Am Mittwoch eröffnet im Tinguely-Museum eine Ausstellung, die wortwörtlich unter die Haut geht. Urnen mit Spritzennadeln, Kreuze aus künstlichen Hüftgelenken, medizinische Utensilien, die zu Skulpturen werden: Die Medizin steht im Zentrum der Ausstellung «The Cost of Life».
Der Telebasel Glam Beitrag vom 13. Oktober 2021.
Der britische Künstler Paddy Hartley sei schon immer vom menschlichen Körper inspiriert gewesen: «Die innere Struktur, wie er dargestellt wird, aber auch wie wir den Körper verändern. Sei es Gesichts-Rekonstruktions-Chirurgie, Bodybuilding, aber auch wie wir den Tod akzeptieren oder eben bekämpfen», so der Künstler. Um den selbstgewählten Tod geht es auch bei der Installation «The end… to be continued».
Die mit stachligen Nadeln bestückten Urnen sollen zeigen, dass der eigene Tod von anderen unantastbar sein soll. Da das Werk aber in den letzten zehn Monaten während Pandemie entstand, bekam es noch eine zweite Bedeutung. «In England war eine riesige Kontroverse darüber, dass Corona in Pflegeheime geschleppt wird und dass Familien ihre Verwandten nicht mehr besuchen dürfen», so Hartley. Darum seien die Urnen mit den Nadeln isoliert in der Mitte, während die anderen auf Abstand bleiben.
Neben der Ausstellung im Tinguely hat sich der Künstler, passend zum Thema, im Pharmaziemuseum ausgetobt und dort die Dauerausstellung mit seinen eigenen Werken ergänzt. Drei Monate lang kann man beide Ausstellungen anschauen.