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International

Weltweit 600’000 Corona-Tote

Das Coronavirus stellt die Schweiz und die Welt auf den Kopf. Hier im Ticker bleiben Sie über die aktuellen Ereignisse auf dem Laufenden.
Japaner fliegen auf Sonnenschirme für Kinder

Für Kinder in Japan ist die brutale Sommerhitze in diesem Jahr besonders anstrengend: Denn wegen der Corona-Pandemie müssen sie auf dem Schulweg Masken tragen, was die schwüle Hitze noch schwerer zu ertragen macht. Um ihre Kinder auf dem Schulweg davor zu schützen, reissen sich viele Japaner jetzt um kleine, bunte Sonnenschirme speziell für Kindergebrauch, wie die japanische Tageszeitung «Mainichi Shimbun» am Sonntag berichtete.

Der Absatz solcher Kinderschirme sei im Vergleich zum Sommer vergangenen Jahres um das 20-Fache gestiegen, wurde ein in Nagoya ansässiger Hersteller zitiert. Die Schirme sorgten in diesem Jahr nicht nur für Schutz vor den Sonnenstrahlen, sondern sicherten beim Aufspannen auch den in Corona-Zeiten notwendigen Abstand zu den Mitmenschen, hiess es weiter.

Johns Hopkins: Mehr als 600'000 Corona-Tote weltweit
Über 600’000 Menschen starben weltweit bisher am Coronavirus. (Bild: Keystone)

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits mehr als 600’000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Sonntag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Inzwischen gibt es demnach bereits mehr als 14,2 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2.

Erst vor drei Wochen war die Schwelle von einer halben Million Toten und 10 Millionen bestätigten Infektionen überschritten worden. Seither hat sich die Pandemie unter anderem in den USA, Brasilien, Peru, Mexiko, Indien und Südafrika weiter rasch ausgebreitet.

Alle Hintergründe zum Thema lesen Sie hier.

Australische Stadt Melbourne führt Maskenpflicht ein

Australiens zweitgrösste Stadt Melbourne führt wegen steigender Corona-Zahlen eine Maskenpflicht ein. Das gab der Regierungschef des Bundesstaates Victoria am Sonntag bekannt. Zuletzt habe es in Victoria, dessen Hauptstadt Melbourne ist, 363 Neuinfektionen und drei weitere Todesfälle in Folge des Coronavirus gegeben. Ab Mittwoch Mitternacht (Ortszeit) muss jeder der rund fünf Millionen Bewohner von Melbourne und dem benachbarten Mitchell Shire beim Verlassen des Hauses eine Maske oder einen Gesichtsschutz aufsetzen.

Wer ohne erwischt wird, dem droht ein Bussgeld von 200 Australischen Dollar (122 Euro). Die Bürger dürfen unter dem kürzlich erneut verhängten Lockdown bis mindestens 19. August nicht das Haus verlassen, ausser zum Einkaufen von Lebensmitteln, zu Arzt- und Pflegebesuchen, zur Ausübung körperlicher Fitness oder um zu arbeiten. Das Tragen sei «absolut» notwendig, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, sagte Regierungschef Andrews.

Merkel hält Scheitern des EU-Sondergipfels für möglich

Kanzlerin Angela Merkel hält ein Scheitern des EU-Sondergipfels für das geplante milliardenschwere Wiederaufbaupaket in der Corona-Krise für möglich. «Ob es zu einer Lösung kommt, kann ich nach wie vor nicht sagen», sagte Merkel am Sonntagvormittag in Brüssel beim Eintreffen zum dritten Tag der Gipfelberatungen. Sie fügte hinzu: «Es gibt viel guten Willen. Aber es gibt auch viele Positionen. Und so werde ich mich mit dafür einsetzen. Aber es kann auch sein, dass es heute zu keinem Ergebnis kommt.»

«Ob es zu einer Lösung kommt, kann ich nach wie vor nicht sagen», sagte Merkel am Sonntagvormittag in Brüssel beim Eintreffen zum dritten Tag der EU-Gipfelberatungen. (Bild: Keystone)

Der dritte Gipfeltag sei sicherlich der entscheidende Verhandlungstag, hob Merkel hervor. Sie ergänzte: «Die verschiedenen Themen – die Grösse des Fonds, die Art der Steuerung und auch die Fragen der Rechtsstaatlichkeit sind jetzt gut aufgearbeitet.» EU-Ratschef Charles Michel hatte den Sondergipfel um einen Tag verlängert, um über Nacht einen neuen Kompromissvorschlag auszuarbeiten.

Alles zum Thema können Sie hier nachlesen.

Hunderttausende Kredite bei deutschen Banken nicht mehr bedient

Hunderttausende Bankkunden haben in den vergangenen Wochen in Deutschland ihre Kredite nicht mehr bedient. Dies ergab eine Umfrage der «Bild am Sonntag» bei den wichtigsten Geldinstituten Deutschlands.

 

Nachdem hunderttausende Kredite bei deutschen Banken gestundet wurden, ist die Angst vor Ausfällen sehr gross. (Bild: Keystone) 

Demnach wurden allein bei den Sparkassen zuletzt bei 366’623 Kreditverträgen (davon 189’252 Privatkunden und 177’371 Gewerbekunden) Zins und Tilgung gestundet. Dies teilte die Sparkassen-Finanzgruppe auf Anfrage der Zeitung mit.

Auch die grossen privaten Institute mussten auf Tilgungszahlungen warten. Die deutsche Regierung hatte wegen der Coronavirus-Krise ein Kredit-Moratorium beschlossen. Es ermöglicht allen Verbrauchern, Kredite vorübergehend zu stunden, fällige Zahlungen also aufzuschieben. Weil das Moratorium Ende Juni ausgelaufen ist, ist die Sorge vor hohen Ausfällen nunmehr gross.

Rund 110 000 Besucher sahen grosse Monet-Schau in Potsdam
Rund 110’000 Besucher hat die Potsdamer Ausstellung mit Werken von Claude Monet ins Museum Barberini gelockt. Diese Zahl schätzte das Museum vor dem letzten Tag der Schau am Sonntag. Die Ausstellung «Monet. Orte» öffnete am 22. Februar und sollte ursprünglich bis zum 1. Juni zu sehen sein – wegen der Corona-Pandemie änderte sich dies.

Wegen der Corona-Pandemie wurde die Besucherzahl für die Ausstellung «Monet. Orte» beschränkt. Nun schloss die Veranstaltung nach einer Verlängerung. (Bild: Keystone)

Das Museum Barberini schloss am 12. März und machte am 6. Mai unter Hygiene- und Schutzauflagen sowie einem gesteuerten Zugang mit Online-Tickets wieder auf. Der Besuch – mit Maske – wurde auf zwei Stunden begrenzt. So konnten weniger Gäste kommen, als wenn es die Pandemie nicht gegeben hätte.

Rio verlegt Patienten aus provisorischer Coron-Klinik im Maracanã

Trotz einer Gerichtsentscheidung, die den Verbleib der Patienten angeordnet hatte, hat das Gesundheitssekretariat von Rio de Janeiro alle Patienten aus dem provisorischen Krankenhaus für Corona-Patienten im legendären Maracanã-Stadion verlegt. Dies berichteten brasilianische Medien am Samstag (Ortszeit). Der Vertrag endete an diesem Tag.

Die Justiz hatte sowohl die Schliessung der Krankenhäuser im Maracanã-Stadion und in São Gonçalo als auch die Verlegung der Patienten verboten. Die Gesundheitsbehörde bestritt, dass es mit der Verlegung der Patienten aus dem Krankenhaus im Maracanã dieses auch schliesst. Das Portal «G1» zitierte jedoch Mitarbeiter, die berichteten, dass die Geräte entfernt worden seien und sie zur Schicht am Samstagmorgen keine Arbeitsbedingungen vorgefunden hätten.

19.07.2020 09:01
 

Mitten in der Corona-Pandemie startete das Berner Startup FlyBair am Samstag seinen ersten Flug. (Bild: Keystone)

Das Berner Startup-Flugunternehmen FlyBair im am Samstagmittag zum ersten Mal von Bern abgeflogen. Der Erstflug hob neun Monate nach dem Start des Crowdfundings ab. Es ging nach Palma de Mallorca.

Mehr als 70 Passagiere seien an Bord der Embraer E190 vom Flugpartner Helvetic Airways begrüsst worden, teilte die Fluggesellschaft in der Nacht auf Sonntag in einem Communiqué mit. Alles zum Thema lesen Sie hier.

Italiens Premier will raschen Abschluss des EU-Finanzpakets
 

«Wir müssen das im Interesse aller zu Ende zu bringen», sagt Conte zum EU-Gipfel in Brüssel. (Bild: Keystone)

Nach der Verlängerung des EU-Sondergipfels zum Corona-Konjunkturpaket drängt Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte auf einen Abschluss der Verhandlungen. «Wir müssen morgen weitermachen und alles tun, um das im Interesse aller zu Ende zu bringen», sagte Conte in der Nacht zum Sonntag in Brüssel. Eine Vertagung des Gipfels würde niemandem helfen.

Italien will schnelle Finanzhilfen, da es, wie etwa Spanien auch, schwer von der Corona-Pandemie getroffen wurde. Direkt am ersten Gipfeltag hatten sich die Verhandlungen der 27 Staaten jedoch völlig verhakt. Mit einem neuen Kompromissvorschlag hatte Michel am Samstag dann Bewegung in die Beratungen gebracht. Zu einer Einigung kam es jedoch nicht. Offenbar lagen die Positionen noch zu weit auseinander.

Nach Angaben von französischen Diplomaten sind Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bereit, statt der geplanten 500 Milliarden Euro nur 400 Milliarden Euro für nicht zurückzahlbare Zuschüsse einzuplanen. Einen noch niedrigeren Betrag werde man allerdings nicht akzeptieren, hiess es in der Nacht zum Sonntag beim EU-Sondergipfel in Brüssel.

Zahl der Corona-Infizierten in Tschechien und Slowakei steigt wieder

In Tschechien ist die Zahl der nachweislich Corona-Infizierten auf den höchsten Wert seit April angestiegen. Wie die Nachrichtenagentur CTK am Samstag berichtete, galten mit 4705 bereits fast gleich viele Personen als aktuell erkrankt wie zum bisherigen Höchststand von 4737 am 11. April. Zuletzt waren vier Tage hintereinander jeweils mehr als hundert Neuinfektionen dazugekommen, am Samstag nur 53 Fälle.

