Es waren herbe zwei Jahre für die Gastronomie. Beizen und Sterne-Restaurants mussten wegen Corona gleichermassen schliessen. Der Pfarrer und Gastroseelsorger Bernhard Jungen wollte nicht tatenlos zusehen. In den vergangenen Monaten führte Jungen 25 «intensive Gespräche» mit Basler GastronomInnen. Dabei ging des dem Pfarrer nicht nur um das Leiden. «Die Idee ist es, zu zeigen, was für ein pulsierendes Leben und was für eine Vielfalt in der Gastronomie steckt», sagt Jungen. Heraus kam das Buch «Unfassbar».
Der Berner, der im Teilzeitpensum in Basel arbeitet, fügt an: «Aber es ist auch ein Mahnmal für die Zeit, denn viele Unternehmer kämpfen noch.» Gestern Montag erhielt der Pfarrer das erste gedruckte Exemplar seines Buches. «Als ich es in den Fingern hatte, musste ich beinahe weinen», sagt Jungen und führt an: «Einfach wegen den Erinnerungen an die Leute, mit welcher Leidenschaft die in der Pandemie standen.» Eines der Gastrounternehmen, das der Seelsorger besuchte, war das Restaurant Löwenzorn. Geführt wird es von Anwar und Karim Frick.
Zuerst wollten die Frick-Brüder nicht teilnehmen. Schliesslich gab es Betriebe, die deutlich schlechter da standen, als das Traditionslokal am Gemsberg. Doch Jungen überzeugte die beiden, wollte auch positive Stimmen im Buch haben. «Wir haben immer mehr gefallen an der Idee gefunden und sagten, doch, dass ist eine gute Sacht», so Anwar Frick. Die Rückmeldungen scheinen dem Projekt rechtzugeben. Jungen: «Jemand sagte mir gerade gestern, dass das Buch wie ein Gastroführer ist. Aber einer, der nicht die Speisen in den Vordergrund rückt, sondern die Menschen hinter dem Tresen.» Für die ist mit den jüngsten Lockerungen auch etwa Druck weggefallen.