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Deutsche Testpflicht für Reisende aus China wohl ab Montag

Das Coronavirus stellt die Schweiz und die Welt auf den Kopf. Hier im Ticker bleiben Sie über die aktuellen Ereignisse auf dem Laufenden.
Deutsche Testpflicht für Reisende aus China wohl ab Montag

Die verschärften Einreiseregeln für Reisende aus China greifen in Deutschland voraussichtlich von Montag an. Das sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Freitag in Berlin.

Die kurzfristig geänderte Einreiseverordnung sollte ihren Angaben zufolge noch an diesem Freitag im Kabinett beschlossen werden. Das geht per sogenanntem Umlaufbeschluss, ohne dass das Kabinett zusammenkommt. Man erwarte, dass die Verordnung am Montag um 0.00 Uhr in Kraft treten werde, sagte sie.

Reisende aus China sollen dann wegen der rasant gestiegenen Corona-Zahlen in der Volksrepublik vor einem Abflug nach Deutschland mindestens einen negativen Antigenschnelltest vorweisen müssen, der maximal 48 Stunden alt ist. Kontrolliert werden soll das den Angaben zufolge von den Fluggesellschaften. Zudem seien von den Behörden Stichproben bei der Landung geplant. Wie andere Länder will Deutschland ausserdem das Abwasser von Flugzeugen aus China auf mögliche neue Coronavirus-Varianten untersuchen.

Deutschland setzt mit der Testpflicht eine Empfehlung aus Brüssel um. Gesundheitsexperten der 27 EU-Staaten hatten am Mittwochabend nach Beratungen nachdrücklich dazu geraten, eine solche Pflicht einzuführen.

EU überlässt Test-Pflicht Mitgliedsstaaten

Trotz einer massiven Coronavirus-Ansteckungswelle in China haben sich die EU-Staaten nicht auf eine Testpflicht für Reisende aus der Volksrepublik einigen können – empfehlen diese aber nachdrücklich.

Wie die schwedische Ratspräsidentschaft am Mittwochabend nach einem Treffen von Gesundheitsexperten der Mitgliedsstaaten in Brüssel mitteilte – mit am Tisch auch die Schweiz -, werden die EU-Länder nachdrücklich dazu aufgefordert, für alle Reisenden aus China in Richtung Europa vor der Abreise einen negativen Corona-Test vorzuschreiben, der nicht älter als 48 Stunden sein soll.

Einig sei man sich darin, das Tragen einer medizinischen oder einer FFP2-Maske an Bord der Flugzeuge zu empfehlen, sowie China-Reisende mit Gesundheitshinweisen zu versorgen. Mitte des Monats sollten die Massnahmen überprüft werden. Die Entscheidungen sind für die einzelnen EU-Staaten nicht bindend, gelten jedoch als wichtige Leitschnur.

Schweiz prüft noch - Deutschland handelt

Die Schweiz nimmt die Ergebnisse dieser Sitzung zur Kenntnis, wie das BAG schreibt, und «prüft sie nun eingehend, insbesondere unter Berücksichtigung epidemiologischer Kriterien». Diese Prüfung der Empfehlungen sei nun im Gange, hiess es am Donnerstag.

Gleichentags hatten Deutschland, Schweden und Belgien eine Test-Pflicht für Reisende aus der Volksrepublik angeordnet. Etliche EU-Staaten wie Italien, Frankreich oder Spanien haben die Einreiseregeln in den vergangenen Tagen bereits auf eigene Faust verschärft.

Knapp einen Monat nach dem Ende der fast drei Jahre lang verfolgten Null-Covid-Strategie haben sich in China bereits einige Hundert Millionen Menschen mit dem Virus infiziert. Vom 8. Januar an entfällt auch die Pflicht zur Quarantäne bei der Einreise nach China. Der massive Ausbruch soll Erwartungen von Experten zufolge noch bis März oder April andauern.

4166 neue Ansteckungen in sieben Tagen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag innerhalb von sieben Tagen 4166 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 25 neue Todesfälle und 225 Spitaleintritte.

Da mit der Aufhebung der Testkostenübernahme durch den Bund auch die Zahl der Corona-Tests zurückgeht, sei aber mit einer höheren Dunkelziffer zu rechnen, so die Warnung der Behörde.

Vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 12’632 bestätigte Neuinfektionen, 390 Spitaleintritte und 25 Todesfälle erhalten – allerdings innerhalb von neun Tagen (so gezählt wegen Feiertags-bedingter Verzögerung). Die Auslastung der Intensivstationen beträgt 78,8 Prozent. 4,1 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.

Neue Gefahren drohen nach Einschätzung des BAG von Coronavirus-Omikron-Untervarianten. Jene von BQ.1*, XBB* und BA.2.75* verzeichnen die grössten Wachstumsraten, wie das Bundesamt am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA schrieb.

Daher könnten im ersten Quartal dieses Jahres eine oder mehrere dieser Untervarianten eine erneute Infektionswelle in der Schweiz mitbegründen. Bisher gibt es aber laut BAG für die beobachten Untervarianten keine Hinweise für schwerere Krankheitsverläufe als mit den anderen Omikron-Subvarianten.

Auch Griechenland und Österreich führen Corona-Testpflicht für Reisende aus China ein

Reisende aus China nach Griechenland müssen künftig einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen. Der Ablauf der Kontrollen soll noch am Donnerstag, 5. Januar, vom griechischen Gesundheitsministerium angekündigt werden, berichtete der Staatssender ERT am Mittag.

Auch Österreich führt nach der EU-Empfehlung eine Covid-Testpflicht für Reisende aus China ein. Sie müssen sich vor dem Abflug testen und das negative Ergebnis vor Besteigen des Flugzeugs vorlegen, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Wien mitteilte. Hintergrund ist nach dem Ende der strikten Corona-Schutzmassnahmen die jüngste Corona-Welle in China.

Corona-Testpflicht für Einreisende aus China auch in Deutschland

Auch Deutschland wird für Einreisende aus China wegen der dortigen Corona-Welle eine Testpflicht einführen. Das teilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Donnerstag, 5. Januar, mit. Die deutsche Einreiseverordnung werde kurzfristig verändert, Reisende aus China benötigten künftig bei Reiseantritt nach Deutschland mindestens einen Antigenschnelltest, sagte der SPD-Politiker.

Gesundheitsexperten der 27 EU-Staaten hatten sich am Mittwochabend zwar nicht auf eine Testpflicht verständigen können, diese aber nachdrücklich empfohlen. Zudem raten die Experten auch zum Tragen einer medizinischen oder einer FFP2-Maske an Bord der Flugzeuge aus China.

(Symbolbild: Keystone)

Lauterbach sprach von einer guten Entscheidung. «Europa hat eine gemeinsame Antwort auf die Pandemie-Lage in China gefunden. Genau dafür haben wir uns als Bundesregierung eingesetzt.» Neben einer Testpflicht kündigte der Gesundheitsminister Stichproben bei der Einreise an, um Virusvarianten zu erkennen. Darüber hinaus werde es ergänzende Abwasserkontrollen für China-Reisen geben.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums hatte am Mittwoch gesagt, dass es am Frankfurter Flughafen bereits Abwasseruntersuchungen gebe. Ausgeweitet werden könne dies, indem beispielsweise das Abwasser einzelner Flugzeuge aus China untersucht werde. Österreich hatte angekündigt, dies bei allen Flügen aus China ab der kommenden Woche zu tun.

Wann die neuen Regeln in Deutschland gelten sollen, blieb zunächst offen.

China-Reisende: Schweden und Belgien führen Covid-Testpflicht ein

In Schweden sollen Ankommende aus China ab Samstag und zunächst für drei Wochen einen negativen Test vorweisen. Es handele sich um eine reine «Vorsichtsmassnahme», sagte der schwedische Sozialminister Jakob Forssmed bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der schwedischen Gesundheitsbehörde am Donnerstag. Die Pflicht solle nicht für schwedische Staatsbürger gelten, hiess es. Erwachsene sowie Jugendliche ab zwölf Jahren müssen einen Test vorzeigen.

Auch Belgien folgt der Empfehlung einer Testpflicht für Reisende aus der Volksrepublik, auf die sich die EU-Staaten am Mittwoch verständigt hatten. Wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete, müssen Reisende auf Direktflügen aus China vor der Abreise künftig einen negativen Corona-Test vorweisen. Dies habe Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke am Mittwoch nach den EU-Beratungen angekündigt. Ein entsprechender königlicher Erlass könnte am Samstag veröffentlicht werden. Schon zuvor hatte Belgien entschieden, das Abwasser der aus China ankommenden Flugzeuge auf möglicherweise neue Virusvarianten zu untersuchen. Die Analysen sollen am Samstag beginnen.

Gesundheitsexperten der 27 EU-Staaten hatten sich am Mittwochabend zwar nicht auf eine Testpflicht für Reisende aus China verständigen können, empfehlen diese aber nachdrücklich. Zudem wird demnach unter anderem das Tragen einer medizinischen oder einer FFP2-Maske an Bord der Flugzeuge aus China empfohlen. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides begrüsste am Donnerstag auf Twitter, dass es eine koordinierte Reaktion der EU-Staaten auf die massive Corona-Welle in China gebe. Zudem forderte sie die Volksrepublik dazu auf, Daten zur aktuellen Lage transparent zu teilen.

Corona überschattet Silvester in China - Neujahr erst am 22. Januar

In China ist Silvester in diesem Jahr von der grossen Corona-Welle im Land überschattet worden. Da die Behörden ihre strengen Massnahmen gegen das Virus aufgegeben haben, durften Bars und Restaurants zwar Partys organisieren, doch blieben Menschen vielerorts wegen einer Erkrankung oder aus Angst vor einer Ansteckung lieber zu Hause.

Silvester ist für die Chinesen an sich kein besonders wichtiger Feiertag. Nach ihrem traditionellen Mondkalender beginnt das neue Jahr erst am 22. Januar. Erst dann wird richtig gross gefeiert und es gibt eine grosse Reisewelle, in der sich Hunderte Millionen durchs Land bewegen, um ihre Familien zu besuchen.

Das Virus verbreitet sich nach dem Ende der Null-Covid-Politik Anfang Dezember aktuell rasend schnell. Nach Schätzungen haben sich allein in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert. Krankenhäuser sind überfüllt und viele Krematorien können die Leichen nicht mehr schnell genug einäschern.

BAG: Keine erhöhte Gefahr

Gemäss Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) vom Freitag auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA ist derzeit nicht vorgesehen, in der Schweiz «grenzsanitarische Massnahmen einzuführen». Es sei nicht davon auszugehen, dass vom aktuellen Infektionsgeschehen in China eine erhöhte Gefahr für das Schweizer Gesundheitssystem ausgehe.

Es gibt gemäss BAG keine Hinweise darauf, dass die derzeit in China zirkulierenden Omikron-Subvarianten einen schwereren Krankheitsverlauf verursachen als die bisher bekannten Omikron-Varianten.

