Premiere im Basler Unispital: Zum ersten Mal wurden T-Gedächtniszellen im Lungengewebe durch das Forschungsteam um Prof. Carolyn King im Departement Biomedizin am Unispital Basel entdeckt. Ihre Studien fokussieren auf einen spezialisierten Zelltyp, die follikulären T-Helferzellen (TFH). Sie orchestrieren die anderen Immunzellen (B-Zellen) und unterstützen sie beispielsweise bei der Produktion von Antikörpern.
Carolyn King und ihr Team beschreiben in der Studie einen neuen Typen von T-Helferzellen in der Lunge (TRH-Zellen), die man bis dato nur im Lymphgewebe gekannt hatte. Bisher habe man immer angenommen, dass die T-Zellen in die Lunge geschickt werden und danach wieder verschwinden. Erstaunt hat, dass die TRH-Zellen nach bis zu 120 Tagen weiterhin in grosser Zahl im Lungengewebe existieren.
In weiteren Experimenten konnte das Team ausserdem nachweisen, dass die Anwesenheit dieser Zellen zu einer effizienteren Immunantwort führte, sogar wenn es einen geringfügig anderen Grippevirus abzuwehren galt. Die TRH-Zellen erinnern sich also.
Die neue Entdeckung könnte also dafür genutzt werden, längere und wirksamere Grippeimpfungen herzustellen. Denkbar sei es beispielsweise, Impfstoffe mit Wirkstoffen zu ergänzen, die die Bildung dieser T-Gedächtniszellen unterstützen. Aber auch im Kampf gegen Covid-19 könnten die TRH-Zellen relevant sein. Deshalb ginge es jetzt darum herauszufinden, wie diese Art der T-Zellen entstehen und wie man sie direkt beeinflussen kann.