Die einen freuen sich auf das lang ersehnte Olympiabecken. Die anderen trauern schon jetzt um die Konzerte und Musicals. So etwa Toni Kleimann. Der pensionierte Lehrer und Musikliebhaber will nun als Privatperson eine Initiative zum Erhalt des Musicaltheaters lancieren. Vom Entscheid des Erziehungsdepartements, hier ein Hallenbad zu erstellen, ist er alles andere als begeistert. «Ich bin einfach schockiert, dass man solch ein Kulturangebot, das für viele Menschen etwas Wertvolles ist in diesem Unterhaltungstheater, kaputt machen will», sagt Toni Kleimann gegenüber Telebasel.
Motiviert habe ihn dazu sein Faible für die Musik. Seit Jahrzehnten tritt er als Saxofonist auf. Er spielt vor allem Tanzmusik und Jazz. Immer wieder besucht er auch Konzerte im Musical Theater. So eben letzte Woche den Auftritt von Pepe Lienhard, der die Entscheidung des Regierungsrats ebenfalls bedauert hatte. Wie Toni Kleimann festhält, beherberge die Halle nicht nur Musicals, sondern auch Klassik, Jazz, Pop und Liedermacher. Einer Stadt, die sich Kulturstadt nennt, müsse der Erhalt etwas wert sein. Dabei sei er aber nicht grundsätzlich gegen eine neue Schwimmhalle. «Ich unterstütze persönlich ein Hallenbad, aber doch nicht auf Kosten eines Theaters», so Toni Kleimann.
«Es braucht beides»
Roger Birrer dagegen ist froh, dass endlich ein Standort für die Schwimmhalle gefunden werden konnte. Der Präsident des Schwimmverein und des Initiativkomitees für ein 50-Meter-Hallenbad setzt sich seit Jahren für mehr Wasserfläche in Basel ein. Wie er erklärt, habe er als Mitglied des Fasnachtscomités und Drummeli-Beteiligter auf der einen Seite und als Schwimmsportler auf der anderen, zwei Seelen in der Brust. «Es braucht beides, mehr Flächen zum Schwimmen und Orte, wo man Theater spielen und Musicals durchführen», sagt Roger Birrer. Er bedauert dabei, dass es nun zu einer solchen Diskussion kommt: «Schade am Ganzen ist, dass Sport gegen Kultur ausgespielt wird in dieser Stadt».
Noch ist die Initiative von Toni Kleimann am Anfang. Er ist noch dabei, einen Text zu verfassen und möchte Parteien, Kulturschaffende sowie Fasnachtscliquen anschreiben. Für politischen Diskussionsstoff wird das Thema wohl ohnehin sorgen. Grossrat Johannes Sieber (GLP) reicht dazu eine Interpellation ein. Wie die «bz» schreibt, will er unter anderem von der Regierung wissen, ob auch andere Standorte für das Hallenbad in Betracht gezogen wurden.
Meine Stimme hat Toni Kleimann.Report
Richtig so , dass die regierung offen legen muss, wie das zustande kam. Und ja es braucht beides, aber mit anderer lösung.Report