Die Zuschauerränge sind leer. Das Marionetten-Pendant vom Singvogel wie auch Frau Fasnacht müssen geduldig hinter der Bühne hängen. Schliesslich trifft das Veranstaltungsverbot auch das Basler Marionettentheater. Sowohl der «Källerstraich» wie auch das Stück «Wo d Frau Fasnacht woont» sind dieses Jahr nicht im Gewölbekeller am Münsterplatz zu sehen.
Dennoch gibt es ein bisschen Vorfasnacht, wenn auch nur digital. Schliesslich macht die Fasnachtsabsage auch im Marionettentheater erfinderisch. Dafür sorgen die Källerstraich-Gastgeber Sämi, Werni und Heinz, besser bekannt als «Antikeerper». Schickt man dem Trio ein Stichwort, schmieden sie daraus einen Schnitzelbankvers. Den gibt’s ganz coronakonform per Video. «Wir liefern diese Verse als Humorimpfung nach Hause», sagt Markus Blättler, künstlerischer Leiter des Marionettentheaters.
Tonspur über Marionettenbewegungen
Wer Basels kleinsten Bängglern die Stimmen leiht, das bleibt ein Geheimnis. «Die Verse werden jeweils an einem Arbeitsplatz eingesungen, laufen zentral bei einem Techniker zusammen und dort wird es geschnitten und bebildert», erklärt Markus Blättler. Damit der Vers auch auch zum Puppenspiel passt, muss alles gut synchronisiert sein. «Da Marionetten keine Mimik haben, müssen wir mit guten Bewegungen das Wort unterstützen und der Techniker muss es filmtechnisch so zusammenschneiden, dass man weiss, welche Marionette im Moment spricht oder singt». Wie die Bängg aus Fleisch und Blut singen auch Heinz, Werni und Sämi nicht gratis. Für 150 Franken für die Umtriebskosten liefern sie den massgeschneiderten Vers.
Mehr Infos zu den «Bängg on Demänd» sind auf der Website des Basler Marionettentheaters zu finden. Alle Verse der «Antikeerper» werden laufend auf diesem Youtube-Kanal veröffentlicht.