Mitarbeiter am WEF bauen die Bühne ab. (Bild: Keystone)
Schweiz

Das 50. WEF stand im Zeichen des Klimawandels

Die 50. Ausgabe des World Economic Forum in Davos ging heute zu Ende. Im Fokus des diesjährigen WEFs stand deutlich der Klimawandel.
Fazit des 50. World Economic Forums

Das diesjährige WEF stand ganz im Zeichen des Klimawandels. Den Ton gab dabei die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg an. Nur einer wollte sich vom allgegenwärtigen Pessimismus in Sachen Erderwärmung nicht anstecken lassen: US-Präsident Donald Trump.

«Unser Haus brennt noch immer. Eure Untätigkeit heizt die Flammen stündlich an.» Diese überaus deutlichen Worte richtete die 17-jährige schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg in ihrer Rede am ersten Tag des am Freitag beendeten Weltwirtschaftsforums (WEF) ans Publikum. Das Thema für den Anlass war somit gesetzt. In fast allen Diskussionsrunden drehte es sich zumindest teilweise um den Klimawandel.

Nebst Thunberg nutzten auch andere junge Klimaaktivisten die 50. Ausgabe des Forums in Davos, um eine stärkere Mitsprache ihrer Generation beim Kampf gegen die Erderwärmung einzufordern. Die Politik habe die Erfahrung, die jungen Leute die Ideen, wie die Probleme gelöst werden könnten, sagte etwa Natasha Mwansa aus Sambia. Ihre Ansichten müssten besser gehört werden. Es gehe nicht um Reden, sondern um Handlungen und Unterstützung.

Wissenschaft einbinden

Thunberg selbst forderte derweil vor allem, die Wissenschaft stärker einzubinden. «Wir müssen die Krise behandeln als das, was sie ist: Eine Krise», sagte die 17-jährige Schwedin. Es müsse viel mehr passieren, dies sei erst der Anfang. «Wir sagen euch immer noch, dass ihr in Panik geraten und so handeln sollt, als ob ihr eure Kinder über alles liebt», sagte Thunberg und meinte damit, dass der Planet auch noch für spätere Generationen bewohnbar bleiben soll.

Die meisten grossen Politiker, die am WEF auftraten, gingen auf diese Worte ein. Die Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga etwa sagte in ihrer Eröffnungsrede: «Die Welt brennt». Vom Amazonas bis nach Australien griffen die Feuer um sich. Die Auswirkungen für den Menschen seien desaströs. Das ökologische Gleichgewicht gerate aus den Fugen.

Zölle und Importschranken

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen drohte Handelspartnern mit Zöllen oder anderen Importschranken, wenn sie weniger klimafreundlich produzierten als europäische Unternehmen. Sich an die Standards zu halten sei eine Frage der Fairness gegenüber den europäischen Unternehmen und Arbeitnehmern. Man werde sie vor unfairem Wettbewerb schützen. Und die deutsche Bundeskanzlerin nannte die Beschränkung der globalen Erderwärmung gar «eine Frage des Überlebens» für den gesamten Planeten.

Doch nicht nur bei der Politik, auch bei den Konzernlenkern standen dieses Jahr alle Ampeln auf grün: Es gab kaum einen Konzernchef bei der Jahrestagung, der sich nicht den progressiver Anpeitscher mimte, keinen Manager, der nicht das Potenzial klimafreundlicher Geschäftsmodelle hervorhob. Mehr als 140 Wirtschaftsbosse verpflichteten sich gar dazu, sich auf einheitliche Kennzahlen für Investments in nachhaltige Anlageformen zu einigen.

Trump kontert Greta

Alles im grünen Bereich also? Nicht ganz. Denn ausgerechnet einer der grössten Stargäste scherte aus dem Zug der Klimaretter aus: US-Präsident Donald Trump. «Wir müssen die ewigen Propheten des Untergangs und die Vorhersagen einer Apokalypse ablehnen», sagte der US-Präsident in seiner Rede vor den Gästen des Forums. «Dies ist keine Zeit für Pessimismus, dies ist eine Zeit für Optimismus.»

Trump betonte, die 17-jährige Schwedin solle andere Länder anstelle der Vereinigten Staaten stärker in den Fokus nehmen. Die USA seien «sauber und schön». Aber es gebe einen anderen Kontinent, «wo so viel Rauch aufsteigt, dass man es kaum glauben kann», erklärte Trump – ohne dabei Asien, China oder Indien namentlich zu nennen. «Greta sollte anfangen, sich um diese Länder zu kümmern.»

Die USA hätten dafür Wachstum, Kreativität und die Bereitschaft, jeder Herausforderung zu begegnen, sagte er. Überhaupt war der US-Präsident in Davos an mehreren Auftritten vor allem voll des Lobes für die US-Wirtschaft – und damit für sich selbst. Sein Auftritt in Davos glich einer Wahlkampfveranstaltung und dürfte auch zum Ziel gehabt haben, sich im laufenden Amtsenthebungsverfahren im US-Senat gegen die Demokraten zu positionieren.

Druck auf Europäer

Daneben nutzte der US-Präsident den Anlass, um auf die Europäer Druck auszuüben. Wenn sich die Europäische Union nicht rasch mit der US-Regierung auf ein neues Handelsabkommen einigen sollte, drohten neue Strafzölle auf den Import von Autos und anderer Waren, warnte Trump. Nach dem Abschluss des Teilabkommens mit China sei es an der Zeit, sich um die «unfairen» Handelsbeziehungen mit Europa zu kümmern.

Trotz des Ausscherens von Trump aus dem Reigen der Klimaschützer lässt sich aber nicht verneinen, dass die 50. Ausgabe des WEF ganz im Zeichen des Greta-Effekts stand. Darin waren sämtliche Beobachter sich einig. Seinen Bemühungen, das Forum als Plattform mit sozialem und ökologischem Gewissen zu positionieren, habe WEF-Gründer Klaus Schwab durch die Einladung von US-Präsident allerdings einen Bärendienst erwiesen.

Thunberg will Taten

Greta selbst kritisierte zum Schluss des Anlasses vor allem, dass es ihr am WEF zu optimistisch zu und her gegangen sei. An die Organisatoren des WEF gab es von den Klimaaktivisten verhaltenes Lob. Zwar sei das Bestreben, Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen mehr Gewicht zu geben, richtig. «Nach vielen Worten müssen jetzt aber Taten folgen», sagte Thunberg.

Auftritt von Angela Merkel am WEF

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Welt am WEF zum gemeinsamen Handeln gegen den Klimawandel aufgefordert. Dass die Erderwärmung auf 1,5 Grad beschränkt werde, sei eine Frage des Überlebens.

«Wir müssen handeln«: Mit diesen Worten richtete sich Merkel am Donnerstag an das Publikum des Weltwirschaftsforums (WEF) in Davos. Sowohl im Bereich des Artenschutzes als auch des Klimawandels müssten dringend Massnahmen ergriffen werden.

Ob die Ziele des Pariseer Klimaabkommens erreicht würden, könne sich letztlich zu einer Frage des Überlebens für den ganzen Planeten entwickeln. Doch könne das Ziel, die Erderwärmung unter 1,5 Grad zu beschränken, mit den jetzigen Verpflichtungen nicht erreicht werden.

Daher sei klar, dass die gesamte Welt gemeinsam handeln müsse. Leider seien einige Länder bei diesen Bemühungen nicht mehr dabei, kritisierte die Kanzlerin US-Präsident Donald Trump. Die USA waren unter seiner Führung aus dem Abkommen ausgestiegen.

Für Europa bedeuteten die gesetzten Ziele jedoch, dass der Kontinent bis 2050 klimaneutral sein müsse. «Die meisten Länder der Europäischen Union haben sich bereits zu diesem Schritt verpflichtet», sagte die deutsche Regierungschefin.

Doch bedinge dieser Schritt auch Transformationen «einer gigantischen Art». «Wir müssen unseren bisherigen Lebenswandel, wie wir ihn seit der Industrialisierung kannten, verlassen.»

Zürcher Stadtpolizist wurde am Auge verletzt

Der Zürcher Stadtpolizist, der bei der Anti-WEF-Demonstration am Mittwochabend von einem Feuerwerks-Teil getroffen wurde, ist am Auge verletzt. Die Verletzung sei «nicht unerheblich». Er konnte das Spital zwar wieder verlassen, muss sich am Donnerstag aber weiteren Untersuchungen unterziehen. Der Polizeibeamtenverband fordert härtere Strafen für die Angreifer.

Wie es bei der Stadtpolizei auf Anfrage hiess, sind die Auswirkungen der Verletzung noch ungewiss. Für eine Prognose sei es zu früh. Zwei weitere Polizisten, die ebenfalls von Feuerwerk getroffen wurden, hatten mehr Glück. Sie blieben unverletzt.

Eine Verletzung erlitt auch eine Passantin. Demonstranten zündeten in ihrer Nähe eine Knallpetarde, so dass sie eine Ohrverletzung davontrug. Auch in ihrem Fall ist der Heilungsverlauf unklar.

Die drei Demonstranten, die vorübergehend festgenommen wurden, sind mittlerweile wieder auf freiem Fuss. An der Anti-WEF-Demo in Zürich nahmen mehrere hundert Personen teil. Organisiert wurde die Demonstration von den Juso und den jungen Grünen. Es gesellten sich aber noch andere linke Gruppierungen dazu, darunter auch ein gutes Dutzend Vermummte des gewaltbereiten Schwarzen Blocks und dessen Anführerin Andrea Stauffacher.

Schon kurz nach dem Start kam es zu Ausschreitungen. Demonstranten entfachten ein Feuer auf Tramgeleisen und zündeten Feuerwerk. Entlang der Route kam es zu mehreren Sachbeschädigungen, so wurden etwa Bankomaten versprayt. Der Schaden beträgt mehrere zehntausend Franken. Die Stadtpolizei setzte Wasserwerfer ein.

«Täter hart bestrafen»

Nach Ansicht des Verbandes Schweizerischer Polizei-Beamter (VSPB) gefährdet die Trägheit der Politik die Sicherheit der Polizei. Seit zehn Jahren kämpfe der VSPB unermüdlich für mehr Rechte und Sicherheit für die Polizisten. «Es ist Zeit, Worte in Taten umzusetzen, bevor ein Polizist stirbt», teilte der Verband am Donnerstag mit. Die Täter müssten hart bestraft und in die Pflicht genommen werden.

Kundgebungen und Demonstrationen seien dazu da, um Meinungen zu äussern und nicht um andere Menschen anzugreifen. Die Polizistinnen und Polizisten dienten der Sicherheit der Mitmenschen während solchen Veranstaltungen, heisst es weiter. Chaotische Demonstranten nutzten die Umzüge, um ihre persönlichen Aggressionen auszuleben. Das sei «im Grundsatz falsch». Meinungen zu äussern sei in Ordnung, Polizisten zu Opfern zu machen «gehört in höchstem Mass bestraft».

Italienischer Ministerpräsident sagt WEF-Teilnahme ab

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte hat seine für Donnerstag geplante Reise ans Weltwirtschaftsforum nach Davos abgesagt. ER hätte am Nachmittag sprechen sollen. Sein Büro nannte «wichtige Angelegenheiten», die seine Präsenz in Rom erforderten.

Zuvor hatte der Chef der in Rom mitregierenden Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, seinen Rücktritt als Parteichef bekanntgegeben. Der Rückzug des Aussenministers von der Spitze der populistischen Partei unterstreicht die heikle Lage der Regierung, die nur eine hauchdünne Mehrheit hat. Den Posten als Aussenminister will Di Maio behalten.

Di Maio zog mit seinem Rücktritt die Konsequenzen aus der scharfen parteiinternen Kritik und einer Parlamentarierflucht, mit denen er seit Wochen konfrontiert ist. Ende Dezember war der Bildungsminister aus den Fünf Sterne-Reihen, Lorenzo Fioramonti, zurückgetreten.

Bei den EU-Wahlen im Mai 2019 hatte die Ex-Protestbewegung ihre Stimmen gegenüber den Parlamentswahlen auf 17 Prozent halbiert. Bei den Wahlen in Umbrien Ende Oktober kam ein weiterer schwerer Schlag für die Partei, die seit Juni 2018 Italien regiert: Die Partei kam dabei auf lediglich sieben Prozent.