Mit weniger als 14 000 Erkrankungsfällen und 358 Corona-Toten seit März gehört das mehr als zehn Millionen Einwohner zählende Land aber dennoch zu den weniger stark betroffenen Staaten Europas. Deshalb stiess eine am Freitag kurzfristig verfügte Verschärfung der Schutzmassnahmen in der besonders stark betroffenen Industrie- und Bergbauregion Mährisch-Schlesien auf Kritik.

66 Corona-Infektionen bei Hähnchen-Schlachthof in Deutschland

In einem Hähnchen-Schlachthof des Wiesenhof-Konzerns im niedersächsischen Lohne sind 66 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Von 1046 am Donnerstag genommenen Abstrichen seien 66 positiv ausgefallen, teilte der Landkreis Vechta am Samstagabend mit.

Die Landkreisverwaltung geht nach eigenen Angaben nach jetzigem Stand davon aus, dass die Infektionen «überwiegend im privaten Bereich entstanden sind». Mehr zum Thema lesen Sie hier.

66 Menschen in einem deutschen Hähnchen-Schlachthof wurden positiv auf Covid-19 getestet. (Bild: Keystone)

WHO meldet Rekord-Anstieg der Infektionen

In den letzten 24 Stunden gab es laut der WHO weltweit 260’000 Neuansteckungen mit dem Coronavirus. Es ist der zweite Tag in Folge mit Rekord-Anstieg. Hohe Anstiege wurden vor allem in den USA, Brasilien, Südafrika und Indien verzeichnet.

Keine Einigung am EU-Gipfel – Macron droht mit Abbruch

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sein Flugzeug für eine schnelle Abreise vom EU-Sondergipfel in Brüssel vorbereiten lassen. Die Maschine stehe für den Fall der Fälle auf dem Rollfeld bereit, hiess es am Samstagabend um kurz nach 22 Uhr von Diplomaten. Gerüchte, dass Macron anderen Gipfelteilnehmern wegen mangelnder Kompromissbereitschaft sogar mit seiner Abreise gedroht habe, wurden allerdings nicht bestätigt.

Die EU-Staaten verhandeln seit Freitagvormittag in Brüssel über ein milliardenschweres Konjunkturprogramm, das die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abfedern soll. Zudem muss eine Einigung über den langfristigen EU-Haushalt erzielt werden. Insgesamt geht es um rund 1,8 Billionen Euro.

 

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron soll am Samstagabend damit gedroht haben, den EU-Gipfel frühzeitig zu verlassen. Dies, weil er die Kompromissbereitschaft der anderen Teilnehmer bemangelte. (Bild: Keystone)

Türkei sendet Hilfsgüter an Venezuela

In der sich verschärfenden Corona-Pandemie ist ein Flugzeug mit mindestens 15 Tonnen Hilfsgütern aus der Türkei in Venezuela eingetroffen. Die Maschine kam auf dem Hauptstadtflughafen Maiquetía an, wie die Zeitung «El Nacional» am Samstag berichtete. Die Lieferung enthielt demnach unter anderem 25 Atemgeräte, 40’000 Corona-Testkits, 10’000 Schutzmasken und 35’000 Schutzanzüge.

«Damit hat Venezuela bislang insgesamt 1000 Tonnen humanitäre Hilfe im Zusammenhang mit der Pandemie erhalten – von der Türkei, China, Russland und internationalen Organisationen wie der Uno und dem Roten Kreuz», wird Gesundheitsminister Carlos Alvarado zitiert. Die Zahl der registrierten Corona-Fälle in dem südamerikanischen Krisenstaat war zuletzt sprunghaft auf mehr als 10’000 angestiegen, auch wenn die tatsächlichen Zahlen wegen fehlender Tests und mangelnder Information weit höher liegen dürften. Auch mehrere führende Politiker, unter ihnen der Vorsitzende der Verfassungsgebenden Versammlung, Diosdado Cabello, und Ölminister Tareck El Aissami, haben sich mit dem Virus infiziert.

Kanada verweigert Ausnahmegenehmigung für MLB-Teams

Kanadas Regierung hat die Pläne der Major League Baseball (MLB) durchkreuzt und den Toronto Blue Jays in der Corona-Krise eine Ausnahmegenehmigung für Heimspiele verweigert.

(Bild: Keystone)

«Im Gegensatz zur Saisonvorbereitung würden Meisterschaftsspiele von Spielern und Betreuern der Blue Jays wiederholte Reisen über die Grenze erfordern, ebenso von gegnerischen Teams nach Kanada und zurück. Von besonderer Bedeutung: Die Toronto Blue Jays müssten in Gegenden spielen, wo das Übertragungsrisiko des Virus weiter hoch ist», sagte Kanadas Immigrationsminister Marco Mendicino laut der US-Nachrichtenagentur AP. Man sei zu dem Schluss gekommen, dass diese Reisen die Gesundheit und Sicherheit von Kanadiern nicht ausreichend schützten. (sda)

Tausende Israelis demonstrieren gegen Regierungspolitik

Tausende von Israelis haben am Samstag gegen den Kurs der Regierung von Benjamin Netanjahu in der Corona-Krise demonstriert. Zahlreiche Menschen versammelten sich am Abend in einem Tel Aviver Park am Mittelmeerstrand. Ausserdem demonstrierten in Jerusalem sowie an vielen Kreuzungen und auf Brücken landesweit Mitglieder der Bewegung «Schwarze Flaggen» gegen den Ministerpräsidenten, der wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht steht. Am Sonntag ist eine weitere Sitzung im Prozess gegen Netanjahu angesetzt.

Die Demonstranten in Tel Aviv warfen der politischen Führung vor, sie sei korrupt und habe sich vom Volk entfernt. Sie hielten Plakate in die Höhe, auf denen Slogans wie «Corona-Diktatur» und «Wirtschaftliche Sicherheit für uns alle!» standen.

Netanjahu hatte zwar ein milliardenschweres Hilfspaket zur Linderung des finanziellen Drucks während der Corona-Krise vorgestellt sowie Einmalzahlungen für alle Bürger angekündigt. Die Massnahmen wurden jedoch von vielen als ungenügend und fehlgeleitet kritisiert.

Die Folgen der Corona-Einschränkungen haben der Wirtschaft des Landes schwer zugesetzt. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei mehr als 20 Prozent. (sda)

EU-Ratschef will neuen Kompromissvorschlag machen

Im EU-Streit um den Corona-Aufbauplan bereitet Ratschef Charles Michel Diplomaten zufolge einen weiteren Kompromissvorschlag vor. Bereits der Vorschlag vom Vormittag habe die Verhandlungen der Staats- und Regierungschefs wieder in Gang gebracht, hiess es am frühen Samstagabend. Dennoch gebe es weiterhin intensive Gespräche.

Dabei gehe es immer noch um die Kontrolle der Auszahlung von Hilfsgeldern, den Umfang des Aufbauprogramms sowie das Verhältnis von Zuschüssen und Krediten. Die Möglichkeit, die Auszahlung der Corona-Hilfsgelder künftig an rechtsstaatliche Standards in den Empfängerländern zu koppeln, sei bisher nicht ausführlich diskutiert worden.

G20-Treffen mit Bundesrat Maurer und Nationalbank-Präsident

Bundesrat Ueli Maurer und Nationalbankpräsident Thomas Jordan haben am Samstag an einem virtuellen Treffen der G20-Finanzminister und -Notenbankchefs teilgenommen. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

 

Bundesrat Ueli Mauerer nahm am virtuellen G20-Treffen am Samstag teil. Dabei ging es um die Corona-Pandemie. (Bild: Keystone)

Maskenpflicht ab Montag in Frankreich

In Frankreich gilt im Kampf gegen das Coronavirus ab diesem Montag eine Maskenpflicht in öffentlichen geschlossenen Räumen. Das Tragen einer Schutzmaske etwa in Geschäften, Banken oder auch Markthallen sei dann verpflichtend, teilte Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran am Samstag auf Twitter mit. Verhaltensregeln wie das Abstandhalten und auch Tests blieben trotzdem weiterhin unerlässlich, schrieb Véran weiter. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Bewegung auf dem Weg zum EU-Corona-Paket

Auf dem Weg zum europäischen Milliardenpaket gegen die Corona-Krise haben die EU-Staaten am Samstag Fortschritte gemacht. Mit einem neuen Verhandlungsvorschlag brachte Ratschef Charles Michel beim Sondergipfel in Brüssel Bewegung in den bis dahin festgefahrenen Streit. «Die Dinge laufen in die richtige Richtung», sagte Österreich Kanzler Sebastian Kurz am Nachmittag. Wann ein echter Durchbruch gelingen könnte, wollte er aber nicht voraussagen.

Es geht um ein Finanz- und Krisenpaket von gut 1,8 Billionen Euro: ein schuldenfinanziertes Konjunktur- und Investitionsprogramm gegen die Corona-Krise im Umfang von 750 Milliarden Euro und den neuen siebenjährigen EU-Haushaltsrahmen im Umfang von mehr als 1000 Milliarden Euro. Damit will sich die EU gemeinsam gegen die dramatische Rezession stemmen. Doch hatten sich am ersten Gipfeltag am Freitag die Verhandlungen der 27 Staaten völlig verhakt.

25 Millionen Iraner sollen mit Covid-19 infiziert sein

Die neusten Covid-19-Zahlen aus dem Iran zeichnen ein weitaus drastischeres Bild, als bisher angenommen. Irans Präsident Hassan Rouhani sagt laut der Arabischen Online-Zeitung «The National», dass 25 Millionen Iraner mit dem Coronavirus infiziert werden.

 

Erstaunt mit neuen Corona-Zahlen: Irans Prsäident Hassan Rouhani. (Bild: Keystone)

Die Zahlen würden aus einem neuen Bericht des Gesundheitsministeriums stammen. Bisher sprachen die Iraner bei den Corona-Zahlen von offiziell 269’440 Betroffenen. Rouhani nannte die neue Zahl in einer Fernsehansprache. 35 Millionen Iraner seien gefährdet, ebenfalls mit dem Virus angesteckt zu werden, so der Präsident weiter.

Er ging nicht auf die Unterschiede zu früheren Zahlen ein. Ebenso gibt es noch keine näheren Angaben, wie die neue Zahl nun Zustande gekommen ist. Weltweit werden laut der WHO am Wochenende des 18. Juli aktuell rund 14 Millionen Coronavirus-Fälle gezählt.

