Philipp Probst ist ein Unikum. Als BVB-Chauffeur grüsst er auf seinen Kursfahrten die halbe Stadt. In seiner Freizeit schreibt er unermüdlich Romane und Kolumnen. Und ihm ist offenbar wohl so! «Auch als Bestseller-Autor würde ich noch Bus fahren», sagte der 54-Jährige dem Neubad-Magazin.
Wie? Dabei gebietet es doch der Stolz jedes Künstlers, jeder Künstlerin, von der Kunst leben zu können, sind doch die Brot-Jobs für viele eine Zumutung, die man am liebsten los wird. Aber Probst will gar nicht in erster Linie Künstler sein. Er will gut unterhalten mit klassischem Erzählhandwerk: spannend, ja, aber ohne Blutbäder, schrille Thrillereffekte oder komplexe Erzählstrukturen. Zu seinen Stories inspirieren ihn die Erlebnisse in der BVB-Uniform. Und für seine Romane wirbt er mit Trailern im Breitbild-Stil von TV-Serien:
Lesungen mit Trockeneis und Kostümwechseln
Probst ist auch Selfmademan. Für seine Web-Plattform produziert er Podcasts mit seinen Texten. Seine Lesungen schmückte er auch schon mit Trockeneisnebel und Musik aus, verkleidete sich im Wechsel in seine Figuren. Der Spass, die Freude an seinem Tun scheint sich zu übertragen: Seine «Selma»-Lesung im Oktober in der Basler Innenstadt war schon seit Wochen ausverkauft.
Dieses Jahr veröffentlichte er nebst seinen BVB-Fahrdiensten nicht nur eine ganze Reihe von BaZ-Kolumnen sondern auch zwei Romane: Selma Legrand-Hedlund heisst seine Heldin, eine junge Basler Reporterin. Selmas Abenteuer «Wölfe» und «Alpsegen» lässt er mit zwei Trailern mit wuchtigem Sound im Blockbuster-Stil bewerben.
Im Talk: Philipp Probst, Freitag, 20. November 2020, ab 18.45 Uhr.