SP- und SPD-PolitikerInnen aus Riehen, Basel und Lörrach haben sich heute an einer Matinée in Riehen für eine verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit stark gemacht. Diese habe – unter anderem wegen der Corona-Pandemie – in den letzten Jahren gelitten.
Eine 150-jährige Vergangenheit
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der sozialdemokratischen Parteien ist bereits über 150 Jahre alt. Vor allem die Zeit des Nationalsozialismus hat die SPD geprägt. Mitte 1933 ist sie wegen ihrer Denkweise in Deutschland verboten worden. «Ohne die Hilfe von Riehen und Basel hätte die SPD nicht überlebt», sagt Historiker Hubert Bernnat, der auch Fraktionsvorsitzender der SPD Lörrach ist.
Es sei unglaublich wichtig gewesen, dass SPD-Mitglieder über die Grenze in die Schweiz fliehen konnten. «Hier wurde man nicht vom Staat verfolgt. In Basel war man in Sicherheit und erhielt finanzielle Unterstützung», so Bernnat weiter.
Von Verkehr bis Corona
Die Zusammenarbeit sei in den letzten Jahren ein wenig «eingeschlafen». Diese möchten die Parteien jetzt wieder stärken. «Es gibt viele Themen, die uns gemeinsam beschäftigen; gerade der Verkehr und alles rund ums Herzstück Basel», sagt Jonas Hoffmann, Landtagsabgeordneter der SPD Lörrach.
Auch bei der Pandemie-Bekämpfung müssten die Regionen enger zusammenarbeiten. «Die Zusammenarbeit hat nicht wie gewünscht funktioniert. Wir hätten hier viele Schicksale vermeiden können», so Hoffmann weiter. Da bereits eine nächste Corona-Welle anrollt, sei es wichtig, dass diese Zusammenarbeit nun verbessert wird.
Riehener Anliegen frühzeitig einbringen
Thematisiert wurde heute auch Riehen als «sich abkapselnde Gemeinde». Riehen ist öfters anderer Meinung als die Stadt. Beispiele dafür sind der Ausbau der S-Bahn und die vergangene Abstimmung zur Hörnliallee-Umgestaltung. Edibe Gölgeli, die als Riehener Gemeinderätin kandidiert, sieht Verbesserungspotenzial: «Es ist wichtig, dass wir Riehen in unserem Kanton frühzeitig einbringen. Wir sollten unsere Anliegen nicht im Sinne einer Abschottung nur auf Riehen separieren».
Wichtig wäre der Bau der Tramlinie 6 nach Lö-Innenstadt und der Bau einer Tramlinie durchs Kandertal bis nach Kandern. Das würde die gesamte Region massiv entlasten. So einfach, aber doch so fern.Report