Das BAG verfolge die Situation jedoch weiterhin eng und analysiere das mögliche Auftreten von neuen Varianten zusammen mit Expertinnen und Experten laufend. Falls notwendig, werde die Schweiz ihr weiteres Vorgehen mit den Partnern in der EU abstimmen.

Wissenschaftler befürchten neue Varianten

Nach fast drei Jahren strikter Vorkehrungen hatte Chinas Führung am 7. Dezember abrupt ein Ende seiner umstrittenen Null-Corona-Politik verkündet. Nach offiziell unbestätigten internen Schätzungen haben sich allein in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung infiziert. Wissenschaftler warnen, die Corona-Welle könnte neue Varianten hervorbringen, die dann ihren Weg in andere Länder finden würden.

SEM: EU-Bestimmungen nicht untergraben

Laut dem Staatssekretariat für Migration (SEM) würde es die europäischen Einreisebestimmungen untergraben, wenn Drittstaatenangehörige via Schweiz in andere Länder Europas einreisen könnten. Umgekehrt wäre eine Einreise über einen anderen Schengenstaat in die Schweiz nicht zu verhindern, schreibt das SEM auf Anfrage. Die Schweiz werde sich deshalb bei den Einreisebestimmungen an der EU orientieren.

Die Auswirkung von Reisebestimmungen auf die epidemiologische Dynamik ist bei der derzeit in Europa hohen Viruszirkulation gering, wie Tanja Stadler, Präsidentin des Beratungsgremiums für Bund und Kantone, am Donnerstagabend im SRF-Nachrichtenmagazin «10 vor 10» erklärte.

Das Risiko für neue Varianten sei eher gering, auch wenn man dies nicht ganz ausschliessen könne. In der Schweiz sehe es aber ganz danach aus, dass die Bevölkerung unterdessen eine sehr komplexe Immunität aufweise durch die Impfung oder das Durchmachen der Krankheit. Die Wellen dürften deshalb künftig immer flacher werden.

WHO zeigt Verständnis

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigte Verständnis für die verschärften Einreisebestimmungen. «In Ermangelung vollständiger Informationen aus China ist es verständlich, dass Länder Massnahmen ergreifen, von denen sie glauben, dass sie ihre Bevölkerung schützen werden», erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bereits am Donnerstag auf Twitter.

Er forderte die Regierung in Peking auf, der WHO «detaillierte Informationen» zur Corona-Lage in dem Land bereitzustellen. Das chinesische Aussenministerium wies die Forderung am Freitag zurück.

Seit Pandemie-Beginn habe China «relevante Informationen und Daten auf offene und transparente Weise mit der internationalen Gemeinschaft, einschliesslich der WHO, geteilt», sagte der Sprecher Wang Wenbin. Gesundheitsexperten aus verschiedenen Ländern seien sich zudem einig, dass neue Einreisebeschränkungen für Reisende aus China nicht notwendig seien.

Bern orientiert sich bei Regeln für chinesische Reisende an der EU

Die Schweiz sieht im Moment keinen Anlass für strengere Einreiseregeln für chinesische Reisende. Der Bund orientiert sich diesbezüglich an der EU. Diese erwägt gemeinsame Massnahmen. Kommende Woche ist eine Krisentreffen geplant.

Unter den 27 Mitgliedsstaaten laufen derzeit Gespräche über eine gemeinsame Linie bei den Reisebestimmungen. Bisher haben aber nur einzelne EU-Staaten wie Italien oder Spanien Verschärfungen angekündigt oder bereits umgesetzt. Ein EU-weites Vorgehen gibt es bisher nicht, bei einem Krisentreffen kommende Woche soll das weitere Vorgehen besprochen werden.

Auch die USA, Indien oder Japan haben die Zügel angezogen und eine Testpflicht verhängt. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC hält solche Massnahmen für die EU derzeit insgesamt für unnötig.

BAG meldet 12'632 neue Coronavirus-Fälle innerhalb von neun Tagen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag innerhalb von neun Tagen 12’632 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 25 neue Todesfälle und 390 Spitaleintritte.

Vergangene Woche hatte das BAG noch Meldungen über 13’416 bestätigte Neuinfektionen, 369 Spitaleintritte und 17 Todesfälle erhalten. Da der aktuelle Bemessungszeitraum neun statt wie üblicherweise sieben Tage umfasst, sind die Zahlen nur bedingt vergleichbar.

Die Auslastung der Intensivstationen beträgt 76,4 Prozent. 4,6 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.

In den vergangenen neun Tagen wurden dem BAG 69’173 neue Corona-Tests gemeldet, in der Woche davor waren es 61’374 Tests gewesen.

Mehrere Länder ordnen Corona-Test bei Einreise aus China an

Hintergrund der Massnahmen zum Beispiel in den USA und Italien sind auch Befürchtungen vor einer möglicherweise in China entstehenden neuen Virusvariante. Offizielle chinesische Angaben werden etwa von der US-Gesundheitsbehörde CDC als unzureichend gewertet. Aus Mailand verlauteten zudem hohe Zahlen infizierter Passagiere: Am 26. Dezember seien dort zwei Flieger aus China gelandet, wobei von 210 getesteten Passagieren 97 positiv auf Corona getestet worden seien.

Nach fast drei Jahren strikter Vorkehrungen hatte Chinas Führung am 7. Dezember abrupt ein Ende seiner umstrittenen Null-Corona-Politik verkündet. Nach offiziell unbestätigten internen Schätzungen haben sich allein in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert.

Bislang gebe es keine Hinweise auf eine neue Virusvariante, die gefährlicher sei als die aktuell in Deutschland verbreitete, hiess es von der Bundesregierung. Dies könne sich aber noch ändern.

Als «politische Überreaktion» wertete Andreas Bobrowski, Vorsitzender des Berufsverbands Deutscher Laborärzte, die Reisebeschränkungen. «Eine medizinische Notwendigkeit dafür ist aus dem Pandemieverlauf nicht herzuleiten», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Auch zu Corona-Hochphasen in Europa mit Millionen Ansteckungen binnen kurzer Zeit hätten sich keine gefährlicheren Varianten entwickelt – dies nun in China zu erwarten, sei spekulativ.

In jedem Fall böten weder Schnelltests noch PCR-Tests bei symptomlosen Patienten wegen des «viel zu grossen» Zeitfensters vor Abflug absolute Sicherheit, sagte Bobrowski. In den USA darf das Ergebnis nicht älter als zwei Tage sein, in Indien sind es 72 Stunden. Nützlich ist aus Bobrowskis Sicht allenfalls die Untersuchung von Virusvarianten – um zu sehen, was komme.

«Die USA und Italien wollen offenbar in irgendeiner Form auf die Entwicklung in China reagieren und Bevölkerungsschutz demonstrieren. Ich sehe für Deutschland aber derzeit keine Notwendigkeit solcher Schritte», sagte der Bremer Epidemiologe Hajo Zeeb der Deutschen Presse-Agentur. Der Nutzen der Reisebeschränkungen sei fraglich – das Virus lasse sich auch mit Tests nicht aufhalten. Ausserdem träten auch hierzulande derzeit zahlreiche Infektionen mit Omikron auf.

«Gäbe es hier sehr niedrige Inzidenzen könnte man solche Massnahmen noch eher rechtfertigen. Aber wenn nun ein Teil der aus China einreisenden Menschen hier infiziert ankommt, ist nicht gleich eine neue Welle zu befürchten», sagte Zeeb. Natürlich gebe es Wissenslücken zu offiziellen chinesischen Zahlen und etwaigen Varianten. Die Ausgangslage schätzt Zeeb aber anders ein als etwa beim Entstehen von Omikron: Das Virus habe sich damals verändert, um nach ersten Wellen noch Infektionen verursachen zu können – als Immunfluchtvariante. «Da die Immunität in China bisher aber nicht sehr gross ist, kann Omikron dort vermutlich einfach durchlaufen.»

Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hält neue Einreiseregeln für Reisende aus China dagegen jetzt schon für sinnvoll. Er sagte der Funke Mediengruppe: «Es ist richtig, Test- und Quarantänevorschriften bei Grenzübertritten aus China verpflichtend vorzusehen, wie es in vielen Ländern der Welt gerade geschieht. Auch Deutschland sollte dies tun – aus Vorsicht.»

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hält nicht nur neue Vorschriften für Reisende aus China für «Mumpitz». Ihm missfällt auch die öffentliche Debatte darüber. «Gestern ist Corona vorbei. Heute wieder strengere Massnahmen. Genau diese Strategie stiftet Verwirrung in der Bevölkerung.»

Indien: Einreisende aus China brauchen negativen Covid-Test

Angesichts der neusten Corona-Entwicklungen verlangt Indien künftig von Einreisenden aus China und weiteren asiatischen Ländern einen negativen Covid-Test. Ab Sonntag müssen Reisende das negative Resultat eines 72 Stunden vor der Reise durchführten PCR-Tests auf einem Portal hochladen, wie das Gesundheitsministerium in Neu Delhi am Donnerstag mitteilte.

Von dieser Regel seien neben China auch Einreisen aus Hongkong, Japan, Südkorea, Singapur und Thailand betroffen. Zudem testet Indien seit kurzem zwei Prozent aller aus dem Ausland ankommenden Fluggäste auf Covid, heisst es.

Angesichts der aktuellen Corona-Welle in China haben unter anderem die USA und Italien Covid-Tests für Einreisende aus China verhängt.

248 Millionen Chinesen mit Corona infiziert

In der massiven Infektionswelle in China haben sich nach offiziell unbestätigten internen Schätzungen in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung mit Corona infiziert. Demnach dürften sich allein am Dienstag dieser Woche 37 Millionen Menschen angesteckt haben, wie aus Notizen von einem Treffen der nationalen Gesundheitskommission in Peking am Mittwoch hervorgeht, die in sozialen Medien zirkulieren. Personen, die an der Diskussion beteiligt waren, bestätigten die Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg und der «Financial Times».

Die Schätzungen stammen vom Vizedirektor des Gesundheitsamtes, Sun Yang, wie die «Financial Times» berichtete. Nach seinen Worten verbreite sich das Virus weiter schnell im Milliardenvolk. So seien mehr als die Hälfte der 81 Millionen Bewohner der südwestchinesischen Provinz Sichuan oder der 21 Millionen in der Hauptstadt Peking infiziert. In der offiziellen Statistik ist für die genannten drei Dezemberwochen landesweit aber nur von 62 000 Infektionen die Rede.

Während Krankenhäuser überfüllt sind und viele Krematorien die Leichen nicht mehr schnell genug einäschern können, geben die amtlichen Zahlen längst keinen Überblick mehr über das wahre Ausmass der Infektionswelle. Nach Hochrechnungen von Experten muss mit Hunderttausenden von Toten gerechnet werden. Die Notizen von der Diskussion gehen allerdings nicht auf die Todeszahlen ein.

Nach fast drei Jahren mit Lockdowns, Zwangsquarantäne und Massentests hatte das bevölkerungsreichste Land am 7. Dezember seine harte Null-Covid-Politik abrupt aufgehoben. Die Kehrtwende wurde damit begründet, dass die Infektionen mit den neuen Omikron-Varianten nicht mehr so schwer verliefen. Doch sahen Experten den Grund vor allem darin, dass die strikten Massnahmen angesichts der explosionsartigen Ausbreitung nicht mehr durchgehalten werden konnten. Auch hatten die Beschränkungen die zweitgrösste Volkswirtschaft zunehmend belastet.