Ignazio Cassis zeigt sich optimistisch

Aussenminister Ignazio Cassis zeigt sich nach verschiedenen Treffen mit EU-Vertretern am WEF in Davos optimistisch: «Die EU hat Verständnis für die innenpolitische Situation in der Schweiz.» Vor der Abstimmung im Mai werde auf oberster Stufe nicht viel passieren.

Am 17. Mai fällt ein Richtungsentscheid. Dann äussern sich Volk und Stände zur sogenannten Begrenzungsinitiative der SVP. Diese verlangt die Kündigung der Personenfreizügigkeit zwischen der Schweiz und der EU. Bei einem Nein zur Initiative wäre der Weg frei für weitere Gespräche über ein Rahmenabkommen.

«Die EU akzeptiert, dass bis dahin nicht viel läuft», sagte Cassis am Donnerstag vor den Medien in Davos. Die Europäische Union erwarte aber von der Schweiz, dass direkt nach dem Urnengang Vorschläge über die offenen Punkte auf dem Tisch lägen, namentlich beim Lohn- und Arbeitnehmerschutz, bei den staatlichen Beihilfen und bei der Unionsbürgerrichtlinie. «Diese Arbeiten laufen hinter verschlossenen Türen.»

(Video: Keystone-sda/Stefan Lanz) 

«Es geht nicht um Minuten»

Mit dem für die Schweiz zuständigen EU-Kommissar Johannes Hahn erörtere er regelmässig die Fortschritte im Dossier, sagte Cassis. «Ich möchte betonen: Das Resultat von heute lässt sich bereits sehen.» Es gehe um nur noch drei Punkte, bei denen es «Klarstellungen» brauche.

Vonseiten EU gebe es keine Deadline für den Abschluss der Gespräche, sagte Cassis weiter. «Wir sind nicht an einer Olympiade, es geht nicht um Minuten und Sekunden.» Trotzdem sei auch unter Freunden die Geduld irgendwann zu Ende. «Ab dem 17. Mai müssen wir vorwärts machen.»

Optimistischer Zeitplan mit den USA

Zu einem möglichen Handelsabkommen mit den USA äusserte sich Cassis offensiv. «Ich denke, dass ein Abschluss vor den Präsidentschaftswahlen möglich ist», sagte er auf die entsprechende Frage eines Journalisten. Wie beim EU-Rahmenabkommen sei aber auch hier keine Deadline fixiert worden. «Niemand will Druck machen.»

Er habe gespürt, dass der Willen vonseiten der USA, ein entsprechendes Abkommen abzuschliessen, sehr stark sei, sagte Cassis. «Die USA haben klar gesagt, dass ein Handelsabkommen vorstellbar sei.» Er habe von einigen Mitgliedern der US-Delegation gehört, dass Präsident Donald Trump sehr zufrieden gewesen sei.

Botschafter zieht rote Linien

Cassis betonte auch die Symbolik des Treffens mit der US-Delegation. «Alle Entscheidungsträger waren an einem Tisch und diskutierten.» Das sei sehr wichtig. Es sei gelungen, die Gegenseite besser zu verstehen. Nun würden Gespräche auf technischer Ebene folgen.

Edward McMullen, der US-Botschafter in der Schweiz, stellte in einem Interview mit den CH-Media-Zeitungen vom Donnerstag klar, dass es keinen Deal ohne Landwirtschaft geben werde. Die Schweiz kenne den Standpunkt der USA und sei bereit, Konzessionen zu machen. Die Bauern wehren sich seit Jahren gegen ein Freihandelsabkommen im Landwirtschaftsbereich. Sie befürchten einen Preisdruck, falls die heute geltenden Zölle abgebaut würden.

Anti-WEF-Demo in Zürich

Mehrere hundert Demonstrantinnen und Demonstranten haben am Mittwochabend im Zürcher Kreis 4 unter dem Motto «Züri gäge WEF» gegen das Weltwirtschaftsforum protestiert. Bei Zusammenstössen mit der Polizei wurden ein Polizist und eine Passantin verletzt. Drei Personen wurden festgenommen.

Schon nach wenigen Metern zündeten die Teilnehmer erste Leuchtraketen und Böller. Wenig später kam es zu Scharmützeln mit der Polizei, bei denen offenbar ein Polizist durch eine geworfene Flasche oder einen Feuerwerkskörper verletzt wurde.

Nachdem die Kundgebungsteilnehmer ein Feuer auf Tramgeleisen entfacht und pyrotechnisches Material gezündet hatten, setzte die Stadtpolizei Zürich einen Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein, wie sie auf Twitter mitteilte. Nach Polizeiangaben wurde eine Passantin durch einen explodierenden pyrotechnischen Gegenstand verletzt.

Organisiert wurde die Demonstration von den Juso und den jungen Grünen. Es gesellten sich aber noch andere linke Gruppierungen dazu, darunter auch ein gutes Dutzend Vermummte des Schwarzen Blocks sowie ihre Anführerin Andrea Stauffacher.

Grosser Sachschaden

Der Umzug führte vom Helvetiaplatz durch den Kreis 4 und wieder zurück. Die Zürcher Stadtpolizei hatte den Anlass zuvor bewilligt. Entlang der Route sei es zu mehreren Sachbeschädigungen gekommen, teilte die Polizei am späten Abend mit. Die Höhe des verursachten Sachschadens beträgt demnach mehrere zehntausend Franken.

Auch nach dem Schluss der offiziellen Veranstaltung gegen 20:30 Uhr hätten Gruppierungen von gewaltbereiten Personen die Polizei weiterhin auf Trab gehalten, heisst es in der Mitteilung weiter. Drei Personen wurden vorübergehend festgenommen.

Auch in Lausanne fand am Mittwochabend eine Anti-WEF-Demonstration statt. Dort nahmen allerdings nur 40 Personen teil.

Philipp Hildebrands Hecke angezündet

Von ihrer unfriedlichen Seite zeigten sich linke WEF-Kritiker auch in Zollikon am Zürichsee. Dort zündeten sie eine Hecke am Haus von Philipp Hildebrand an, dem ehemaligen Nationalbankpräsidenten und heutigen Vizepräsidenten des Vermögensverwalters Blackrock. Die Täter schrieben in einem einschlägigen Forum darüber.

Wie der «Tages-Anzeiger» schreibt, sabotierten WEF-Gegner zudem vermeintliche Nestlé-Kühl-Lastwagen in Bülach, indem sie die Türen mit Silikonschaum zuklebten. Sie hofften so, einen Lieferengpass am WEF in Davos auszulösen. Auch über diese Tat schreiben die WEF-Kritiker auf einer linken Plattform.

22.01.2020 19:16

WEF-Geschäftsleitungsmitglied Alois Zwinggi zieht nach zwei Tagen des Weltwirtschaftsforums 2020 Bilanz. Bei Donald Trump habe man das Wahljahr deutlich gespürt, eine seiner Reden war deutlich an sein Volk gerichtet. Die restliche Zeit in Davos habe er allerdings genutzt, um sich mit anderen Regierungsvertretern auszutauschen.

Sehen Sie Stimmungsbilder aus Davos sowie das Interview mit Alois Zwinggi im Interview:

(Video: Keystone-SDA)

Diktatur in Indien?

Der pakistanische Premierminister Imran Khan hat vor einer Diktatur im Nachbarland Indien gewarnt. «Die Politik der indischen Regierung unter Narendra Modi erinnert an die Entwicklung in Nazi-Deutschland zwischen 1933 und 1945 von einer liberalen Demokratie zu einem faschistischen Staat», sagte Khan am Mittwoch am Rande des Jahrestreffens des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos.

Der pakistanische Regierungschef bezog sich auf ein Gesetzesvorhaben des Nachbarstaats, das dort im Dezember verabschiedet wurde. Das Gesetz soll vielen illegal eingereisten Migranten aus den Nachbarländern Afghanistan, Pakistan und Bangladesch die Einbürgerung erleichtern, wenn sie keine Muslime sind.

In Indien leben rund 1,3 Milliarden Menschen, darunter etwa 200 Millionen Muslime. Pakistan ist ein vorwiegend von Muslimen bewohntes Land.

Gefahr einer militärischen Auseinandersetzung

Khan betonte, er habe dieses Thema auch bei seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump am Mittwoch in Davos angesprochen. Die indische Regierungspolitik bevorzuge Mitglieder der Hindu-Religion, die die Mehrheitsgesellschaft bilde, und erinnere an die Arisierungspolitik Hitler-Deutschlands.

Die innerindischen Spannungen nach Verabschiedung des Gesetzes verschärften auch die Gefahr einer militärischen Auseinandersetzung zwischen Indien und Pakistan.

Seit der Verabschiedung des Gesetzes im indischen Parlament am 11. Dezember kommt es immer wieder zu gewalttätigen Protesten vor allem der muslimischen Minderheit und Studenten in Indien. Es sei durchaus möglich, dass Regierungschef Modi versuchen werde, davon durch einen Krieg abzulenken. Es sei aber undenkbar, dass zwei Nuklearmächte wie Indien und Pakistan einen Krieg beginnen würden, sagte der pakistanische Premier.

Khan forderte ein stärkeres Engagement der USA und der Vereinten Nationen (Uno) in der Region. Die Uno sollten Beobachter nach Kaschmir schicken, um die Lage zu entschärfen, sagte Khan. Er warf Indien vor, aus «Kaschmir ein von 900’000 Soldaten bewachtes Gefängnis unter offenem Himmel gemacht» zu haben. Beide Nachbarstaaten betrachten die Kaschmirregion als ihr Staatsgebiet.

«Wir haben die Erde ausgebeutet»

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel hat der Weltwirtschaft die Leviten gelesen. «Wir haben die Erde ausgebeutet und die Arten zum Aussterben gebracht», sagte das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie am Mittwoch laut Kathpress beim Weltwirtschaftsforum in Davos.

«Wir können nicht sagen, wir hätten es nicht gewusst», sagte der Kirchenführer, der wegen seines langjährigen Einsatzes für den Umweltschutz auch «Grüner Patriarch» genannt wird. Das Schlimmste sei: «Wir haben die Schwächsten unter uns den Folgen unseres rücksichtslosen Energieverbrauchs ausgesetzt.»

Der 79-Jährige forderte Unternehmer und Konsumenten zu energischerem Handeln beim Klimaschutz und zur Bewahrung der Schöpfung auf. Leider werde «sehr wenig getan»; es gebe «einen grossen Abstand zwischen Kopf, Herz und Händen». Sein Plädoyer: «Unsere Welt ist nicht verhandelbar. Die Welt wartet, die Welt schaut zu. Wir sind für unser Handeln verantwortlich.»

Herausforderungen gemeinsam angehen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat derweil in ihrer Rede am WEF in Davos die Weltgemeinschaft dazu aufgefodert, die grossen Herausforderungen in der Klimapolitik und bei der Digitalisierung gemeinsam anzugehen. «Wir müssen die internationale Führung ausbauen.»

Das Weltwirtschaftsforum lebe den Multilateralismus vor, der auch im Politalltag vermehrt Einzug halten müsse, sagte von der Leyen am Mittwoch im Davoser Kongresszentrum. Nur mit gegenseitigem Zuhören könnten neue Ideen für die Zukunft entstehen.

Die bisherige Weltordnung sei infrage gestellt, sagte von der Leyen. Nun gebe es verschiedene Möglichkeiten, mit den Veränderungen umzugehen. Nationalismus und Abschottung sei die eine Möglichkeit. Als EU-Kommissionspräsidentin stehe sie aber klar für einen anderen, einen inklusiven Ansatz ein. «Kooperieren wir mit unseren Nachbarn.»

EU will vorausgehen

Als grösste Herausforderung erwähnte von der Leyen den Klimawandel. «Die meisten von uns, nicht alle, sind sich einig, dass wir handeln müssen.» Das Zeitfenster werde immer kleiner. Zunehmende Extremereignisse wie Dürren, Überschwemmungen oder Brände zeigten das.

«Wir wollen, dass unsere Kinder die Dinge auch haben, die wir heute als selbstverständlich ansehen», sagte die EU-Kommissionspräsidentin. Sie sei bestrebt, mit den Staaten der Europäischen Union eine Vorreiterrolle einzunehmen.

