«Es tut uns gut, und die Leute haben Freude daran», sagt Raphael Jost, Gastgeber im Restaurant ‹Schliessi› in den Langen Erlen. Ginge es nur um die Wirtschaftlichkeit, so würde das Team das Angebot einstellen. Wirklich rentieren würde es nicht. So aber kommen die zahlreichen Spaziergänger und «Hündeler» wenigstens zu einer kleinen Stärkung.
Angebot wurde den Umständen angepasst
Das Lokal direkt am Wasserlauf der Wiese ist in diesen Tagen wegen der angeordneten Massnahmen gegen das Coronavirus geschlossen. Auch an den Tischen und Stühlen auf der Terrasse darf nicht konsumiert werden. Das Team musste die Karte fürs Take Away deshalb anpassen. Weil die Kunden die Speisen möglichst unkompliziert auch im Stehen konsumieren können müssen. So werde zum Beispiel bei der Bratwurst auf die üblichen Beilagen verzichtet. Stattdessen gibt es Brot dazu.
An kalten Tagen sei zudem der Glühwein besonders beliebt. Ein weiterer Renner ist der Flammkuchen, der auf Bestellung vor Ort frisch zubereitet wird. Dieser wird den Kunden in einer Pizzaschachtel bereit zum Essen mitgegeben.
Kuchen als Unsicherheitsfaktor
Zu den grossen Spezialitäten des Hauses gehören die von Gastgeberin Andrea Marty gebackenen Marty- Wähen. Weil die Kundenfrequenzen während der kalten Wintertage nur sehr schwer vorherzusehen seien, würden diese aber nur in beschränktem Masse produziert. So kann es vorkommen, dass die begehrten Stücke schon relativ früh ausverkauft sind. Andrea Marty und Raphael Jost empfehlen daher, sich vorher telefonisch ein Stück zu reservieren.
Auch sonst versuchen die Beiden, den Food Waste so weit wie möglich zu reduzieren. Überhaupt könnten sie es sich in der aktuell angespannten Situation gar nicht leisten, Lebensmittel wegzuwerfen.
Bio-Verpackungen
Auch die Tatsache, dass sie mit den Verpackungen des Take-Away-Angebots zur Verschmutzung des Naherholungsgebiets beitragen könnten, hat bei den Gastgebern ein ungutes Gefühl hinterlassen. Am liebsten wäre es ihnen deshalb, wenn die Kunden eigene Gefässe mitbringen würden. Zudem sollten die Verpackungen sachgerecht entsorgt werden.
Für den Fall, dass ein unbelehrbarer Kunde seinen Abfall trotzdem irgendwo liegen lässt, haben die beiden entschieden, ausschliesslich Verpackungen zu verwenden, welche biologisch abbaubar sind. Dies trifft nicht nur auf Offensichtliches wie das Holzbesteck zu, sondern auch auf die durchsichtigen Trinkbecher.
Chapeau, allen Respekt, dies ist der richtige Weg, gratuliere!Report