Was hat die Region letzte Woche bewegt? Mit dem Telebasel-Wochenrückblick verpassen Sie keine wichtigen Neuigkeiten mehr. Eine Auswahl der spektakulärsten und spannendsten Geschichten aus der Region Basel gibt es hier:
Wherlock-Nachfolgerin stösst auf Ablehnung
Am Dienstag wurde bekannt, wer die Nachfolge von Richard Wherlock ab Sommer 2023 antritt. Die designierte neue Leiterin des Balletts am Theater Basel heisst Adolphe Binder. Dass Binder das klassische Ballett vernachlässigen will, sorgt bei FreundInnen des Basler Balletts jedoch für Protest. Denn sie will auf zeitgenössischen Tanz setzen – so wie es in den 90er-Jahren bereits Joachim Schlömer tat – ohne Erfolg.
Der Basler Theaterdirektor Benedikt von Peter sprach im Zusammenhang mit der Wahl der neuen Direktorin am Dienstag an einer Medienkonferenz von «einem echten Coup» und von einem «Plädoyer für den Tanz». Nicht ganz so euphorisch äusserte sich der Ballett-Experte Peter Marschel. Er sieht eine Gefahr darin, dass die neue Direktorin keine ausgebildete Choreografin, sondern eine Kuratorin ist.
Auszug aus den Telebasel News vom 1. Februar 2022.
Ähnlich kritisch äusserte sich Ruth Klein, Mitglied der Basler Ballett Gilde. Sie demonstrierte damals sogar gegen Joachim Schlömer. Noch ist Ruth Klein aber zuversichtlich: «Ich habe trotzdem grosse Hoffnung, dass Adolphe Binder als Kuratorin das treue Tanzpublikum respektiert», sagt sie am Mittwoch gegenüber Telebasel.
Auszug aus den Telebasel News vom 2. Februar 2022.
Schweiz nimmt Abschied von Endo Anaconda
Am Dienstag kam die traurige und überraschende Meldung: Der Berner Mundartkünstler Endo Anaconda ist tot. Der Gründer und Sänger von Stiller Has starb im Alter von 66 Jahren an den Folgen von Lungenkrebs. «Wir vermissen Dich», schreiben seine Bandkollegen auf Facebook.
Überall in den sozialen Medien erinnern sich die Grossen der Musikszene an Endo Anaconda. Von Patent Ochsner bis Züri West. Auch Bundesrat Alain Berset zollt ihm auf Facebook Respekt: «Mit Endo Anaconda verliert die Schweiz einen Musiker und Poeten der besonderen Art», schreibt er. Das Ableben von Andreas Flückiger, wie er mit bürgerlichen Namen hiess, bewegt. Unvergessen wird sein Songpersonal bleiben, vom Moudi (Kater) bis zum Hündeler (Hundebesitzer) Hunkeler, oder sein «der Aare naa, dere schöne, schöne, schöne grüene Aare naa».
Fragwürdige Entscheidungen des Unparteiischen
Am Sonntag vergangener Woche im Spiel gegen Luzern überschlagen sich in der 84. Minute die Ereignisse. FCB-Stürmer Darian Males geht nach einem klaren Foulspiel unmittelbar vor den Augen seines Trainers zu Boden. Schiedsrichter Lukas Fähndrich lässt das Spiel weiterlaufen und der FC Luzern kommt zu seiner besten Ausgleichschance.
Diese Situation verärgert Cheftrainer Patrick Rahmen, er kassiert eine gelbe Karte, darauf folgt die gelb-rote Karte: «Weil ich mich vielleicht ein wenig zu theatralisch an der Seitenlinie verhalten habe, kann er mir die gelbe Karte zeigen, das kann ich verstehen. Wenn ich aber frage, weshalb ich die gelbe Karte erhalte und dafür die gelb-rote Karte gezeigt bekomme, dann stehe ich nächstes Mal wieder draussen wie ein Pfarrer», sagt Rahmen an der Medienkonferenz nach dem Spiel.
Auszug aus den Telebasel Sportnews vom 31. Januar 2022.
Die gelb-rote Karte an den Basler Cheftrainer ist nicht die einzige fragwürdige Entscheidung des Unparteiischen. Obwohl es zahlreiche Karten (zehn (!) gelbe und zwei gelb-rote Karten) gibt, werden die härtesten Begehen nicht bestraft. So auch das deutliche Foulspiel an Michael Lang. Auch die gelbe Karte für Fabian Frei hat Folgen: Er ist für das nächste Spiel gesperrt. Rotblau kann das Spiel gegen Luzern dennoch gewinnen und startet erfolgreich in die Rückrunde. Gegen den FC Sion muss Rotblau am Sonntag aber ohne Patrick Rahmen und Fabian Frei antreten.
So hart leiden Corona-Patienten
Am Mittwoch entschied der Bundesrat, die Home Office-Pflicht und die Kontaktquarantäne aufzuheben. Ausserdem fasste er zwei Varianten für den Ausstieg aus den Massnahmen ins Auge. Und während die Politik eine Turbo-Öffnung vorbereitet, arbeiten Ärzte und Pflegende auf den Intensivstationen noch immer am Anschlag. Der Report berichtete einen Tag lang exklusiv von der Intensivstation im St. Claraspital.
Marny Cukor, Leiterin Pflege auf der Intensivstation, gibt einen Einblick in ihren Arbeitsalltag mit Corona-Patientinnen und -Patienten. Lukas Merki, Chefarzt der Intensivstation, beurteilt die Lage mit Omikron: «Es sieht wirklich danach aus, dass Omikron kaum schlimme Verläufe hervorruft.» Trotzdem warnt er bezüglich einer Turbo-Öffnung zur Vorsicht. «Es gibt zwar nur wenige schlimme Fälle. Aber wenig von sehr viel kann eben trotzdem viel sein.»
Der Telebasel Report vom 2. Februar 2022.
SP erntet Spott auf Twitter
Die Basler SP wirbt mit der Kampagne «Ja zu Grundrechten für Primat:innen» für die Primaten-Initiative. Doch das Gendern von Menschenaffen kommt nicht bei allen gut an. Auf Twitter sorgt das für spöttische Kommentare: «Hat die SP hier gerade ernsthaft Primaten gegendert?», fragt der jungliberale Benjamin von Falkenstein.
Für den Basler SVP-Grossrat Joël Thüring ist das Ganze – so sein Twitter-Kommentar – «Gender-Gaga 4.0».
SP-Co-Präsidentin Lisa Mathys erklärt gegenüber der Zeitung «20 Minuten»: «Natürlich gibt es auch bei den nicht-menschlichen Primaten nicht nur männliche Tiere – entsprechend verwenden wir einen Ausdruck, der nicht ausschliessend ist.» Das Prinzip der genderneutralen Sprache sei ja einfach, alle Geschlechter-Varianten einzuschliessen.
Der Affenkurator des Zoo Basel, Adrian Baumeyer, steht dem Gendern der Menschenaffen allerdings kritisch gegenüber: Die SP sei in die «klassische Falle getappt» und habe menschliche Konventionen auf Tiere übertragen. «Das ist gefährlich, weil es auch menschliche Erwartungen an Tiere knüpft, die dann auch nach menschlichen Kriterien beurteilt werden», erklärt Baumeyer gegenüber der Zeitung. Dabei sei auch das Geschlecht eine menschliche Kategorie und die Unterscheidung danach ein menschliches Bedürfnis.