«Green Deal» als Ansporn

Europa sei im Rahmen des von ihr angeschobenen «Green Deals» auf dem Weg, als erster Kontinent Klimaneutralität beim CO2-Ausstoss zu erreichen. Auf dem Weg zur Klimaneutralität gelte es, «alles zu tun, was nötig ist». Es gebe noch Regionen der Welt, «die deutlich mitziehen müssen».

Der Green Deal sieht vor, dass die EU bis 2050 klimaneutral sein soll, also praktisch kein CO2 mehr produziert. Für den «Green Deal» sind insgesamt für die nächsten zehn Jahre eine Billion Euro vorgesehen, wobei ein Drittel durch private Investitionen mit aufgebracht werden soll.

Swisscom-Chef Schaeppi fordert Politik bei 5G zum Handeln auf
Die Politik und die Behörden müssen der Telekombranche beim Ausbau der 5G-Netze unter die Arme greifen. Dies forderte Swisscom-Chef Urs Schaeppi am Rande des WEF in Davos. Ansonsten drohe die Schweiz technologisch den Anschluss zu verlieren.

Die Diskussion um 5G werde «emotional» geführt, sagte der Manager in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Mittwoch am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. Dabei spielten die Fakten oft kaum eine Rolle.

Bei Einhaltung der entsprechenden Grenzwerte sei die Technologie unbedenklich. Das habe sich aus einer Vielzahl wissenschaftlicher Studien klar ergeben. «Aber Angst machen mit Halbwahrheit ist einfach, Aufklären mit Fakten ist schwierig», umschrieb er das Problem, mit dem sein Unternehmen derzeit konfrontiert ist.

Genau hier sei auch die Schweizer Politik gefordert. «Sie müsste sich klar zu 5G äussern», forderte Schaeppi. Zwar wollten Politiker, dass die Schweiz ein in der Telekommunikation führendes Land sei, doch drohe die Eidgenossenschaft hier gerade ihren bisherigen Vorsprung zu verspielen.

Dass 5G bei gewissen Kreisen auf Widerstand stosse sei zwar nicht erstaunlich, sagte Schaeppi nun. Bereits beim Wechsel von 2G auf 3G habe eine grosse Opposition gegeben. «Klar ist aber: Ohne diesen Wechsel hätte der Siegeszug des Smartphones nie stattfinden können.»

Politik soll Farbe bekennen

«Ich wünsche mir daher, dass die Politik bei diesem Thema Farbe bekennt.» Erstens sollten die Moratorien in gewissen Kantonen schnellstmöglich aufgehoben werden. Zweitens wünsche er sich von den Behörden eine konkrete Definition von Messverfahren, die 5G in vollem Umfang ermöglicht. Und drittens müssten die Grenzwerte zur Strahlenbelastung – selbstverständlich unter Einhaltung des Vorsorgeprinzips – dergestalt angepasst werden, dass das Potenzial von 5G nicht ausgebremst werde.

Die superschnelle neue Mobilfunkgeneration 5G hatte hierzulande eigentlich einen Blitzstart hingelegt. Die Schweiz war einer der ersten Staaten der Welt, in dem die mobile Datenautobahn im April 2019 in Betrieb ging.

Seither ist 5G aber hart durch den Widerstand von Teilen der Bevölkerung gebremst worden. Die Situation ist verfahren. Wo es keinen Widerstand gibt, bauen die Telekomanbieter weiter. Allerdings können sie neun von zehn Handyantennen nicht mehr aufrüsten, weil die schon am Anschlag der Strahlenschutzgrenzwerte sind.

WEF erspart Reisen ins Ausland

Nebst der Thematik um 5G äusserte sich der Manager im Gespräch mit Keystone-SDA auch zu seinen persönlichen Eindrücken vom diesjährigen WEF. Primär schätze er den Anlass in den Bündner Alpen als Dialogplattform. Es sei hier leicht möglich, sowohl mit Geschäftspartnern als auch mit Politikern ins Gespräch zu kommen. Das erspare vor allem bei Partnern aus dem Ausland viel Reisezeit.

Das diesjährige WEF-Thema des Klimawandels, das von Gästen wie der jungen schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg wie keine andere verkörpert wird, spiele für die Swisscom schon lange eine Rolle.

Nachhaltigkeit gehöre schon lange zur Strategie seines Unternehmens, sagte Schaeppi. Die Telekombranche gehöre aber – über die ganze Wertschöpfungskette hinweg betrachtet – sowieso zu den CO2-sparenden Branchen. Schliesslich ermögliche sie den Kunden ja, auf unnötige Reisen zu verzichten und etwa Geschäftsmeetings via Videokonferenzen abzuhalten. Die Swisscom sei zudem 2019 von SIX zum nachhaltigsten SMI-Unternehmen der Schweiz erkoren worden.

22.01.2020 17:18

Frankreich und die USA haben am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos eine Übereinkunft über bislang strittige Zoll- und Steuerfragen erzielt. «Wir haben eine Vereinbarung erreicht», sagte der französische Finanzminister Bruno Le Maire am Mittwoch nach Gesprächen mit seinem US-Amtskollegen Steven Mnuchin.

Dabei geht es vor allem um die von den USA abgelehnte französische Digitalsteuer, die vor allem US-Internetkonzerne trifft. Die USA hatten deswegen Strafzölle für französische Produkte angekündigt. Die Vereinbarung sieht den Angaben Le Maires zufolge nun vor, dass Frankreich bis Ende 2020 auf die Erhebung der Digitalsteuer verzichtet. Ebenso sollen zunächst keine US-Strafzölle erhoben werden.

Die Verständigung hatte sich bereits nach einem Treffen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit US-Präsident Donald Trump ebenfalls in Davos abgezeichnet. Anschliessend war von weiteren Gesprächen bis zum Jahresende die Rede gewesen.

Trump aus Zürich abgeflogen

Donald Trumps Maschine hebt in Zürich ab. (Video: Keystone-SDA)

Der Besuch des US-Präsidenten Donald Trump am diesjährigen WEF ist vorbei. Die Präsidentenmaschine Air Force One ist am Mittwoch um 16:25 Uhr vom Flughafen Zürich in Richtung Washington abgehoben, fast drei Stunden später als ursprünglich geplant.

Wegen Nebels konnte Trump nicht per Helikopter von Davos nach Zürich reisen. Stattdessen kam die US-Delegation in ihrem Autokonvoi, was den Start der Regierungsmaschinen nach hinten verschob. Trumps Teilnahme am WEF dauerte rund eineinhalb Tage.

Bye, bye Donald Trump. Der WEF-Bescuh des US-Präsidenten ist beendet. (Bild: Keystone)

«Die Nummer eins im Universum!»

Diese Zeit nutzte er vorwiegend, um sich selbst zu loben. Die amerikanische Wirtschaft sei die «erfolgreichste der Welt». «Wir sind die Nummer eins im Universum!»

Daneben machte er Druck auf die EU. Wenn sie sich nicht rasch mit der US-Regierung auf ein neues Handelsabkommen einige, würden neue Strafzölle auf den Import von Autos und anderen Waren drohen.

Nach dem Abschluss des Teilabkommens mit China sei es nun an der Zeit, sich um die «unfairen» Handelsbeziehungen mit Europa zu kümmern, sagte Trump am Mittwoch vor Journalisten.

Al Gore fordert Schutz des Amazonas-Regenwaldes
Al Gore – hier mit Finnlands Premierministerin Sanna Marin – am WEF in Davos. (Bild: Keystone)

Am WEF dominiert dieses Jahr das Thema Umweltschutz. Nebst Klimaaktivistin Greta Thunberg ist auch Ex-US-Vizepräsident Al Gore in Davos. Auf einem Podium forderte er, ganz im Gegensatz zu Präsident Trump, die Intensivierung des Kampfes für den Klimaschutz.

Letztes Jahr brannte in Südamerika der Amazonas-Regenwald. Von Januar bis August 2019 brachen allein in Brasilien insgesamt 75’336 Brände aus. Die damit verbundene Entwaldung sei eine grosse Gefährdung des weltweiten Kampfes für den Klimaschutz, sagte Al Gore am Mittwoch an einer Podiumsdiskussion am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos.

Die Situation in Brasilien präsentiere sich drastisch, sei die Erhaltung des Regenwaldes dort doch essentiell im Kampf gegen die globale Erderwärmung. «Die weltweite Klimakrise ist viel schlimmer als die meisten Leute realisieren», sagte Gore. Die Last des Handelns liege nun «auf den Schultern der Menschen, die heute leben».

Hoffnung dank junger Generation

Hoffnung gebe ihm die junge Generation, sagte Gore. Dabei nannte er speziell die junge schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, die dieses Jahr ebenfalls am WEF ist. «Unser Haus brennt noch immer. Eure Untätigkeit heizt die Flammen stündlich an», hatte Thunberg den Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft am Dienstag zugerufen.

Mit seinen heutigen Worten bezog nach Thunberg nun auch Gore klar Stellung gegen US-Präsident Donald Trump. In seiner Rede vor dem Davoser Publikum hatte dieser gesagt: «Wir müssen die ewigen Propheten des Untergangs und die Vorhersagen einer Apokalypse ablehnen.» Man dürfe sich nicht von den Schwarzsehern beeinflussen lassen.

Daneben äusserte er sich aber kaum zum Klimawandel. In weiten Teilen tönte seine Rede wie eine seiner Wahlkampfreden. Er lobte ausführlich die gute Wirtschaftsentwicklung und niedrige Arbeitslosigkeit in den USA, die er auf seine Politik zurückführte.

Gore Vizepräsident unter Clinton

Al Gore war von 1993 bis 2001 US-Vizepräsident unter Bill Clinton. Seit Jahren engagiert er sich für den Umweltschutz. 2006 erregte er Aufsehen mit seinem Film «An Inconvenient Truth». Dieser hatte das Ziel, vor allem die US-Bevölkerung über die Klimaerwärmung zu informieren.

An der Podiumsdiskussion zum Thema «Eine nachhaltige Zukunft für den Amazons sicherstellen» nahmen am Mittwoch nebst Gore auch die britische Verhaltensforscherin Jane Godall oder der kolumbianische Staatspräsident Ivan Duque teil.

Kolumbien will aufforsten

Dieser sagte ebenfalls, dass aus seiner Sicht die grösste Herausforderung der heutigen Zeit der Klimawandel sei. Wenn man diesen aufhalten wolle, dann müsse man die Zerstörung des Amazonas verhindern. Für sein Land sei der Schutz vor Abholzung daher geradezu eine «moralische Verpflichtung».

Nun sollen abgeholzte Gebiete wieder aufgeforstet werden, so Duque weiter. Dabei wolle Kolumbien bis ins Jahr 2020 180 Millionen neue Bäume pflanzen. Der Amazonas-Regenwald sei zwar das Naturerbe von einzelnen Ländern wie Kolumbien. Doch habe er im Kampf gegen den Klimawandel eine Bedeutung für die ganze Welt.

Trump und Salih diskutieren über Truppen-Reduzierung

US-Präsident Donald Trump und sein irakischer Kollege Barham Salih haben nach Angaben der Regierung in Bagdad über einen Teil-Abzug amerikanischer Soldaten gesprochen. «Während des Treffens wurde über die Verringerung der Truppen und die Bedeutung des Willens des irakischen Volkes zur Wahrung der Souveränität geredet», hiess es in einer am Mittwoch verbreiteten Erklärung des irakischen Präsidialamtes.

Beide hätten sich am Rande des Weltwirtschaftsgipfels in Davos getroffen. Das irakische Parlament hatte die Regierung Anfang Januar in einem nicht bindenden Entschluss aufgefordert, die Anwesenheit ausländischer Truppen im Land zu beenden.

Dem war die gezielte Tötung des iranischen Top-Generals Kassem Soleimani am Flughafen von Bagdad durch die USA vorausgegangen. Die USA haben etwa 5000 Soldaten im Irak im Kampf gegen den IS stationiert.

Trump reist im Autokonvoi nach Zürich

Nebel hat am Mittwochmittag die zügige Abreise von US-Präsident Donald Trump nach seinen Auftritten beim Weltwirtschaftsforum in Davos verhindert. Statt wie bei seiner Anreise am Dienstag im Helikopter musste Trump die rund 150 Kilometer zwischen Davos und dem Flughafen Zürich im Autokonvoi zurücklegen.

