An der Jugendparlamentskonferenz vom 1. bis 3. Oktober trafen sich JugendparlamentarierInnen aus der ganzen Schweiz und dem Ausland in Basel. Die Veranstaltung stand im Zeichen von 50 Jahre Frauenstimm- und Wahlrecht. Auch alt Bundesrätin Ruth Dreifuss nahm teil.
«Es ist ein Privileg, sich beteiligen zu können»
Ruth Dreifuss war die zweite Frau im Bundesrat und wurde 1999 als erste Frau Bundespräsidentin. Während ihrer politischen Karriere setzte sie sich stark für die Gleichstellung von Frau und Mann ein. Und noch heute – mit 81 Jahren – kämpft sie dafür. «Es ist eine Pflicht und ein Privileg, sich an der Gesellschaft und am Fortschritt beteiligen zu dürfen», so die alt Bundesrätin im Interview mit Telebasel.
Dreifuss rät Frauen zur Karriere
Am Politbrunch in der Markthalle tauschte sich Ruth Dreifuss mit dem Politik-Nachwuchs aus und gab sich beim Blick in die Zukunft hoffnungsvoll. «Es gibt auch heute noch junge Menschen, die behaftet in alten Traditionen sind. Aber die Mehrheit der Jungen wollen wirklich eine neue Welt. Sie wollen den Klimaschutz, die Gleichstellung und die Integration.»
Gerade jungen Frauen rät die Alt Bundesrätin heute ihre Karriere zu verfolgen und «nicht unter die Räder zu kommen», wenn sie eine Familie gründen. In erster Linie erwarte sie dies aber von Arbeitgebern oder Universitäten. «Während meiner Amtszeit setzte ich mich dafür ein, dass die Arbeit, welche eine Frau zu Hause leistet, im Lebenslauf genauso anerkannt wird, wie ein Studium oder Berufserfahrung», so Dreifuss. Denn was eine Frau zu Hause leiste, sei eine Höchstleistung.