Der Bundesrat und die Kantone demonstrieren Einigkeit. Nach einem Gipfeltreffen am Dienstagabend gaben beide Seiten an, die Zusammenarbeit zwischen den Behörden während der Corona-Pandemie funktioniere gut. «Es gibt keine Krise zwischen Bund und Kantonen», sagte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga.
Ein gutes Zusammenspiel sei in der aktuellen Situation wichtig. Am Treffen habe eine «sehr gute, sehr konstruktive Atmosphäre» geherrscht, sagte Sommaruga weiter.
Christian Rathgeb, Präsident der Konferenz der Kantonsregierungen (KDK), ergänzte, dass am Treffen vom Dienstag vor allem kurzfristige Fragen diskutiert worden seien. Daneben sei auch die mittel- und langfristige Zukunft erörtert worden. «Die besondere Lage dauert an, niemand weiss, wie lange.» Die Situation sei herausfordernd, sagte Rathgeb.
Einige Kantone kritisieren Lockerungen
Sommaruga hatte die Kantonsvertreter zu dem Treffen nach Bern eingeladen, um die Koordination in der Corona-Krise zu verbessern. Für den Bundesrat seien die unterschiedlichen Signale aus den Kantonen manchmal schwierig, sagte Sommarugas Sprecherin Géraldine Eicher am Sonntag auf Anfrage.
Nach dem Entscheid des Bundesrates vom vergangenen Mittwoch, Grossveranstaltungen ab Anfang Oktober unter Auflagen wieder zu erlauben, gab es teils heftige Kritik von Kantonsvertretern. Viele fordern vom Bund nun «griffige Bewilligungskriterien auf nationaler Ebene», um einen Flickenteppich zu verhindern.
Am Gipfeltreffen vom Dienstag nahmen die Präsidenten der kantonalen Konferenzen der Gesundheitsdirektoren, der Volkswirtschaftsdirektoren und der Kantonsregierungen teil. Anwesend waren auch Gesundheitsminister Alain Berset und Volkswirtschaftsminister Guy Parmelin.