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Der Telebasel News-Beitrag vom 5. November 2022.
Basel

Viele Standbetreiber setzen auf Twint statt Kartenzahlung

Hohe Gebühren, schlechter Internetempfang und zu lange Wartezeiten: An der Herbstmesse kann man noch immer nicht an allen Ständen mit der Kreditkarte bezahlen.

Auch dieses Jahr stehen die Leute vor den Bankautomaten rund um die Herbstmesse Schlange. Trotz der Corona-Pandemie ist es an vielen Ständen noch nicht möglich, kontaktlos zu bezahlen. Das kommt bei den MessebesucherInnen nicht immer gut an: «Finde ich eigentlich ziemlich schade, vor allem nach der ganzen Covid-Zeit, in der man eigentlich fast nur noch mit der Kreditkarte zahlen konnte», erzählt Matthias aus Ittingen.

Besonders die jüngere Generation hat nur noch selten Bargeld dabei. So auch Sonja Motaung aus Thun: «Wir haben jetzt im Voraus ein bisschen Geld abgehoben, weil wir gedacht haben, dass es vielleicht doch noch ein Problem sein könnte. Aber eigentlich zahle ich sonst mit Twint oder mit der Karte.»

Kartenzahlung zu umständlich

Die Standbetreiber erzählen von unterschiedlichen Gründen, warum ihre KundInnen nicht mit der Kreditkarte bezahlen können. «Wir haben auf der Messe eine Tradition. Ich finde es einfach schön, wenn die Leute auf die Messe kommen, sich Zeit nehmen und mit Geld bezahlen», lautet die Begründung von Guido Buchmüller vom Stand «Koche an dr Strooss».

Moana Scheffbuch von der Confiserie «Pascal’s süsses Paradies» findet das Zahlen mit der Karte zu umständlich. «Wir haben teilweise kleinere Beträge. Die Unkosten vom Gegenüber wie auch von uns sind einfach zu gross. Und wir finden auch, dass an eine Messe Bargeld gehört.»

Auch Lucie Häring-Hohler vom Stand «Hohlers Schoggimagebrot» ist unzufrieden mit den hohen Gebühren, die bei der Kartenzahlung anfallen – diese betragen rund 1,5 bis 2,5 Prozent. Aber auch die Internetverbindung auf dem Petersplatz ist nicht immer gut. Darum ist das Bezahlen mit der Kreditkarte bei ihnen erst ab 10 Franken möglich. «Wir mussten das so eingrenzen, weil das sehr aufwendig ist mit der Karte – sehen sie; jetzt haben wir keine Verbindung hier draussen. Das ist nicht wie in einem Laden. Und es braucht sehr viel Zeit», erläutert Lucie Häring-Hohler im Interview mit Telebasel.

Twint – die neue Lösung?

Die Probleme, die durch das Bezahlen mit der Karte entstehen, kennt auch Gian Jonasch von der «Confiserie Jonasch». «Es liegt auch am Umstand, dass gewisse Kartensysteme zeitweise blockieren. Das heisst, wenn viele Leute auf einem Platz sind, haben wir einfach eine riesige Trommel an Geräten, die überlastet sind», so der Co-Präsident vom Schweizerischen Marktverband Sektion Nordwestschweiz.

Seit diesem Jahr kann man in der Confiserie Jonasch aus diesem Grund nicht mehr mit der Kreditkarte bezahlen. Neu werden nur noch Twint oder Bargeld akzeptiert. «Wir haben ehrlich gesagt umgestellt. Wir bieten mittlerweile nur noch Twint oder Barzahlung an. Mit dieser Schiene fahren wir genial, ganz ehrlich.»

Auch Peter Howald bietet an seinem Imbissbetrieb Twint an, zusätzlich zur Kartenzahlung: «Man muss das anbieten heute. Viele Junge haben Twint auf dem Handy. Und wenn wir das nicht anbieten, dann laufen sie davon.»

2 Kommentare

  1. Für Selbständige klein Betriebe ist das bezahlen mit Karte eine finanzielle Einbusse. Hohe Gebühren!
    Deshalb sollte wieder mehr Bargeld verlangt werden.
    So hat man die Ausgaben / Einnahmen auch besser unter Kontrolle.
    Ich spreche aus eigener Erfahrung.Report

  2. Bargeld wird noch lange nicht abgeschafft, das ist gut so und die Jungen werden das akzeptieren müssen oder zuhause bleiben, falls das ein Problem sein sollte. Und wenn der Strom fehlt, geht auch nichts mehr. Wohlstandsverwöhnte und-verwahrloste junge Leute. Auch die kommen noch auf die Welt.Report

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