Das Labor Rothen auf der Lyss hat noch nicht einmal geöffnet, schon stehen sich die Leute vor dem Eingang die Beine in den Bauch. Schlange am Morgen. Schlange am Mittag. Schlange am Feierabend. Hinter den Türen wuseln zig Mitarbeitende umher – im Versuch, das Warten so kurz wie möglich zu halten. Das Labor hat seine Anzahl Mitarbeitenden seit Beginn der Pandemie verdoppelt. «Wir platzen aus allen Nähten», sagt etwa Junior-Chef Oliver Rothen.
1000 PCR-Tests pro Tag
Die Maschinen laufen auf Hochtouren. Zirka 200 Proben pro 2,5 Stunden kann das Labor verarbeiten. Mehr als 1000 PCR-Tests pro Tag liegen nicht drin. «Die Nachfrage wäre einiges höher – aber wir müssen unsere Mitarbeitenden auch schützen», sagt Claude Rothen, CEO des Labors. Denn diese würden am Anschlag laufen. Immer mehr Mitarbeitende fallen selbst mit Corona aus. Die Arbeitslast verteilt sich auf noch weniger Schultern.
Tägliches Improvisieren
Auf einen solchen Ansturm sei man nicht vorbereitet gewesen, sagt Claude Rothen. Einen wirklichen Empfangsbereich hatte das Labor noch nie. Die Kunden mit Symptomen betreten das Testlabor aktuell durch die Garage.
Auch die Materialbeschaffung hapert. Viele Rohstoffe gibt es gar nicht mehr. Einfache Plastikröhrli, Abstrichsets und so weiter. «Manchmal müssen wir solche Sets selbst herstellen», sagt Oliver Rothen. In einem Hinterzimmer füllt eine Freelancerin Flüssigkeit in Plastikröhrli ab: «Ohne Röhrchen kein PCR-Test – also müssen wir halt improvisieren», sagt Rothen.
Labor-Normalbetrieb geht weiter
Was viele Leute nicht wüssten: Neben Corona hätten viele Labors ja auch noch den Normalbetrieb. Corona, das sei lediglich obendrauf gekommen: «Herzinfarkte, Krebsanalysen, Schlaganfälle – hier geht es um Leben und Tod», sagt Oliver Rothen. Solche Untersuchungen hätten immer Vorrang.
Nicht ganz alle könnten diese Unterscheidungen machen, sagt er. Man kann es sich vorstellen: Gerade wer seit Stunden in der Kälte steht, sieht oft nur noch seinen Test und den Ferienflieger vor sich.
Promis erhoffen sich Sonderbehandlung
Der eine oder andere Promi versuche sich dann auch mal einen Vorteil zu verschaffen. Auch Gutbetuchte böten jeweils an, einen etwas höheren Preis zu bezahlen, damit das Testresultat prioritär behandelt würde. «Sowas geht natürlich nicht», stellt Oliver Rothen gleich klar. Namen möchte er keine nennen.
Das ist mal wieder typisch für gewisse Promis!!! Ich bin aber überzeugt, dass es irgendwo ein Labor gibt, das dieser «Bitte» (Schmiergeld) nachkommt. Einfach nur Pfui!!!Report
Das ist klar, Promi oder solche die es gerne sein möchten. Einfach ARROGANT !!!Report
Wie könnte es auch anders sein, bei der Einstellung der heutigen Promis. Respekt kennen DIE ja gar keinen mehr, wie im Mittelalter 🤮Report