Die Königskostüme sind noch immer in der Plastikfolie verpackt. Im «Bunker», wie die Rotstab-Clique Liestal ihren Probekeller auch nennt, verharren sie seit März mitsamt ihren Larven. Nun überlegen sich die Fasnächtler, ihre majestätischen Gewänder im Februar 2021 in Einsatz zu bringen. «Da unsere Schneiderin pensioniert wird, können wir die Kostüme ohne schlechtes Gewissen verwenden», sagt Stefan Juchli, Präsident der Rotstab Clique Liestal. Schwieriger werde es für den Laternenmaler, der auf die Einnahmen angewiesen sei.
Entscheid in den nächsten zwei Wochen
Erst muss aber bekannt werden, ob und in welcher Form die nächste «Lieschtler Fasnacht» überhaupt stattfinden kann. Die Rotstäbler proben schon fleissig, doch es bleibt die Unsicherheit, was alles bewilligt wird und was nicht.
Das wird sich bald ändern. Das Fasnachtskomitee und die Stadt diskutieren nun mehrere Corona-Schutzkonzepte. In den kommenden zwei Wochen soll der Entscheid stehen, wie die Stadträtin Regula Nebiker gegenüber Telebasel versichert.
Was sie bereits jetzt sagen kann: «Umzüge in der gewohnten Form, das können wir nicht». Daher suche man jetzt nach Alternativen. Nebiker ist aber zuversichtlich, dass sich der Frust vom März 2020 nicht wiederholen wird. «Man hört von guten Ideen – es wird im Februar etwas geschehen». Auch wenn ein Chienbäse-Umzug in der traditionellen Form unwahrscheinlich ist: «Sicher ist, dass das Thema Feuer in Liestal nicht fehlen darf», verspricht Regula Nebiker.
Mehr Beizenfasnacht und Gässle
Könnten etwa die Cliquen und Gugge auch über Liestal verstreut auftreten? Diese Idee, um einen Massenandrang im Stedtli zu vermeiden, liege ebenfalls auf dem Tisch. Dabei ist klar, dass sich ein Umzug in der traditionellen Form nicht einfach fernab der Altstadt verlagern lässt. «Das ist nicht realistisch – wenn schon, müsste es im Stedtli sein, das macht einen guten Teil der Liestaler Fasnacht aus», findet Stefan Juchli.
Auch wenn es zu einer Absage des Umzugs kommt, wolle er keineswegs den Kopf nicht hängen lassen. «Vielleicht gibt es eine Beizenfasnacht und nur ein bisschen Strassenfasnacht, etwa mit Gässle». Nicht zu vergessen ist dabei die Vorfasnacht: Die Clique möchte im Oktober entscheiden, unter welchem Schutzkonzept das Rotstab-Cabaret durchgeführt werden kann.
Super, dass sich alle mühe geben, um etwas auf die beine zu stellen.bravo..Report