Das Versprechen ist vollmundig: Konsistenz, Farbe und Geschmack – sie alle seien von einem originalen, tierischen Hamburger nicht mehr zu unterscheiden. So kündet das Bell-Tochterunternehmen Hilcona seinen neuen Green Mountain Burger an.
Komplett vegan, hergestellt aus Sojaweizen- und Erbsenprotein. Sogar die Garstufen rare, medium oder well done seien beim Fleisch-Imitat eins zu eins rekonstruierbar. Damit liegt Hilcona, das lässt sich bereits Anfangs Jahr sagen, voll im Food-Trend des Jahres 2020.

Beyond: Burger-Pionier aus den USA
Den Aufschwung verdanken Fleischersatzprodukte nicht zuletzt dem US-Burger «Beyond». Seit letztem Jahr gibt es die vegane Hamburger-Alternative auch in der Schweiz zu kaufen. Hergestellt wird der Beyond-Burger aus Erbsenprotein.
Die Erwartungen sind so hoch, dass selbst namhafte Investoren wie Bill Gates oder Leonardo Di Caprio auf das Unternehmen setzen. Im letzten Mai ging Beyond an die Börse – drei Monate später war ihr Wert von 1.5 Milliarden auf 12 Milliarden gestiegen. Die Anleger erwarten vom Pflanzen-Burger nichts geringeres als die globale Fleisch-Revolution.

Kritik an Inhaltsstoffen
Doch der anfängliche Hype um den Beyond-Burger ist mittlerweile etwas abgeflacht. Der Grund: Ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Coop und Migros bezeichnen den Burger auf Anfrage von Telebasel zwar immer noch als «sehr erfolgreich». Die Migros spricht sogar von einem der «meist verkauften Artikeln im Tiefkühl-Burger-Sortiment». Doch kritische Stimmen bezüglich Zutaten werden immer lauter. Wer genau hinschaut, liest beispielsweise von «Gummi Arabicum», «Methylcellulose» oder «Ascorbinsäure». Wirklich gesund klingt im ersten Moment anders.

Pflanzlich UND gesund ist gefragt
Genau da setzen aktuell gleich zwei Schweizer Produkte an. Zum einen der bereits erwähnte Green Mountain Burger von Hilcona. Dieser soll gemäss Bell bereits Ende dieses Monats in den Coop-Filialen erhältlich sein. «Wir verzichten auf E-Nummern und verwenden beinahe ausschliesslich Zutaten aus den europäischen Nachbarländern», sagt Bell-CEO Lorenz Wyss gegenüber Telebasel.
Einzig beim Kokosfett sei das nicht möglich. Auf der anderen Seite das Schweizer Startup «Planted.Chicken». Dieses hat sich erstmal auf das in der Schweiz beliebte Poulet spezialisiert. Seit Mitte Januar ist Planted.Chicken im Detailhandel erhältlich. Auch hier handelt es sich um ein Fleisch-Imitat aus Erbsenprotein.

Der Telebasel Report vom 19. Februar 2020 schaut genauer hin: Wie wird Kunstfleisch überhaupt produziert? Und vor allem: schmeckt das überhaupt?