rhetorischen Schlagabtausch zu liefern. Diskutiert wurde über Uni-Baudebakel, Vermögenssteuer und das Windrad in Muttenz. Let’s get ready to rumble, Ding, ding, ding…
Runde 1: Uni-Baudebakel
Diese Woche wurde kommuniziert, dass sich die Universität Basel zum zweiten Mal in kürzester Zeit massiv verkalkuliert hat. Nach dem Biozentrum soll jetzt auch ein Forschungsgebäude 153 Millionen mehr kosten. Die vier Kandidaten sind sich aber alle eigentlich einig, dass das gar nicht so schlimm ist. Schliesslich habe man dieses mal, im Vergleich zum Biozentrum wenigstens genug früh kommuniziert. Sie wiegeln alle so gekonnt ab, man könnte meinen, sie seien die verantwortlichen Regierungsräte.
Einigkeit auf den Sonntagtalk-Sesseln: Die erste Runde wird zum leichten Sparring.
Runde 2: Vermögenssteuer
Als es dann in der zweiten Runde um die Steuerrevision geht, über die Baselland nächsten Sonntag abstimmt, hat die Einigkeit ein Ende. Hier heisst es dann drei gegen einen. Sollberger (SVP), Ballmer (GLP) und Jourdan (EVP) finden, dass die Vermögenssteuer im Baselbiet gesenkt werden soll, damit Wohlhabende nicht aus dem Kanton ziehen. Thomi Jourdan bemängelt an dieser Stelle einzig, dass man im gleichen Moment nicht auch etwas für tiefere Einkommen macht: «Basel-Stadt hat das anders gemacht, dort hat man ein Paket geschnürt und über Parteigrenzen heraus einen Kompromiss erarbeitet.»
Thomi Jourdan (EVP) ist bei der Steuerreform etwas zwischen den Stühlen, unterstützt sie aber trotzdem.
Sandra Sollberger betont hingegen, dass mit der Revision auch der Vermögensfreibetrag erhöht wird, wovon der Mittelstand profitieren würde. Sie nutzt die Gelegenheit aber auch, um eine Lanze für Gutbetuchte zu brechen: «Es ist falsch, wenn man immer abschätzend von den Millionären spricht, wenn von ihnen der Grossteil unserer Steuereinahmen kommt.»
Sandra Sollberger (SVP) versteht nicht, warum alle immer auf den Millionären rumhacken.
Thomas Noack ist gegen die Steuerreform, lässt sich aber nicht davon irritieren, dass er hier in der Unterzahl ist. «Können wir uns das leisten?», fragt er so entspannt, dass man sich fragt, ob er in dieser Runde schon das Handtuch geschmissen hat.
Noak (SP) macht sich sorgen, ob man sich das Uni-Debakel trotz Steuersenkung leisten kann.
Runde 3: Windräder
In der dritten und letzten Runde werden dann doch noch die harten Bandagen montiert, als es um das Windrad in Muttenz geht. Am 13. Dezember stimmt die Gemeinde Muttenz erneut über ein Windrad ab, obwohl dieses 2021 bereits abgelehnt wurde. Hier sind sich die drei Herren in der Runde einig, dass man unbedingt nochmals über das Kraftwerk diskutieren muss. Sollberger unterstützt Windräder grundsätzlich auch, hält das vorliegende Projekt aber für Symbolpolitik. «Einfach nur ein Pilotprojekt in der Gemeinde zu haben, um ein gutes Gefühl zu haben beim Einschlafen, das finde ich nicht sinnvoll», sagt Sollberger.
Kurz vor Ende kommt es zu einem kurzen Gerangel.
Der Angriff geht also in Richtung des Muttenzer Gemeinderates Jourdan. Bevor es aber so richtig zur Sache geht, schliesst Ringrichter äh Chefredaktor Chappuis die Sendung ab. Und das ganz ohne Verletzungen, Tiefschläge oder technisches K.O. So das waren jetzt aber wirklich die letzten Box-Metaphern.
Telebasel liegt mit der Aussage möchte gern sehr gut . Es erschreckt mich schon wenn ich hier den Artikel anschaue. Nein Danke! Bitte nicht !Report