Die Fahrt von Davos zum Flughafen Zürich dauert etwa zwei Stunden, während Helikopter die Strecke in einer halben Stunde schaffen. Im Konvoi fuhren mehr als zwei Dutzend Fahrzeuge. Die Wagenkolonne verliess das Kongresszentrum in Davos kurz vor 13:30 Uhr, wie auf einem Bild der Nachrichtenagentur AP zu sehen war. Der Abflug ab Zürich war für 15:40 Uhr vorgesehen.

Die USA seien «sauber und schön»
Donald Trump sprach an seiner spontanen Medienkonferenz über Greta Thunberg. (Bild: Keystone)

US-Präsident Donald Trump hat Klimaaktivistin Greta Thunberg aufgefordert, andere Länder statt den USA stärker in den Fokus zu nehmen. Von der EU verlangte er am Mittwoch vor seinen Pool-Medien in Davos Eile beim Handelsabkommen.

Die USA seien «sauber und schön», sagte Trump an die Adresse Thunbergs. Aber es gebe einen anderen Kontinent, «wo Rauch aufsteigen», sagte Trump, ohne Asien, China oder Indien namentlich zu nennen. «Greta sollte anfangen, sich um diese Länder zu kümmern.»

Manche Aspekte der Klimadebatte seien seiner Meinung nach ein «Schwindel» sagte Trump, ohne Beispiele zu nenne. Zugleich betonte er, die USA wollten sauberes Wasser und saubere Luft.

Trump behauptete, er hätte Thunberg gerne in Davos getroffen. «Sie hat mich auf dem ‹Time›-Magazin ausgestochen», sagte er. «Time» hat Thunberg zur «Person des Jahres» 2019 gekürt.

EU zur Eile gedrängt

Von der EU verlangte der US-Präsident mehr Tempo bei den Verhandlungen über ein Handelsabkommen. «Sie müssen sich jetzt beeilen», sagte Trump. Die EU sei ein deutlich schwierigerer Verhandlungspartner als China.

Die USA hätten 150 Milliarden US-Dollar im Handel mit der EU verloren, behauptete Trump.Er verlangte, die EU müssten die USA fair behandeln. Es gebe zwar keinen Zeitplan für ein Ende der Verhandlungen, er habe aber ein Datum im Kopf – dies sei nicht mehr weit entfernt. Er habe erst das Teilabkommen mit China abschliessen wollen, bevor er sich um Europa kümmere.

WTO weiter im Visier

Trump wiederholte seine Kritik an der Welthandelsorganisation (WTO) und verlangte erneut eine Reform. Die WTO habe die USA lange Zeit sehr unfair behandelt, sagte Trump. Ohne die Organisation habe China nie die Rolle einnehmen können, die das Land nun innehabe. China und auch Indien hätten nun grossartige Vorteile.

WTO-Generaldirektor Roberto Azevedo betonte, das System habe in vielen Bereichen nicht richtig funktioniert. «Die WTO muss sich ändern.» Dazu sei die Handelsorganisation bereit. Alle müssten zusammenarbeiten, damit die WTO eine relevante Rolle angesichts der aktuellen Herausforderungen spielen könne.

Trump ändert spontan Programm

Der US-Präsident Donald Trump verkündete kurzfristig, dass er sein Programm am WEF ändert. Anschliessend gab er bekannt, dass er eine Medienkonferenz in Davos halten würde.

Wie der White House Reporter Josh Wingrove auf Twitter schrieb, wird der Saal momentan für den Präsidenten vorbereitet. Nach der Konferenz werde er mit dem Auto via Kloten an den Flughafen fahren, wie Blick schreibt. Momentan werden Brücken und Raststätten abgesichert.

Britischer Finanzminister: Handelsabkommen mit EU 2020 möglich

Der britische Finanzminister Sajid Javid hat sich beim Weltwirtschaftsforum in Davos optimistisch geäussert, dass das Vereinigte Königreich und die Europäische Union bis Jahresende ein bilaterales Handelsabkommen abschliessen können. Dies sei aus seiner Sicht möglich sowohl für Güter als auch für Dienstleistungen. «Es kann gelingen.» Er räumte allerdings ein, dass der Zeitplan knapp ist. Grossbritannien wird die EU am 31. Januar verlassen.

US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte, für Präsident Donald Trump sei ein Handelsabkommen mit Grossbritannien eine der grössten Prioritäten in diesem Jahr. Im Handelsstreit mit China sei es nicht entscheidend, noch vor der US-Präsidentenwahl im November das angestrebte zweite Teilabkommen abzuschliessen. Ohne Sonderzölle und Trumps Drohungen mit noch höheren Zöllen hätte es das erste Teilabkommen nicht gegeben.

Trump zeigt sich auf Twitter zufrieden mit erstem Tag am WEF

US-Präsident Donald Trump hat wie üblich den Kurznachrichtendienst Twitter genutzt, um vom WEF zu berichten. Wie schon in seiner Rede vor dem Davoser Plenum lobte er sich dabei primär selbst und sprach von der «erfolgreichsten» Wirtschaft.

«Wir machen grossartige Fortschritte in Davos. Eine beträchtliche Anzahl von Unternehmen wird in die USA kommen oder zurückkehren. Die erfolgreichste Wirtschaft! Jobs, Jobs, Jobs, Jobs, Jobs.» Das schrieb der US-Präsident in einem Beitrag auf Twitter in Bezug auf seine Rede und die Verhandlungen, die am Dienstag seinen Aufenthalt am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos geprägt hatten.

In seiner wahlkampfbetonten Rede nur wenige Monate vor den kommenden US-Wahlen hatte sich der Präsident unter anderem für das vor kurzem abgeschlossene, erste Handelsabkommen mit Peking gelobt.

Bei seinen Treffen am Rande des WEF forderte er Handelsabkommen mit der EU und der Schweiz. Dabei führte er Gespräche mit einer Delegation des Bundesrats unter Leitung von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga. Am Mittwoch wird der US-Präsident die Schweiz wieder verlassen.

US-Vermögensverwalter Blackrock steigt in Klimaschutz-Fonds ein

Eine Investoren-Gruppe um den US-Vermögensverwalter Blackrock will eine halbe Milliarde Dollar für einen privaten Beteiligungsfonds für Klimaschutzprojekte einsammeln. Blackrock leistet eine Anschubhilfe in Höhe von 100 Millionen Dollar für den Fonds, der 2018 von Deutschland und Frankreich sowie privaten gemeinnützigen Stiftungen aufgelegt wurde.

Er soll den Einsatz erneuerbarer Energien und Projekte für mehr Energie-Effizienz finanzieren helfen – unter anderem in Afrika, Südostasien und Lateinamerika. Blackrock drängt Konzerne zu grösseren Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel. Andernfalls würden sich die Anleger zunehmend abwenden, warnte Blackrock-Chef Larry Fink jüngst in einem Brief an Konzernchefs.

Trump schon bald wieder weg

Dem US-Präsident bleibt nicht mehr viel Zeit in der Schweiz. Bereits um 13:20 Uhr steigt Donald Trump wieder in die Air Force One in Richtung Washington. Zuvor wird er noch zum Frühstück mit US-Geschäftsleuten im Kongresszentrum erwartet. Danach stehen noch weitere Treffen auf dem Programm, wie zum Beispiel mit dem irakischen Präsidenten Barham Salih. Um 12:15 Uhr soll dann gemäss dem vom Weissen Haus veröffentlichten Programm der Helikopter in Richtung Zürich abheben.

Retter Trump die US-Wirtschaft?

US-Präsident Donald Trump ist voll des Lobes für die US-Wirtschaft – und damit für sich selbst. Auf der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos zählte er Rekorde auf. Seine Aussagen im Fakten-Check:

Sinkende Arbeitslosenquote

Aussage: «Die Arbeitslosenquote liegt nun bei weniger als 3,5 Prozent (…), die niedrigste in mehr als 50 Jahren.»

Bewertung: Das stimmt, der Jobaufschwung dauert aber schon länger an.

Fakten: Im Dezember 2019 sank die Arbeitslosenquote tatsächlich auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahrhundert: 3,5 Prozent. Der Rückgang begann allerdings nicht erst mit Trumps Amtsantritt, sondern bereits vor mehr als zehn Jahren unter Vorgänger Barack Obama. Damals war im Zuge der weltweiten Finanzkrise die Quote auf mehr als 10 Prozent angewachsen. Doch seitdem ging es mit dem US-Jobmarkt wieder aufwärts.

Unter Donald Trump wurden im Schnitt seit dessen Amtsantritt laut offizieller Arbeitsmarktstatistik monatlich gut 190’000 Jobs geschaffen. Bei Obama waren es in der Vergleichsperiode seiner zweiten Amtszeit rund 224’000 pro Monat.

Einkommensungleichheit

Aussage: «Zum ersten Mal seit Jahrzehnten ist der Reichtum nicht mehr in den Händen Weniger konzentriert. Wir (…) schaffen die inklusivste Wirtschaft, die es jemals gab.»

Bewertung: Das ist kaum haltbar.

Fakten: Die Einkommensungleichheit ist in den USA im Jahr 2018 gegenüber 2017 grösser geworden, so die jüngsten Zahlen der staatlichen US-Statistikbehörde aus dem «American Community Survey». Und das, obwohl das mittlere Einkommen (Median) im gleichen Zeitraum um 0,8 Prozent angestiegen ist und damit einen Rekordwert erreicht hat.

Der Report sei beunruhigend, kommentierte ein Arbeitsmarkt-Experte der State University of New Jersey, William M. Rodgers. Denn er «verdeutliche die Unfähigkeit der aktuellen wirtschaftlichen Expansion – der längsten in der Geschichte – Ungleichheit zu vermindern.»

«Die Beziehungen sollen vertieft und ausgebaut werden»

Simonetta Sommaruga äussert sich anlässlich des WEFs in Davos zu ihrem Treffen mit Präsident Donald Trump. Dieser will ein Freihandelsabkommen mit der Schweiz.

(Video: Keystone-SDA)

Millennials haben mehr Angst vor Kriegen als vor Klimawandel

Nicht der Klimawandel, sondern soziale Probleme und Konflikte bereiten der Generation der heute 20- bis 35-Jährigen – den sogenannten Millennials – anscheinend die grössten Sorgen. Das fand das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) bei einer Befragung von 16’000 jungen Menschen heraus.

Die Organisation stellte die Umfrage am Dienstag am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos vor. Mehr als die Hälfte der Befragten glaubt demnach, dass im kommenden Jahrzehnt wahrscheinlich ein Angriff mit Atomwaffen erfolgen wird. Und jeder Dritte rechnet damit, einen Dritten Weltkrieg zu erleben.

Klimakrise auf Rang acht

Auch Korruption, Arbeitslosigkeit, wachsende Armut und Terrorismus zählen zu den grössten Sorgen dieser Altersgruppe. Die globale Erderwärmung folgt erst auf Rang acht. Die Befragten stammten sowohl aus Konfliktregionen als auch aus Ländern, in denen Frieden herrscht.

«Millennials scheinen sehr nervös zu sein, was die Zukunft und einen Krieg in der Zukunft angeht», sagte IKRK-Präsident Peter Maurer. Ihre Generation werde eine entscheidende Rolle dabei haben, diese Probleme anzugehen, zeigte sich Maurer überzeugt. «Wir sind uns bewusst, dass sie (die Millennials) die Schlüsselgruppe der Zukunft sind.»

Friedliche Klimademonstration

In Davos haben am Dienstagnachmittag insgesamt rund 400 Friedensaktivisten, Klimademonstranten und Globalisierungsgegner gegen das WEF demonstriert. Gegen Abend stiessen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Klimawanderung zu ihren gelichteten Reihen.

Die um 15 Uhr gestartete Manifestation auf dem Davoser Postplatz hatte eine Bewilligung bis 17 Uhr. Die Teilnehmerzahl hatte die Polizei auf 300 festgelegt. Allerdings waren zu Beginn lediglich etwa hundert Personen dem Aufruf der lokalen Juso gefolgt.

Die Reihen lichteten sich im Verlauf des Nachmittags sichtlich, bis gegen gegen 17.30 Uhr der Tross des Klimamarsches noch einmal für ein Anschwellen der Demonstration sorgte. Die Menge auf dem Postplatz wuchs auf etwa 300 Personen an, wie Polizeisprecherin Anita Senti auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.

Einen Anlass zum Einschreiten sah die Polizei nicht, da sich die Wanderinnen und Wanderer vor Ort noch verpflegten und im Anschluss abreisen wollten. Die Stimmung auf dem Platz wurde von einer Keystone-SDA-Reporterin als gelöst beschrieben.

