Das heftige Gewitter vom frühen Mittwochabend hat in Basel grossen Schaden angerichtet. Die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr der Rettung Basel-Stadt und der Kantonspolizei Basel-Stadt standen im Dauereinsatz, wie die Polizei am Abend mitteilte. Gewitter und Sturm wüteten demnach ab 18 Uhr. Nach ersten Erkenntnissen wurde niemand ernsthaft verletzt.
(Video: Leser-Reporter)
Starke Windböen, grosse Hagelkörner und viel Regen sorgten für grössere Verwüstungen: Alleine bei der Kantonspolizei Basel-Stadt gingen innert 90 Minuten rund 300 Anrufe ein, woraus sich 55 Einsätze ergaben. Die Berufsfeuerwehr der Rettung Basel-Stadt musste bis 21:30 Uhr 92 Mal ausrücken.
Etliche Bäume knickten um und versperrten Strassen, Trottoirs und Velowege. Einige landeten auf oder knapp neben geparkten Fahrzeugen. Ein abgebrochener Baum beschädigte das Hirschgehege des Schwarzparks.
Die St. Alban-Fähre musste am Steg gesichert werden, weil sie wegen des Sturms den Bach herunterzutreiben drohte. Der Hagel beschädigte die Fähre jedoch so, dass der Betrieb bis auf weiteres eingestellt werden muss. Dies schreibt der Fähriverein-Basel auf Instagram.
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Dächer wurden abgedeckt, Baustellenelemente fielen um und sogar mobile Toilettenanlagen wurden vom Wind davongetragen, wie die Behörden weiter meldeten. Vor etlichen Abflüssen sammelte sich Regenwasser, das grosse Teile der Fahrbahn unter Wasser setzte.
Gewitter und Sturm fegten mit einer solchen Stärke durch Basel, dass etliche Bäume wie Streichhölzer umknickten. (Bild: Kantonspolizei Basel-Stadt)
Gehegeschäden im Tierpark Lange Erlen
Auch im Tierpark Langen Erlen kam es durch das starke Unwetter zu Schäden am Rothirsch- und Wisentgehege. Tiere oder Personen wurden keine verletzt. «Die Betragshöhe des Schadens schätzen wir erfahrungsgemäss auf einen vier- bis fünfstelligen Betrag», sagt die Geschäftsführerin des Tierparks, Claudia Baumgartner.
Am Tag nach dem grossen Sturm und Hagel wird im Tierpark aufgeräumt. Umgestürzte Bäume müssen weggetragen, beschädigte Gehege repariert werden. Der Tierpark sollte am Freitag wieder öffnen können.
Nachhaltige Schäden an Bäumen befürchtet
Seit den frühen Morgenstunden des Donnerstags ist die Stadtgärtnerei dabei, die zahlreichen umgeknickten Bäume und von starken Drehwinden abgerissenen Äste wegzuräumen, wie das Bau- und Verkehrsdepartement mitteilte. Erste notfallmässige Aufräumarbeiten waren bereits in der Nacht durch die Feuerwehr erledigt worden.
Erste Priorität habe das Wegräumen von Stämmen und Ästen entlang der Strassen. Anschliessend werde sich die Stadtgärtnerei um die «grossen Schäden» in den Parkanlagen kümmern. Untersucht würden auch oberflächlich unauffällige Schäden. Dabei müssten allenfalls Fällungen von Bäumen erwogen werden, denen man keine längere Überlebensdauer mehr attestieren könne, heisst es.
Auch im Baselbiet kam es zu heftigen Schäden
Am Mittwochabend kam es in den Bezirken Laufen und Arlesheim zu einem heftigen Gewitter mit starken Windböen, wobei unzählige Bäume geknickt, Dächer abgedeckt, Keller geflutet, Baustellen-Signalisationen umgestürzt und Alarmanlagen ausgelöst wurden.
Die Polizei, die Feuerwehr und die Sanität standen während Stunden im Dauereinsatz. Personen wurden keine verletzt. Aufgrund des starken Gewitters gingen ab 17:50 Uhr rund 150 Notrufe bei der Einsatzleitzentrale der Polizei Basel-Landschaft ein. Hauptbetroffen waren die Ortschaften der Bezirke Laufen und Arlesheim sowie anliegende Orte, meldet die Polizei.
(Video: Leser-Reporter)
Sie musste 73 Meldungen wegen umgestürzter Bäume, 41 Meldung wegen eingedrungenen Wassers in Kellern, bzw. Liegenschaften, 20 Meldungen wegen abgedeckter Dächer und drei Meldungen wegen umgestürzter Baugerüste abarbeiten. Zudem wurden unzählige Baustellen-Signalisationen umgeworfen und etliche Alarmanlagen ausgelöst.
Die Höhe der Schäden, welche durch das Unwetter verursacht wurden, können gemäss Polizei derzeit noch nicht beziffert werden.
Die Polizei Basel-Landschaft sowie die zuständigen Forstämter warnen die Bevölkerung derweil, vorerst auf Spaziergänge in den betroffenen Waldgebieten zu verzichten – sehr viele Bäume sind geschwächt und könnten noch umstürzen oder deren Äste abbrechen.
(Video: Leser-Reporter)
Gartenbad Bottmingen bleibt wegen Sturmschäden zu
Das heftige Unwetter liess auch das Gartenbad beim Schloss in Bottmingen nicht verschont. Wie die Gemeinde Bottmingen mitteilte, muss die Badi am Donnerstag und Freitag wegen Aufräum- und Sicherungsarbeiten geschlossen bleiben. Dort flogen während des Unwetters Äste herum und ein Baum krachte zu Boden. Mehr dazu lesen Sie hier.
40 Schadenmeldungen bei Solothurner Kantonspolizei
Bei der Solothurner Kantonspolizei sind am Mittwochabend nach Gewittern 40 Schadenmeldungen eingegangen. 32 Meldungen betrafen eindringendes Wasser in Liegenschaften. In acht Meldungen ging es um umgestürzte Bäume oder abgebrochene Äste.
Wie die Medienstelle der Solothurner Kantonspolizei am Donnerstagmorgen auf Anfrage mitteilte, kamen die Meldungen mit ganz wenigen Ausnahmen aus dem Schwarzbubenland. Schäden gab es beispielsweise in den Gemeinden Dornach, Kleinlützel, Hofstetten und Witterswil.
Die Meldungen lösten zahlreiche Feuerwehraufgebote aus. Meldungen über verletzte Personen oder aussergewöhnliche Vorkommnisse gab es nicht.
Nur zwei Schadensmeldungen bei Aargauer Polizei
Die Aargauer Kantonspolizei hat nach den Gewittern, die am Mittwochabend, 20. Juli, über die Schweiz zogen, lediglich zwei Schadenmeldungen erhalten. Es ging um umgefallene Bäume. Das teilte die Medienstelle der Kantonspolizei am Donnerstagmorgen auf Anfrage mit. Damit kam der Kanton Aargau viel glimpflicher davon als der angrenzende Kanton Basel-Landschaft.