In der dicht besiedelten Stadt sind die Temperaturen nicht gleich wie auf dem Land. Aber auch innerhalb des Stadtraumes kommt es teils zu massiven Temperaturunterschieden. Am Hitze-Wochenende wurden bei der Schorenmatte 42 Grad gemessen. Etwa zwei Kilometer von diesem Messpunkt entfernt, beim Tinguely Museum, zeigte das Thermometer 32 Grad an – eine Differenz von 10 Grad.
Erklären lässt sich diese Beobachtung durch das Mikroklima. Was dieser Begriff genau bedeutet, brachte Smart Regio Basel anhand eines Workshops einer Klasse des Gymnasium am Münsterplatz näher. Smart Regio Basel hat nämlich zusammen mit Meteoblue 200 Sensoren in der Region installiert, die das Mikroklima überwachen.
Mit eigenen Sensoren auf einer Mission
Es ist Spezialwoche im Gymnasium am Münsterplatz. Das Thema: Klima. Der Programmpunkt heute: Ein Workshop über das Mikroklima. Workshop-Leiter Sandro Miescher von Smart Regio Basel erklärt der Klasse 1a, dass in der Stadt ein Mikroklima herrscht.
Überbaute Siedlungen mit viel Beton können deswegen viel höhere Temperaturen erreichen als Parks oder begrünte Orte nahe des Rheins. Die Klasse wurde in Fünfergruppen eingeteilt. Die einzelnen Gruppen bekamen jeweils zwei Sender.
«Wir informierten sie, was ein Mikroklima ist und was die beeinflussenden Faktoren sind. Das heisst, wir schicken sie jetzt mit einem kleinen Sensor raus, damit sie beim Herumlaufen möglichst viele dieser Sektoren erleben und mit dem Sensor erproben können», erklärt Sandro Miescher.
Mit zwei Sensoren pro Gruppe machen sich die Schüler und Schülerinnen auf den Weg nach draussen. Bei einer der Gruppen wurde schnell deutlich, dass Temperaturunterschiede auf kleinster Distanz möglich sind. Eine Gruppe mass oben auf der Pfalz knapp 27 Grad und unten am Rhein zwei Grad mehr.
Drei Massnahmen könnten Wirkung zeigen
Zwei Grad Unterschied zwischen zwei Messpunkten, die sich so nah sind. Keine Überraschung für den Meteorologen Nico Bader von Meteoblue. «In den letzten Jahren hat sich in Basel gezeigt, dass diese Unterschiede bis zu sechs Grad betragen können», so Nico Bader zu Telebasel.
Für ein einheitlicheres Stadtklima gäbe es aber Methoden: «Man kann zum einen die Bewässerung von Grünflächen in den Städten erhöhen. Dadurch entsteht Verdunstungskälte, wodurch die Umgebungsluft gesenkt wird. Zum anderen kann man auch mehr begrünen. Das heisst, mehr Grünflächen schaffen, versiegelte Flächen entsiegeln und begrünen.» Der Meteorologe fügt an, dass es auch bauliche Massnahmen gäbe. Nämlich die Art und Weise und aus welchem Material die Gebäude in der Stadt gebaut werden.