Nur Verkehrspolizei

Zu einem Einsatz der Polizei kam es lediglich, als die Klimawanderung in Davos Laret die Kantonsstrasse überquerte. Die Beamten mussten den Angaben Sentis zufolge den Verkehr regeln und die Teilnehmenden davon abhalten, dass sie auf der Strasse statt auf der Wanderroute weitergingen. Auch das habe der Verkehrssicherheit gedient, sagte Senti.

Die Aktivistinnen und Aktivisten hatten am Morgen in Klosters den 40 Kilometer weiten Weg nach Davos unter die Füsse genommen, wie die Organisatoren mitteilten. Es war die dritte und letzte Etappe der als Winterwanderung deklarierten Protestaktion. Zudem brachen 40 Personen zu einer Skitour in den WEF-Austragungsort auf.

Ihr gemeinsames Ziel war die Platzkundgebung in Davos. «Wir erwarten nichts vom WEF, wir wollen es abschaffen», wurde Mediensprecherin Payal Parekh in der Mitteilung zitiert. Die WEF-Mitglieder hätten die Welt in einen katastrophalen Zustand geführt.

Friedliche Kundgebung

Auf dem Davoser Postplatz demonstrierten anfänglich rund 100 Personen verkleidet als Clowns, Ronald McDonald oder Donald Trump. Der US-Präsident wurde auf Plakaten als «Egoist» und «Klimaleugner» bezeichnet. Auch Beschimpfungen unter der Gürtellinie waren zu hören und lesen.

Die meist jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer verwiesen auf Greta Thunberg. Die junge Schwedin, die am Dienstag selber im WEF-Kongresszentrum auftrat, zeige den Weg, den es zu beschreiten gelte in der Klimapolitik.

Mit einer kämpferischen Rede übernahm Juso-Chefin Ronja Jansen das Mikrofon. «Heute wird Davos besetzt von Machthabern, abgeschirmt von Mauern und Sicherheitsleuten», kritisierte sie. Dabei bräuchten eigentlich hunderte Millionen andere Menschen Schutz, «Schutz vor dem Kapitalismus».

Die bunte Veranstaltung wurde immer wieder für spontane Gesänge und Lieder wie «Bella Ciao» unterbrochen.

Trump will mit Schweiz über Handeslabkommen verhandeln
Donald Trump und Simonetta Sommargua bei ihrem Treffen am WEF in Davos. (Bild: Keystone)

US-Präsident Donald Trump möchte mit der Schweiz ein Freihandelsabkommen abschliessen. Er wolle mit Simonetta Sommaruga über dieses Thema sprechen, sagte er vor Medien in Davos. Die Bundespräsidentin ergänzte, dass auch der Klimawandel Gesprächsthema sein werde.

«Ich hätte gerne ein Freihandelsabkommen mit der Schweiz.» Das sagte US-Präsident Donald Trump vor Schweizer und US-Medien am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos am Dienstag. «Sehen wir, was möglich ist», ergänzte er vor dem Beginn eines Gesprächs mit Vertretern des Bundesrats.

Sommaruga erklärt Schweizer Politik

Im Mai 2019 hatte Trump sich bereits mit dem damaligen Bundespräsidenten Ueli Maurer über den Handel zwischen den beiden Ländern unterhalten.

Die derzeitige Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga ergänzte vor der Presse, dass sie mit dem US-Präsidenten ebenfalls über dieses Thema sprechen wolle, dass jedoch auch der Klimawandel sowie die Kultur der Schweiz zur Sprache kommen würden.

Sie erklärte, dass das Bundespräsidium in der Schweiz jedes Jahr an einen anderen Bundesrat weitergeben werde. Somit sei sichergestellt, dass alle Sprachen und Landesteile sowie beide Geschlechter abwechselnd in der Regierung vertreten seien. Der US-Präsident kommentierte dies mit einem «Very good».

Iran sagte ab

Nicht erwähnt wurde von Trump das Repräsentationsmandat der Schweiz für die Beziehungen mit dem Iran. Die Eidgenossenschaft vertritt die diplomatischen Interessen der Vereinigten Staaten im Iran, da Teheran und Washington seit mehr als 40 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr unterhalten.

Eine Regierungs-Delegation aus dem Iran hätte ursprünglich am diesjährigen WEF teilnehmen sollen. So war der Besuch von Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif vorgesehen. Doch sagten die Iraner letzte Woche ihren Davos-Besuch ab.

Demonstranten kämpfen in Davos fürs Klima

In Davos haben sich zahlreiche Demonstranten versammelt. Sie setzen sich für einen besseren Klimaschutz ein. Als Parole rufen sie einen Auszug aus Greta Thunbergs Rede: «The Earth is on fire».

Die Demonstranten am WEF in Davos. (Video: Keystone-SDA)

China kündigt Öffnung der Märkte an

Chinas Vizeministerpräsident Han Zheng hat sich für Globalisierung und offene Märkte ausgesprochen. «Unilaterale und protektionistische Praktiken, die gegen den weltweiten Trend laufen, führen nirgendwo hin», sagte Han Zheng am Dienstag beim Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos.

Die konfrontative Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump sprach er indessen nicht direkt an. Er versprach mehr Marktzugang für ausländische Unternehmen: «China wird sich der Welt weiter öffnen.»

Risiken wachsen

China wolle auch keine Handelsüberschüsse erwirtschaften, sondern seine Importe ausweiten. Er begrüsste das Teilabkommen über die erste Phase im Handelskonflikt mit den USA als «gut für China, gut für die USA und gut für die Welt». Er versicherte, dass die darin zugesagten zusätzlichen Einfuhren amerikanischer Waren nach China nicht zu Lasten anderer Handelspartner gehen werden.

Die Risiken und Unsicherheiten für die Weltwirtschaft vergrösserten sich, warnte Han Zheng. «Die Globalisierung verspürt Gegenwind durch Protektionismus und Unilateralismus.» Handelsspannungen nähmen zu. Doch sei Globalisierung der «Trend der Zeit» und die «Triebkraft des Wirtschaftswachstums in der Welt». «Kein Land kann nachhaltiges Wachstum ausserhalb der globalen Arbeitsteilung erreichen.»

US-Kampagne gegen Huawei

Der Chef des umstrittenen chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei sieht derweil die «Kampagne» der USA gegen seinen Konzern nach eigenen Worten gelassen. «In diesem Jahr könnten die USA ihre Kampagne gegen Huawei ausweiten», sagte Firmengründer Ren Zhengfei am Dienstag auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Davos.

«Aber ich denke, die Auswirkungen auf das Geschäft von Huawei werden nicht sehr gross sein.» Huawei sei auf «weitere Angriffe» vorbereitet – könne sie aber «überleben», sagte Ren weiter. Die US-Regierung hat US-Firmen die Zusammenarbeit mit Huawei im vergangenen Jahr verboten.

Die Behörden begründeten den Schritt mit der nationalen Sicherheit. Washington befürchtet, dass Huawei-Technik ein Einfallstor für chinesische Spionage und Sabotage sein könnte. Der chinesische Konzern weist diese Vorwürfe stets zurück.

Anti-WEF-Aktivisten machen sich bereit
Seit kurz vor drei Uhr haben sich auf dem Davoser Postplatz rund hundert Friedensaktivisten, Klimademonstranten und Globalisierungsgegner versammelt. Sie warten auf die Teilnehmer der Klimawanderung, die sich einige Kilometer entfernt auf Wanderwegen befindet.

Verkleidet als Clowns, Ronald McDonald oder mit Donald-Trump-Masken auf dem Kopf machten die Teilnehmer ihrem Ärger über die Schattenseiten der Globalisierung Luft. Der US-Präsident wurde auf Plakaten als «Egoist» und «Klimaleugner» bezeichnet. Auch Beschimpfungen unter der Gürtellinie waren zu hören und lesen.Die zumeist junge Teilnehmerinnen und Teilnehmer verwiesen auch auf das Schaffen von Greta Thunberg.

Die junge Schwedin, die am Dienstag selber im WEF-Kongresszentrum auftrat, zeige den Weg, den es zu beschreiten gelte in der Klimapolitik. Die Demonstration ist bis 17:00 Uhr bewilligt. Ob es zu einem geregelten Zusammentreffen der beiden Gruppen kommt, war zunächst unklar.

Gretas Rede im Video

Greta Thunbergs Rede am Wef in Davos. (Video: Keystone-SDA)

Auch ihren zweiten Auftritt am WEF hat Klimaaktivistin Greta Thunberg genutzt, um für mehr Klimaschutz zu werben. Ein Video ihrer Rede zeigt, wie sie erneut eindringlich an die Politikerinnen und Politiker appelliert, in Sachen Klima zu handeln.

Migros disst Trump

Greta Thunberg am WEF: «Unser Haus brennt immer noch»

Auch ihren zweiten Auftritt am WEF hat Klimaaktivistin Greta Thunberg genutzt, um für mehr Klimaschutz zu werben. Sie forderte die Politiker erneut mit deutlichen Worten zum Handeln auf.

(Bild: Keystone) 

«Unser Haus brennt immer noch»: Mit diesen Worten nahm die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg am Dienstag bei ihrem zweiten Auftritt am diesjährigen Weltwirtschaftsforum (WEF) Bezug auf eine Rede, die sie vor einem Jahr in Davos gehalten hatte. Die Leute hätten sie im Anschluss daran gewarnt, man dürfe die Menschen nicht verängstigen.

«Ich kann euch beruhigen, es ist rein gar nichts passiert», sagte die 17-jährige Schwedin am Dienstag mit sarkastischem Unterton vor den WEF-Teilnehmern in Davos. Die wenigen bisher von der Politik ergriffenen Massnahmen gingen allesamt viel zu wenig weit.

Es sei nett, wenn ab und an ein paar Bäume gepflanzt würden, doch bringe das herzlich wenig, wenn gleichzeitig die CO2-Emissionen nicht drastisch gesenkt würden. Sämtliche Staaten seien daran, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu verletzen. «Doch das scheint niemanden zu kümmern», kritisierte Thunberg.

Keine Frage von links oder rechts

Der Klimaschutz sei keine Frage von links oder rechts. Es gehe ihr nicht um Parteipolitik, stellte die Aktivistin klar. Vielmehr hätten sämtliche politischen Parteien und Strömungen bei dieser Thematik versagt.

«Wir können nicht auf neue, noch nicht erfundene Technologien warten, die uns vielleicht eines Tages retten werden. Wir müssen jetzt handeln», lautete Thunbergs Forderung an die im Raum versammelten Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft.

Keine Investitionen in fossile Energien

So müssten unter anderem sofort sämtliche Investitionen in fossile Energieträger gestoppt und entsprechende Subventionen gestrichen werden. «Das ist das absolute Minimum von dem, was nun geschehen muss», sagte die Schwedin.

Die 17-Jährige gehört nebst US-Präsident Donald Trump zu den «Stars» der 50. Ausgabe des WEF. Sie hatte bereits am Dienstagmorgen gemeinsam mit anderen Jugendlichen an einer Podiumsdiskussion mit dem Thema «Einen nachhaltigen Weg für eine gemeinsame Zukunft schaffen» teilgenommen.

Am Vortag hatte die junge Klimaaktivistin hingegen ihre Teilnahme an einer Pressekonferenz zum Start einer Umweltkampagne absagen müssen. Ihre Pressesprecherin hatte erklärt, Thunberg sei krank.

Das war Trumps Rede am WEF

(Video: Keystone-sda/Adrian Reusser) 

Trump lobt wirtschaftliche Entwicklung in seiner Amtszeit

In seiner Rede am Dienstag am WEF lobte Donald Trump die wirtschaftliche Entwicklung der USA während seiner Amstszeit. «Amerika wächst und gedeiht, und ja: Amerika gewinnt wieder wie niemals zuvor.»

Im Vergleich zu der Vorgängerregierung mit geringem Wachstum und stagnierenden oder fallenden Löhnen sei die Entwicklung nun «spektakulär», sagte er am Dienstag zum Auftakt seiner Rede. Für die Zukunft prognostizierte er «gewaltige» Chancen für die US-Wirtschaft.

