«Betteln verboten», heisst es auf einem A4-Blatt am Haupteingang der Markthalle. Die Aussage ist klar: In der Markthalle wird das Betteln nicht geduldet.
Das kommt gut an, denn einer der grössten städtischen Aufreger diesen Sommer waren die Bettelnden in Basel. Doch hinter dem Bettelverbot verbirgt sich ein Widerspruch.
Seit sieben Jahren verboten
«Wir haben das schon seit sieben Jahren», so Alexandra Dill. Die SP-Grossrätin und Co-Inhaberin der alten Markthalle verweist darauf, dass schon seit dem sie in der Leitung der Markthalle ist, ein Bettelverbot herrscht.
«Jetzt, weil mehr gekommen sind, haben wir es angeschrieben. Wir finden es ist transparent, das direkt am Eingang zu kommunizieren», so Dill zum A4-Blatt am Haupteingang.
«Wir wollen, dass sich unsere Gäste hier auf sich, ihr Gegenüber und aufs Essen und Trinken konzentrieren können», erklärt die SP-Grossrätin. Dafür zu sorgen, sei Teil ihrer Gastgeberaufgabe.
Politischer Widerspruch
Die Markthalle ist nicht der einzige Ort, an dem gegessen werden kann und solche Schilder aushängt. So trifft man auch bei der Spale Bar oder beim Restaurant Zum Schmalen Wurf auf das Bettelverbot. Rechtlich gesehen ist das Betteln ja auch nur auf Allmend erlaubt.
Doch die Co-Inhaberin der Markthalle stimmte im Grossen Rat für die Aufhebung des Bettelverbots. Auf den ersten Blick ein Widerspruch. «Was im Restaurant gilt, das war nie Teil der Vorlage im Grossen Rat», erklärt Alexandra Dill.
«Auf Allmend kann man Velos hinstellen, da kann man rauchen und Unterschriften sammeln. Das finde ich alles absolut richtig». Auch richtig fände es Dill, dass Restaurantbetreiber selbst entscheiden dürfen, wie sie mit all diesen Dingen umgehen.
Bettler ziehen weiter
«Ich glaube, wir müssen einen differenzierteren Umgang damit finden», meint Alexandra Dill zur Zukunft im Stadtkanton. «Wir sind diesen Sommer ein wenig überrannt worden in Basel». Jetzt müsse man schauen, wie sich das weiterentwickelt. An einen Rückzug der Legalisierung glaubt sie nicht.
Alexandra Dill meint, dass sich jetzt die Behörden und Polizei an die Situation anpassen konnten. Nächsten Sommer würde uns nicht nochmal die gleiche Situation erwarten. «Ich denke, auch die Bettelnden merken, dass es so nicht mehr funktionieren kann», fügt Dill hinzu.
Laut «bz basel» wollen einige Bettelnde im Oktober und November weiterziehen. Nach drei Monaten muss man fremde Länder in Europa sowieso verlassen. Was uns nächsten Sommer erwartet ist einigermassen unklar, doch von einer Situation, wie diesen Sommer, sei nicht auszugehen.
Führt das bettelverbot wieder ein.Report
SP – Sagt schon alles!Report