Nachdem chinesische Experten früher immer eindringlich vor den Gefahren des Coronavirus gewarnt hatten, um die Null-Covid-Politik zu begründen, wird die Schwere der Erkrankung seit dem Kurswechsel heruntergespielt. Der führende Regierungsberater und renommierte Epidemiologe Zhong Nanshan schlug sogar vor, Covid-19 nur noch «Corona-Erkältung» zu nennen.

Das Testzentrum am Universitätsspital Basel wird per 31. Januar 2023 geschlossen

Das Basler Gesundheitsdepartement geht gemäss Mitteilung vom Donnerstag davon aus, dass die Nachfrage nach Covid-Tests ab Januar stark abnehmen wird, weil die Tests ab dann selbst bezahlt werden müssen.

Ab dem 1. Januar übernimmt die obligatorische Krankenkasse die Kosten nur dann, wenn ein ärztlich angeordneter Test notwendig ist, um das weitere medizinische Vorgehen zu bestimmen.

Das repetitive Testen an den Schulen und in systemrelevanten Betrieben werde im Kanton Basel-Stadt bis auf Weiteres fortgesetzt, heisst es weiter in der Mitteilung. Die Basler Regierung hatte dem Grossen Rat für solche Tests im November Ausgaben von 4,4 Millionen Franken beantragt. Das Parlament wird im Januar über die Ausgabe entscheiden.

Roche erhält US-Zulassung für Actemra zur Covid-19-Behandlung

Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat das Mittel Actemra des Pharmakonzerns Roche zur Behandlung von hospitalisierten, erwachsenen Corona-Patienten ordentlich zugelassen. Actemra sei damit der erste von der FDA zugelassene monoklonale Antikörper zur Behandlung der Lungenkrankheit, teilte die Roche-Tochter Genentech am Mittwoch mit.

Actemra hatte bereits im Sommer letzten Jahres von der FDA die Notfallzulassung zur Covid-Behandlung erhalten. Seit Beginn der Pandemie sei mehr als eine Million Menschen mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt worden, so Genentech.

Das Medikament sei nun in mehr als 30 Ländern weltweit für die Behandlung von Patienten mit schwerer oder kritischer Covid-19-Infektion zugelassen. Seit Jahren schon wird das Mittel zur Behandlung rheumatoider Arthritis eingesetzt.

WHO besorgt über Corona-Lage in China

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist besorgt über die Corona-Entwicklung in China. Es sei wichtig, die Impfkampagnen gegen das Coronavirus zu beschleunigen, berichtete die WHO am Mittwoch in Genf. «Die WHO ist sehr besorgt über die Entwicklung der Lage in China, wo es immer mehr Berichte über schwere Erkrankungen gibt», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Die wahren Kranken- und Totenzahlen dürften höher liegen als angegeben, sagte Nothilfe-Direktor Mike Ryan. Das sei keine bewusste Irreführung, sondern es sei schwierig, die Zahlen bei einer hohen Belastung der Gesundheitssysteme tagesaktuell zu erheben. China müsse lernen, wie solche Angaben schneller akkurat ermittelt werden können.

Ryan kritisierte die chinesische Richtlinie, nur noch solche Patienten als Corona-Todesopfer zu erfassen, die nach einer Infektion an einer Lungenentzündung oder dem Versagen der Atemwege gestorben sind. Corona-Infizierte könnten an vielen Komplikationen sterben, sagte Ryan. Die Definition eng zu fassen werde zu einer deutlichen Unterschätzung der wahren Todeszahlen führen.

China hatte den Versuch, sämtliche Covid-Ansteckungen mit harten Lockdowns, Zwangsquarantäne, Massentests und Kontaktverfolgung zu unterbinden, am 7. Dezember plötzlich aufgehoben. Die Kehrtwende wurde damit begründet, dass die Infektionen mit den neuen Omikron-Varianten nicht mehr so schwer verliefen. China-Beobachter gehen davon aus, dass wachsende Proteste gegen die strikten Massnahmen der wahre Grund waren. Die WHO hat die Null-Covid-Strategie Chinas nie direkt kritisiert. WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan sagte aber am Dienstag: «Wir haben immer gesagt, dass es sehr schwierig ist, das Virus komplett zu stoppen.»

Die WHO habe kein klares Bild der Lage, aber es gebe Berichte über eine hohe Zahl von Kranken, von Menschen, die Notaufnahmen aufsuchen und von Patienten auf Intensivstationen, sagte Ryan. Die Impfraten gerade unter der Bevölkerung der über 65-Jährigen seien nicht hoch genug. Die Behörden seien aber mit Hochdruck dabei, zusätzliche Impfzentren zu öffnen. Die Frage bleibe, ob in den nächsten Wochen genügend geimpft werden könne, um die Folgen der Omikron-Ausbreitung abzufedern, sagte Ryan.

Das Corona-Testzentrum in Pratteln schliesst Ende Jahr

Das Corona-Testzentrum in Pratteln wird auf Ende Jahr geschlossen. Dies teilt der Kanton Baselland am Mittwochnachmittag mit. Die Nachfrage sei in den vergangenen Wochen stark zurückgegangen. Ausserdem müssten die Covid-Teste ab dem 1. Januar 2023 selber bezahlt werden, was den Betrieb eines kantonalen Testzentrums nicht mehr dringlich rechtfertige. «Der Betreiber bleibt bis Ende März 2023 in einem Bereitschaftsgrad, der es bei Bedarf ermöglicht, jederzeit wieder den Betrieb des Testzentrums aufzunehmen», heisst es in der Mitteilung weiter.

Covid-19 war auch 2021 die dritthäufigste Todesursache

Covid-19 ist auch im Jahr 2021 wie bereits 2020 die dritthäufigste Todesursache in der Schweiz gewesen. Mehr Menschen starben nur an Herz-Kreislauferkrankungen und an Krebs. Dies teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag, 20. Dezember, mit. Damit präsentiert sich die Reihenfolge der Todesursachen gleich wie im Vorjahr.

Covid-19 ist auch im Jahr 2021 wie bereits 2020 die dritthäufigste Todesursache in der Schweiz gewesen. (Symbolbild: Keystone)

Insgesamt gingen die Todesfälle jedoch zurück. Während im ersten Pandemiejahr 2020 gesamthaft 76’195 Menschen starben, waren es im Jahr 2021 noch 71’166, wie aus den unkommentierten Tabellen des BFS hervorgeht. Damit ist die Sterberate wieder auf das in der Schweiz übliche Niveau von rund 70’000 Todesfällen pro Jahr gesunken.

Patentlockerung für Corona-Tests und -Medikamente

Die Mitgliedstaaten der Welthandelsorganisation (WTO) haben sich nicht innerhalb einer von ihnen selbst vereinbarten Frist auf eine Patentlockerung für Corona-Tests und -Medikamente einigen können. Nach zähen Verhandlungen beschlossen sie am Freitag in letzter Minute lediglich, die Einigungsfrist zu verlängern. Eigentlich hätte bis Samstag eine Lösung in der Frage gefunden werden sollen, ob nach Corona-Impfungen auch bei Tests und Medikamenten die Patentregeln gelockert werden.

Covid-Impfung auch im kommenden Jahr gratis

Für die Bevölkerung der Schweiz sind Impfungen gegen Covid-19 auch 2023 gratis. Der Bundesrat hat am Freitag die Epidemienverordnung angepasst.

Die Massnahme betrifft empfohlene Impfungen, die nicht von der obligatorischen Krankenversicherung gedeckt sind. Dabei geht es insbesondere um Impfungen in Apotheken, wie die Landesregierung schreibt.

Der Bund vergütet zudem weiterhin Impfungen bei Personen, die in der Schweiz wohnen, aber nicht dem Krankenkassen-Obligatorium unterstehen, sowie von Grenzgängerinnen und Grenzgängern.

Corona-Impfzentrum schliesst über die Festtage

Das Corona-Impfzentrum Basel-Stadt schliesst erstmals über die Festtage. Das Zentrum hat seit der Eröffnung im Dezember 2020 durchgehend Impfungen angeboten. Nach Evaluation der aktuellen pandemischen Lage pausiert es diesmal über die Festtage, wie das Gesundheitsdepartement am Freitag mitteilte.

Geimpft wird dieses Jahr noch bis am 22. Dezember. Neue Termine werden ab dem 4. Januar 2023 angeboten, wie es weiter in der Mitteilung heisst. Termine sind über die Festtage auf der Webseite buchbar.

Die Corona-Infoline ist über die Festtage nicht erreichbar und wird ab dem 2. Januar wieder in Betrieb genommen. Impfwillige Personen können zwischen Weihnachten und Neujahr weiterhin Covid-19-Impfungen in Apotheken und Hausarztpraxen erhalten.

In der ersten Januar-Woche werden zudem weitere Affenpocken-Impfungen angeboten, wie das Gesundheitsdepartement weiter schreibt. Für die Grundimmunisierung sind zwei Impfungen mit einem Mindestabstand von 28 Tagen empfohlen.

15.12.2022 13:31

Inmitten des grossen Anstiegs an Corona-Fällen in China hat die chinesische Propaganda die vor einer Woche abrupt aufgehobene strikte Null-Covid-Strategie verteidigt.

Mit den harten Massnahmen seien Voraussetzungen geschaffen und Zeit gewonnen worden, um die Politik jetzt dem schwächeren Omikron-Virus anzupassen und die Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung zu verringern, argumentierte das kommunistische Parteiorgan «Volkszeitung» am Donnerstag in einem Kommentar.

Laut dem Nothilfe-Koordinator der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Mike Ryan, konnte die Null-Covid-Politik das Virus jedoch zuletzt nicht mehr eindämmen. «Die zunehmend intensive Ausbreitung passierte lange bevor die Massnahmen geändert wurden», betonte er am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Genf. Die Lockerung habe die aktuelle Corona-Welle nicht ausgelöst. Er hoffe, dass Peking seine Corona-Politik künftig auf die Entlastung des Gesundheitssystems konzentriere. Jetzt sei es wichtig, für die Impfung von Risikogruppen zu sorgen.

Chinas Gesundheitsbehörden gaben zuletzt grünes Licht für einen zweiten Booster für ältere Menschen über 60 Jahre oder Risikogruppen etwa mit chronischen Krankheiten. Nur 69 Prozent der Chinesen über 60 Jahre und nur 42 Prozent der über 80-Jährigen haben nach offiziellen Angaben bisher drei Impfungen bekommen. Aus Angst vor Nebenwirkungen waren ältere Menschen in China bislang nur unzureichend geimpft worden.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus liess durchblicken, dass Peking nicht ausreichend mit der UN-Gesundheitsbehörde kooperiert, um dem Auslöser der Pandemie auf den Grund zu gehen. «Wir fordern China weiterhin auf, die von uns verlangten Daten zur Verfügung zu stellen und Studien durchzuführen, damit wir den Ursprung des Virus besser verstehen können», sagte er am Mittwoch.