«Die Zeit der Skepsis ist vorbei», sagte der US-Präsident. Trump rief andere Länder dazu auf, sich ein Beispiel an den USA zu nehmen. Das «amerikanische Modell» werde die grössten Gewinne im 21. Jahrhundert erzeugen.

Trump bekräftigte, die Verhandlungen mit China über die zweite Phase des Handelsabkommens würden schon sehr bald beginnen. Die Beziehung der USA zu China sei «niemals besser» gewesen, fügte er hinzu. Präsident Xi trete für die Interessen Chinas ein, er für jene der USA. «Ansonsten lieben wir uns», sagt Trump.

Notenbank im Visier

Erneut nahm er die Notenbank Fed ins Visier. Die USA hätten seit seiner Wahl einen beispiellosen Wohlstand erreicht und eine Welle von Firmengründungen erlebt: «Und dies, obwohl die Fed die Zinsen zu schnell angehoben und zu langsam gesenkt hat», fügte er hinzu.

Zuletzt war das Verhältnis zwischen dem US-Präsidenten und der politisch unabhängigen Notenbank immer wieder von Spannungen geprägt, da Trump sie zu massiven Zinssenkungen drängte. Zudem zweifelte Trump die Kompetenz der Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell an. Angesichts der Attacken Trumps hat Powell mehrfach auf die Unabhängigkeit der Notenbank verwiesen.

Trump zählt zu den Hauptrednern der Konferenz. Im Mittelpunkt des viertägigen Treffens in den Schweizer Alpen stehen der Kampf gegen den Klimawandel sowie geopolitische Krisen etwa im Nahen Osten und in Libyen. Trump steht wegen des Amtsenthebungsverfahrens, das in Washington gegen ihn läuft, innenpolitisch unter grossem Druck. Ungeachtet dessen sucht er knapp zehn Monate vor der US-Präsidentenwahl das globale Rampenlicht.

Auch Greta sass im Publikum

Auch Greta Thunberg hat in Davos der Rede von Donald Trump gelauscht. Die Klimaaktivistin machte allerdings eher einen gelangweilten Eindruck.

 (Bild: Keystone) 
Winterwanderer auf der dritten Etappe nach Davos ans WEF

Die Klimaaktivisten, die am Sonntag in Landquart zu einer Winterwanderung zum Weltwirtschaftsforum WEF ins 40 Kilometer entfernte Davos aufgebrochen sind, haben am Dienstag die dritte und letzte Etappe in Angriff genommen.

600 Klimaaktivistinnen und -aktivisten hätten sich am Morgen in Klosters zur letzten Etappe aufgemacht, teilte das Klimabündnis mit, das unter der Bezeichnung Strike WEF auftritt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer marschieren auf verschiedenen Wegen, vor allem auf Wanderwegen.

Andere sind in den Zug nach Davos gestiegen, da die Winterwanderung an den Kräften zehrt. Zudem sind am Dienstagmorgen 40 Personen zu einer Skitour zum WEF-Austragungsort gestartet.

(Bild: Keystone) 

Ziel ist die Demonstration

Gemeinsam wollen sich alle Gruppen zur Kundgebung um 15 Uhr in Davos versammeln. Die Aktivistinnen und Aktivisten seien auch nach zwei Tagen nicht müde und zeigten sich motiviert, ihre Forderungen nach Davos zu bringen, hiess es.

«Wir erwarten nichts vom WEF, wir wollen es abschaffen», wird Mediensprecherin Payal Parekh in der Mitteilung zitiert. Die WEF-Mitglieder hätten die Welt in einen katastrophalen Zustand geführt.

Die Bündner Behörden hatten nur die ersten zwei Tagesetappen der dreitägigen Wanderung bewilligt. Eine Genehmigung für die dritte Etappe von Klosters nach Davos war verweigert worden mit der Begründung, die Kantonsstrasse auf diesem Streckenabschnitt diene auch als Rettungsachse.

Demonstrieren wollen am Dienstagnachmittag nicht nur die Klimaaktivisten. Eine zweite Kundgebungsbewilligung erhielten die Jungsozialisten (Juso) Graubünden. Die Davoser Behörden haben die Teilnehmerzahl pro Manifestation auf 300 beschränkt.

Bundespräsidentin Sommaruga warnt am WEF vor Klimakatastrophe

Die 50. Ausgabe des Weltwirtschaftsformus hat am Dienstag begonnen. In ihrer Eröffnungsrede warnte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga mit drastischen Worten vor der «drohenden Klimakatastrophe».

(Video: Keystone-sda/Adrian Reusser) 

«Die Welt brennt». Mit diesen deutlichen Worten begann die Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga ihre Eröffnungsrede zur 50. Ausgabe des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos am Dienstag. Vom Amazonas bis nach Australien griffen die Feuer um sich. Die Auswirkungen für den Menschen seien desaströs. Das ökologische Gleichgewicht gerate aus den Fugen, sagte sie.

Das habe auch für die Menschen gravierende Konsequenzen. Die Biodiversität sei dabei wie der Eiffelturm in Paris. «Wenn man pro Tag eine Schraube aus dem Turm entfernt, geschieht erst zwar nichts. Früher oder später bricht allerdings der ganze Turm zusammen», sagte die Bundespräsidentin. Genau so sei es auch mit der Natur. Diese befinde sich in einem heiklen Gleichgewicht, das drohe zerstört zu werden.

«Katastrophaler Zustand»

«Die Welt befindet sich in einem katastrophalen Zustand», hatte zuvor auch Klaus Schwab, der Gründer des WEF, in seiner Eröffnungsrede gesagt. Das Fenster zu Handeln schliesse sich bereits. «Wir wollen Lösungen für den Klimawandel», forderte er. Denn der nächsten Generation dürfe keine immer feindlichere Umgebung hinterlassen werden.

Schwab betonte dabei die soziale Verantwortung des Forums. In Davos habe er ein «globales Dorf» schaffen wollen und nun sei er stolz auf die Gemeinschaft, die er in dem Bünder Bergdorf geschaffen habe. Soziale Kriterien müssten nun aber auch zu einem fundamentalen Bestandteil der Unternehmensberichterstattung werden, forderte er.

Als erster hatte Peter Turkson das Wort ergriffen. Der Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche nutzte die Gelegenheit ebenfalls, um einige kritische Worte anzubringen. Es gehe auch darum, der ethischen Dimension bei politischen und wirtschaftlichen Lösungen «volle Aufmerksamkeit» zu schenken.

Hier landet die Air Force One in Zürich

(Video: Keystone-sda) 

Donald Trump ist am WEF in Davos gelandet

US-Präsident Donald Trump ist in Davos GR gelandet. Der Konvoi aus 7 Helikoptern setzte am Dienstag um 9:40 Uhr im Minutentakt auf – hunderte Schaulustige verfolgten die Ankunft des US-Präsidenten vor Ort.

Der Landeplatz wird von schwerbewaffneten Sicherheitskräften abgesichert, wie Keystone-SDA-Journalisten vor Ort berichteten. Zahlreiche Dienstautos der US-Regierung waren startbereit, um die Eingeflogenen zum Hotel zu fahren.

(Video: Keystone-sda) 

Kurz vor halb neun Uhr war Trump auf dem Flughafen Kloten von der Air Force One in einen der bereitstehenden Helikopter umgestiegen. Um circa 9 Uhr flog der Helikopterkonvoi aus Schweizer Super Pumas und amerikanischen Black Hawks nach Davos.

Zweiter Besuch innert zwei Jahren

Gemäss kommuniziertem Zeitplan des Weissen Hauses wird Trump als nächstes im Hotel Intercontinental in Davos erwartet. Um 11:30 Uhr soll der US-Präsident eine der Eröffnungsreden am WEF halten. Davor betreten WEF-Gründer Klaus Schwab sowie Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga die Bühne.

Noch ist unklar, was Trump ins Zentrum seiner Rede stellen wird. Via Twitter machte er bereits klar, dass er hunderte Milliarden Dollar wieder zurück in die USA bringen werde und: «Wir sind die Nummer eins im Universum!»

Trump ist zum zweiten Mal als US-Präsident am WEF in Davos. Im Januar 2018 war er unter anderem mit der damaligen britischen Premierministerin Theresa May, Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sowie einer Delegation des Bundesrats zusammengetroffen. Er hielt ebenfalls eine Rede vor den Teilnehmern des Weltwirtschaftsforums. Der letzte US-Präsident, der vor Trump an dem Treffen teilnahm, war Bill Clinton im Jahr 2000.

Greta Thunberg kritisiert bisherige Klimaschutzbemühungen

Am Dienstag war es soweit: Greta Thunberg hatte ihren ersten Auftritt am WEF. Dabei kritisierte sie die aus ihrer Perspektive nach wie vor völlig unzureichenden Massnahmen für den Klimaschutz.

Seit sie vor anderthalb Jahren ihren Streik zum Schutz des Klimas begonnen habe, sei viel passiert, sagte die 17-Jährigen Umweltaktivistin aus Schweden am Montag vor der versammelten Presse im Davoser Kongresszentrum. «Das generelle Bewusstsein für die Klimakrise ist gewachsen und die Bewegung der jungen Menschen hat an Fahrt aufgenommen», führte Thunberg aus.

Dass es eine Allianz der Bewegungen mit dem gemeinsamen Ziel Klimaschutz gebe, sei ein grosser Schritt. «Klima und Umwelt sind dank den jungen Leuten inzwischen ist ein heisses Thema geworden.»

(Video: Keystone-sda) 

«Nichts getan worden»

Allerdings sei dies keineswegs ein Grund zu einer überschwänglichen Freude. Auf politischer Ebene sei de facto nichts getan worden, um den Klimaschutz zu stärken. Dies müsse sich nun ändern. Dabei forderte Thunberg, dass der Wissenschaft mehr Beachtung geschenkt werden müsse.

Die junge Schwedin nahm am Dienstagmorgen an einer Podiumsdiskussion zum Thema «Einen nachhaltigen Weg für eine gemeinsame Zukunft schaffen» teil, gemeinsam mit jungen Aktivisten aus Costa Rica, Südafrika und Kanada.

So partizipierte etwa die junge kanadische Ureinwohnerin Autumn Peletier, die bei ihrem Stamm der Anishinabek das Amt einer Wasserbeauftragten bekleidet, an dem Podium. «Der Klimawandel ist real», diese Botschaft müsse bei allen Leuten ankommen, sagte sie.

Dabei gehe es allerdings nicht nur darum, dass man Leute finde, die einem zuhören, ergänzte Thunberg. Es sei ein Unterschied, ob man jemandem nur zuhöre oder ob man dem dann tatsächlich auch Taten folgen lasse. «Die Leute hören mir die ganze Zeit zu, doch dann passiert nichts», sagte die schwedische Klimaaktivistin.

Pressekonferenz am Vortag abgesagt

Ursprünglich hätte die junge Klimaaktivistin bereits am Vortag an einer Pressekonferenz zum Start einer Umweltkampagne teilnehmen sollen. Aufgrund einer «Terminkollision» sagte die Schwedin ihre Teilnahme am Anlass jedoch kurzfristig ab. Später schob ihre Pressesprecherin nach, Thunberg sei krank und erhole sich.

Ebenfalls nicht teilgenommen hat Thunberg an der Klimawanderung, die seit Sonntag von Landquart nach Davos führt. Am heutigen Dienstag wollen die Klimaaktivistinnen und -aktivisten in Davos eintreffen.

Donald Trump ist da

Donald Trump ist jetzt definitiv in der Schweiz. Die zweite US-Maschine landete zirka um 8:23 Uhr in Zürich. Es ist allerdings noch immer nicht klar, ob der US-Präsident im ersten oder im zweiten Flugzeug sitzt.

Laut Zeitplan des Weissen Hauses wird Trump eine knappe Stunde später in Davos erwartet. Er fliegt mit seinem eigenen Helikopter dorthin.

Eine Rede am WEF soll der US-Präsident um 11:30 Uhr halten. Noch ist unklar, was Trump ins Zentrum seiner Rede stellen wird. Schon jetzt zeigt sich: Sein Besuch könnte von der Debatte um den Klimawandel überschattet werden. Um 16:15 Uhr ist ein Treffen mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga geplant.

(Bild: Telebasel) 

Planespotter stehen bereit

Auf einem Hügel nahe dem Flughafen Zürich stehen die Planespotter bereit und warten auf die Ankunft der zweiten US-Maschine. In dieser soll angeblich Donald Trump sitzen.

