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Der Telebasel Report vom 27. April 2022.
Region

Von Deutsch bis Yoga

Hunderte Freiwillige in Basel setzen sich für aus der Ukraine Vertriebene ein. Von Deutschkursen bis Yoga-Stunden ist fast alles dabei.

«Die Deutschen sagen aber der Joghurt», wirft Rosmarie Svoboda ein. «Jaja, aber wenn du hier einkaufen willst, heisst es eben das Joghurt», entgegnet Duri Müller. Also geht es mit «das Joghurt» weiter. Es folgt «der Käse», «das Brot». Rosmarie Svoboda und Duri Müller gehören zu hunderten Freiwilligen in Basel, die sich derzeit für Ukrainische Flüchtlinge einsetzen.

Deutschlehrer Duri Müller unterrichtet Ukrainische Flüchtlinge. Bezahlt wird er dafür nicht. (Bild: Telebasel)

Ehrenamtliche DeutschlehrerInnen

Die beiden sind für das Sprachmobil im Einsatz, welches schon seit Jahren Deutsch an Geflüchtete vermittelt. Als nun auch noch Freiwillige für UkrainerInnen gesucht wurden, habe sich Duri Müller sofort gemeldet, sagt sein Chef: «Uns geht es so gut hier. Ich denke, dass wir durchaus etwas zurückgeben sollten», sagt Duri Müller.

Mindestens zwei Tage pro Woche seit er mit der Organisation und Durchführung der Deutschkurse beschäftigt, sagt Müller. Bezahlt wird er dafür nicht. Er würde sich wünschen, dass sich noch mehr Menschen in Basel engagieren würden: «Es gibt vieeeel zu wenige. Man muss auch nicht ausgebildeter Lehrer sein».

Zurück auf Feld 1: Ukrainische Flüchtlinge beginnen oft beim Lernen des lateinischen Alphabets. (Bild: Telebasel)

Mehr als nur ein Deutschkurs

Auch in der Kornfeldkirche in Riehen wird fleissig Deutsch gelernt. Initiiert hat das Projekt Camelia Winkler. Sie selbst hat fünf Geflüchtete aufgenommen. Die ausgebildete Deutschlehrerin habe bereits ab dem ersten Tag in der Küche mit Deutschunterricht begonnen. Schnell wollten auch Freunde und Bekannte der UkrainerInnen am Kurs teilnehmen.

«Ich hätte vielleicht mit 20 Leuten gerechnet, aber niemals mit so vielen», sagt Camelia Winkler. Unterdessen treffen sich jeden Freitag nämlich über 50 UkrainerInnen in Riehen. Viele kommen gar nicht wegen dem Kurs, sondern wegen der Gesellschaft. Es wird gekocht, gebacken, getanzt und diskutiert: «Die Frauen sind sehr kreativ. Sie machen einander die Nägel, schneiden Haare oder tauschen Kleider».

«Yoga hilft, die Situation zu akzeptieren, wie sie ist», sagt Yoga-Lehrerin Olha aus Dnipro. (Bild: Telebasel)

Yoga für Flüchtlinge

Unterstützung erhalten die Geflüchteten nicht nur in Sachen Sprache. Viele Menschen in Basel haben auch anderswo das Gefühl, helfen zu wollen. So hat die Yoga-Lehrerin Nathalie Miller zum Beispiel entschieden, eine ihrer Yoga-Stunden für Ukrainerinnen freizugeben.

Jeden Dienstagabend um 18:00 Uhr können Ukrainerinnen kostenlos ins Yoga: «Es gibt verschiedene Arten zu helfen. Das ist jetzt halt mein Beitrag», sagt Nathalie Miller. Über eine befreundete Familie hat sie Olha kennengelernt, eine Yoga-Lehrerin aus der Ukraine. Auch sie ist in die Schweiz geflüchtet und hat sich bereit erklärt, die Stunden zu leiten.

Der Report hat die freiwilligen Helfer sowie die Ukrainischen Flüchtlinge begleitet. Zu sehen ist die Reportage am Mittwoch, 27. April um 19:45 Uhr im TV und schon jetzt online.

1 Kommentar

  1. Lieber Herr Bieri, ganz herzlichen Dank für den einfühlsamen und berührenden Bericht. Und herzlichen Dank an alle Freiwilligen, die sich für Geflüchtete engagieren.

    mit herzlichem Gruss
    Billy MeyerReport

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