Normalerweise besteht das Labyrinth ja aus Mais. Weil man im Biolandbau aber nicht zweimal hintereinander die selbe Kultur anpflanzen darf, ist es dieses Jahr eben Hanf. «Wir haben lange nach einer Kultur gesucht, die ähnlich ist wie Mais. Die auch so hoch wird und nicht umfällt, wenn man die Wege rausmäht», erklärt Dieter Weber.
Ein Berufskollege aus Amerika, der Hanf produziere, hatte letztes Jahr aus einer spontane Idee ein Hanf-Labyrinth gemacht. Dieter Weber, Landwirt im Hofgut Obere Wanne, verfolgte diese Idee und dachte sich, dass man das ja auch mal probieren könne.
Im Hanf-Labyrinth gibt es Rätsel, die man mittels QR-Code lösen kann. Smartphone also nicht vergessen!
«Als ich es gesät habe, schickte ich der Kantonspolizei prophylaktisch eine Mail»
Mittlerweile ist der Hanfanbau auch in der Schweiz legal, solang es sich dabei um einen Faserhanf handelt. Also einen, dessen THC-Gehalt unter 0,2 Prozent liegt und deshalb keine berauschende Wirkung hat.
Ein lustiger Anblick ist das Hanf-Labyrinth dennoch. Der eine oder andere dürfte sich beim Vorbeifahren schon die Augen gerieben haben. Mit der Polizei habe Dieter Weber bisher noch keine Probleme gehabt, er habe schliesslich vorgesorgt: «Als ich es gesät habe, schickte ich der Kantonspolizei prophylaktisch eine Mail. Weil ich ganz genau weiss, dass der einige besorgte Mitbürger oder Mitbürgerinnen anrufen werden. Dass sie wissen, dass auf der oberen Wanne jetzt Hanf wächst und das völlig in Ordnung ist».
Das Labyrinth ist die Visitenkarte der Oberen Wanne
Das Labyrinth betreibt Dieter Weber auf der Oberen Wanne seit 1996. Die Idee übernahm er von seiner Grosscousine, die in den USA eine Farm besitzt. Der Mattis Hof in Bottmingen hat sein Mais-Labyrinth übrigens seit dem selben Jahr. «Mittlerweile haben die Leute so Freude daran, dass wir sofort eine Menge Reaktionen haben, wenn wir es mal nicht machen», so Weber. Es gehöre einfach zur Oberen Wanne dazu, ein wenig wie die Visitenkarte eines Betriebes.
Farbtupfer im grünen Dickicht
Wenn man gut hinschaut, findet man im Labyrinth nicht nur Hanfpflanzen, sondern auch kleine Farbtupfer, wie Sonnenblumen oder die blaue Wegwarte. Die wächst, wenn es besonders trocken ist. Bezeichnend für diesen Sommer. Deshalb ist der Hanf auch an gewissen Stellen noch nicht so hoch gewachsen. Für die Kleinen ist das aber kein Problem, die sehen nicht darüber hinaus.
Das Hanf-Labyrinth auf der Oberen Wanne öffnet am Freitag, 29. Juli 2022. Smartphone nicht vergessen!