Die Entdeckung, von der das Universitätsspital am Freitag berichtete, wirft grosse Fragen auf. Einerseits stellt sie in Frage, wie zuverlässig Nasen-Rachen-Abstriche sind. Andererseits bestätige der Fall, dass nicht alle, die an COVID-19 erkranken, anschliessend auch Antikörper bilden.
Momentan ein Einzelfall
Eine 81-jährige Frau wurde wegen ihrer Symptome beim Eintritt ins Spital auf Covid-19 getestet. Neben dem typischen Fieber lag ein ausgeprägter Hautbefall vor. Der Nasen-Rachen-Abstrich war jedoch negativ.
Bei der Analyse einer entzündeten Hautstelle konnten bei einer Biopsie dann aber – in wenngleich in relativ geringer Zahl – Coronaviren nachgewiesen werden. Sechs Wochen später führte man einen Antikörpertest durch, der ebenfalls negativ ausfiel.
Was momentan noch ein Einzelfall ist, lässt aufhorchen. Schon vor diesem Fall war bekannt, dass Covid-19 Symptome auf der Haut hervorrufen kann. Obwohl die Krankheit typischerweise Lungen, Nieren und das Herz angreifen, wurden in den letzten Monaten auch Reaktionen auf der Haut beobachtet.
Tests in Frage gestellt
Neu wolle man die bisherigen Methoden mit dem Verfahren ergänzen, so Elisabeth Roider. Die Dermatologin, die mit ihrem Team den Fund gemacht hat, sagt weiter: «Was man daraus lernt, ist, dass diese Tests nicht ganz so perfekt sind, wie man sich das erhofft hat».
Auch die Dunkelziffer sei vermutlich viel höher als gedacht. «Jemand, wie diese Patientin wäre eben durchs Raster gefallen», so die Oberärztin. «Und das hat natürlich wiederum Auswirkungen auf die Strategien der Herdenimmunität und Impfstoffentwicklung.»
Elisabeth Roider geht nicht davon aus, dass es bei diesem einen Fall bleiben wird.
Wie viel neu erfundene Tests sollen noch mehr durchgeführt werden? Das Ganze ist an Absurdität
nicht mehr zu überbieten. Forscher, von denen man noch nie gross in der Fachliteratur vernommen hat, machen nun in Zeiten der Pandemie grosse Schlagzeilen…Report