Secondhand ist im Trend. Auch in Basel spriessen Vintage Shops wie Spargel aus dem Boden. Einer davon ist Carlette im Kleinbasel. Inhaberin Karin Handle hat den kleinen Laden im Winter eröffnet. Die Liebe für Vintage Mode hegt sie schon lange und kommt dabei ins Schwärmen: «Ich habe zum Teil Kleider aus den 70er-Jahren hier, die wie neu sind. Sie sind von der Qualität her schon ganz anders. Auch die Einzigartigkeit und Geschichte, die dahintersteckt … Ich finde, es sind viel speziellere Kleider. Der Pulli, den ich anhabe, ist zum Beispiel handgestrickt.»
Secondhand Day
Der Secondhand Day soll Schweizer für die Wegwerfgesellschaft sensibilisieren. Initiiert wurde dieser Tag von Circular Economy Switzerland, myclimate und Ricardo. Nicolai Diamant von Circular Economy Switzerland erklärt, wie zentral es sei, dass die Gesellschaft Ressourcen in Kreisläufe einführt. «Es ist wichtig, dass wir Ressourcen möglichst lange brauchen. Deshalb ist Secondhand ein wichtiger Bestandteil einer Kreislaufwirtschaft. Genau das wollen wir mit dem Secondhand Day zeigen, wo wir Re-Use in den Fokus setzen.»
1,2 Milliarden Tonnen CO2
Die Textilindustrie verursacht 1,2 Milliarden Tonnen CO2 im Jahr. Sie alleine ist für fünf Prozent der Emissionen verantwortlich. Das ist mehr als internationale Flüge und Kreuzfahrten zusammen. «Da werden Rohstoffe abgebaut oder Baumwolle hergestellt, dann wird es produziert und genutzt – bei Fast Fashion nur ganz, ganz kurz. Und dann wird es schnell wieder weggeworfen. Das heisst, die Produktlebensdauer von einem Kleidungsstück ist sehr kurz. Mit Secondhand kann man genau diesen Moment verlängern, und das hilft, die Ressourcen zu schonen.» Dabei sei es ganz logisch, auf Vintage Mode zu setzen, ergänzt Karin Handle: «Es kommt ja alles immer wieder. Wie zum Beispiel der Trend der 70er-Jahre. Also wieso nicht gleich Kleider aus den 70er-Jahren anziehen?»