Britische Regierung stoppt Veröffentlichung täglicher Zahlen

Die britische Regierung hat die tägliche Aktualisierung der Todesfallzahlen durch die Coronavirus-Pandemie vorübergehend gestoppt. Das teilte das Gesundheitsministerium in London am Freitagabend mit. Grund sei, dass die Statistik für England nicht berücksichtigt, ob Infizierte tatsächlich an der Lungenkrankheit Covid-19 oder an einer anderen Ursache gestorben sind. Bis diese Ungenauigkeit behoben sei, werde die Zahl der täglichen Todesfälle nicht mehr veröffentlicht, hiess es auf der Webseite des Ministeriums.

Bislang wurden in Grossbritannien mehr als 45 000 Todesfälle bei nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten gezählt. Das Vereinigte Königreich gilt damit als das von der Pandemie am schwersten betroffene Land Europas. Ob die nun in der Zählweise erkannte Schwäche diese Zahl erheblich reduziert, gilt aber als zweifelhaft.

EU-Gipfelteilnehmer in Brüssel legen Pommespause ein

Von wegen üppige Arbeitsessen auf dem EU-Gipfel in Brüssel: Belgiens Premierministerin Sophie Wilmès und Luxemburgs Ministerpräsident Xavier Bettel haben mit einer Tüte Pommes vorlieb genommen. «Ein schnelles Mittagessen während der Arbeitsbesprechungen auf dem EU-Gipfel», schrieb Wilmès am Samstag auf Twitter zu einem Foto, das sie und Bettel mit einer Tüte Pommes vor dem Restaurant «Maison Antoine», einer Brüsseler Institution, zeigt.

Sie habe andalusische Sosse genommen, Bettel die Samurai-Sosse. Später stiessen auch Maltas Regierungschef Robert Abela und Estlands Ministerpräsident Jüri Ratas dazu, wie dieser auf Twitter schrieb.

110 neue Fälle in der Schweiz

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Samstag innerhalb eines Tages 110 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden – leicht mehr als am Vortag.

Am Freitag waren 92 neue bestätigte Fälle gemeldet worden, am Donnerstag 142. Insgesamt gab es bisher 33’492 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG am Samstag mitteilte.

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Keine Maskenpflicht in Hotels und Restaurants
Ausser im Tessin besteht für Mitarbeitende im Gastgewerbe in der Schweiz weiterhin keine Maskenpflicht. (Bild: Keystone)

Mit Ausnahme des Tessins bleibt das Tragen von Schutzmasken im Hotel- und Gastgewerbe freiwillig. Das aktuelle Schutzkonzept schützt laut den Branchenverbänden gut vor Ansteckungen.

Das habe eine Prüfung des Schutzkonzepts der Branchenverbände GastroSuisse, hotelleriesuisse und Swiss Catering Association gemeinsam mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) ergeben, teilten die Branchenverbände am Samstag mit. Zentral ist demnach, dass Mitarbeitende und Gäste einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten. Wenn das nicht möglich ist, soll die Kontaktdauer möglichst kurz sein. Mehr dazu lesen Sie hier.

Schauspieler Möhring: Corona-Krise lässt sich nur weltweit lösen

Der Schauspieler Wotan Wilke Möhring hält nichts von Abschottung und Ausgrenzung in der Corona-Krise. «Eine Pandemie lässt sich nur weltweit lösen. Viren halten sich nicht an Grenzen», sagte der 53-Jährige den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wir hätten jetzt gemerkt, wie anfällig wir seien und wie zerbrechlich alles sei. Die Frage sei, ob wir die richtigen Schlüsse zögen. «Da kann man jetzt entweder alles falsch oder alles richtig machen. Ich bin sehr gespannt. Die Dummheit des Menschen ist leider unendlich.» Er selbst sei während der Krise privilegiert gewesen, «mit viel Zeit und viel Platz für meine drei Kinder».

Vorsichtige Öffnung in New York
In New York steht der nächste Lockerungsschritt an. (Bild: Keystone)

Der Plan schien eigentlich klar: Nach monatelangen harten Einschränkungen sollte die von der Coronavirus-Pandemie besonders stark betroffene Millionenmetropole New York Anfang Juni mit ersten Lockerungen beginnen und sich dann über vier je zweiwöchige Phasen wieder ganz öffnen. Penibel war festgeschrieben, welche Einrichtungen in welcher Phase wieder aufmachen dürfen, stets unter strengem Blick auf das Infektionsgeschehen.

Am Montag (20. Juli) steht das ursprüngliche Ziel an: Die vierte und letzte Lockerungsphase startet – aber anstelle von Euphorie gibt es Verwirrung, anstelle von kompletter Öffnung weiter Einschränkungen und über allem hängt angesichts stark steigender Infektionszahlen in grossen Teilen des Landes die Sorge vor einer neuen Welle. «Ich bin so stolz darauf, was die New Yorker geschafft haben», sagte Gouverneur Andrew Cuomo. «Aber wir müssen weiter wachsam bleiben.»

EU-Zuschüsse werden wohl gekürzt

Im EU-Streit um das Aufbauprogramm nach der Corona-Krise hat Ratschef Charles Michel nach Angaben von Diplomaten eine Kürzung der Zuschüsse um 50 Milliarden Euro vorgeschlagen. Demnach sollen von den insgesamt 750 Milliarden Euro jetzt 450 Milliarden Euro als Zuschüsse und 300 Milliarden Euro als Kredite vergeben werden.

Merkel, Rutte und von der Leyen setzen Hilfsfonds-Beratungen fort

Kanzlerin Angela Merkel hat am Samstagvormittag in Brüssel nach einer Nacht ohne greifbare Ergebnisse die Beratungen über das EU-Wiederaufbaupaket in der Corona-Krise fortgesetzt. Eineinhalb Stunden vor der geplanten Wiederaufnahme der Gespräche in der Runde der 27 Staats- und Regierungschefs traf sie um kurz vor 9.30 Uhr im Gipfelgebäude ein. Kurz nach ihr fuhren zunächst EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und anschliessend der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte vor. Auch der französische Präsident Emmanuel Macron traf ein.

 

Der EU-Gipfel zu den Corona-Hilfsfonds wird am Samstag fortgesetzt. (Bild: Keystone)

Rutte pocht bei EU-Gipfel weiter auf Reformen - Länder «festnageln»

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat vor der Fortsetzung des EU-Gipfels zu den Corona-Milliardenhilfen auf die Notwendigkeit von Reformen in den bedürftigen Ländern gepocht. «In einem Krisenmoment muss man solidarisch sein mit Ländern, die es noch schwerer haben als wir», betonte Rutte am frühen Samstagmorgen nach der ergebnislosen ersten Runde der Beratungen in Brüssel.

 

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte pocht am EU-Gipfel zu den Corona-Milliardenhilfen auf Reformen. (Bild: Keystone)

«Gleichzeitig sage ich dann, was unternehmen wir, damit diese Länder notwendige Reformen durchführen und wie können wir das festnageln, dass die auch stattfinden.» Mit dem Ruf nach Reformen ständen die Niederlande nicht alleine da, bei der Frage der Überprüfbarkeit von Reformen gebe es nur eine kleine Gruppe von Unterstützern.

CSS-Chefin Colatrella: Elektronisches Patientendossier wäre bei Corona hilfreich
Wirbt für elektronische Patientendossiers: CSS-Chefin Philomena Coltrella. (Bild: Keystone)

Die Chefin der Krankenkasse CSS, Philomena Colatrella, hat sich zu den Lehren aus der Coronavirus-Pandemie für das Schweizer Gesundheitswesen geäussert. «Gerade während der Corona-Krise wäre das elektronische Patientendossier extrem hilfreich gewesen.»

Dies sagte sie den «Zeitungen der CH-Media» vom Samstag. «Ärzte könnten die Vorerkrankungen einer Person so auf einen Blick sehen. Für die Behandlung ist das entscheidend – nicht nur bei Corona-Patienten», erklärte sie diesbezüglich. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Corona-Inserate und Spots kosteten Österreich zehn Millionen Euro

Mehr als 10 Millionen Euro kostete die Schaltung von Coronavirus-Aufklärungs-Inseraten, Spots in privaten TV- und Radiokanälen und Online-Info in Österreich. Dies galt für den Zeitraum von März bis Ende Mai.

Dies geht aus der Beantwortung einer FPÖ-Anfrage an Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hervor. Dass die Wavemaker GmbH ohne Ausschreibung betraut wurde, sehen Politiker wie Alois Kainz bei allem Verständnis für gebotenes schnelles Handeln skeptisch.

«Oft zu spät»: Gobbi kritisiert Bundesrat in Corona-Handlungen

Der Tessiner Regierungspräsident Norman Gobbi hat die Zusammenarbeit seiner Regierung mit dem Bund während der Coronavirus-Krise kritisiert und Lehren aus den Erfahrungen gezogen. «Bern war oft zu spät», sagte der Lega-Politiker dem «Blick» vom Samstag.

«Manchmal muss man im Schützengraben liegen, um eine Situation richtig zu verstehen», sagte er weiter bezüglich dem Sammeln von Erfahrungen des Tessins bei der Coronavirus-Ausbreitung. «Von Bern aus ist das schwieriger», erklärte er.

 

Die Schweiz sei nicht genügend auf die Corona-Pandemie vorbereitet gewesen, so Norman Gobbi. (Bild: Keystone)

Am Schluss habe das Tessin in seiner Vorreiterrolle bei der Coronavirus-Krise allerdings Gehör in Bern gefunden, relativierte Gobbi etwas. Die Landesregierung habe dann viel für den Schutz der Arbeitnehmer und Arbeitgeber getan, führte er weiter aus. Dank der Krisenfenster habe man weitergehende Massnahmen ergreifen können, hiess es. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Grossbritannien plant Millionen kostenlose Antikörper-Tests

Britische Minister planen einem Medienbericht zufolge, Millionen von kostenlosen Coronavirus-Antikörper-Tests zu verteilen. Grund für die Überlegungen sei, dass zuvor eine Test-Version, die von der Regierung in London favorisiert wird, bei einer Überprüfung gut abgeschnitten habe. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Australien sagt Parlamentssitzung wegen Corona ab

Australiens Regierungschef Scott Morrison hat wegen wieder steigender Corona-Fälle eine geplante Parlamentssitzung abgesagt. Er folge dem Rat von Experten, die vor einem «signifikanten Risiko» gewarnt hätten, Politiker in die Hauptstadt Canberra zu lassen, begründete der Premierminister am Samstag die ungewöhnliche Massnahme. Hintergrund ist ein erneuter Anstieg der Corona- Infektionen, insbesondere in den beiden grössten Städten des Kontinents, Melbourne und Sydney.

