«Das ist nicht gerecht, dagegen wehre ich mich». Mit diesen entschlossenen Worten gegenüber Telebasel betrat Hans Peter am Dienstagnachmittag das Basler Strafgericht. Der 76-Jährige verunfallte im Juni mit dem Velo. Zu allem Unglück bekam er ein Strafverfahren wegen «Nichtbeherrschen eines Fahrzeugs» aufgebrummt. Die Staatsanwaltschaft wollte ihn mit einer Gebühr von 805 Franken zur Kasse bitten.
Sein «Vergehen»: Bei der Tramhaltestelle Kirschgarten geriet Hans Peter ins Schleudern. Beim Versuch, der engen Stelle bei der hohen Trottoirkante auszuweichen, sei das Vorderrad ins Tramgleis geraten. Der Velohelm soll beim Sturz auf den Kopf Schlimmeres verhindert haben. «Ich lag bewusstlos am Boden und kam erst zu mir, als ein Polizist sagte: ‹Sie kommen ins Krankenauto›», erinnert sich der Rentner und ehemalige Ingenieur.
Freispruch für spitalreif Verunfallten
Den Strafbefehl nach diesem Malheur wollte er nicht auf sich sitzen lassen. Erfolgreich focht er ihn an. Schliesslich kam es zu einem Freispruch für den Rentner. Nun muss Hans Peter die 805 Franken doch nicht bezahlen. Zudem erhält er eine Partei-Entschädigung. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft könne das Urteil noch weiterziehen.
Hans Peter fährt inzwischen kein Velo mehr. Das ist aber keine Folge des Unfalls, wie der 76-Jährige betont.
Das Verfahren gegen den Verunfallten hat nun politische Folgen. Auch wenn es zu einem Freispruch kam, will SP-Grossrat Kaspar Sutter eine schriftliche Anfrage an die Regierung stellen. Er möchte gerne wissen, weshalb Polizei und Staatsanwaltschaft überhaupt ein Verfahren einleiten, wenn jemand an einer gefährlichen Stelle stürzt. «Der gleiche Kanton will diese Stellen sicherer machen, da macht es keinen Sinn, dass die Strafverfolgungsbehörden das strafrechtlich verfolgen», sagt Sutter gegenüber Telebasel.
Der Wiesenplatz ist auch für Velofahrer sehr gefährlich. Seit zwei Jahren haben die auch den Bordstein angehoben. Grund sind Rollstuhlfahrer. Dort gab es bereits mehrere Unfälle. Als ich die Polizei anrief, um nach der Anzahl der Unfälle zu Fragen, wurde mir gesagt, dass Sie mir diese Informationen aus Datenschutzgründen nicht geben können. Es gibt dort auch einen breiten Bürgersteig, aber die Planungsabteilung gab mir eine Geschichte darüber, warum es nicht möglich ist, den Bürgersteig zwischen Velofahrern und Fußgängern zu teilen. Es gibt absolut nur sehr wenige Rollstühle, die die Tram benutzen, verglichen mit der Anzahl der Velofahrern, die dort jeden Tag vorbeifahren. Prioritäten scheinen aus dem Fenster zu gehen, wenn es um die Realität geht.Report
Ich hatte zunächst bei diesem Strafverfahren an einen Scherz oder Satire geglaubt. Selber vermeide ich die Todesfalle an der Kirschgarten-Haltestelle mit dem Velo, seit sie gebaut wurde. Als ein junger Bekannter vor einem Jahr genau dort mit dem Velo schwer stürzte und sich die Schulter brach, erfuhren wir in dem Zusammenhang, die Gefährlichkeit der Stelle sei bekannt und es werde nach Lösungen gesucht…!! Da kann ich mir nur die Haare raufen…Report
Es wird immer gefährlicher bei den Tramhaltestellen und vorallem im Winter wenn nicht gut geräumt wird. Ist doch eine Frechheit das man da noch gebüsst wird, man schon genug erlebt und da fehlt das gerade noch. Wenn man schon mehrere Unfälle wegen den Geleisen erlebt hat, mit der Zeit hat man ein Psychologisches Problem an den gefährlichen stellen. Würden lieber schauen das man nicht immer auf der Strasse fahren muss, auf den Trottoirs hat es meistens genug Platz. Güterstrasse ist da eine Katastrophe zum Beispiel, die trottoirkanten sollten auf der ganzen Strasse alles abgeschrägt sein. Der ganze Bordstein ist ein Quatsch seit der Sanierung, bei Nässe ist die Rundung und Kante gefährlicher um zu rutschen wenn man nicht gut quert. Die BVB redet es schön es gebe nicht soviele Unfälle wegen den Geleisen. Die meisten erfahren sie gar nicht, auch aus meiner Erfahrung. Dann wollen sie noch immer mehr verlegen, damit es noch gefährlicher wird. Kommt auch auf die Strasse wegen des Platzes an. Die velofahrer werden doch auch als Hindernis für die Autos und LKW missbraucht, früher hatte man mehr Platz. Jetzt überall Verengungen das man nicht gut oder gar nicht nebeneinander fahren kann. Ein Wunder das es nicht mehr schwere Unfälle gibt. Habe mir die Schulter schwer geschädigt an den Geleisen weil ich auf die Gleiskante viel. Da sieht man doch der ganze Neubau der Strasse das die Velofahrer viel weniger Platz haben und das Trottoir einen Kilometer breit. Da sieht man den Irrsinn der Planer in dieser Stadt , hätte Platz für eine Velospur auf dem TrottoirReport