Vor 50 Jahren sind in der Schweiz zum ersten Mal Frauen ins Bundesparlament eingezogen. Anlässlich dieses Jubiläums ist das Bundeshaus am Wochenende mit Frauenfiguren beflaggt sein. Auch im Verlauf des weiteren Jahres wird das Parlamentsgebäude mehrmals im Zeichen der Frau stehen.
So können Interessierte vom 27. März bis 23. November das Parlamentsgebäude aus weiblicher Optik entdecken, wie die Parlamentsdienste am Donnerstag in einer Mitteilung schreiben. Beim Rundgang «Frauen unter der Bundeshauskuppel» werden Parlamentsführerinnen an den «denkwürdigen Moment» erinnern, als 1971 die ersten Parlamentarierinnen unter die Bundeshauskuppel einzogen.
Zudem werden sie erklären, wie sich Politikerinnen seit einem halben Jahrhundert für die Rechte der Frau einsetzen. Dabei wollen sie auch in die Zukunft blicken und aufzeigen, welcher Weg bis zur tatsächlichen Gleichstellung der Geschlechter noch zurückzulegen sei.
Sichtbare Ehrung der Kämpferinnen
Zu einem noch unbekannten Zeitpunkt wird das Jubiläum des Frauenstimm- und -wahlrechts während zehn Tagen auch an den Fassaden des Parlamentsgebäudes, der Schweizerischen Nationalbank und der Berner Kantonalbank sichtbar sein. Die Hommage war ursprünglich für Februar geplant. Wegen der Corona-Pandemie findet sie nun in der zweiten Jahreshälfte statt.
Mit einer Projektion werden dabei die «Tausenden» von Schweizerinnen geehrt, die während mehr als 100 Jahren für ihre Unabhängigkeit und die Chancengleichheit gekämpft haben. Daran sollen Chöre aus allen Landesregionen teilnehmen.
Präsenz der Frauen im Bundeshaus
Am 29. und 30. Oktober findet zudem die zweite Frauensession statt. 246 Frauen aus allen Sprachregionen kommen im Nationalratssaal zusammen, um über Massnahmen zur Gleichstellung der Geschlechter, zur Altersvorsorge, gegen Gewalt an Frauen und Mädchen sowie zur Care-Arbeit zu diskutieren. Am Ende der Session wollen sie den Mitgliedern der Bundesversammlung einen Forderungskatalog übergeben.
Ende Jahr (26. Oktober bis zum 17. Dezember) werden im Bundeshaus schliesslich Frauensilhouetten ausgestellt, die nicht nur den Einzug der Frauen ins Bundeshaus symbolisieren, sondern auch auf die berechtigte Präsenz der Frauen in diesem Gebäude hinweisen.
Das eidgenössischen Stimm- und Wahlrecht für Frauen wurde am 7. Februar 1971 mit 66 Prozent Ja bei 34 Prozent Nein-Stimmen deutlich angenommen.