Die Corona-Lage in China ist schwer abzuschätzen, weil es keine verlässlichen Zahlen mehr gibt. Krankenhäuser melden einen Ansturm, während die Behörden die Menschen auffordern, Covid-19 möglichst zuhause auszukurieren. Viele Unternehmen, Geschäfte und Restaurants in Peking sind geschlossen, weil Beschäftigte reihenweise krank sind.

Omikron-Impfstoffe in den USA auch für Kleinkinder zugelassen

Die an die aktuell vorherrschenden Omikron-Sublinien BA.4/BA.5 angepassten Corona-Impfstoffe von Biontech und Pfizer sowie von Moderna sind in den USA jetzt auch für Kleinkinder ab sechs Monaten zugelassen. Das teilte die Arzneimittelbehörde FDA am Donnerstag, 8. Dezember, mit. Kleinkinder könnten – je nach bisherigem Impfstatus – damit eine Booster-Impfung bekommen oder ihre ursprüngliche Impfserie abschliessen, hiess es. Die FDA rief erneut alle Eltern und Erziehungsberechtigten auf, ihre Kinder impfen und boostern zu lassen.

Bund bezahlt noch bis Ende Jahr für Corona-Tests

Der Bund muss noch bis Ende Jahr für die Kosten der Tests auf das Coronavirus aufkommen. Darauf haben sich die Räte geeinigt. Danach müssen die Krankenkassen respektive die Patienten übernehmen. Weitere Massnahmen gegen Covid-19 gelten aber noch bis Mitte 2024.

Der Nationalrat folgte am Donnerstag, 8. Dezember, dem Ständerat und entschied im Sinne einer Minderheit um Thomas de Courten (SVP/BL) – mit 93 zu 91 Stimmen bei einer Enthaltung. Wo ein Test nötig sei, könne er über die Krankenkasse abgerechnet werden, sagte de Courten. Und wo nicht, etwa für eine Reise, müssten die Getesteten selbst dafür bezahlen.

Der Bund muss noch bis Ende Jahr für die Kosten der Tests auf das Coronavirus aufkommen. (Bild: Keystone)

Der Bereinigung vorangegangen war ein Feilschen um Daten und Kostenträger. Der Bundesrat wollte ursprünglich, dass vom neuen Jahr an die Kantone die Tests bezahlen und ab 1. April 2023 auch die Verantwortung für das Testsystem tragen sollten. Dagegen wehrten sich die Kantone erfolgreich.

In jeder Runde neue Versionen

In den Räten kam mit jeder Beratungsrunde eine neue Version für das Bezahlregime hinzu. Der Nationalrat wollte zunächst die Finanzierung der Tests durch den Bund bis Mitte 2024 beibehalten.

Der Ständerat hingegen beschloss zunächst, dass die Tests ab nächstem Jahr nur noch in einer besonderen Lage gemäss Epidemiengesetz vom Bund übernommen werden sollten. Gesundheitsminister Alain Berset warnte vor einem Präjudiz und einem möglichen Druck, erneut die besondere Lage anzuordnen.

In der zweiten Runde entschied der Nationalrat dann, das vom Bund bezahlte Testregime noch bis zum Ende des Winters beizubehalten, also bis 31. März 2023. Der Ständerat wiederum liess die Bedingung der besonderen Lage fallen, und er wollte das Testregime bereits Ende 2022 aufheben.

Der Nationalrat schloss sich ihm nun mit knappem Mehr an, und das, obwohl die Mehrheit der Gesundheitskommission und auch Berset für einen geordneten Ausstieg aus dem Testregime am Ende des Winters plädiert hatten.

Zertifikat wird verlängert

Auf die Verlängerung weiterer Massnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 bis Ende Juni 2024 hatten sich die Räte zuvor schon geeinigt. Die Bestimmungen dazu sollen noch in der Wintersession für dringlich erklärt und am 1. Januar 2023 in Kraft treten.

Bei Bedarf will das Parlament weiterhin auf das Covid-19-Zertifikat für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete zurückgreifen können. Ebenso halten wollen es die Räte mit den Rechtsgrundlagen für die zurzeit deaktivierte Swiss-Covid-App. Diese dient der Nachverfolgung von Kontakten von positiv Getesteten.

Bleiben soll auch die Kompetenz für den Bund, die Entwicklung von Covid-19-Arzneimitteln zu fördern, sowie Bestimmungen zum Schutz von vulnerablen Menschen am Arbeitsplatz. Verlängert werden sollen auch Massnahmen im Ausländer- und Asylbereich und bei Grenzschliessungen – zur Wahrung der Reisefreiheit von Grenzgängerinnen und Grenzgängern und der Grenzbevölkerung.

Corona-Massnahmen gelockert: Heftige Infektionswelle in China erwartet

Nach den Lockerungen der strikten Null-Covid-Massnahmen in China rechnen Experten mit einer massiven Infektionswelle. Die grosse Mehrheit der 1,4 Milliarden Chinesen wird sich nach Einschätzung eines chinesischen Regierungsberaters letztlich mit dem Coronavirus infizieren. Der frühere Vizedirektor des nationalen Gesundheitsamtes, Feng Zijian, geht davon aus, dass sich am Ende 80 bis 90 Prozent der Bevölkerung mit dem Virus anstecken werden, wie Staatsmedien am Donnerstag berichteten.

In der ersten Welle dürfte die Infektionsrate nach Modellrechnungen rund 60 Prozent erreichen. Es müssten «angemessene Massnahmen» ergriffen werden, um den Höhepunkt dieser Welle niedrig zu halten und die Belastung des Gesundheitswesens zu verringern, sagte der Regierungsberater nach Angaben der Zeitung «Zhongguo Qingnianbao» bei einem Online-Forum der Pekinger Tsinghua-Universität.

Auch andere Fachleute warnten vor einem rasanten Anstieg der Infektionen. Ein europäischer Gesundheitsexperte in Peking erwartet ein «Rennen zwischen dem Virus und den Impfungen – mit etwas unbekanntem Ausgang in Bezug auf die Zahl der Toten». Der Höhepunkt der Welle werde «enormen Druck» auf das medizinische System ausüben, warnte wiederum Feng Zijian, der die Arbeitsgruppe der Regierung zum Umgang mit der Pandemie berät. Deswegen müssten Vorbereitungen wie beispielsweise die Beschleunigung der Impfungen getroffen werden.

BAG meldet 18'588 neue Coronavirus-Fälle

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von sieben Tagen 18’588 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 18 neue Todesfälle und 397 Spitaleinweisungen.

Vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 19’073 bestätigte Neuinfektionen, 369 Spitaleintritte und 20 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 2,5 Prozent gesunken. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 7,6 Prozent zu.

BAG meldet 19'073 neue Coronavirus-Fälle innerhalb von sieben Tagen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von sieben Tagen 19’073 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 20 neue Todesfälle und 369 Spitaleinweisungen.

Vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 21’194 bestätigte Neuinfektionen, 272 Spitaleintritte und 16 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 10 Prozent gesunken. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 35,7 Prozent zu.

Aktuell befinden sich in den Spitälern insgesamt 630 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt damit 76,2 Prozent. 5,1 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.

In den vergangenen sieben Tagen wurden dem BAG 68’099 neue Corona-Tests gemeldet.

BAG meldet 21'194 neue Coronavirus-Fälle innerhalb einer Woche

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von sieben Tagen 21’194 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 16 neue Todesfälle und 272 Spitaleinweisungen.

Vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 20’779 bestätigte Neuinfektionen, 293 Spitaleintritte und 15 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 2 Prozent gestiegen. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 7,2 Prozent ab.

Aktuell befinden sich in den Spitälern insgesamt 617 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt damit 75,6 Prozent. 5,4 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.

In den vergangenen sieben Tagen wurden dem BAG 71’256 neue Corona-Tests gemeldet.

Zulassungsgesuch von Moderna für mehrwertigen Corona-Impfstoff

Die Impfstoffherstellerin Moderna hat bei der Heilmittelbehörde Swissmedic ein zweites Zulassungsgesuch für einen sogenannten bivalenten Covid-19-Impfstoff gestellt. Er soll sowohl gegen die ursprüngliche Virusvariante wie auch gegen zwei Omikron-Untervarianten wirksam sein.

Wie Swissmedic am Freitag mitteilte, enthält die beantragte Weiterentwicklung von Spikevax einerseits Boten-RNA, die auf das Spike-Protein der ursprünglichen Sars-CoV-2-Virusvarianten (Wuhan) kodiert; andererseits Boten-RNA, die eine Produktion spezifischer neutralisierender Antikörper gegen die Omikron-Untervarianten BA.4 und BA.5 stimulieren soll.

Aus den Unterlagen muss gemäss Mitteilung von Swissmedic namentlich hervorgehen, dass bivalente Covid-19-Impfstoffe gegen ursprüngliche Virusstämme genauso wirksam sind wie die bereits zugelassenen Impfstoffe und dass die Sicherheit gegeben ist. Zusätzlich muss ein Zusatznutzen gegenüber den neuen Virusvarianten, in dem Fall Sars-CoV-2 Omikron BA.4 und BA.5, gezeigt werden. Swissmedic werde die eingereichten wissenschaftlichen Daten sorgfältig prüfen.

Ende August hatte die Heilmittelbehörde den ersten bivalenten Covid-19-Booster-Impfstoff von Moderna zugelassen. Eine Gabe enthält 25 Mikrogramm mRNA der originalen Omikron-Variante und 25 Mikrogramm mRNA, die auf die Omikron-Variante BA.1 abzielt.

BAG meldet 20'779 neue Coronavirus-Fälle innerhalb einer Woche

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von sieben Tagen 20’779 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 15 neue Todesfälle und 293 Spitaleintritte.

Vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 20’951 bestätigte Neuinfektionen, 288 Spitaleintritte und 17 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 0,8 Prozent gesunken. Die Spitaleintritte stiegen im Vergleich zur Vorwoche um 1,7 Prozent.

Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 72,5 Prozent. 4,9 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt. In den vergangenen sieben Tagen wurden dem BAG 69’805 neue Corona-Tests gemeldet.

Kein Schadenersatz-Gesuch nach Impfschäden vom Bund gutgeheissen

Der Bund hat bisher noch kein Gesuch um Schadenersatz nach Impfschäden gutgeheissen. Beim Eidgenössischen Departement des Innern (EDI) sind bis September rund 230 entsprechende Gesuche im Zusammenhang mit einer Covid-19-Impfung eingegangen.

Eine EDI-Sprecherin bestätigte am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen entsprechenden Bericht der «CH Media»-Zeitungen. Die Haftung des Bundes ist nur subsidiär. Allfällige Forderungen wegen Schäden müssen zuerst beim Impfstoffhersteller, der Ärztin oder bei der Krankenversicherung geltend gemacht werden.

BAG meldet 20'951 neue Coronavirus-Fälle innerhalb einer Woche

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von sieben Tagen 20’951 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 17 neue Todesfälle und 288 Spitaleinweisungen.

Vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 23’867 bestätigte Neuinfektionen, 369 Spitaleintritte und 18 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 12,2 Prozent gesunken. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 22 Prozent ab.

Aktuell befinden sich in den Spitälern insgesamt 607 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 74,4 Prozent. 5,6 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.

Auf 100’000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen vier Wochen 1241,81 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

In den vergangenen sieben Tagen wurden dem BAG 68’398 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 4’276’836 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, 60’996 Personen mussten im Spital behandelt werden und 13’762 Personen starben in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.

Nur sechs Prozent der Bevölkerung ist bisher mit zweitem Booster geimpft

Knapp einen Monat nach Beginn der Kampagne für die zweite Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus haben erst sechs Prozent der Bevölkerung von dem Angebot Gebrauch gemacht. Seit dem 10. Oktober zählte das BAG rund 344’000 zweite Booster-Impfungen.

Damit sind aktuell etwa 535’000 Personen in der Schweiz und Liechtenstein mit einer zweiten Auffrischungsimpfung versehen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag einen Bericht von Schweizer Radio SRF bestätigte. Insgesamt liessen sich seit dem Start der neuen Kampagne 376’000 Menschen impfen. Mindestens eine Impfdosis erhielten bis Ende Oktober 69,7 Prozent der Bevölkerung.

Die Gründe für die «eher verhaltene Nachfrage seit Kampagnenstart» ortet das BAG in seiner Antwort an die Nachrichtenagentur Keystone-SDA unter anderem in den Abwesenden durch die Herbstferien. Weiter führt es eine verändere Wahrnehmung der Gefahren einer Covid-19-Erkrankung an sowie eine kürzlich durchgemachte Infektion mit dem Virus oder eine «gewisse Impfmüdigkeit» an.

Basel-Stadt setzt bivalenten Pfizer-Impfstoff wieder ein

Seit Montag wird in Corona-Impfzentrum Basel-Stadt der bivalente Impfstoff von Pfizer wieder eingesetzt. Das Impfzentrum reagiert damit auf die am Freitag verkündete Unbedenklichkeitserklärung von Swissmedic, wie das Basler Gesundheitsdepartement am Montag mitteilte.

Nachdem sich bei der Zubereitung des angepassten bivalenten Impfstoffs Bläschen gebildet hätten, habe das Basler Impfzentrum den Stoff am 2. November vorsorglich aus dem Programm genommen, heisst es im Communiqué des Gesundheitsdepartements.

Eine Überprüfung des Präparats «Comirnaty Bivalent Original/Omicron BA.1» durch Swissmedic habe ergeben, dass der Impfstoff unbedenklich sei. Die bereits gebuchten Termine in dieser Woche fänden nun wieder statt. Und auch neue Termine mit dem bivalenten Pfizer-Impfstoff seien buchbar.

Swissmedic gibt Entwarnung bei Pfizer-Impfstoff

Swissmedic hat bei einer Kontrolle des bivalenten Covid-19-Impfstoffes von Pfizer keine Probleme entdeckt. Der Impfstoff kann weiterhin eingesetzt werden. Für bereits geimpfte Personen besteht kein Risiko, wie Swissmedic am Freitag, 4. November, mitteilte.

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Swissmedic hat bei einer Kontrolle des bivalenten Covid-19-Impfstoffes von Pfizer keine Probleme entdeckt. (Symbolbild: Keystone)
Öffentliche Hand soll ab April Covid-Test-Kosten nicht mehr tragen

Wer einen Corona-Test macht, soll diesen ab April 2023 selber bezahlen müssen. Dieser Meinung ist die zuständige Ständeratskommission. Bis dahin soll der Bund die Testkosten weiterhin übernehmen. Mit 6 zu 5 Stimmen hat die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerats (SGK-S) beantragt, die Verantwortung für das Testregime und die Übernahme der Testkosten bis im Frühjahr 2023 beim Bund zu belassen, wie die Parlamentsdienste am Freitag, 4. November, mitteilten. Ab dann sollen die Testkosten nicht mehr von der öffentlichen Hand übernommen werden.

Der Nationalrat hatte im Herbst in der entsprechenden Vorlage zur Verlängerung und Änderung ausgewählter Bestimmungen des Covid-19-Gesetzes beschlossen, dass das heutige Regime bis Ende Juni 2024 beibehalten werden soll. Das heisst: Der Bund soll bis dann die Tests bezahlen.

Wer einen Corona-Test macht, soll diesen ab April 2023 selber bezahlen müssen. (Symbolbild: Keystone)

Der Bundesrat möchte, dass ab kommendem Jahr die Kantone die Testkosten tragen und nicht mehr der Bund, wie seit dem Ausbruch der Pandemie. Gesundheitsminister Alain Berset wies in der Debatte im Nationalrat darauf hin, dass dies der ordentlichen Aufgabenteilung entspreche. Der Bund habe den Löwenanteil der von der Pandemie verursachten Kosten getragen.

Die Kantone wehrten sich bereits in der Vernehmlassung gegen die Übernahme der Testkosten. Die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) rechnet mit mehreren hundert Millionen Franken Mehrkosten für die Kantone.

Die Vorlage geht nun an den Ständerat.

Impfungen ab Dienstag ohne Anmeldung möglich

Ab kommender Woche sind im Basler Impfzentrum auch Covid-Impfungen ohne Voranmeldung möglich. Das sogenannte Walk-In-Angebot gilt von Dienstag bis Donnerstag. Dies teilte das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt am Freitag mit.

Das Impfzentrum empfiehlt dennoch weiterhin Terminbuchungen, um die Wartezeiten kurz zu halten, wie es weiter in der Mitteilung heisst. Momentan werden in Basel-Stadt mehrere Covid-19-Impfstoffe angeboten. Moderna (mono- und bivalent), Pfizer (bis auf Weiteres ausschliesslich monovalent) sowie Pfizer für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren.

Impfungen mit dem bivalenten Impfstoff von Pfizer sind gemäss Mitteilung in Basel-Stadt vorerst ausgesetzt. Grund dafür ist eine Meldung von Swissmedic zur Bläschenbildung im Impstoff. Der Impfstoff von Novavax und Johnson & Johnson wird ausschliesslich im Zentrum für Tropen- und Public Health-Institut angeboten.

Beide Basel impfen zurzeit nicht mehr mit bivalentem Pfizer-Impfstoff

Die Impfungen mit dem bivalenten Covid-19-Impfstoff von Pfizer werden in den Impfzentren der Kantone Baselland und Basel-Stadt bis auf Weiteres gestoppt. Grund sind gemäss Behördenangaben Bläschen, die beim Vorbereiten der Spritzen auftreten. Baselland setzt bereits seit Mittwoch, 2. November 2022, aus – Basel-Stadt verzichtet seit Donnerstag auf die Verimpfung des bivalenten Impfstoffs von Pfizer.

Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic startete eine Risikoabklärung des bivalenten Covid-19-Impfstoffes von Pfizer. Bei einer Charge von «Comirnaty Bivalent Orginal/Omicron BA.1» bildeten sich Bläschen bei der Zubereitung des Impfstoffes, hatte Swissmedic am Mittwoch mitgeteilt.

Der bivalente Impfstoff Comirnaty Bivalent Orginal / Omicron BA. 1 wurde am 10. Oktober von Swissmedics zugelassen. Der Impfstoff verspreche eine höhere Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante BA.1 als die Vorgänger, teilte Swissmedic damals mit.

Die Kantone Basel-Stadt und Baselland setzen die Impfungen mit dem bivalenten Covid-19-Impfstoff von Pfizer bis auf Weiteres aus. (Symbolbild: Keystone)
Covid-19-Pandemie lässt mehr Menschen ein Testament verfassen

Die Covid-19-Pandemie hat in der Schweiz in den letzten drei Jahren zu einem Anstieg der Testamente geführt. Hatten vor der Pandemie 27 Prozent der 45-Jährigen einen letzten Willen verfasst, sind es aktuell 32 Prozent.

Dabei ist interessant, dass es für die Befragten selbstverständlich wurde, ein Testament zu verfassen. Wie die Auftraggeberin der Umfrage, die Allianz für das Gemeinwohl, am Donnerstag mitteilte, ist das Hauptmotiv für das Regeln der Hinterlassenschaft die Absicherung des engsten Umfelds.

Allgemein machte die Coronakrise die Menschen nachdenklicher. 38 Prozent der Befragten machten sich vermehrt Gedanken über das Sterben und die Endlichkeit. 41 Prozent dachten über den Sinn einer Patientinnen- oder Patientenverfügung nach.

BAG meldet 23'867 Neuansteckungen in einer Woche

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von sieben Tagen 23’867 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 18 neue Todesfälle und 369 Spitaleintritte.

Vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 30’305 bestätigte Neuinfektionen, 463 Spitaleintritte und 24 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 21,2 Prozent gesunken. Die Spitaleintritte nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 20,3 Prozent ab.

Aktuell befinden sich in den Spitälern 635 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 76,5 Prozent. 7,6 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.

Auf 100’000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen vier Wochen 1419,85 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

In den vergangenen sieben Tagen wurden dem BAG 70’963 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 4’255’885 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, 60’700 Personen mussten im Spital behandelt werden, und 13’744 Personen starben in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.

Viola Amherd hat Corona

Bundesrätin Viola Amherd ist am Sonntag positiv auf Covid-19 getestet worden und befindet sich in Isolation. Der Bundesrätin geht es den Umständen entsprechend gut, wie ihr Departement am Dienstag bestätigte.

Amherd werde am Mittwoch online an der Bundesratssitzung teilnehmen. Ein Sprecher des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VDS) bestätigte auf Anfrage entsprechende Medienberichte. Wie alle Mitglieder des Bundesrats habe sich Amherd mehrfach gegen Covid-19 impfen und boostern lassen.

Die Verteidigungsministerin ist bereits das sechste Mitglied der Landesregierung, bei dem in diesem Jahr ein Covid-19-Test positiv ausgefallen ist.

Gesundheitsorganisationen warnen vor Überlastung der Spitäler

Drei Organisationen aus dem Gesundheitswesen haben sich am Freitag mit einem Appell an die Politik gewandt. Die Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI), die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) und der Spitalverband H+ rechnen mit einer kritischen Belastung der Gesundheitsversorgung im Winter.

Es brauche dringend kurzfristige Massnahmen, um die Arbeitsbedingungen für Pflegende, Ärztinnen und Ärzte zu verbessern, schrieben die Organisationen in einer gemeinsamen Mitteilung. Es gelte, den noch bestehenden Personalbestand zu sichern.

Es sei mit einer Zunahme der Spitaleintritte im Zusammenhang mit Covid-19 zu rechnen, hiess es zur Begründung. Zugleich sähen sich die Spitäler mit einem erheblichen Personalmangel konfrontiert. Mitte Oktober seien in 30 Spitälern bereits 123 zertifizierte Intensivbetten nicht mehr betrieben worden.

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(Symbolbild: Keystone)
30'305 neue Corona-Fälle in den letzten 7 Tagen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von sieben Tagen 30’305 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 24 neue Todesfälle und 463 Spitaleinweisungen.

Vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 37’032 bestätigte Neuinfektionen, 543 Spitaleintritte und 21 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 18,2 Prozent gesunken. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 14,7 Prozent ab.

Aktuell befinden sich in den Spitälern insgesamt 617 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 75,5 Prozent. 9,3 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.

Auf 100’000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen vier Wochen 1439,03 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

In den vergangenen sieben Tagen wurden dem BAG 84’217 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 4’232’017 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, 60’301 Personen mussten im Spital behandelt werden und 13’723 Personen starben in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.

Impftermine mit neuem Pfizer-Impfstoff ab Montag in Basel möglich

In Basel-Stadt kann man sich neu auch mit dem bivalenten Covid-Impfstoff von Pfizer impfen lassen. Dies ist vom kommenden Montag an möglich. Termine können ab sofort reserviert werden. Dies teilte das Basler Gesundheitsdepartement (GD) am Freitag, 21. Oktober, mit.

Der angepasste Pfizer-Impfstoff wurde am 10. Oktober vom Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic zugelassen. Dieser wirkt wie der neue Impfstoff von Moderna, der bereits im Einsatz ist.

Ab Montag kommt der angepasste Covid-Impfstoff von Pfizer in Basel-Stadt zum Einsatz. (Archivbild: Keystone)

Beide angepassten Impfstoffe wirken nicht nur gegen das ursprüngliche Virus, sondern auch gegen eine Omikron-Variante. Die Impfungen erfolgen im Impfzentrum Basel am Messeplatz, wie das GD weiter mitteilte.

Die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) empfiehlt die Auffrischimpfung an erster Stelle allen besonders gefährdeten Menschen, unter anderem Personen ab 65 Jahren und schwangeren Frauen. Die EKIF empfiehlt die Boosterimpfung auch allen anderen Personen ab 16 Jahren.

Der Termin der letzten Impfung oder einer laborbestätigten Covid-19-Infektion muss mindestens vier Monate zurückliegen, wie es weiter in der Meldung des GD heisst.

37'032 neue Corona-Fälle in der Schweiz

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von sieben Tagen 37’032 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG 21 neue Todesfälle und 543 Spitaleinweisungen.

Vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 35’579 bestätigte Neuinfektionen, 396 Spitaleintritte und 9 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 4,1 Prozent gestiegen. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 37,1 Prozent zu.

Die Fallzahlen widerspiegeln das Infektionsgeschehen laut BAG jedoch nur eingeschränkt. Der hohe Anteil positiver Tests sowie die Daten aus dem nationalen Abwassermonitoring deuteten auf eine erhöhte Dunkelziffer hin, hiess es am Dienstag beim BAG auf Anfrage der Nachrichenagentur Keystone-SDA.

BAG geht bei Coronavirus von hoher Dunkelziffer aus

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) rechnet bei den Corona-Fällen mit einer hohen Dunkelziffer. Die Fallzahlen widerspiegeln das Infektionsgeschehen demnach nur eingeschränkt. Die Armee beobachtet derweil die Situation genau, insbesondere betreffend Maskenpflicht.

Der hohe Anteil positiver Tests sowie die Daten aus dem nationalen Abwassermonitoring deute auf eine erhöhte Dunkelziffer hin, hiess es am Dienstag, 18. Oktober, beim BAG auf Anfrage von Keystone-SDA.

Der hohe Anteil positiver Tests sowie die Daten aus dem nationalen Abwassermonitoring deute auf eine erhöhte Dunkelziffer hin. (Bild: Keystone)

Bei der Armee ist derzeit die Maskentragpflicht ein Diskussionspunkt. Die Situation werde genau beobachtet, hiess es beim Koordinierten Sanitätsdienst des Bundes (KSD). Man antizipiere die epidemiologische Lage und beurteile beim Verteidigungsdepartement die Notwendigkeit von möglichen weiteren Massnahmen innerhalb der Armee.

In der derzeit bestehenden normalen Lage sind die Kantone für die Anordnung von Massnahmen zuständig, also zum Beispiel für eine Maskentragpflicht. Der Vorstand der Schweizerischen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) werde sich an seiner ordentlichen Sitzung vom Donnerstag auch mit der aktuellen epidemiologischen Lage befassen. Ob der Prozess für Empfehlungen zuhanden der Kantone ausgelöst werde, sei offen, hiess es bei der GDK auf Anfrage.

290’000 Mal vierte Impfdosis verabreicht

Stand heute wurden laut BAG über 290’000 zweite Auffrischimpfungen verabreicht, davon über 120’000 in der Altersgruppe 80 Jahre und älter. Der zweite Booster steht der Schweizer Bevölkerung seit dem 10. Oktober zur Verfügung. Das BAG und die Impfkommission empfehlen sie in erster Linie besonders Gefährdeten und dem Gesundheitspersonal.

Das BAG betont, dass in diesem Herbst das Ziel der Impfung nicht darin liegt, Infektionen zu verhindern. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, lässt sich eine Ansteckung durch die Omikron-Variante auch mit Impfungen nicht immer ausschliessen. Die Auffrischimpfung kann aber gefährdete Personen vor einem schweren Verlauf schützen.

Comeback der Masken im ÖV, Fitness und im Büro?

Erneut könnten diesen Herbst Massnahmen gegen das Corona-Virus auf die Schweiz zukommen. Das fordern zumindest mehrere Experten: «Die Maskenpflicht sollte so schnell wie möglich wieder eingeführt werden», sagt etwa der Tessiner Infektiologe Andreas Cerny. «Je länger wir warten, desto mehr Fälle werden wir haben.» Masken hätten sich als effizient erwiesen. «Es gilt weiterhin, das Gesundheitssystem nicht zu stark zu belasten.

Insbesondere vor dem Hintergrund der neuen Variante BA.5 sowie aufgrund der Tatsache, dass sich im Winter wieder mehr Leute gleichzeitig in Innenräumen aufhalten werden», sagt Cerny. Die Virologin Isabella Eckerle stimmt Cerny zu.

Die ÖV-Branche winkt derweil ab und setzt auf Eigenverantwortung. «Wir stehen einer Maskenpflicht im ÖV sehr kritisch gegenüber», sagt Ueli Stückelberger, Direktor des Verbandes öffentlicher Verkehr (VÖV), gegenüber dem Tagesanzeiger. Hintergrund dürften die Passagierzahlen sein. Seit dem Ausbruch der Pandemie sanken diese stark. Seither haben sie sich noch nicht vollständig erholt.

Walk-In Impfung in Pratteln ab Montag möglich

Aufgrund steigender Inzidenzen vor allem bei älteren Personen wird das Impfangebot im Kanton Baselland erweitert. Ab Montag, 17. Oktober, kann man sich im Impfzentrum Pratteln immer am Montagvormittag von 9 bis 12.30 Uhr ohne Termin gegen Corona impfen lassen. Angeboten werden sowohl die Grundimmunisierung wie auch Boosterimpfungen, schreibt das Covid-Management Basel-Landschaft in einer Mitteilung am Donnerstag. Das Angebot richte sich in erster Linie an Personen, die Mühe mit der Anmeldung über das Internet haben.

Der Booster wird vom Bund in erster Linie Personen ab 65 Jahren und Personen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko empfohlen. Alle anderen Personen ab 16 Jahren können ebenfalls eine Auffrischimpfung erhalten. Im Gegensatz zu fix vereinbarten Impfterminen, kann es beim Walk-in je nach Andrang zu längeren Wartezeiten kommen, heisst es in der Mitteilung weiter.

Die Auffrischimpfung wird mit bivalenten mRNA-Impfstoffen oder dem Protein-basierten Nuvaxovid durchgeführt. Es könne aber weiterhin auch mit dem bisherigen monovalenten mRNA-Impfstoff geimpft werden.

China will Null-Covid-Politik «nicht lockern»

China will seine strikte Null-Covid-Politik beibehalten. Vor dem nur alle fünf Jahre stattfindenden Kongress der Kommunistischen Partei, der am Sonntag in Peking beginnt, rief das mächtige Zentralkomitee am Mittwoch, 12. Oktober, dazu auf, die Prävention und Kontrolle «nicht zu lockern», wie aus einem Kommuniqué zum Abschluss eines viertägigen Plenums hervorging.

Zugleich müsse der Kampf gegen das Virus mit der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung «koordiniert» werden, hiess es offenbar mit Blick auf die wirtschaftlichen Probleme durch ständige Lockdowns, Massentests, Quarantäne und andere Beschränkungen. Die Pandemie müsse verhindert, die Wirtschaft stabilisiert und die Entwicklung gesichert werden, forderte das Abschlussdokument.

China will seine strikte Null-Covid-Politik beibehalten. (Bild: Keystone)

Während der Rest der Welt versucht, mit dem Virus zu leben, verfolgt das bevölkerungsreichste Land der Erde weiter ein Null-Toleranz-Ziel. Obwohl nur einige Hundert Neuinfektionen pro Tag in China entdeckt werden, sind zig Millionen Menschen ganz oder teilweise von Lockdowns betroffen. Einerseits regt sich Unmut im Volk, andererseits leidet die Entwicklung der zweitgrössten Volkswirtschaft.

Der Kampf gegen Covid-19 und die schlechte Wirtschaftslage bestimmen zumindest hinter den Kulissen die Diskussionen, wenn die knapp 2300 Delegierten am Sonntag in der Grossen Halle des Volkes zu ihrer einwöchigen Sitzung zusammenkommen. Im Mittelpunkt stehen Änderungen der Parteiverfassung, um die Ideologie von Staats- und Parteichef Xi Jinping stärker zu verankern. Auch wird das 370 Mitglieder und Kandidaten zählende Zentralkomitee teilweise neu besetzt.

EU-Gesundheitsexperten warnen vor Doppellast durch Corona und Grippe

Vor der anstehenden Grippe-Saison warnen führende europäische Gesundheitsexperten vor einer erwarteten Doppelbelastung durch Corona- und Grippe-Infektionen. Auch wenn man sich nicht in der Situation wie vor einem Jahr befinde, sei klar, dass die Corona-Pandemie noch immer nicht vorbei sei, teilten EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides, WHO-Regionaldirektor Hans Kluge und die Direktorin der EU-Gesundheitsbehörde ECDC, Andrea Ammon, am Mittwoch, 12. Oktober, mit. Leider sehe man Anzeichen dafür, dass eine neue Infektionswelle in Europa begonnen habe.

Angesichts des erwarteten Wiedererstarkens der Grippe im Herbst und Winter wolle man erneut auf die Bedeutung hinweisen, gerade anfällige Menschen zu schützen, betonten Kyriakides, Kluge und Ammon in einer gemeinsamen Erklärung.

Vor der anstehenden Grippe-Saison warnen führende europäische Gesundheitsexperten vor einer erwarteten Doppelbelastung durch Corona- und Grippe-Infektionen. (Symbolbild: Keystone)

Dass Corona und Grippe möglicherweise gleichzeitig im Umlauf sein werden, erhöhe für Anfällige das Risiko schwerer Erkrankungen und Todesfälle. Dies wiederum erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass Krankenhäuser und das Gesundheitswesen nach drei ermüdenden Jahren an der Pandemiefront wieder unter Druck geraten könnten.