 

Eine Parlamentssitzung in Australien wurde wegen des Coronavirus abgesagt. (Bild: Keystone)

«Die Regierung kann das Risiko für Parlamentarier, ihre Mitarbeiter, Mitarbeiter im Parlament und die breitere Gemeinschaft nicht ignorieren», erklärte Morrison in einer Mitteilung. Canberra hatte wochenlang keine Corona-Fälle mehr gehabt, bis aus Melbourne kürzlich neue Infektionsfälle in die Hauptstadt gelangten. Das Parlament will statt am 4. August nun am 24. August zusammenkommen.

Rund 1000 Corona-Infizierte in Gefängnis in Texas

Die in den USA grassierende Corona-Pandemie hat ein Bundesgefängnis in Texas schwer in Mitleidenschaft gezogen. Nach einem Bericht des Senders NBC vom Freitagabend (Ortszeit) infizierten sich 1072 von insgesamt 1798 Insassen der Strafanstalt in Seagoville im Norden des Bundesstaats. Auch zehn Angehörige des Wachpersonals seien positiv getestet worden. Ein 65-jähriger Gefangener, der eine 14-jährige Haftstrafe wegen Geldwäsche und Drogenvergehen erhalten hatte, sei in dieser Woche an Covid-19 gestorben.

Die Justizvollzugsanstalt in Seagoville ist nach Medienberichten das am schlimmsten vom Coronavirus betroffene Bundesgefängnis in den USA.

Ryanair will sich um Lufthansa-Start-und Landerechten bemühen

Der irische Billigflieger Ryanair will in der Coronavirus-Krise an begehrte Start- und Landerechte (Slots) erhalten. So will Ryanair etwa der Lufthansa mehr Konkurrenz in Deutschland machen. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Trump will keine Maskenpflicht

US-Präsident Donald Trump will keine nationale Maskenpflicht im Kampf gegen das Coronavirus einführen. In einem Interview mit «Fox News» sagte Trump: «Ich möchte, dass die Menschen gewisse Freiheiten haben.»

Will keine Maskenpflicht: US-Präsident Donald Trump. (Bild: Keystone)

Top-Experte Anthony Fauci hatte zuvor führende Politiker aufgefordert, die Bevölkerung zum Tragen von Masken zu tragen. Etwa die Hälfe der US-Bundesstaaten hat bereits eine Maskenpflicht eingeführt.

Corona-Krise: Kürzere Sommerferien an Japans Schulen geplant

Weil Japans Schulen wegen der Corona-Krise vorübergehend geschlossen hatten, sollen viele Schüler jetzt auf einen Teil ihrer Sommerferien verzichten. Wie die japanische Wirtschaftszeitung «Nihon Keizai Shimbun» am Samstag unter Berufung auf eine Umfrage unter den lokalen Schulbehörden im Land berichtete, planen 95 Prozent eine Verkürzung der Sommerferien an öffentlichen Schulen, um den während des Notstands entgangenen Lehrstoff aufzuholen.

Da die Schüler während der heissesten Zeit des Jahres, in der in Städten wie Tokio eine extreme schwüle Hitze herrscht, nur begrenzt frei hätten, müsse auf ihre körperliche wie psychische Gesundheit jetzt besondere Rücksicht genommen werden, hiess es weiter.

WHO meldet neuen weltweiten Rekordanstieg

238’000 neue Corona-Infektionen in 24 Stunden: Das meldet die Weltgesundheitsorganisation WHO. Ein neuer Rekord. Mit diesen Neuansteckungen steigt die Zahl der Corona-Infektionen auf über 14 Millionen.

Weltweit 1,3 Millionen Ärzte erkrankt

Mehr als 1,3 Millionen Ärzte und Pflegekräfte weltweit sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bishher am neuartigen Coronavirus erkrankt. Beschäftigte im Gesundheitssektor machten bisher etwa 10 Prozent aller weltweiten Covid-19-Fälle aus, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Die Johns-Hopkins-Universität zählte bis Freitag 13,8 Millionen erfasster Coronavirus-Infektionen auf der ganzen Welt. Die jüngste Zahl der WHO lag am Donnerstag bei 13,4 Millionen Fällen.

 

Über 14 Millionen Menschen sind weltweit am Coronavirus erkrankt, 1,3 Millionen von ihnen sind Ärtzinnen und Krankenpfleger. (Bild: Keystone)

EU-Gipfel geht am Samstag weiter

Der EU-Sondergipfel zum Coronavirus-Aufbauplan ist am späten Freitagabend bis zum nächsten Vormittag unterbrochen worden. Die Beratungen sollten am Samstag gegen Mittag weitergehen, teilte der Sprecher von EU-Ratschef Charles Michel auf Twitter mit. Verhandelt wird über einen schuldenfinanzierten Coronavirus-Aufbauplan im Umfang von 750 Milliarden Euro und den nächsten siebenjährigen Finanzrahmen der EU mit einem Umfang von mehr als 1000 Milliarden Euro. Nach stundenlangen Diskussionen in grosser Runde hatte es am frühen Freitagabend geheissen, zumindest sei die Chance auf Einigung gewahrt.

New York nimmt nächste Lockerung mit Einschränkungen vor

In der Millionenmetropole New York kann am Montag die vierte und letzte Phase der Lockerungen der Einschränkungen in der Coronavirus-Pandemie beginnen – allerdings mit Einschränkungen. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio und Gouverneur Andrew Cuomo gaben die Entscheidung am Freitag bekannt.

Demnach dürfen beispielsweise Freizeiteinrichtungen unter freiem Himmel wie Zoos oder Botanische Gärten wieder öffnen; auch die Film- und Fernsehproduktion kann wieder aufgenommen werden. Die Öffnung von Einkaufszentren und der Innenbereiche von kulturellen Einrichtungen wie Museen könne allerdings anders als zunächst geplant nicht bereits am Montag stattfinden, teilte Gouverneur Cuomo mit. Auch die Innenbereiche von Restaurants, die eigentlich bereits seit dem Start der dritten Phase vor rund zwei Wochen geöffnet sein sollten, müssen vorerst weiter geschlossen bleiben.

Der Bundesstaat New York mit rund 19 Millionen Einwohnern war von der Coronavirus-Pandemie schwer getroffen worden. In den vergangenen Wochen waren die Neuinfektionszahlen stark gesunken – in anderen Teilen der USA allerdings stark gestiegen, was in New York die Sorge vor einer erneuten Welle wachsen lässt.

Matthias Egger gibt das Präsidium von Covid-Taskforce ab

Matthias Egger gibt das Präsidium der Covid-19-Taskforce des Bundes Ende Juli ab. Seinen Posten übernimmt der derzeitige Taskforce Vizepräsident Martin Ackermann. Egger bestätigte am Freitagabend eine entsprechende Meldung der Westschweizer Zeitung «Le Temps». Er übte das Präsidium der Taskforce seit deren Einsetzung im vergangenen Frühjahr aus. Mitglied der Taskforce wird er allerdings weiterhin bleiben.

Die Taskforce werde eine unabhängige Stimme bleiben und weiterhin kritische Kommentare abgeben wenn dies erforderlich sei, sagte Egger auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Auch er selber werde sich gelegentlich weiterhin öffentlich zu Wort melden. «Es wird sich also nicht viel ändern», sagte er.

Egger ist Präsident des Schweizerischen Nationalfonds und Epidemiologe an der Universität Bern. Dass er nach der Aufbauzeit die Leitung der Taskforce abgeben könne, gebe ihm Zeit zurück für diese beiden anderen Aufgaben.

Matthias Egger gibt das Präsidium der Covid-19-Taskforce des Bundes Ende Juli ab. (Bild: Keystone)
WHO: Ärzte und Pflegekräfte machen 10 Prozent aller Corona-Fälle aus

Mehr als 1,3 Millionen Ärzte und Pflegekräfte weltweit sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang am neuartigen Coronavirus erkrankt. Beschäftigte im Gesundheitssektor machten bisher etwa 10 Prozent aller weltweiten Covid-19-Fälle aus, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. Die Johns-Hopkins-Universität zählte bis Freitag 13,8 Millionen erfasster Coronavirus-Infektionen auf der ganzen Welt. Die jüngste Zahl der WHO lag am Donnerstag bei 13,4 Millionen Fällen.

Ärzte und Pflegekräfte riskierten nicht nur ihr Leben, sondern litten vielfach auch an körperlicher und psychischer Erschöpfung nach Monaten extrem fordernder Arbeit während der Pandemie, sagte Tedros. «Wir alle schulden den Beschäftigten im Gesundheitssektor enorm viel», betonte er. Ausbreitung und Risiken von Infektionen unter medizinischen Fachkräften sollen besser erforscht werden.

Corona-Ausgangssperre im Grossraum Buenos Aires wird gelockert

Nach rund 120 Tagen in Quarantäne werden die Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie im Grossraum Buenos Aires etwas gelockert. So sollen künftig kleine Geschäfte wieder öffnen dürfen und Sport im Freien am Abend und frühen Morgen erlaubt werden. Das teilte die argentinische Regierung am Freitag mit.

Auch Industriebetriebe im Umland der Hauptstadt sollen die Produktion wieder hochfahren. Restaurants und Bars bleiben allerdings weiterhin geschlossen; die Schulen dürfen auch nach den derzeitigen Winterferien nicht öffnen und Grossveranstaltungen bleiben untersagt.

Gegen die Corona-Massnahmen der argentinischen Regierung hatte es in der Hauptstadt Buenos Aires Proteste gegeben. (Bild: Keystone)
Rekordwert an Corona-Infektionen in Israel

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel ist so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Nach aktualisierten Zahlen des Gesundheitsministeriums vom Freitagabend wurden für Donnerstag 1929 Fälle gemeldet – ein Rekordwert. Insgesamt wurden in Israel bislang 47’459 Infizierte registriert.

Mitte Mai hatte die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Israel noch im niedrigen zweistelligen Bereich gelegen. Nach raschen Lockerungen schnellen die Zahlen jedoch seit Ende Mai immer weiter in die Höhe.

