Von «Pioniercharakter» schwärmte Beat von Wartburg. Der Direktor der Christoph Merian Stiftung (CMS) stellte zusammen mit der Genossenschaft Migros Basel das Siegerprojekt für den Dreispitz Nord von Herzog & de Meuron der Öffentlichkeit vor: ein Projekt mit nationaler Ausstrahlung. Ein neues Sekundarschulhaus sollte realisiert werden – auf dem Dach des MParc-Einkaufszentrums.
Mit drei Hochhäusern (eines davon 151 Meter hoch, das dritthöchste Gebäude der Schweiz) und weiteren Bauten sollten 800 Wohnungen für 1’400 Menschen geschaffen werden. «Die heutige Asphaltfläche wird durch zwei grosszügige Parkanlagen mit viel Grün ersetzt, und ausser der Schule sind attraktive Wohnungen, ein erneuerter MParc, Büro- und Gewerberäumlichkeiten, ein Quartier- und ein Jugendtreff sowie Cafés, Restaurants und kleine Läden geplant. Telebasel berichtete am 23. September 2021 darüber:
Streit um die Initiative «Basel baut Zukunft»
Aber mittlerweile spricht Beat von Wartburg in der Basler Zeitung davon, das Projekt abzublasen. Grund: Die Initiative «Basel baut Zukunft». Sie verlangt, dass jede zweite Wohnung, die auf einem Transformationsareal neu gebaut wird, im gemeinnützigen Sinn vermietet werden soll.
Falls die Initiatve durchkäme, bestünden «grössere Probleme, die Transformation überhaupt stemmen und finanzieren zu können», sagte der CMS-Direktor dem Regionaljournal von SRF. Ohne «gesunde und durchmischte Mieterschaft» fände man die Investoren nicht. Gleicher Konflikt auf dem neu geplanten Klybeck-Areal: In der BaZ skizzierte eine Investorin bereits das Ende des Engagements für den Wohnungsbau.
Bis jetzt gilt gemäss kantonalem Richtplan, dass jede dritte neue Wohnung auf einem Transformationsareal «preisgünstig» sein muss. Aber was heisst das? Hier fordert der Anwalt und SP-Grossrat René Brigger eine Neudefinition: Kostenmiete. Es ginge darum, dass nicht «Aktionäre oder Rentenempfänger» Gewinne abschöpften. René Brigger gehört auch zu den Initianten von «Basel baut Zukunft».
Erstmals treffen Beat von Wartburg und René Brigger zu diesen Themen in einem Medieninterview aufeinander: Im Talk vom Freitag, 29. April 2022, ab 18:45 Uhr.