Impfungen zählten nach wie vor zu den wirkungsvollen Werkzeugen gegen Corona- wie Grippeviren, unterstrichen die drei. Es sei wichtig, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitswesens, Menschen über 60, Schwangere und Vorerkrankte gegen beides geimpft werden. «Unsere Botschaft ist einfach: Impfen rettet Leben.»

Privathaftpflicht-Schäden schnellten während Corona hoch

Wenn die Vase aus den Händen rutscht und im Lavabo einen Sprung hinterlässt: Für solche Pannen zahlt die Privathaftpflichtversicherung. Der Klassiker sind Mieterschäden – und diese haben während den Coronajahren deutlich zugenommen. Es ist schnell passiert und man fügt jemandem versehentlich Schaden zu – einen sogenannten Privathaftpflichtschaden. Laut einer am Mittwoch, 12. Oktober, publizierten Statistik des Versicherers Axa gab es in den Coronajahren 2020 und 2021 ganze 28 Prozent mehr Mieterschäden als in den Jahren davor.

«Alle waren häufiger zuhause – so auch Mieterinnen und Mieter. Dies führte zwangsläufig zu mehr Missgeschicken und Schäden an der Mietwohnung», erklärte Reto Leibundgut, Leiter Schaden Haftpflicht bei der Axa, die Zahlen.

Mehr als jeder zweite Privathaftpflichtschaden, den die Versicherung in den letzten fünf Jahren bezahlt hat, wurde laut Axa von Mieterinnen und Mietern an ihren Mietwohnungen verursacht. Weitere häufige Verursacher sind Fahrerinnen und Fahrer von fremden Fahrzeugen mit 7 Prozent der Schäden.

Am meisten ins Geld gehen für die Versicherer Brände sowie Unfälle im Verkehr und auf der Skipiste. Diese waren bei fast der Gesamtheit der teuersten Fälle die Ursache für den Check, den die Axa begleichen musste.

BAG meldet 35'279 neue Corona-Fälle innert einer Woche

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von sieben Tagen 35’579 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG neun neue Todesfälle und 396 Spitaleinweisungen.

Vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 25’134 bestätigte Neuinfektionen, 290 Spitaleintritte und 13 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 41,6 Prozent gestiegen. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 36,6 Prozent zu.

Aktuell befinden sich in den Spitälern insgesamt 600 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 74,3 Prozent. 5,7 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.

Auf 100’000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen vier Wochen 1034,27 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

In den vergangenen sieben Tagen wurden dem BAG 88’285 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 4’164’675 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, 59’211 Personen mussten im Spital behandelt werden und 13’676 Personen starben in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.

Betrügerische Spendensammlungen seit Corona-Pandemie angestiegen

Handicap International warnt vor Betrügern, die sich beispielsweise als taubstumm ausgeben und mit gefälschten Spendenformularen angeblich Geld für ein internationales Zentrum für taubstumme Kinder und arme Menschen sammeln. Die Anzahl solcher Betrugsversuche sei nach zwei Jahren Corona-Pandemie im Jahr 2022 in der Schweiz angestiegen.

Seit Anfang des Jahres seien 63 Fälle bestätigt worden, 35 davon in den letzten drei Monaten, teilte der Schweizer Ableger von Handicap International am Dienstag, 11. Oktober, mit. Das entspreche einem Anstieg von 55 Prozent zwischen Juni und September. Am stärksten betroffen seien die Kantone Bern (14 Fälle), Zürich (11 Fälle) und St. Gallen (10 Fälle).

Die Betrügerinnen und Betrüger würden dabei oft das Logo von Handicap International verwenden. Die Organisation sammle aber kein Bargeld auf der Strasse. Wenn sie öffentliche Spenden sammle, dann nur mit Informationsständen, schreibt die Organisation. Ein Beitrag könne ausserdem nur an einem Zahlungsterminal bezahlt werden.

Die Organisation bittet darum, solche Betrugsversuche zu melden, damit sie Anzeige erstatten kann.

Steiler Anstieg der Corona-Zahlen in Deutschland

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland steigt stark an. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 787,5 an.

Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100’000 Einwohner und Woche bei 598,1 gelegen (Vorwoche: 374,0; Vormonat: 220,9). Die offiziellen Zahlen liegen deutlich über denen europäischer Nachbarländer wie Frankreich oder der Schweiz.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland steigt stark an. (Bild: Keystone)

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 172’536 Corona-Neuinfektionen und 185 Todesfälle innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.

Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle in Deutschland deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 34’121’168 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Zögern bei der vierten Impfung

Die Menschen, die wir am Montag bei der Booster-Impfung im Impfzentrum Basel antreffen, haben unterschiedliche Gründe, sich nochmals zu impfen. Paul (82) geht es darum, sich trotz seines Alters sicher zu fühlen. Michelle (54) geht es hingegen eher darum, ihr Umfeld zu schützen. «Ich denke, das ist ein kleiner Piks, der uns allen hilft», sagt sie im Interview.

Anders klingt es am Marktplatz, dort finden wir niemanden, der plant, sich demnächst zum zweiten Mal impfen zu lassen. Martha (20) will vorerst warten, da sich Corona aktuell etwas gelegt hat. «Ich bin 3 mal geimpft und erkrankt, deshalb fühle ich mich vorerst sicher», so die Studentin. Kantonsarzt Simon Fuchs sagt dazu: «Es geht im Moment wirklich darum zu kommunizieren, warum das sinnvoll ist, das nochmals zu machen», so Fuchs.

Der Telebasel News Beitrag vom 10. Oktober 2022.

Startschuss zur Covid-19-Auffrischimpfung

Ab Montag, 10. Oktober, steht der Bevölkerung die Covid-19-Auffrischimpfung zur Verfügung. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Impfkommission empfehlen sie in erster Linie besonders Gefährdeten und dem Gesundheitspersonal.

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(Symbolbild: Keystone)
Basel-Stadt beginnt am Montag mit Auffrisch-Impfungen für alle

Basel-Stadt beginnt ab Montag, 10. Oktober, mit der Auffrischimpfung mit dem neuen bivalentem Impfstoff. Anmeldungen sind ab (heute) Donnerstag möglich. Vorerst sind Impfungen nur auf Terminansage möglich, wie das Basler Gesundheitsdepartement (GD) am Donnerstag, 6. Oktober, mitteilte. Walk-In-Angebote folgten später.

«Die Impfung ist weiterhin wichtig. Sie kann zwar nicht alle Ansteckungen verhindern, schützt aber sehr gut vor einem schweren Verlauf», schreibt die stellvertretende Kantonsärztin und Leiterin des kantonalen Impfprojektes in der Medienmitteilung.

Geimpft wird nach wie vor im Corona-Impfzentrum am Messeplatz. Über die Plattform www.coronaimpfzentrumbasel.ch können Termine gebucht werden. Impfungen sind aber auch in mehreren Arztpraxen, Apotheken sowie im Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut möglich, wie es weiter in der Mitteilung heisst.

Ab dem 10. Oktober wird in Basel-Stadt der neue bivalente Covid-Impstoff verabreicht. (Archivbild: Keystone)

Ab November werden die mobilen Impfteams auch wieder in Alters- und Pflegeheimen tätig sein. Im Gemeindehaus Riehen werden zudem vom 17. bis am 19. Oktober Impfungen ohne vorherige Reservation, angeboten. Über solche Walk-In-Angebote am Basler Impfzentrum wird das GD gemäss Mitteilung zu einem späteren Zeitpunkt informieren.

Zum Einsatz kommt ein neuer angepasster Impfstoff von Moderna. Dieser wirkt nicht nur gegen das ursprüngliche Virus, sondern auch gegen eine Omikron-Variante. Die Eidgenössische Kommission für Impffragen empfiehlt die Auffrischimpfung an erster Stelle Personen ab 65 und schwangeren Frauen. Die Booster-Impfung wird aber auch Personen ab 16 Jahren empfohlen, die viel in Kontakt sind mit besonders gefährdeten Personen.

Der Termin der letzten Impfung oder einer laborbestätigten Covid-19-Infektion muss mindestens vier Monate zurückliegen, wie das GD weiter schreibt.

Auffrischimpfung steht ab Montag zur Verfügung

Ab kommendem Montag, 10. Oktober, steht der Bevölkerung die Covid-19-Auffrischimpfung zur Verfügung. Das Bundesamt für Gesundheit und die Impfkommission empfehlen sie in erster Linie besonders Gefährdeten und dem Gesundheitspersonal.

Aber auch alle Personen ab 16 Jahren sollten sich impfen lassen. Für die Impfungen sind die Kantone zuständig. Die Kosten für die auch gegen die Omikron-Variante des Coronavirus wirksame Impfung übernimmt der Bund, wie das Bundesamt für Gesundheit am Donnerstag (BAG) mitteilte.

Ab Montag, 10. Oktober, steht der Bevölkerung die Covid-19-Auffrischimpfung zur Verfügung.  (Bild: BAG)

Aktuell nehmen sowohl die Meldungen von Infektionen als auch die Zahl der positiven Tests deutlich zu. Das lässt sich auch im nationalen Abwassermonitoring beobachten. Das BAG rechnet mit einer weiteren Zunahme der Fälle. Die Zahl der Covid-19-Patientinnen und -Patienten in Intensivbetten und jene der Todesfälle verharren auf tiefem Niveau.

Bivalenter Impfstoff steht bald in beiden Basel zur Verfügung

Eine Anmeldung für einen Booster mit bivalentem Impfstoff ist in Basel-Stadt ab Donnerstag, 6. Oktober, im Baselland ab Freitag, 7. Oktober, möglich. Im Baselbiet wird der bivalente Impfstoff von Moderna ab dem 10. Oktober zur Verfügung stehen, wie die Gesundheitsdirektion am Mittwoch mitteilte.

Die Boosterimpfung wird vom Bund in erster Linie für Personen ab 65 Jahren und Menschen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko empfohlen. Alle anderen Personen ab 16 Jahren können aber ebenfalls eine Auffrischimpfung erhalten. Angesprochen werden insbesondere Gesundheitsfachpersonen sowie Betreuerinnen und Betreuer von besonders gefährdeten Menschen.

Der bivalente Moderna-Impfstoff ist im Impfzentrum in Pratteln, in Hausarztpraxen und Apotheken verfügbar, wie die Baselbieter Volks- und Gesundheitsdirektion (VGD) weiter mitteilte.

Eine Anmeldung für einen Booster mit bivalentem Impfstoff ist in Basel-Stadt ab Donnerstag, im Baselland ab Freitag möglich. (Archivbild: Keystone)

Im Spätherbst wird auch ein bivalenter Impfstoff von Pfizer erwartet. Bivalent bedeutet, dass der Impfstoff sowohl gegen die Ursprungsvariante aus dem chinesischen Wuhan wie auch gegen die Omikronvariante BA.1 entwickelt wurde.