Coronavirus erreicht die Formel 1

Die Formel 1 hat die ersten beiden Corona-Fälle seit dem verspäteten Saisonstart. Zwei Personen wurden positiv getestet.

Die insgesamt 4992 Tests wurden vom Freitag vergangener Woche bis zum Donnerstag dieser Woche durchgeführt, teilten die Motorsport-Königsklasse und der Internationale Automobilverband (FIA) in Budapest mit. Die beiden Personen seien nicht am Grand Prix der Steiermark am vergangenen Wochenende in Spielberg gewesen, hiess es in den Erklärungen auf Twitter.

Details zu den Betroffenen wurden nicht veröffentlicht. Sie wurden den Vorgaben und dem Sicherheits- und Hygienekonzept entsprechend ebenso wie die engen Kontaktpersonen bereits isoliert.

Corona-Schutzregeln wegen Neuausbrüchen verschärft

Wegen einer besorgniserregenden Zunahme der Neuinfektionen sind die Corona-Schutzregeln in der spanischen Metropole Barcelona und der Umgebung wieder verschärft worden.

Die Massnahmen gelten zunächst für 15 Tage, wie die Regionalregierung Kataloniens am Freitag mitteilte. Versammlungen von mehr als zehn Personen im öffentlichen und auch im privaten Bereich sowie Besuche in Altenheimen seien ab sofort untersagt, hiess es. Zudem werde in der betroffenen Region die zulässige Besucherzahl in Bars und Restaurants wieder reduziert. Betroffen sind Barcelona und zwölf Vororte der katalanischen Hauptstadt.

Fauci bezeichnet Corona-Lage in USA als ernst - Maskenappell
 

Die Lage in den USA sei sehr ernst, so Fauci. (Bild: Keystone)

Angesichts der immer dramatischeren Tageszahlen an Corona-Infizierten in den USA hat der führende Gesundheitsexperte Anthony Fauci dringend zum Tragen einer Maske aufgerufen.

Die Lage sei mit Zuwächsen von täglich mehr als 60’000 Infizierten ernst und müsse sehr überzeugend angegangen werden, sagte er in einem Videochat mit Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Donnerstag (Ortszeit). Wenige Stunden später gab die Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore am Freitagmorgen (MESZ) mit rund 77’300 gemeldeten Fällen einen neuen Höchststand an Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden bekannt.

Abu Dhabi startet entscheidende Testphase für Corona-Impfstoff

Im Emirat Abu Dhabi hat die entscheidende Phase der Erprobung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus begonnen. «Die dritte Phase ist die letzte, bevor die Herstellung des Impfstoffes genehmigt wird», sagte der Präsident der Gesundheitsbehörde, Abdullah bin Mohammed al-Hamed, in einem am Freitag veröffentlichten Video.

Der Impfstoff soll nach Behördenangaben in den kommenden sechs Monaten an bis zu 15 000 Menschen getestet werden.

Johnson will bis Weihnachten zur Normalität zurückkehren

Trotz Sorgen vor einer zweiten Welle von Coronavirus-Infektionen im Winter hat der britische Premierminister Boris Johnson bis Weihnachten eine Rückkehr zur Normalität in Aussicht gestellt.

Von Anfang August an werde in England zu einer vorsichtigen Rückkehr an den Arbeitsplatz ermutigt, sagte Johnson am Freitag bei einer Pressekonferenz in London. Schulen, Kindergärten und Universitäten sollen von September an wieder ihren Betrieb aufnehmen.

Mathys warnt

Laut Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) befindet sich die Schweiz in einer «gefährlich stabilen» Lage in Bezug auf das Coronavirus.  Es könne «unglaublich schnell» zu einer exponentiellen Zunahme kommen. Aber wenigstens sei im Moment kein deutlicher und anhaltender Trend nach oben sichtbar, sagte Mathys am Freitag in Bern vor den Bundeshausmedien. «Wir haben das einigermassen unter Kontrolle, aber viel passieren darf nicht.» Mehr zum Thema lesen Sie hier.

 

Es könne unglaublich schnell zu einer exponentiellen Zunahme kommen, so Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) (Bild: Keystone)

Russland: Kein versuchter Diebstahl von Corona-Impfstoff

Russland hat britische Vorwürfe des versuchten Diebstahls eines Corona-Impfstoffs zurückgewiesen. Mit den Cyberangriffen auf Pharma-Unternehmen und Forschungszentren in Grossbritannien habe Russland nichts zu tun, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge am Freitag.

Russland, das nach offiziellen Angaben eigene Impfstoffe entwickelt, kämpfe selbst mit solchen Hackerangriffen und Cyberverbrechen gegen seine Computer und Einrichtungen. «Unsere Behörden wehren diese Attacken ständig ab. Das ist ein allgemeines Problem», sagte Peskow.

BAG-Mathys: «Mindestens ein Dutzend Länder kommen neu auf die Risikoliste»

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) will seine Liste der Risikoländern erweitern. Mindestens zwölf weitere Länder sollen zu den heute 29 Risikoländern dazukommen, erklärte Patrick Mathys vom BAG, an einer Medienkonferenz am Freitag. Die neue Verordnung wird voraussichtlich am nächsten Mittwoch in Kraft treten. Einreisende aus den Risikoländern müssen nach ihrer Ankunft in der Schweiz zunächst in eine zehntägige Quarantäne.

(Video: Keystone-SDA)

Corona-Einbruch bei VW-Konzern-Verkäufen im Juni etwas abgemildert

Im VW-Konzern hat sich der Verkaufseinbruch durch die Corona-Krise im Juni etwas abgeschwächt. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, gingen die weltweiten Auslieferungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17,5 Prozent auf etwa 804’000 Fahrzeuge zurück.

Das entspricht einer Stabilisierung gegenüber dem Mai, als das Minus noch rund ein Drittel (33,7 Prozent) betragen hatte. Für das gesamte erste Halbjahr steht eine Abnahme der Verkäufe um 27,4 Prozent auf knapp 3’900’000 Wagen in der Absatzstatistik. Betrachtet man nur das zweite Quartal 2020, liegen die Einbussen bei 31,6 Prozent.

Merkels Fingerzeig - EU-Gipfel unter besonderen Bedingungen
«Auch über die Nase», Angela Merkel muss ihrem Amtskollegen Boiko Borissow zeigen, wie man die Maske richtig trägt. (BIld: Keystone)

Maske auf – und zwar richtig! – die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat beim EU-Gipfel zum Milliarden-Paket in Brüssel offensichtlich auch die Sicherheit anderer im Blick gehabt.

Bei der Begrüssung schien sie ihren bulgarischen Amtskollegen Boiko Borissow am Freitag mit einem Fingerzeig darauf aufmerksam zu machen, dass er seinen Mund-Nasen-Schutz falsch trägt – nämlich nicht über der Nase. Wie auf einem Foto zu sehen war, zeigte Merkel mit ihrem linken Zeigefinger in Richtung des freigelegten Riechorgans.

Hoffnung für unverheiratete Paare mit Drittländer-Partnern

Für unverheiratete, nicht eingetragene Personen mit Partnern aus Drittstaaten sollte bis spätestens Ende Juli eine Lösung für ein Wiedersehen gefunden werden. Das sagte Barbara Büschi, Stellvertretende Direktorin, Staatssekretariat für Migration (SEM), am Freitag vor den Medien.

Sie habe grosses Verständnis für diese Menschen, dass sie ihre Partner sehen möchten, sagte Büschi. «Wir werden die Einreisebestimmungen für diese Personen möglichst rasch anpassen.» Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Quarantäne-Einhaltung wird vom BAG mit Passagierlisten überprüft

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat angekündigt, die Einhaltung der Quarantänepflicht stichprobeartig zu kontrollieren.

Bis zu 30 Flugzeuge werden auf Quarantäne überprüft, sagt Daniel Mathys vom BAG. (Bild: Keystone)

Pro Woche werden die Passagierlisten von 20 bis 30 in der Schweiz ankommenden Flugzeugen überprüft. «Das BAG sorgt für eine gewisse Qualitätskontrolle bei der Quarantänepflicht und stellt die Informationen den Kantonen zu», sagte Patrick Mathys vom BAG am Freitag vor den Bundeshausmedien. Kontrolliert werden sollen ab Montag auch Busse. Damit könnten die Kantone auch wieder stichprobeweise kontrollieren, ob sich die Personen bei den kantonalen Stellen gemeldet haben und sich in Quarantäne befinden. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Italiens Premier: Einigung ist Interesse aller Bürger Europas

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte hat kurz vor dem Start des EU-Gipfels in Brüssel gefordert, nicht nur an die Finanzen, sondern auch an die europäischen Werte zu denken. Eine Einigung sei im Interesse aller EU-Bürger, sagte Conte am Freitag.

«Ich bin mir der bestehenden Unterschiede voll bewusst, aber ich habe den festen Entschluss, dass wir sie überwinden müssen», betonte der parteilose Jurist. Ein Kompromiss sei nicht nur im Interesse der Italiener, «die viel gelitten haben und leiden, sondern im Interesse aller europäischen Bürger.» Der Gipfel müsse eine Lösung bringen, die auf den Werten der EU-Staaten basiere und Europa insgesamt gestärkt in die Zukunft gehen lasse. Die «rote Linie» Italiens sei, dass das Resultat «angemessen und wirksam» sein müsse.

Daimler will noch mehr sparen – 20'000 Stellen auf der Kippe

Der Autobauer Daimler will in den kommenden Jahren bis zu 20’000 Stellen abbauen. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur am Freitag aus Konzernkreisen bestätigt.

Der Zeitung «Handelsblatt» zufolge sollen beim Personal zwei Milliarden Euro eingespart werden. Ursprünglich hatte der Vorstand Einsparungen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro angekündigt.

Von der Leyen warnt vor Gipfel-Debakel: Die ganze Welt beobachtet uns

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat vor einem Scheitern des EU-Sondergipfels über das Milliarden-Programm zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise gewarnt.

«Die ganze Welt beobachtet Europa – ob wir in der Lage sind, gemeinsam aufzustehen und diese Corona-bedingte Wirtschaftskrise zu überwinden», sagte von der Leyen kurz vor Beginn der Gespräche mit den Staats- und Regierungschefs. Auch die Menschen in Europa erwarteten eine Lösung, denn es seien ihre Arbeitsplätze, die gefährdet seien. «Sie sind dem Risiko des Virus nach wie vor ausgesetzt und wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben.»

