«Ich kann es mir selbst noch nicht ganz erklären», sagt Mirjam Ballmer. Die 38-jährige schaffte am Sonntag den Sprung in die Freiburger Stadtregierung. Damit sind erstmals die Grünen im Gemeinderat der Stadt vertreten. Ballmer erzählt mit Freude, wie sie am Sonntag den Anruf bekam, dass es klappte. «Das war eine grosse Erleichterung und Freude», sagt die Neo-Gemeinderätin. Vier der fünf Gemeinderatssitze gehören nun rot-grün. Erst 2016 zog Ballmer aus Basel weg, der Liebe wegen.
In dieser Zeit überlegte sie sich kurz, mit der Politik aufzuhören. Doch sie konnte es nicht lassen, liess sich wieder aufstellen – an ihrem neuen Wohnort. «Im Hinterkopf hatte ich, dass ich ja vielleicht wieder mal Politik machen will», sagte Ballmer. 2018 rückte Ballmer in den Grossen Rat von Freiburg nach, nun in die Regierung. Wie sie erzählt, konnte sie sich schnell etablieren. Nur dass sie Deutschschweizerin ist, weckte ein gewisses Misstrauen. Doch in Freiburg, der zweisprachigen Stadt, war das nicht weiter ein Problem. Dass sie bereits Erfahrung in Basel sammeln konnte, aber auch in Freiburg, hätte ihr ebenfalls geholfen.
«Basel bleibt meine erste Heimat»
Während in Freiburg die Grünen einen famosen Sieg davontrugen, mussten die Basler Grünen bei den letzten Wahlen eine Schlappe hinnehmen. Politisch könne man die Städte nur schwer vergleichen. In Freiburg sei aber eine wahnsinnige Dynamik aufgekommen. Gerade im Zuge der Klimabewegung. Ballmer: «In Basel gibt es die Grünen schon lange, dort hatte man schon viele Erfolge – der Ausgangspunkt war ein ganz anderer.» Der Neo-Gemeinderätin fehlt die Stadt am Rheinknie trotz aller Erfolge. «Basel bleibt meine erste Heimat, die Stadt wird nicht vergessen», so Balmer. Sie freut sich bereits jetzt auf die nächste Fasnacht.