Auffrischimpfungen sollen gemäss VGD frühestens vier Monate nach der letzten Impfung oder Genesung erfolgen. Alle Impfungen, die den Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit und der Eidgenössischen Kommission für Impffragen entsprechen, sind kostenlos.

Eine Anmeldung sei zwingend, um Wartezeiten zu vermeiden, schrieb die VGD. Diese könne über die Plattform impf-check.ch oder über Arztpraxen und Apotheken erfolgen.

In Basel-Stadt sind die Anmeldungen ab Donnerstag ebenfalls über das Impfzentrum oder Praxen und Apotheken möglich, wie eine Sprecherin des Gesundheitsdepartements gegenüber Keystone-SDA bestätigte. Der Kanton Basel-Stadt werde am 6. Oktober noch genauer darüber informieren.

Schutz durch Corona-Impfung lässt rasch nach

Die regelmässige Impfung gegen Covid-19 dürfte der Welt in nächster Zukunft erhalten bleiben. Laut einer gross angelegten Netzwerk-Studie der nationalen US-Zentren für Krankheitskontrolle lässt der Schutz durch die Vakzine immer wieder nach.

Das macht wohl weitere Immunisierungen notwendig. Die Schutzwirkung einer Covid-19-Impfung verringere sich auch nach einem Booster relativ rasch.

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Die regelmässige Impfung gegen Covid-19 dürfte der Welt in nächster Zukunft erhalten bleiben. (Symbolbild: Keystone)
Fallzahlen in einer Woche um fast 50 Prozent gestiegen

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von sieben Tagen 25’134 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG 13 neue Todesfälle und 290 Spitaleintritte.

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Die Zahl der Corona-Infektionen hat wieder zugenommen. (Bild: Keystone)
Forscher beschreiben «immunologischen Teufelskreis» bei Covid-19

Schwere Verläufe von Covid-19-Erkrankungen sind wesentlich auf eine zu starke Immunreaktion zurückzuführen. Forschenden des Universitätsklinikums im deutschen Freiburg im Breisgau ist es nun gelungen zu erklären, wie es dazu kommt.

Die Forschenden wiesen nach, dass sogenannte Immunkomplexe dabei eine wichtige Rolle spielen, wie das Universitätsklinikum am Dienstag, 4. Oktober, mitteilte. Diese entstehen aus der Verbindung körpereigener Moleküle, die eine Immunantwort ausgelöst haben, und Antikörpern. Sie aktivieren Immunzellen über spezifische Oberflächenrezeptoren übermässig stark, wodurch das Immunsystem unkontrolliert angetrieben wird.

Da die Immunkomplexe im Blut aufträten, verteilten sich die Entzündungen im gesamten Körper, hiess es weiter. Bei zu starken Immunreaktionen könne es zu Gewebeschäden, Organversagen und Tod kommen.

Schwere Verläufe von Covid-19-Erkrankungen sind wesentlich auf eine zu starke Immunreaktion zurückzuführen. (Symbolbild: Keystone)

Die Studie erschien am 26. September im Fachmagazin «Nature Communications». Die Ergebnisse deuteten auf einen «immunpathologischen Teufelskreis» hin, liess sich Hartmut Hengel, Ärztlicher Direktor des Instituts für Virologie des Universitätsklinikums, im Communiqué zitieren. Dieser Teufelskreis werde angetrieben durch eine frühe Bildung von Immunkomplexen im Blut. Hengel leitete die Studie gemeinsam mit Valeria Falcone, der Leiterin des Labors für Virusisolierung des Instituts für Virologie.

Die Studie bietet den Angaben zufolge Ansatzpunkte für neue Behandlungsmöglichkeiten. Gelinge es, die Immunkomplexe aus dem Blut zu entfernen, könne der Kreislauf möglicherweise gestoppt werden, wurde Falcone zitiert.

Falsche Corona-Atteste: Durchsuchungen in Deutschland

Wegen des Verdachts auf Erstellung falscher Gesundheitszeugnisse in der Corona-Pandemie hat die Polizei 84 Objekte in mehreren deutschen Bundesländern durchsucht. Insgesamt 225 Beamte seien an der Aktion am Donnerstag, 29. September, in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Brandenburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg beteiligt gewesen, teilte die Polizei in Dresden am Freitagmorgen mit.

Die Anfangsermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden richten sich laut Polizei gegen eine Ärztin aus Sachsen. Sie stehe im Verdacht, «unrichtige Gesundheitszeugnisse» im Zusammenhang mit dem Coronavirus ausgestellt zu haben. In ausgestellten Gefälligkeitsattesten seien unter anderem Unverträglichkeiten beim Tragen einer medizinischen Maske oder ein unbegrenztes Impfverbot bescheinigt worden.

Für die Atteste soll die Ärztin Geld verlangt und damit etwa 60’000 Euro eingenommen haben. Die Durchsuchung der Wohn- und Geschäftsräume der Beschuldigten erfolgte demnach bereits im März 2022, die Auswertung dauere an.

Die neuerlichen Durchsuchungen richten sich laut Mitteilung gegen Unterstützer der Ärztin oder Menschen, die das Angebot in Anspruch genommen hätten. Ermittelt wird in dem Zusammenhang auch gegen vier Bedienstete der Polizei Sachsen, die sich mutmasslich unrichtige Atteste ausstellen liessen. Bei den Durchsuchungen am Donnerstag wurden insgesamt 317 mutmasslich unrichtige Atteste sichergestellt.

Chinas Wirtschaft leidet unter Corona-Massnahmen

Chinas Wirtschaft leidet unter Lockdowns und anderen Beschränkungen im Kampf gegen die Pandemie. Während ein offizielles Konjunkturbarometer am Freitag, 30. September, nur leicht nach oben zeigte, fiel ein unabhängiger Frühindikator im herstellenden Gewerbe überraschend stark.

Auch die Stimmung im Dienstleistungsbereich verschlechterte sich stärker als erwartet. «Der Abwärtsdruck hat zugenommen», stellte der Chefökonom Wang Zhe vom Wirtschaftsmagazin «Caixin» fest.

Das Statistikamt berichtete, dass der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie im September von 49,4 im Vormonat auf 50,1 Punkte gestiegen sei. Der offizielle Index misst vor allem die Stimmung in grossen und staatlichen Unternehmen, die von den massiven Hilfen profitieren, mit denen gerade die Konjunktur angekurbelt werden soll.

Dagegen fiel der Einkaufsmanagerindex der «Caixin»-Experten, der stärker private und mittelgrosse Firmen erfasst, überraschend stark von 49,5 auf 48,1 Punkte. Es war der zweite monatliche Rückgang in Folge. Ein Wert unter der kritischen 50-Punkte-Marke deutet auf Kontraktion der Industrie hin, während darüber von Expansion ausgegangen wird.

Der offizielle Index im Dienstleistungsgewerbe fiel von 52,6 im August auf 50,6 Punkte – auch mehr als von Experten vorhergesagt. «Insgesamt ist die Pandemielage weiter ernst und kompliziert, und die negativen Auswirkungen der Covid-Kontrollen auf die Wirtschaft treten deutlich hervor», sagte «Caixin»-Experte Wang Zhe.

Während der Rest der Welt versucht, mit dem Virus zu leben, verfolgt China weiter eine Null-Covid-Strategie mit strengen Massnahmen, um jeden Ausbruch im Keim zu ersticken.

Fussball-Profiklubs müssen Teil der Coronahilfe zurückzahlen

Der Bund hat festgestellt, dass es bei der Auszahlung der Corona-Hilfsgelder an Fussball-Profivereine zu Überschneidungen gekommen ist. Die zu viel ausgezahlten Beiträge für das Jahr 2021 in der Höhe von rund vier Millionen Franken müssen die Klubs nun zurückzahlen.

Zu den Überschneidungen ist es gemäss dem Bundesamt für Sport (Baspo) aufgrund des Zeitdrucks sowie wegen Abgrenzungsschwierigkeiten zwischen den verschiedenen Finanzpaketen gekommen.

Swiss Olympic schreibt, es nehme den Entscheid des Bundes zur Kenntnis. Durch eine externe Prüfgesellschaft wird der Dachverband des Schweizer Sports nun ermitteln lassen, wie hoch die Summe genau ist, die zu viel ausbezahlt wurde. Anschliessend soll in Gesprächen mit dem Schweizerischen Fussballverband (SFV) über das weitere Vorgehen entscheiden werden.

Bei der Auszahlung der rund 500 Millionen Franken Coronahilfe des Bundes an den Schweizer Sport ist es zu Überschneidungen gekommen. Deshalb müssen mehrere Klubs aus dem Profifussball rund vier Millionen Franken zurückzahlen. (Bild: Keystone)

Der Bund unterstützte den Schweizer Sport während der Corona-Pandemie mit rund 500 Millionen Franken. Profi- wie auch semiprofessionelle Klubs konnten die Hilfsfelder direkt über das Baspo beziehen. Die Auszahlungen für den Breitensport liefen dagegen über Swiss Olympic.

Teils unterhalten Vereine neben ihrer Profimannschaft auch Teams, die dem Breitensport zuzurechnen sind. Dazu gehören zum Beispiel Nachwuchs- sowie Frauenteams.

Das Baspo hat festgestellt, dass einige Auszahlungen an die Klubs nicht den Zweckbestimmungen des Stabilisierungspakets entsprachen. Da sie jedoch unter Zeitdruck und teils komplexen Umständen handelten, wolle man den Klubs keine böse Absicht unterstellen, erklärte das Bundesamt auf Nachfrage der Nachrichtenagentur «Keystone-SDA». Um welche Vereine es sich handelt, gab der Bund aus Datenschutzgründen nicht bekannt.

BAG meldet 16'826 neue Corona-Fälle innert einer Woche

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb von sieben Tagen 16’826 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Gleichzeitig registrierte das BAG sieben neue Todesfälle und 212 Spitaleinweisungen.

Vor einer Woche hatte das BAG noch Meldungen über 13’718 bestätigte Neuinfektionen, 154 Spitaleintritte und 6 Todesfälle erhalten. Damit sind die Fallzahlen innert Wochenfrist um 22,7 Prozent gestiegen. Die Spitaleinweisungen nahmen im Vergleich zur Vorwoche um 37,7 Prozent zu.

Aktuell befinden sich in den Spitälern insgesamt 598 Personen in Intensivpflege. Die Auslastung der Intensivstationen beträgt zurzeit 73,1 Prozent. 4,9 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten belegt.

Auf 100’000 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in den vergangenen vier Wochen 662,7 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet.

69,3 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz sind mittlerweile vollständig geimpft. Weitere 1,0 Prozent haben eine erste Dosis erhalten. Von der Gesamtbevölkerung haben 44,4 Prozent auch eine sogenannte Booster-Impfung erhalten.

In den vergangenen sieben Tagen wurden dem BAG 58’861 neue Corona-Tests gemeldet. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 4’103’951 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, 58’450 Personen mussten im Spital behandelt werden und 13’650 Personen starben in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung.

Was bisher geschah

Dieser Ticker wurde für Sie neu aufgesetzt. Die bisherigen Kurzmeldungen aus der Schweiz und der Welt zu Corona finden Sie hier.

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