Viele Corona-Fälle in Wuhan blieben unentdeckt

Während des Corona-Ausbruchs in der zentralchinesischen Metropole Wuhan ist laut einer neuen Studie ein Grossteil der Fälle unentdeckt geblieben. Die Untersuchung chinesischer Wissenschaftler, die in der Fachzeitschrift «Nature» veröffentlicht wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass in der ersten akuten Phase zwischen dem 1. Januar und dem 8. März bis zu 87 Prozent der Infektionen unter dem Radar geblieben sein könnten. Mehr zum Thema lesen sie hier.

 

Viele Fälle in Wuhan sind unentdeckt geblieben, wie Corona-Forscher herausfanden. (Bild: Keystone)

Merkel fordert grosse Kompromissbereitschaft für EU-Coronahilfen

Kanzlerin Angela Merkel hat die Erwartungen an eine rasche Entscheidung über das milliardenschwere EU-Wiederaufbaupaket in der Corona-Krise gedämpft. Alle würden mit sehr viel Elan in die Beratungen gehen, sagte Merkel am Freitag in Brüssel bei ihrem Eintreffen zu den Beratungen auf dem EU-Sondergipfel über das Paket. «Aber ich muss sagen, dass die Unterschiede doch noch sehr, sehr gross sind und ich deshalb noch nicht voraussagen kann, ob wir bei diesem Mal schon zu einem Ergebnis kommen.»

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat derweuk hohe Hürden für eine Einigung auf einen europäischen Milliardenplan gegen die Corona-Krise aufgebaut.

Als Bedingung für Wiederaufbau-Hilfen an EU-Staaten forderte Rutte am Freitag vor dem EU-Gipfel eine «absolute Garantie», dass die Empfänger Reformen nicht nur versprochen, sondern bereits umgesetzt haben.

British Airways legt Boeing-747-Flotte vorzeitig still

Die Fluggesellschaft British Airways legt ihre komplette Boeing-747-Flotte mit sofortiger Wirkung vorzeitig wegen der Coronavirus-Krise still. Die Airline war bislang der grösste Betreiber der 747-400.

 

Die British Airways legt Boeing-747-Flotte vorzeitig still. (Bild: Keystone)

Eigentlich sollten die 31 Jumbo-Jets, die als Kerosinfresser gelten, erst im Jahr 2024 aus dem Verkehr gezogen werden. Die Pandemie habe jedoch schnellere Massnahmen notwendig gemacht, teilte das britische Unternehmen am Freitag in London mit. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Pisa-Studie wegen Coronavirus verschoben

Die kommenden zwei Pisa-Studien werden aufgrund der Corona-Krise um ein Jahr verschoben. «Die nächsten Tests finden nicht 2021, sondern 2022 statt», teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Freitag mit.

Die Ergebnisse werden dann im Dezember 2023 veröffentlicht. Auch die darauffolgende PISA-Studie soll sich um ein Jahr verzögern. Mit ihren Ergebnissen ist laut OECD 2026 zu rechnen.

Erneute Corona-Beschränkungen in Teheran

Wegen des dramatischen Anstiegs der Fallzahlen sollen in der iranischen Hauptstadt Teheran schon an diesem Wochenende wieder Corona-Beschränkungen eingeführt werden. Das gab ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Freitag bekannt.

 

Die Fallzahlen in der iranischen Hauptstadt Teheran steigen wieder dramatisch. (Bild: Keystone)

Unter anderem sollen ab Samstag ein Drittel der Beamten von zuhause arbeiten. Ausserdem wurden Veranstaltungen und Versammlungen wieder verboten und die beliebten Cafes und Teehäuser wieder geschlossen. Auch im Sportbereich sollen nur noch die Spiele der ersten Liga stattfinden, so das Ministerium nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna.

Rotlichtviertel in Amsterdam wird wegen Corona Einbahnstrasse

Das Amsterdamer Rotlichtviertel wird für Fussgänger zur Einbahnstrasse erklärt. Am Wochenende gelte nur eine Laufrichtung. Bei zu vielen Menschen könnten Grachten und Strassen auch ganz gesperrt werden, entschieden die Behörden am Freitag.

Wegen Touristen vor allem aus Deutschland und Belgien nehme die Sorge um neue Corona-Infektionen zu. Auch durch die Haupteinkaufsstrasse Kalverstraat darf am Wochenende nur in einer Richtung gelaufen werden.

EU-Sondergipfel ist Moment der Wahrheit für Europa

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den EU-Sondergipfel über den nächsten EU-Haushaltsplan und das Programm zur Bewältigung der Corona-Wirtschaftskrise als einen «Moment der Wahrheit» für Europa bezeichnet.

«Wir erleben gerade eine einzigartige Krise im Gesundheitsbereich, aber auch wirtschaftlich und sozial», sagte Macron am Freitag kurz vor Beginn der Gespräche der Staats- und Regierungschefs. Es brauche deswegen nun deutlich mehr Solidarität und Engagement. «Die nächsten Stunden werden absolut entscheidend sein», sagte Macron.

Strengere Corona-Vorschriften in Freiburger Bars und Discos

Betreiber von Freiburger Bars und Diskotheken müssen von den Besuchern neu einen beglaubigten Ausweis und eine Mobiltelefonnummer verlangen. Das hat die Freiburger Kantonsregierung beschlossen.

 

Auch im Kanton Fribourg gelten nun strengere Corona-Vorschriften für Clubs und Bars. (Bild: Keystone)

Wie die Kantonsverwaltung am Freitag bekanntgab, will der Staatsrat damit eine bessere Rückverfolgbarkeit der Coronavirus-Fälle erreichen. Die Kantonsregierung begrenzt zudem die Teilnehmerzahl an nicht politischen und nicht kommerziellen Anlässen auf 300.

Ausnahmen können bei den Oberämtern beantragt werden. Religiöse Feiern – insbesondere Beerdigungen – müssen mit einem besonderen Schutzkonzept durchgeführt werden.

Rumänien: Corona-Infizierte dürfen wieder isoliert werden

Mit einem neuen Gesetz können in Rumänien Menschen mit ansteckenden Krankheiten zur Isolation in Krankenhäusern oder zu Hause verpflichtet werden.

Inmitten einer neu ansteigenden Kurve der Corona-Infektionen hat das Parlament die Regelung im Eilverfahren am späten Donnerstagabend beschlossen. Zuvor hatte das Verfassungsgericht beanstandet, dass für eine Isolation dieser Patienten jede rechtliche Grundlage fehle.

Medienkonferenz des Bundes um 14:00 Uhr

Für Freitag ab 14 Uhr haben das BAG und das SEM eine Medienkonferenz zur Corona-Situation angekündigt. Mit Telebasel sind Sie dabei – live und im Ticker.

92 Neuansteckungen in der Schweiz

92 neue Corona-Fälle in der Schweiz. Das meldet das BAG am Freitag. Damit gibt es in der Schweiz insgesamt 33’382 Fälle.

Gute Bilanz bei der Migros Bank

Die Migros Bank hat sich im ersten Halbjahr 2020 trotz der Corona-Krise gut geschlagen. Doch hat das Institut die Rückstellungen bei Firmenkrediten als Vorsichtsmassnahmen erhöht, so dass der Gewinn leicht rückläufig war.

Wegen der weiterhin tief erwarteten Zinsen rechnet die Bank mit einem anhaltenden Druck bei der Zinsmarge. Nach Abschreibungen, Rückstellungen und Verlusten resultierte ein um 2,5 Prozent tieferer Geschäftserfolg von 152,8 Millionen Franken, wie die Migros Bank am Freitag mitteilte. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

Bergluft aus der Dose in Japan

Naturliebhaber in Japan können trotz Corona-Krise aufatmen – oder besser einatmen: Die Stadt Hokuto in der Provinz Yamanashi verschenkt neuerdings Bergluft in Konservenbüchsen. Da die Leute wegen der Pandemie die reichhaltige Natur der Region nicht vor Ort geniessen könnten, schicke man ihnen die frische Luft eben in der Dose, wie der japanische Fernsehsender NHK am Freitag berichtete. Alles zum Thema lesen Sie hier.

Corona-Krise drückt Verkaufszahlen beim Sportwagenbauer Porsche

Der wochenlange Stillstand in den Autohäusern wirkt sich auch bei Porsche spürbar auf die Verkaufszahlen aus. Knapp 117 000 Fahrzeuge lieferte der Sportwagenbauer im ersten Halbjahr 2020 weltweit an Kunden aus.

 

Porsche verzeichnet wegen der Corona-Krise rückläufige Verkaufszahlen. (Bild: Keystone)

Das waren zwölf Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres, wie Porsche am Freitag mitteilte. Verglichen mit anderen Herstellern ist der Rückgang damit allerdings noch recht moderat.

Vor allem auf dem heimischen Markt büsste Porsche kräftig ein. In Deutschland gingen die Auslieferungen um 25 Prozent zurück. In Europa insgesamt lag das Minus bei 18 Prozent. In den USA, dem zweitgrössten Einzelmarkt, waren es 20 Prozent.

Ratschef mahnt die EU-Staaten zur Einigung auf Corona-Plan

EU-Ratspräsident Charles Michel hat die Staats- und Regierungschefs zum Kompromiss im Streit über den Milliardenplan gegen die Corona-Krise aufgerufen.

«Obwohl es schwierig ist, bin ich davon überzeugt, dass es mit politischem Mut möglich ist, eine Einigung zu erreichen», sagte Michel am Freitag kurz vor einem EU-Sondergipfel in Brüssel.

Obwohl man versucht habe, das Treffen sehr gut vorzubereiten, werde es nicht leicht. «Denn es geht hier nicht nur um Geld, es geht um Menschen, um die europäische Zukunft und um unsere Einheit», sagte der Belgier, der die Gipfelgespräche leitet.

Studenten aus Europa dürfen bald wieder in die USA einreisen

Die US-Regierung will Studenten aus Europa einem Medienbericht zufolge von dem seit März geltenden Einreiseverbot ausnehmen. Wie das «Wall Street Journal» am Donnerstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf ein Schreiben des Aussenministeriums an den Kongress berichtete, dürfen europäische Studenten mit einem entsprechenden Visum zum Wintersemester einreisen. Auch für einige Au-pairs und Familienmitglieder von US-Visuminhabern soll die Ausnahmeregelung gelten. Ein genaues Datum wurde nicht genannt.

