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Der Telebasel News Beitrag vom 9. November 2022.
Basel

Mehr Herzmuskelschäden nach Booster als erwartet

Die Uni Basel teilt mit, dass bei knapp 3 Prozent der Geimpften nach dem ersten Booster Schäden der Herzmuskelzellen auftreten. Ein Experte gibt Auskunft.

Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Universität Basel und des Universitätsspitals Basel hat die Auswirkungen der Covid-19-Booster-Impfung auf den Herzmuskel untersucht. Vorübergehende milde Schädigungen seien häufiger als bisher angenommen, so das Ergebnis. Von einem Fachjournal sei dies allerdings noch nicht begutachtet worden, schreibt die Universität Basel in einer Medienmitteilung am Mittwoch.

Nur milde Effekte

Bei knapp 3 Prozent der Geimpften seien Hinweise auf eine vorübergehende milde Schädigung der Herzmuskelzellen gefunden worden, die nur mit sehr sensitiven Methoden feststellbar ist. Die Ursachen seien bislang aber noch unklar. «Aus der früheren, passiven Beobachtung der schweren Fälle hatte man geschlossen, dass von 100’000 Geimpften etwa 35 eine Herzmuskelentzündung entwickeln. In unserer Studie haben wir Hinweise auf milde, vorübergehende Herzmuskelzellschäden bei 22 der 777 Teilnehmenden festgestellt, also bei 2,8 Prozent statt der erwarteten 0,0035 Prozent», sagt Kardiologe Christian Müller im Interview der Universität Basel.

Dort ordnet der Experte die Resultate der Studie ein. Die Effekte der Schädigung seien mild: «Symptome können Kurzatmigkeit, Müdigkeit, vielleicht auch Druck auf der Brust sein, aber wie gesagt eher mild und unspezifisch», wird Müller zitiert.

Experte: Impf-Empfehlung bleibt gleich

Die Impf-Empfehlung – auch für Herz-Kreislauf-PatientInnen – bleibe aber gleich. «Diese Gruppen haben ein höheres Risiko für schwere Verläufe mit gravierenden gesundheitlichen Folgen. Doch der hohe Nutzen eines starken Impfschutzes für diese Gruppen steht ausser Zweifel», so der Kardiologe. Dass die mRNA-Impfung zu wenig erprobt sei, sei nicht der Fall, meint der Experte: «Ohne diese Entwicklung wäre der Schaden durch die Pandemie um mehrere Grössenordnungen höher gewesen.»

Der Ball, um die Impfstoffe nun weiter zu verbessern, liege bei den Impfstoffherstellern. Bei der Sicherheitsprüfung der Auffrischimpfungen müssten diese künftig das Phänomen der Herzmuskelzellschädigung ebenfalls berücksichtigen.

Auf Sport verzichten

Christian Müller empfiehlt, und diese Empfehlung gibt es bereits, sich in den ersten Tagen nach der Impfung mit Sport zurückzuhalten, «um den Herzmuskel in diesem Zeitfenster nicht zusätzlich zu belasten und Schädigungen gegebenenfalls zu verschlimmern». Dass Sport die Schädigung verschlimmern würde ist aber wissenschaftlich nicht bewiesen.

Medikamente oder Methoden, um eine allfällige Schädigung der Herzmuskelzellen nach der Impfung zu verhindern, gebe es bisher nicht.

6 Kommentare

  1. Wir haben in der EU eine Übersterblichkeit und viele Probleme mit Herz-/Kreislofproblemen.
    Jetzt kommt so eine Studie raus und der Arzt sagt die Impfung ist gut. Die Impfung sollte sofort gestoppt und der gesamte Impfstoff noch einmal unter die Lupe genommen werden.Report

  2. Jetzt kommt wohl die Zeit wo sich wird zeigen, was damals nie getestet werde konnte. Und vielleicht wird es auch nicht bei dem bleiben. Erinnert ihr euch noch wie damals zwischen ungeimpfte und geimpften ein Keil gesteuert würden. Wie man die ungeimpften an den Pranger stellte. Und jetzt? Könnte ja auch sein, wer beim Corona durch die Impfung ein leichtere Verlauf hat, jetzt vielleicht unter Herzmuskelentzündung könnte leiden. Es war einfach die Zeit und jedem sein Recht zu entscheiden und man vielleicht Zeit der Erkenntnis brauchte jeder für sich selbst. Die einen waren davon überzeugt und andere verunsichert. Man darf desseegen niemand verachten. deswegen.Wir sitzten doch damals, wie heute im gleichen Boot und dass egal ob geimpft, geboostert oder ungeimpft.
    Ich bin kein Arzt, kenne die Spätfolgen auch nicht, aber ich denke auch Herzmusklelentzündung-(en) sind nicht zu unterschätzen.
    In diesem Sinne bleibt Gesund.Report

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