Seit 2020 sind die Bauarbeiten, die sich über vier Jahre erstrecken, an der Basler Freien Strasse im Gange. Mit schickem Quarzsandstein soll die Shoppingmeile für 16 Millionen Franken umgestaltet werden. Ein Teil der Strasse ist bereits fertig. Doch Peter Geiger vom Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband musste mit Erschrecken feststellen, dass an der neuen «Freien» nicht nur die Trottoirs verschwunden sind, es wurden auch keine Markierungen für Sehbeeinträchtigte angebracht.
Es dauert nicht lange und Geiger, der noch etwa 10 Prozent Sehkraft hat, läuft ungewollt gegen ein stehendes Auto. «Die Strasse hat ein kleines Gefälle und darum drifte ich automatisch ab. Wir bräuchten eine sichere Führung in der Mitte», erklärt Geiger. Ein Beispiel, wie es sein könnte, finden wir unweit des Münsterbergs. Dort kann sich Peter Geiger dank asphaltiertem Mittelstreifen gut orientieren.
Laut Peter Geiger müsse der Kanton in der Freien Strasse mit einer weissen Markierung, oder gar mit baulichen Anpassungen nachbessern. «Es muss unbedingt ein Leitsystem angebracht werden, in welcher Form auch immer. Nur so können wir uns als Blinde und Sehbehinderte autonom bewegen.» Auf Anfrage sagt das verantwortliche Bau- und Verkehrsdepartement, dass man mit den Interessensverbänden im Austausch sei und aktuell ein Leitsystem prüfe.
Vermutlich waren die Planer der «Flaniermeile» auch blind. Wäre das Ganze nicht so himmeltraurig, man müsste nur noch lachen! Zumal wir in Basel ja ein Blindenheim beheimaten!! Ja, es zeigt sich wieder einmal, Basel tickt anders. Was wird wohl der nächste «Schildbürgerstreich» sein, den die Regierung ausheckt?Report