Israels Regierung beschliesst Wochenend-Lockdowns

Nach einem starken Anstieg der Corona-Infektionen setzt die israelische Regierung erneut auf Lockdown-Massnahmen. Wie die Regierung in der Nacht auf Freitag beschloss, gelten diese Regelungen künftig an Wochenenden im gesamten Land. Geschlossen bleiben müssen dann etwa Geschäfte, Einkaufszentren, Freiluftmärkte, Friseure, Büchereien, Museen und Touristenattraktionen. Ausgenommen bleiben Lebensmittelläden und Apotheken. Ab kommendem Wochenende sollen dann auch die Strände geschlossen bleiben. Ausgangsbeschränkungen soll es nicht geben, dafür gelten jedoch wieder Einschränkungen für Versammlungen.

 

In Israel hat die Regierung Wochenend-Lockdowns beschlossen. (Bild: Keystone)

Luxemburgs Regierungschef fordert Einigungswillen

Vor dem EU-Gipfel hat der luxemburgische Regierungschef Xavier Bettel Kompromisswillen im Streit über das milliardenschwere EU-Finanzpaket gegen die Corona-Krise gefordert. «Jeder muss ein bisschen Wasser in seinen Wein schütten», sagte Bettel der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Am Ende werde eine Einigung gelingen: «Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen werden.» Er nannte einen Zeitraum bis Ende Juli.

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer verlangte ein Zeichen von Einigkeit und Entschlusskraft. «Wir brauchen ein wirklich schnelles Signal einer geschlossenen Handlungsfähigkeit in Europa», sagte sie der dpa in Berlin. Die Positionen lägen teils noch sehr weit auseinander, etwa zwischen den Niederlanden und Italien. Niemand könne vorhersagen, ob ein Kompromiss schon bis Samstag zustande komme. «Es wäre schön, wenn es gelingen würde», sagte Kramp-Karrenbauer. «Das wird ein hartes Stück Arbeit.»

US-Grenzschliessungen wegen Corona erneut verlängert

Die Grenzen der USA mit Mexiko und Kanada sollen bis mindestens zum 20. August wegen der Corona-Krise weitgehend geschlossen bleiben. Das teilten die US-Botschaften in beiden Nachbarländern am Donnerstag mit. Auch Kanadas Premierminister Justin Trudeau twitterte, eine Verlängerung der Beschränkungen um weitere 30 Tage sei vereinbart worden. Mexikos Aussenministerium hatte bereits zwei Tage zuvor erklärt, dem nördlichen Nachbarland diesen Schritt mit Blick auf die aktuelle Entwicklung bei der Ausbreitung des Coronavirus vorgeschlagen zu haben.

Corona-Krise brockt Cathay Pacific Milliardenverlust ein

Die Corona-Krise hat die asiatische Fluggesellschaft Cathay Pacific im ersten Halbjahr tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich rechnet die Airline mit einem Verlust von 9,9 Milliarden Hongkong-Dollar nach 1,3 Milliarden Gewinn ein Jahr zuvor.

Das teilte sie sie am Freitag in Hongkong mit. Das Geschäft des Unternehmens, das sich auf Langstreckenflüge spezialisiert hat, läuft nur sehr langsam wieder an. Im Juni lag das Passagieraufkommen mit 27 106 Fluggästen nur bei rund einem Prozent des Vorjahreswerts. Im August sollen höchstens zehn Prozent der Flüge wieder stattfinden.

Erneut Corona-Rekord in USA: Mehr als 77’000 neue Fälle in 24 Stunden

Mit rund 77’300 gemeldeten Fällen hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA einen neuen Höchststand erreicht. Damit wird der bisherige Rekord von 67’800 neuen Fällen binnen 24 Stunden vom 10. Juli überschritten, wie aus den jüngsten Zahlen auf der Webseite der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Freitagmorgen (MESZ) hervorgeht.

 

Die USA haben bei den Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchststand erreicht. (Bild: Keystone)

In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich demnach bislang mehr als 3,5 Millionen Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. Rund 138’000 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann.

Gouverneur des US-Bundesstaats Georgia will Maskenpflicht verhindern

Der Gouverneur des südlichen US-Bundesstaats Georgia, Brian Kemp, hat gegen eine von der Grossstadt Atlanta verordnete Maskenpflicht geklagt. Bürgermeisterin Keisha Lance Bottoms habe mit der entsprechenden Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus ihre Kompetenzen überschritten, argumentierte der Gouverneur in einer am Donnerstag eingereichten Klage. Der Republikaner Kemp hatte am Mittwoch trotz der sich ausbreitenden Corona-Pandemie eine Verordnung unterzeichnet, die es Kommunen und Bezirken verbietet, eine Maskenpflicht einzuführen.

 

Will keine Maskenpflicht in seinem Bundesstaat: Gergias Gouverneur Brian Kemp. (Bild: Keystone)

Mehr als eine Million Corona-Fälle in Indien
Die Corona-Zahlen in Indien steigen immer mehr. Über eine Million Menschen wurde bisher positiv auf das Virus getestet. (Bild: Keystone)

In Indien sind inzwischen mehr als eine Million Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Über 25’000 mit dem Virus infizierte Menschen seien gestorben, teilte das indische Gesundheitsministerium am Freitag mit. Innerhalb von 24 Stunden seien zuletzt mehr als 30’000 Neuinfektionen hinzugekommen. Mehr Fälle gibt es nur in Brasilien mit offiziell mehr als zwei Millionen und in den USA mit 3,5 Millionen Infizierten.

Indien hatte zunächst gehofft, die Pandemie mit einer strikten Ausgangssperre in den Griff zu kriegen. Doch als Dutzende Millionen Menschen deshalb ihren Job verloren hatten und fürchteten zu verhungern – und zudem noch die Fallzahlen im oft dicht besiedelten Land trotzdem weiter deutlich stiegen, änderte die Regierung ihre Strategie.

Dämpfer für Netflix

Der Streaming-Marktführer Netflix ist in diesem Jahr erfolgsverwöhnt. In der Corona-Pandemie boomten die Abo-Zahlen. Die Aktie kletterte von einem Rekordhoch zum nächsten. Nun gibt es einen Dämpfer.

Der Online-Videodienst Netflix profitiert zwar weiter davon, dass viele Menschen in der Corona-Krise zuhause bleiben und Fernsehen schauen. Allerdings hat der Kundenansturm im Zuge der Pandemie inzwischen schon wieder deutlich nachgelassen. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Strengere Regeln in New Yorks Restaurants

Aus Sorge vor einer erneuten Corona-Welle in der Millionenmetropole New York verschärft der Staat nun die Regeln für Restaurants. Gouverneur Andrew Cuomo erliess am Donnerstag neue Regeln, dass Gaststätten im Staat «nur Leuten Alkohol servieren dürfen, die auch Essen bestellen», hiess es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Auch dürften alkoholische Getränke nur sitzenden Gästen verkauft werden, die sich im Mindestabstand zu anderen Gästen befänden. Mehr zum Thema lesen Sie hier.

High Line wieder offen - andere New Yorker Attraktionen wollen folgen

Rund vier Monate war die New Yorker High Line in der Corona-Pandemie geschlossen, jetzt ist die zum Park umgewandelte Hochbahntrasse wieder für Besucher geöffnet. Bei sonnigem Sommerwetter kamen am Donnerstag zahlreiche Menschen zu dem Park im Südwesten Manhattans, der vorerst nur mit kostenlosen Eintrittskarten für spezielle Zeitfenster und nur über einen südlichen Eingang betreten werden kann, um Überfüllung zu vermeiden. Grüne Punkte sollen zudem beim Abstandhalten helfen.

Die rund 2,5 Kilometer lange einstige einstigen Gütertrasse, die 2009 als Park eröffnet hatte, gehört zu den beliebtesten Touristen- Attraktionen der Stadt und zieht normalerweise rund sieben Millionen Menschen pro Jahr an. Wie fast alle anderen Attraktionen auch hatte sie aber im März aus Sorge vor einer weiteren Verbreitung der Coronavirus-Pandemie, die New York besonders stark getroffen hat, schliessen müssen.

Der High Line Park in New York hat wieder geöffnet. (Bild: Keystone)
Uno fordert sechsmal höhere Corona-Unterstützung

Die Uno braucht im Kampf gegen die Corona-Pandemie 10,3 Milliarden Dollar von reichen Ländern. Bisher hat sie bloss 1,7 Milliarden erhalten. Alles dazu lesen Sie hier.

Braucht mehr Gelder im Kampf gegen die Corona-Pandemie: Die Uno. (Bild: Keystone)

Israels Regierung führt Corona-Schutzmassnahmen wieder ein
 

In Israel steigen die Corona-Neuansteckungen wieder. Nun reagiert die Regierung. (Bild: Keystone)

Nach einem starken Anstieg der Corona-Infektionen hat die israelische Regierung in der Nacht zum Freitag eine Reihe von Schutzmassnahmen wieder eingeführt. Unter anderem wurden Versammlungen von mehr als zehn Personen in geschlossenen Räumen und mehr als 20 Personen im Freien verboten. Ob sich dies auch auf Religionsgemeinschaften bezieht, konnte vorerst nicht geklärt werden, wie unter anderem die «Times of Israel» berichtete. Ministerien schliessen für den Publikumsverkehr, Kontakte sind demnach nur noch Online möglich.

Zu den Lockdown-Massnahmen am Wochenende gehört die Schliessung einer Reihe von Geschäften, mit Ausnahme wichtiger Dienstleister wie etwa Apotheken oder Supermärkte. Zudem werden Fitnessstudios geschlossen, während Restaurants nur noch Essen zum Mitnehmen oder zur Lieferung nach Hause anbieten dürfen.

Mehr als zwei Millionen Corona-Infizierte in Brasilien

Mehr als zwei Millionen Menschen haben sich in Brasilien seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Das ging aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília am Donnerstag hervor. Im grössten und bevölkerungsreichsten Land Lateinamerikas starben bisher über 76’000 Menschen in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19. Nur in den USA wurden bislang mehr Infektionen und Tote verzeichnet.

Das Coronavirus hat Brasilien fest im Griff. (Bild: Keystone)

Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Wissenschaftliche Studien und Schätzungen von Organisationen legen nahe, dass sich mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert haben wie bislang bekannt, und doppelt so viele wie erfasst gestorben sind.

Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so gross wie Deutschland. Präsident Jair Bolsonaro, der sich nach eigener Aussage selbst infiziert hat, hatte das Coronavirus als «kleine Grippe» verharmlost und wollte keine Massnahmen zur Eindämmung treffen. Nachdem Gouverneure und Bürgermeister Einschränkungen erlassen hatten, wurden diese vielerorts inzwischen wieder gelockert. So erlaubte etwa Rio de Janeiros Bürgermeister Marcelo Crivella am Donnerstag die Wiederöffnung touristischer Attraktionen und die Wiederaufnahme von Mannschaftssportarten am Strand von Freitag an.

Schweiz lockert Einreisebeschränkungen für über 20 Länder

Die Schweiz lockert die Einreisebestimmungen für 21 Staaten, darunter Australien und Kanada. Aus diesen Ländern ist die Einreise ab Montag unter den Voraussetzungen erlaubt, wie sie vor der Corona-Pandemie gegolten haben.

Die Schweiz bleibe vorsichtig und lockere die Einreisebeschränkungen zurückhaltend, schrieb das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) am Donnerstag im Kurznachrichtendienst Twitter. Montenegro zum Beispiel bleibe auf der Risikoliste.

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Nehmen russische Hacker Impfstoff-Forscher ins Visier?

Britische Behörden werfen Hackern vor, im Auftrag Moskaus weltweit Cyber-Spionage bei Impfstoff-Forschern zu betreiben. Der Vorwurf geht aus einer Mitteilung des britischen Zentrums für Cyber-Sicherheit NCSC (National Cyber Security Centre) von Donnerstag hervor.

Demnach versucht eine Hacker-Gruppe, die unter dem Namen «APT29» oder auch «Cozy Bear» und «The Dukes» bekannt ist, seit Beginn der Coronavirus-Pandemie unter anderem von Organisationen in der Forschung und Entwicklung von Impfstoffen «wertvolle Daten» zu stehlen. Die Gruppe operiere «beinahe sicher» als Teil von russischen Geheimdiensten, hiess es in einer NCSC-Mitteilung. Diese Einschätzung werde auch von Behörden in den USA und Kanada geteilt.

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Niederlande planen Corona-App im September

Die Niederlande wollen zum September eine Corona-App zur Warnung vor Infektionen landesweit einführen. Der «Corona-Melder» werde zur Zeit noch getestet, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Den Haag mit. Mit der App sollen Menschen gewarnt werden, wenn sie in den 14 Tagen zuvor Kontakt zu infizierten Personen hatten.

Die Nutzung des Dienstes solle freiwillig und gratis sein, teilte das Ministerium mit. Persönliche Daten sollen demnach nicht gespeichert werden. Vor der Einführung werde es noch zwei regionale Tests geben. Ausserdem müsse die Datenschutzbehörde noch zustimmen.

Belgien streicht Tessin wieder von oranger Liste

Wer bis Donnerstagmittag aus dem Tessin nach Belgien zurückgekehrt ist, wurde zu Quarantäne und einem Covid-19-Test verpflichtet. Nach Kritik von Tessiner Regierung und Kantonsarzt hat das Eidgenössische Departement für Auswärtige Angelegenheiten (EDA) in Belgien interveniert.

Das EDA habe die belgischen Behörden umgehend kontaktiert und mit Befriedigung deren Entscheid, das Tessin von der orangen Liste zu streichen, zur Kenntnis genommen, wie die Pressestelle am späteren Donnerstagnachmittag mitteilte.

Bis zum Mittag hatte das Tessin als einziger Schweizer Kanton auf einer orangen Liste von Belgien gestanden. Damit verpflichtete Belgien Rückkehrer aus dem Tessin zu einem Covid-19-Test und einer Quarantäne.

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Wer vom Tessin nach Belgien zurückkehrt, muss nun doch keinen Corona-Test machen und nicht in Quarantäne. (Symbolbild: Keystone)
Einigung bei lokalen Corona-Beschränkungen in Deutschland

Bund und Länder wollen in Deutschland künftig zielgenauer auf lokale Ausbrüche der Corona-Pandemie reagieren. Lokale Ein- und Ausreisesperren soll es geben können, wenn die Zahl der Infektionen weiter steigt oder es keine Gewissheit gibt, dass die Infektionsketten bereits unterbrochen sind. Das steht in einem nach Beratungen von Kanzleramtschef Helge Braun mit den Staatskanzleichefs der Länder gefassten Beschluss. Er liegt der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor.

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Chuv als Entwickler für serologischen Corona-Test ausgewählt

Der am Universitätsspital Chuv in Lausanne entwickelte serologische Sars-CoV-2-Test ist ausgewählt worden, um gross angelegte Bevölkerungsstudien in der Schweiz durchzuführen. Die Wahl eines einzigen serologischen Tests war notwendig, um konsistente und vergleichbare Daten auf nationaler Ebene zu erhalten.

Bei serologischen Tests wird das Vorhandensein von Antikörpern im Blut gemessen, die auf eine durchgemachte oder bestehende Infektion hindeuten. Diese Tests sind aus epidemiologischer Sicht nützlich und zeigen möglicherweise den Grad der Immunität einer bestimmten Bevölkerung.

Klassik-Spektakel: Die BBC-Proms finden statt – auf dem Sofa

Wie gestaltet man ein klassisches Musikfestival zur Krisenzeit? Vor dieser Frage stand die britische BBC ausgerechnet im 125. Jubiläumsjahr ihrer beliebten Promenadenkonzerte (Proms). Die Lösung: Virtuelle Orchester, Plünderung der Archive und Flexibilität bis zur letzten Minute. Die «Fantasie-Proms», wie sie deshalb getauft wurden, starten an diesem Freitag.

Allerdings ohne die «Prommers», die jährlich mit Stehkarten Klassik zum Spottpreis geniessen, noch sonstigem Publikum. Die Samtsessel im Rondell der Royal Albert Hall bleiben leer. Und auch bei der «Last Night» muss vor dem Fernseher zu Hause mitgesungen werden.

Mehr zum Klassik-Spektakel in Corona-Zeiten lesen Sie hier.

Normalerweise ist die Royal Albert Hall anlässlich der Proms voll mit Publikum – nicht so in diesem Jahr. (Archivbild: Keystone)
Erneut 1,3 Millionen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe

Die Coronavirus-Pandemie wirkt sich weiterhin merklich auf den Arbeitsmarkt in den USA aus. In der Woche bis einschliesslich 11. Juli stellten erneut 1,3 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe, wie das Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte.

Damit gab es nur rund 10’000 Anträge weniger als in der Vorwoche. Die anhaltend hohe Zahl zeigt, dass sich die grösste Volkswirtschaft der Welt trotz Lockerungen der Corona-Auflagen immer noch in einer schweren Krise befindet. Die Neuanträge spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts wider.

Experten können noch nicht viel zur Wirkung der Covid-App sagen

Beim Contact-Tracing setzt der Bundesrat unter anderem auf die Swiss-Covid-App. Wie wirkungsvoll sie ist, können die Zuständigen noch nicht genau sagen. So ist etwa unklar, wie viele Personen die Warnung erhalten haben, dass sie in Kontakt mit einer infizierten Person waren.

Die Wirkung der Corvid-App in der Schweiz konnte noch nicht genau ausgewertet werden. (Bild: Keystone)

Der Grund für die fehlende Information ist, dass die Gewarnten nicht wie gewünscht die Infoline angerufen hatten, sondern sich direkt testen liessen. Das sagte Sang-Il Kim, Leiter Abteilung Digitale Transformation im Bundesamt für Gesundheit, am Donnerstag an einem Mediengespräch. Wegen der engen Vorgaben bezüglich des Datenschutzes sind die Verantwortlichen auf solche Angaben angewiesen.

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Euro-Leitzins bleibt bei null Prozent

Nach der jüngsten Ausweitung der beispiellosen Anti-Krisen-Massnahmen in der Corona-Pandemie legen Europas Währungshüter eine Pause ein. Den Leitzins im Euroraum beliess der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag auf dem Rekordtief von null Prozent, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte. Die EZB steckt im Rahmen ihres Notkaufprogramms unverändert 1,35 Billionen Euro in Staats- und Unternehmensanleihen bis mindestens Ende Juni 2021.

Die Wertpapierkäufe helfen Staaten wie Unternehmen: Sie müssen für ihre Papiere nicht so hohe Zinsen bieten, wenn eine Zentralbank als grosser Käufer am Markt auftritt. In der Krise haben Staaten milliardenschwere Rettungspakete aufgelegt, das belastet die Haushalte ohnehin. Alles zum Thema lesen Sie hier.

Berichte: Israels Regierung plant Wochenend-Lockdowns

Nach einem starken Anstieg der Corona-Infektionen erwägt die israelische Regierung Medienberichten zufolge, mit Lockdowns an Wochenenden eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Die Regierung Israels erwägt laut Medienberichten Wochenend-Lockdowns. (Bild: Keystone)

Nach Informationen der Nachrichtenseite «ynet» sind zudem Versammlungsbeschränkungen geplant. Im Freien dürften demnach nur noch bis zu 20 Menschen zusammenkommen, in geschlossenen Räumen zehn. Ferner sei die Schliessung von Fitnessstudios vorgesehen, Restaurants werde die Bewirtung an Tischen untersagt. Das Kabinett wollte am Donnerstagabend zusammenkommen, um über weitere Schritte zu entscheiden.

Media-Markt-Mutter Ceconomy fasst schnell wieder Tritt

Der Elektronikhändler Ceconomy hat mit seinen Ketten Media Markt und Saturn nach dem Ende der coronabedingten Ladenschliessungen schnell wieder Tritt gefasst. Im Mai lagen die Umsätze des Handelsriesen mit 1,55 Milliarden Euro schon wieder um 3 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Im Juni übertrafen die Verkaufszahlen mit 1,75 Milliarden Euro den Vorjahreswert sogar um 12 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag gestützt auf vorläufige und ungeprüfte Zahlen berichtete.

Intensivstationen schrammten haarscharf an Überbelegung vorbei

Die Schweiz hatte zu jedem Zeitpunkt der bisherigen Pandemie genug Betten auf Intensivstationen frei. Teilweise wurde es aber kritisch. Einen Hintergrundbericht zum Thema lesen Sie hier.

Was bisher geschah

Weitere Meldungen und Informationen zur Corona-Pandemie auf der Welt und in der Schweiz finden Sie hier.

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