(Bild: Telebasel) 

Erste Maschine in Zürich gelandet

Die erste der beiden Regierungsmaschinen ist um 7:57 Uhr in Zürich gelandet. Ob sich Donald Trump darin befindet, ist nicht klar.

Laut Twitter soll der US-Präsident allerdings im zweiten Flugzeug sitzen.

Zwei Maschinen landen in Zürich

Aus Sicherheitsgründen kommt Donald Trump gleich mit zwei Maschinen nach Zürich. Die beiden Flugzeuge des Typs Boeing VC-25 landen kurz nacheinander – eine um 8:10 Uhr und eine um 8:25 Uhr, schreibt der «Blick». In welcher Maschine der US-Präsident sitzt, werde nicht kommuniziert. Wie auf dem Flight Radar zu sehen ist, fliegen die Flugzeuge unterschiedliche Routen.

Trump ist im Anflug

Um 18:35 Uhr (Ortszeit) startete die Air Force One des US-Präsidenten von der Joint Base Andrews Naval Air Facility in Richtung Schweiz. Wie das Weisse Haus bestätigt, soll die Maschine um 8:25 Uhr in Zürich landen. Bereits aus dem Flugzeug twitterte Trump, dass er die Werbetrommel für Investitionen in die USA rühren will.

Am Flughafen Zürich werden viele Schaulustige erwartet. Wie die Kantonspolizei Zürich mitteilt, wird es vermehrt Personen- und Fahrzeugkontrollen geben. Somit sei auch mit Verkehrsstörungen zu rechnen.

WEF-Treffen hat grossen Werbewert

Die Schweizer Gemeinde Davos will das Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) trotz der grossen Belastung durch Tausende Teilnehmer und Sicherheitskräfte in dem Alpenort nicht missen.

Eine Studie habe ergeben, dass der Werbewert der viertägigen Veranstaltung bei 80 Millionen bis 85 Millionen Schweizer Franken liege, sagt Gemeindepräsident Tarzisius Caviezel.

«Das WEF-Jahrestreffen ist eine der wichtigsten wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Veranstaltungen der Welt.» Bilder von der Tagung würden in die ganze Welt gesendet. Ausserdem werde Davos mit der Tagung als Plattform für Dialog bekannt, «wo sich zerstrittene Parteien an einen Tisch setzen können», sagte Caviezel.

Am diesjährigen Treffen, das am Dienstag (21. Januar) offiziell eröffnet wird und bis zu diesem Freitag läuft, nehmen etwa 3000 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft teil. Erwartet werden unter anderem US-Präsident Donald Trump, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Einschränkungen für die Einwohner

Während des Treffens gibt es für Einwohner und Touristen aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen zahlreiche Einschränkungen. Strassen sind für den Verkehr gesperrt, einige Bereiche nur mit Ausweisen zugänglich.

Probleme beim Aufbau etwa der Absperrungen oder vorübergehender Bauten habe es anders als in den Vorjahren nicht gegeben, sagte der Gemeindepräsident. «Wir haben diese Wildwest-Mentalität und das Gefühl, man bewege sich hier in einem rechtsfreien Raum, korrigiert.»

Mit kostenlosen Shuttle-Zügen innerhalb des Ortes und Dutzenden Elektrofahrzeugen will Davos zudem die Umweltbelastung deutlich senken. Caviezel hofft, dass in diesem Jahr noch mehr Teilnehmer die Zugverbindung nutzen.

Wie 2019 wurde auf Höhe des Kongresszentrums eine zusätzliche Haltestelle eingerichtet. Zwar sei es «abwegig», dass vor allem ranghohe Teilnehmer auf den Zug ausweichen, sagte Caviezel. Ziel sei aber, etwa 2025 nur noch Elektrofahrzeuge im Einsatz zu haben.

Kritik an stark erhöhten Hotelpreisen

Caviezel kritisierte, dass einige Restaurants und Hotels die Preise während der Tagung stark erhöhen. «90 Prozent aller Anbieter halten sich an vernünftige Preise.» Aber die restlichen zehn Prozent seien Schuld daran, dass jedes Jahr im Vorfeld der Tagung die gleiche Debatte geführt werde. Die Gemeinde habe keine Handhabe dagegen, es gelte der freie Markt.

Der Gemeinderatspräsident betonte, er wünsche sich einen friedlichen Verlauf der 50. WEF-Jahrestagung. Die Gemeinde hat mehrere Demonstrationen während des Treffens genehmigt. «Das soll auch so sein, die freie Meinungsäusserung soll ihren Platz haben.»

Schweizer Firmenchefs besonders pessimistisch
 Die Chefs internationaler Konzerne sind mit Blick auf das Wirtschaftswachstum pessimistischer geworden. Dabei sind die Schweizer CEO laut einer Umfrage besonders besorgt.

Insgesamt glauben rund 54 Prozent der hiesigen Firmenchefs, dass das weltweite Wirtschaftswachstum 2020 abnehmen wird, wie aus einer alljährlichen Manager-Umfrage des Wirtschaftsprüfers PwC hervorgeht, die am Montag, einen Tag vor dem Start des WEF, in Davos vorgestellt wurde.

Die Schweizer Firmenlenker sind damit sogar noch leicht negativer eingestellt, als ihre internationalen Pendants. Was den Ausblick für die hiesige Wirtschaft anbelangt, sind sie hingegen etwas optimistischer, wie es in der Studie heisst.

Sorge wegen Handelsspannungen

Sorgen bereiteten den Wirtschaftskapitänen ein Übermass an staatlicher Regulierung sowie die aktuellen Handelsspannungen auf der Welt, zum Beispiel zwischen den Vereinigten Staaten und China. Für Schweizer Chefs stehe auch die Angst vor Cyber-Bedrohungen weit oben auf der Sorgenliste.

69 Prozent von ihnen hätten ausserdem angegeben, dass sie befürchten, dass ihre Mitarbeiter den Herausforderungen im Rahmen des technologischen Wandels nicht gewachsen sein könnten. Trotz dieses Befunds gehöre die Schweiz allerdings zu den Ländern mit einer eher geringen Inanspruchnahme von Weiterbildungsangeboten, heisst es in der Studie.

Optimistisch für eigene Firma

Trotz des allgemein pessimistischen Ausblicks erwarten allerdings viele Chefs für ihr eigenes Unternehmen ein positives 2020. Konkret gehen gerade in der Schweiz vier Fünftel der Befragten davon aus, dass es dieses Jahr für ihre Firma aufwärts gehen wird. Weltweit waren nur 73 Prozent der Befragten hiervon überzeugt.

«Die Schweizer CEOs sehen die Entwicklung ihrer Unternehmen und der Volkswirtschaft viel optimistischer als ihre globalen Kollegen», lautet das Fazit von Andreas Staubli, Chef von PwC Schweiz, zur Umfrage. Er führt dies auf die Rechtssicherheit und den Konsens über die wirtschaftliche Situation in diesem Land zurück.

Knapp 1600 Chefs aus 83 Ländern haben an der Studie von PWC dieses Jahr teilgenommen, darunter rund 90 aus der Schweiz.

50. Ausgabe des WEF mit grosser Feier und Rede von Von der Leyen
Ursula von der Leyen hat eine Rede zu den Feierlichkeiten zur 50. Ausgabe des WEF gehalten. Die neue EU-Kommissionspräsidentin lobte WEF-Gründer Klaus Schwab darin in den höchsten Tönen.

Am morgigen Dienstag beginnt die bereits 50. Ausgabe des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos. Grund genug für WEF-Gründer Klaus Schwab, dies bereits am Montagabend mit einer grossen Feier zu zelebrieren.

«Echte Gemeinschaft»

In einer Rede vor WEF-Teilnehmern im Davoser Kongresssaal sagte der 81-Jährige, dass er oft gefragt werde, worauf er besonders stolz sei. Einerseits, so Schwab unter dem Gelächter der Anwesenden, sei dies natürlich die Tatsache, dass er dank dem WEF seine Frau kennengelernt habe. Andererseits sei er aber vor allem stolz, dass es ihm gelungen sei, «eine echte Gemeinschaft» zu schaffen – von Politikern über die Zivilgesellschaft bis hin zu Wirtschaftslenkern.

Das besondere Augenmerk der Gäste galt aber nicht unbedingt dem WEF-Gründer, sondern Ursula von der Leyen. Die neue EU-Kommissionspräsidentin ergriff direkt nach Schwab das Wort und lobte diesen dafür, dass es ihm gelungen sei, «die hellsten Köpfe» mit den unterschiedlichsten Hintergründen in den Bündner Bergort zu bringen.

Davos sei der Ort, wo Regierungen, die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft ihre Kräfte vereinten, sagte die Deutsche. «Davos ist ein Ort, an dem sowohl Wissenschaftler als auch junge Führungskräfte ihre Stimme erheben und sich bemerkbar machen können.»

Treffen mit Sommaruga

Am Nachmittag war von der Leyen zuvor bereits mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga zusammengekommen. Zu den Debatten mit der Schweizer Regierung und dem Verhältnis der Eidgenossenschaft zur Europäischen Union äusserte sie sich allerdings nicht mehr weiter.

Am Gespräch am Nachmittag hatten auch Aussenminister Ignazio Cassis und Justizministerin Karin Keller-Sutter teilgenommen. Die zähen Verhandlungen über ein institutionelles Rahmenabkommen standen dabei im Zentrum.

«Interesse an Lösungen» bei EU-Rahmenabkommen

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga am Wef in Davos. (Video: Keystone-Sda)

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga spürt im Konflikt mit der EU um ein institutionelles Rahmenabkommen auf beiden Seiten ein «Interesse an Lösungen». Brüssel zeige den «Willen, zu kooperieren», sagte sie im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums in Davos.

Sommaruga kam am Montagnachmittag mit der neuen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zusammen. Am Gespräch teil nahmen auch Aussenminister Ignazio Cassis und Justizministerin Karin Keller-Sutter. Die zähen Verhandlungen über ein institutionelles Rahmenabkommen standen dabei im Zentrum.

«Wir haben einander nicht mit Schlüssel- und Reizwörtern provoziert», sagte Bundespräsidentin Sommaruga im Anschluss vor den Medien. Beide Seiten hätten aber klar ihre unterschiedlichen Positionen dargelegt. «Es gibt Differenzen, da muss ich Ihnen nichts vormachen.»

Wichtiger Wirtschaftspartner

Von einer Eskalation seien die beiden Parteien aber weit entfernt, sagte Sommaruga. Das habe auch mit der Wichtigkeit der bilateralen Beziehungen zu tun. Sommaruga belegte diese Aussage damit, dass der wirtschaftliche Austausch zwischen der Schweiz und der EU täglich über eine Milliarde Franken betrage.

Inhaltlich gebe es nichts Neues zu vermelden, sagte die Bundespräsidentin. Der Bundesrat möchte den bilateralen Weg durch den Abschluss eines institutionellen Abkommens absichern. Voraussetzung dafür sind noch offene Lösungen in Bezug auf den Lohn- und Arbeitnehmerschutz, die staatlichen Beihilfen und die Unionsbürgerrichtlinie.

«Grüner» fliegen

Am Flughafen Zürich ist am heutigen Montagmorgen erstmals eine Geschäftsmaschine mit nachhaltigem Flugzeugtreibstoff betankt worden. Dieser machte 20 Prozent der Tankfüllung aus. Bis zu einer flächendeckenden Nutzung des Treibstoffs ist es aber noch ein weiter Weg.

Jedes Jahr im Januar herrscht in der Schweiz Hochkonjunktur für Flüge: Dann reisen Politiker und Geschäftsleute aus aller Welt ans Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos. Neu können sie nun etwas klimafreundlicher als bisher von Zürich nach Davos fliegen.

Während des WEF kann der Luftfahrt-Dienstleister Jet Aviation dank einer Kooperation mit der Zürcher Flughafenbetreiberin und dem finnischen Hersteller von erneuerbarem Flugzeugtreibstoff Neste seine Geschäftsflugzeuge mit einer Mischung aus nachhaltigem und herkömmlichen Flugzeugtreibstoff betanken, wie der Flughafen am Montag mitteilte. Die Kunden könnten eine Kerosin-Mischung mit 20 Prozent SAF kaufen, sagte eine Jet-Aviation-Sprecherin auf Anfrage.

