Lange Wartezeiten sollen in Basel verhindert werden. (Bild: Keystone)
Basel

Euroairport rüstet sich für den Ferien-Ansturm

Die Reiselust in der Schweiz ist wieder gross. Der Euroairport spricht von einer Herausforderung und bereitet sich auf mehr Passagiere vor.

Ausgerechnet zum Start der Sommerferien – ausgerechnet jetzt, wo Reisen coronabedingt wieder einfacher ist: Es herrscht Chaos an vielen europäischen Flughäfen. Der Grund: Die während der Corona-Krise entlassenen Mitarbeiter fehlen. Der Personalaufbau kommt nur schleppend voran und die Passagierzahlen steigen. In Basel ist man gewarnt. Der Euroairport bereitet sich entsprechend vor. Ob das reicht, um endlose Warteschlangen vermeiden zu können?

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Für den Basler Flughafen ist klar: Die Sommermonate werden eine Herausforderung. «Für die Monate Juli und August rechnen wir mit bis zu 90 Prozent des Verkehrsaufkommens von 2019», sagt Mediensprecherin Manuela Witzig.

Gleichzeitig beruhigt sie. Denn trotz angespannter Personalsituation erwartet Witzig für den Sommerbetrieb «grundsätzlich funktionierende Abläufe». Im Hinblick darauf hätten bereits diverse Vorbereitungs- und Koordinationsmeetings mit beteiligten Firmen stattgefunden.

Der Ansturm am ersten Tag der Frühlingsferien

(Video: Telebasel, 9. April 2022)

Lange Schlangen vor Gepäckaufgabe?

Für die Gepäck-Abfertigung unter anderem zuständig ist Swissport. Von einem Personalmangel in Basel will die Servicegesellschaft nichts wissen. «Das Unternehmen ist gut auf den anstehenden Sommer-Reiseverkehr vorbereitet», sagt Mediensprecherin Nathalie Berchtold. In Basel verfüge Swissport aktuell über genügend Personal, um die angekündigten Flüge abzudecken.

Trotzdem. In der Branche kriselt es. Zuletzt sorgte Swissport für Schlagzeilen, weil Angestellte den GAV gekündigt haben und mit Streiks drohen. Was für Auswirkungen Streiks des Sicherheits- und Gepäckpersonals haben können, zeigt das Beispiel Belgien. Wegen eines Streiks strich der Flughafen Brüssel-Zaventem an einem Tag alle Flüge.

Swissport rechnet aktuell jedoch mit keinen Streiks am Euroairport zum Start in die Feriensaison. Dies bestätigt die Gewerkschaft VPOD Luftverkehr jüngst gegenüber der Basler Zeitung.

Europaweit Flüge gestrichen

Doch kann die Reise ans Meer überhaupt angetreten werden? Nach anderen Airlines kappt auch die Billigairline Easyjet ihre Kapazitäten. Wegen des Personalmangels an Flughäfen streicht Easyjet zahlreiche Flüge. Easyjet, mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent stärkste Airline in Basel, strich zuletzt an den Flughäfen London Gatwick und Amsterdam Schiphol Flüge. Droht Gleiches für Flüge in den Süden?

Easyjet beruhigt: «Wir gehen nicht davon aus, dass die Flüge in der Schweiz von diesen Anpassungen stark betroffen sein werden.» Dies bestätigt Witzig im Moment auch für den Euroairport. Es sei aktuell keine Häufung an kurzfristigen Flug-Annullationen zu verzeichnen, sagt sie.

Längere Wartezeiten zu erwarten

Trotz allem bleibt das Reisen wohl für viele eine Geduldsprobe. Denn so oder so ist in den kommenden Wochen am Euroairport mit längeren Wartezeiten zu rechnen. Läuft alles rund, verlangsamen die teils immer noch gültigen Einreisebeschränkungen die Reise. Die Dokument-Kontrollprozesse dauern zum Teil immer noch doppelt so lange wie vor Pandemiebeginn, sagt Witzig.

Damit die Reise am Flughafen nicht zu einem übermässigen Stresserlebnis wird, lohnt sich eine gute Reisevorbereitung. Der Euroairport empfiehlt darum «mindestens zwei Stunden vor Abflug» am Flughafen zu sein. Zudem sollten sich die Reisenden bereits im Voraus über die Bestimmungen der jeweiligen Fluggesellschaft und des Ziellandes informieren.

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