Die bz berichtete am Dienstag darüber, dass die Guggenmusik Gülle Schlüch ein Nazi-Problem hätte. Bilder und Videos sprachen für sich. So sah man in einem Video, wie ein Guggenmitglied den Hitlergruss machte und mehrere Guggenmitglieder auf Fotos mit Nazisymbolen auf der Brust posierten.
«Wir stehen für die Werte der Fasnacht»
Ein Punkt sei dem Tambourmajor der Guggenmusik, Daniel Minder, generell wichtig: «Wir stehen für die Werte der Fasnacht und ganz sicher nicht für irgendwelche radikale Tendenzen», meint Minder. «Wir distanzieren uns in deutlichster Form vom Rechtsradikalismus».
Die Guggenmusik nahm Stellung zu den Vorwürfen und das direkt in doppelter Form. Sie luden Telebasel in ihren Guggenkäller ein und hatten einen Auftritt im Telebasel Talk. Hierzu zog sich der Präsident aber zurück, denn die Geschehnisse seien nicht während seiner Amtszeit passiert und der langjährige Guggenmajor, Daniel Minder könne viel konkretere Antworten liefern.
Hitlergruss blieb vorerst unentdeckt
Für den Hitlergruss im besagten Video gab es eine simple Erklärung. «Die Leute standen sich gegenüber in verschiedenen Winkeln, sie haben die Noten im Fokus», bei diesem Szenario im Probenraum ging laut Minder der Hitlergruss unter – darum keine sofortige Reaktion der Mitglieder.
Doch nach ersten Reaktionen der Aussenstehenden folgte der Rausschmiss. «Er ist kein Mitglied der Gülle Schlüch mehr», so Minder über den Trompeter. Laut dem Tambourmajor war der besagte Hitlergrüsser der Gugge bereits schon ein Dorn im Auge. Er hatte bereits eine Verwarnung, bevor er komplett rausflog.
Nazi Symbolik war nicht allen bekannt
Bilder sprechen mehr als tausend Worte. So ist es auch bei den Gruppenfotos der Guggenmitglieder. Stolz präsentierten sie an einem Fussballturnier im Sommer 2018 ihre T-Shirts. Darauf zu sehen ist ein abgeändertes Guggenlogo worauf ein klares Nazi Symbol zu sehen ist.
Die Tragweite dieses Logo sei den Mitgliedern zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst gewesen. Doch dann kam auch hierzu die Rückmeldung von >ussen. «Das T-Shirt ist dann vom damaligen Präsidenten verboten worden. Das Shirt zieht niemand mehr an, nicht mal mehr um ins Bett zu gehen», so Minder. Die meisten, die damals im T-Shirt posierten, seien nun auch keine Mitglieder mehr.
Fasnachtsteilnahme unsicher
Am Donnerstag Morgen hatte die Gugge noch einen Termin mit der Staatsanwaltschaft. Laut Minder mache sich diese Sorge um die Sicherheit der Fasnächtler. Nicht nur die Gugge sei von Angriffen gefährdet, ein Übergriff würde auch die Zuschauer betreffen.
«Es sin bereits einige Drohungen gegen uns ausgesprochen worden», meint der Tambourmajor. Aus diesem Grund ist aktuell noch unklar, ob und wenn ja, wie die Gülle Schlüch dieses Jahr an der Fasnacht teilnehmen werden.