Man kann sie nicht vertreiben, sie vermehren sich unkontrolliert und richten zu grosse Schäden an den Gräbern an. So damals das Fazit der Stadtgärtnerei. Schnell wurde darüber debattiert, ob die Rehe abgeschossen werden sollen. Dagegen regte sich Wiederstand. Die Fondation Franz Weber (FFW) und Helvetia Nostra haben dagegen beim Justiz- und Sicherheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt Rekurs eingelegt.
Die Rehe werden vorerst nicht abgeschossen. Dafür sollen Pflanzenschutzgitter nun das Problem lösen. «Wir haben bis jetzt andere Möglichkeiten gehabt, um die Rehe abzuschrecken. Wir haben ein stinkendes Präparat verwendet. Damit gab es aber Probleme, weil die Rehe einerseits nicht so gut darauf reagiert und die Sachen trotzdem gefressen haben,» so Daniel Hofer, Sprecher Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt. Ausserdem habe das Präparat so gestunken, dass immer wieder Beschwerden eingereicht wurden.
Gitter vor allem im Frühling wichtig
Weil sich die Rehe besonders im Frühling gern einmal an den frisch gepflanzten Blumen bedienen, wurde das Pilotprojekt ins Leben gerufen. Jetzt soll geschaut werden, ob sich die Methode über längere Zeit durchsetzen kann. «Die ersten Erkenntnisse sind schon relativ positiv. Wir machen das jetzt auch erst einmal am Anfang, also ein paar Wochen lang. Man muss bedenken: Das machen wir vor allem damit man an Ostern und den Allerheiligen eine schöne Grabbepflanzung hat,» sagt Hofer.
Die Bepflanzung im Frühling sei besonders schmackhaft für die Vierbeiner. «Im Sommer können wir auch pflanzen, was die Rehe weniger gern haben.» Ein weiterer Grund warum die Rehe sich gerne an den Blumen auf dem Friedhof bedienen: Nach dem Winter gibt es in der Natur, welche selbst gerade aus dem Winterschlaf erwacht, ein relativ überschaubares Blumen-Buffet. Darum auch der Gitterschutz.
Fazit bisher positiv
Der Sprecher vom Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt zieht bisher ein positives Fazit. «Bis jetzt hat es sich auf jeden Fall eher bewährt. Es funktioniert nicht überall gleich. Es gibt Bereiche auf dem Friedhof, wo sich mehr Rehe aufhalten. Dort funktioniert es etwas weniger gut, weil sie das Gitter auch wegdrücken.» Wo das Gitter aber drauf ist, würde sich tatsächlich bereits eine Verbesserung sichtbar machen.
Neben den Gittern wird es aber noch weitere Massnahmen zum Schutz der Bepflanzung geben. Aktuell gibt es auch einen runden Tisch, wo verschiedene Organisationen zusammen an einer Lösung arbeiten, damit es auch weiterhin eine nachhaltige Lösung für die Rehe gibt. Und zwar eine, damit sie auch zukünftig nicht abgeschossen werden müssen.
Wie wahr. Und was die Rehe nicht fressen rupfen die Krähen aus😢
M.BeckReport
Eigentlich ist es ja schön, wenn es auf dem Friedhof noch Leben hat und Rehe sich da frei bewegen. Das ist doch Natur und passt in meinen Augen.Report
Gute Tag,
Ich gehe seit 4 Jahren 1x in der Woche auf den Friedhof (Oberster Teil). So schlimm wie dieses Jahr war es nie!
Die Gärtnerei hat Bellis perennis gepflanzt…95% der Gräber sind verwüstet! Aktueller Stand (27. März) mit Gitter: Dir Rehe haben die Bellis (ca. 70%) unter den Gitter rausgerissen….diese liegen jetzt um all die vielen Gräber lose herum….trauriges Bild! P.s. Ich selber hatte Glück, anscheinend mögen Rehe Ostergocken gar nicht!
Mein Vorschlag wäre ein hoher Zaun/Mauer um den ganzen Friedhof…käme für dir stadtgärtnerei wahrscheinlich günstiger.
Mit feundlichen Grüssen
I. CaluoriReport