Wirtschaft soll sich erholen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass sich die Weltwirtschaft wieder etwas stabilisieren dürfte. Allerdings werde die Erholung auch in den kommenden beiden Jahren bloss «im Schneckentempo» vorangehen.

Unter anderem hätten eine weiterhin lockere Geldpolitik, eine teilweise Einigung im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie nachlassende Sorgen vor einem ungeregelten Austritt Grossbritanniens aus der EU für Rückenwind gesorgt, hiess es im Konjunkturausblick des IWF. Dieser wurde am Montag am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos den Medien präsentiert.

Moderate Erholung erwartet

«Wir erwarten eine moderate Erholung, doch haben wir auch noch keinen klaren Wendepunkt erreicht», erklärte Kristalina Georgiewa an der Pressekonferenz. Die Bulgarin ist seit Oktober 2019 geschäftsführende Direktorin des IWF. Wie sie ausführte, erwartet die Organisation, dass das globale Wirtschaftswachstum auch weiterhin bloss «im Schneckentempo» voranschreiten dürfte.

Trotz der kürzlich erzielten ersten Einigung im Konflikt zwischen den USA und China müsse sich die Welt eben noch damit arrangieren, dass die Unsicherheit auf politischer Ebene zunehme.

Konkret dürfte die Weltwirtschaft nach Einschätzung der IWF-Experten im laufenden Jahr um 3,3 Prozent wachsen, während das Wachstum für 2019 nur auf 2,9 Prozent beziffert wird.

Forscher fordern besseren Klimaschutz

Eine Gruppe von Forschern ist unzufrieden mit den bisherigen Massnahmen für den Klimaschutz. In Davos haben sie eine Kampagne lanciert, um den Druck auf die Politik zu erhöhen.

Unter dem Motto «Unite behind science» hat eine Gruppe von Umweltschützern und Wissenschaftlern am Montag in Davos eine neue Kampagne für griffigere Massnahmen gegen den Klimawandel lanciert. Mit Ihrer Kampagne wollen die Forscher um die Wissenschaftsplattform Arctic Base Camp «die Stimmen hervorheben, die nicht ausreichend gehört werden».

Erwärmung begrenzen

In einem Communiqué forderten sie, dass künftig sämtliche politischen oder wirtschaftlichen Entscheidungen immer auch unter dem Aspekt der Klimaerwärmung getroffen werden müssten. Das Ziel, die globale Erwärmung bis ins Jahr 2100 auf insgesamt 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, müsse im Auge behalten werden.

Ausserdem brauche es dringend ein Ende aller Subventionen für nicht-erneuerbare Energien. Kohle dürfe für die Energieerzeugung in reichen Ländern noch maximal bis ins Jahr 2030, in armen Ländern bis 2040 verwendet werden, lautete eine der Forderungen.

Bis 2030 müssten ausserdem Verbrennungsmotoren verboten und die Hälfte aller Landflächen der Welt unter Schutz gestellt werden. Schliesslich hiess es auch, dass Staaten künftig die Verschmutzung der Umwelt statt die Einkommen ihrer Bürger besteuern könnten.

Greta hat Fieber

Am Montag um 14 Uhr hätte Greta Thunberg eigentlich an einer Medienkonferenz im Arctic Basecamp teilnehmen sollen. Doch die Klimaaktivistin tauchte nicht auf. Thunberg habe Fieber hiess es schliesslich, schreibt der «Blick». Die Organisatoren hoffen, dass sich die 17-Jährige im Laufe der Woche erholte.

Trump soll am Dienstagmorgen in Zürich landen
Trump kommt am Dienstag in der Schweiz am. (Bild: Keystone)

Die Abreise des US-Präsidenten in Richtung Schweiz sei für 18:35 Uhr (Ortszeit) geplant, zeigt das Montagsprogramm des Weissen Hauses. Somit verbringt Donald Trump die Nacht im Flugzeug und soll am Dienstagmorgen in Zürich landen.

Wie der Flughafen Zürich auf Twitter schreibt, soll die Air Force One zwischen 8 und 10 Uhr auf Piste 16 Landen.

So bereitet sich die Zürcher Polizei auf das WEF vor

Der oberste WEF-Sicherheitschef Walter Schlegel, Kommandant der Bündner Kantonspolizei, sprach am Montag in Davos von einem schweizweiten Sicherheitsdispositiv, verriet aber nicht, wie viele Polizisten effektiv Dienst leisten. Laut Schlegel entsandten nicht nur alle Kantone Polizisten ans WEF, sondern auch die grösseren Städte und das Fürstentum Liechtenstein.

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos bedeutet für die Zürcher Kantonspolizei vor allem viel Arbeit. (Video: Keystone-sda/Adrian Reusser & Silvia Schnurrenberger)

Aber auch Polizisten, die nicht in Davos oder Umgebung eingesetzt werden, sind konfrontiert mit dem Weltwirtschaftsforum. Bisher gingen in Lausanne, Bern, Luzern, Zürich und Landquart Demonstranten im Zusammenhang mit dem WEF auf die Strassen. Zudem sind am Dienstag Platzdemonstrationen in Davos selbst geplant.

Die Bedrohungslage ist gemäss dem Bündner Polizeikommandanten die gleiche wie seit 2015, seit den Anschlägen in Paris. Es bestehe eine erhöhte Terrorgefahr. Als wahrscheinlichste Gefahr bezeichnete der Polizeikommandant Anschläge von Einzeltätern oder kleinen Gruppen, die mit geringem logistischem Aufwand operieren könnten. Die Lage im Einsatzgebiet sei jedoch ruhig, sagte Schlegel und meinte: «Wir sind gut vorbereitet und können dieses WEF gelassen in Angriff nehmen».

4500 Armeeangehörige im Einsatz

Im Unterschied zu Schlegel nannte Korpskommandant Aldo Schellenberg die Anzahl der Armeeangehörigen, die WEF-Dienst leisten. Deren Zahl habe sich zwischen 4200 und 4500 eingependelt. 93 Prozent davon sind Milizsoldaten. Maximal können bis zu 5000 Armeeangehörige für den WEF-Dienst rekrutiert werden. Eingesetzt werden die Soldaten vor allem im Objekt- und Personenschutz.

Erhöhte Alarmbereitschaft herrscht während der WEF-Woche auch für die Luftwaffe. Bis zu 6000 Metern Höhe und in einem Radius von knapp 50 Kilometern besteht eine Luftraumsperre. Teile davon liegen über österreichischem und italienischem Territorium.

Das Eindringen in diese Zone ist bewilligungspflichtig. Unbefugte werden im äussersten Fall von der Luftwaffe abgeschossen. Der Einsatzbefehl dazu liegt in der Kompetenz von Bundesrätin und Armeechefin Viola Amherd beziehungsweise beim Chef der Luftwaffe.

Millionen für die Sicherheit

Der Sicherheitsapparat für das WEF kostet. Die Zusatzkosten für die öffentliche Hand beziffern sich auf neun Millionen Franken. Das WEF selbst bezahlt 2,25 Millionen Franken. Die anderen Ausgaben übernehmen nach einem seit Jahren angewandten Schlüssel der Bund (3,375 Mio. Fr.), der Kanton Graubünden (2,25 Mio. Fr.) und die Gemeinde Davos (1,125 Mio. Fr.)

Der Einsatz der Armee dürfte auch dieses Jahr wieder mit 32 Millionen Franken zu Buche schlagen. Er wird über das Budget des Departementes für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) finanziert. Der Grund für die Kostenübernahme des Bundes ist, weil am WEF etwa die gleichen Aufwendungen anfallen wie bei einem normalen Wiederholungskurs. Weitere Leistungen für das Bereitstellen von Armeematerial belaufen sich laut Korpskommandant Schellenberg auf vier Millionen Franken. Sie würden dem WEF erlassen.

94 Millionen Umsatz schweizweit

Das WEF ist eine Stiftung. Sie erzielte im Finanzjahr Juli 2017 bis Juni 2018 einen Umsatz von 326 Millionen Franken und einen Überschuss von 1,7 Millionen Franken.

Der Umsatz, der durch das WEF in der ganzen Schweiz erzielt wird, wurde laut einer Untersuchung der Hochschule St. Gallen für das Jahr 2017 auf 94 Millionen Franken geschätzt. Davon entfielen 60 Millionen Franken auf Davos.

Frauen und Mädchen leisten Milliarden Stunden unbezahlte Arbeit

Frauen und Mädchen weltweit leisten laut einem Bericht der Hilfsorganisation Oxfam pro Tag mehr als zwölf Milliarden Stunden unbezahlte Haus-, Pflege- oder Fürsorgearbeit. Dies entspricht bei einem Mindestlohn einem Gegenwert von mehr als 11 Billionen Dollar jährlich.

Das erklärte Oxfam in der am Montag im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums in Davos vorgelegten Studie «Time to Care». Oxfam fordert als Konsequenz mehr Investitionen in Kinderbetreuung, Pflegeeinrichtungen und andere öffentliche Infrastruktur.

Tätigkeiten wie Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen oder Hausarbeiten seien für das Wohlergehen von Gesellschaften und das Funktionieren der Wirtschaft unerlässlich, argumentiert Oxfam. Gleichzeitig seien sie für Frauen häufig eine Armutsfalle. Die ungleiche Verteilung der Pflege- und Fürsorgearbeit schaffe und verschärfe soziale Ungleichheit.

Die Organisation fordert massive Investitionen in öffentliche Infrastruktur, um Frauen und Mädchen von unbezahlter Pflege- und Fürsorgearbeit zu entlasten. In armen Ländern etwa könnten Wasserleitungen und die Versorgung mit regenerativen Energien den Zeitaufwand für die Versorgung mit Wasser und Brennstoff verringern. In reichen Ländern gehe es eher um eine gerechtere Verteilung von Erziehungs- und Betreuungszeiten.

Trumps Fracht-Flugzeug in Zürich gelandet

Da am selben Tag wie das Amtsenthebungsverfahren gegen Donald Trump auch das WEF beginnt, hatte es Verwirrungen um den Besuch des US-Präsidenten am World Economic Forum gegeben. Donald Trump bestätigte am Donnerstag aber, dass er nach Davos reisen werde.

Am Sonntagabend, gegen 19 Uhr ist nun das erste von zwei Fracht-Flugzeugen der US Air Force am Flughafen Zürich gelandet. Die Maschine ist eine Lockheed C-5 Galaxy. Das berichten «Blick» und «20 Minuten». Der zweite Flieger soll laut Planespotter-Kreisen am Montag ankommen.

Eigentlich wären die beiden Fracht-Flugzeuge der US Air Force für Sonntag 11:20 und 15:35 Uhr angekündigt gewesen. Beide Flüge wurden aber gestrichen und verschoben, wie der «Blick» schreibt. Der Grund sei offenbar ein «technisches Problem» bei einem der Flieger gewesen.

Hunderte wandern fürs Klima ans WEF

Das WEF in Davos soll sich der Klimaverantwortung stellen: Mit dieser zentralen Forderung begann am Sonntag in Landquart die dreitägige Klimawanderung von Klimaaktivisten nach Davos.

Mehrere Hundert Menschen versammelten sich ab 12:00 Uhr auf dem Bahnhofplatz in Landquart um den Klimamarsch ins 40 Kilometer entfernte Davos unter die Füsse zu nehmen. Alphornklänge, irische Volksmusik, Ansprachen und vegane Verpflegung prägten den Auftakt zur Klimawanderung. Nicht anwesend war die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Sie wird aber am WEF erwartet.

In mehreren Reden wurden Organisatoren und Teilnehmer des WEF aufgefordert, Verantwortung für das Klima zu übernehmen und von einer einseitigen Wachstumsideologie zulasten der Umwelt und des Klimas Abstand zu nehmen. Seit dem Besuch Thunbergs am WEF im letzten Jahr sei nichts passiert.

Letzte Etappe nicht bewilligt

Gegen 13.30 brachen die Klimaaktivisten zum Marsch nach Davos auf. Das Bündnis von Klimaaktivisten unter dem Namen Strike-WEF will die dreitägige Wanderung von Landquart bis zum WEF-Austragungsort absolvieren. Etappenorte sind Schiers und Klosters im Prättigau. Mit dem Marsch wollen die Klimaaktivisten die 3000 Teilnehmer des Weltwirtschaftsforums auf deren Verantwortung im Klimaschutz hinweisen.

Die Bündner Behörden bewilligten den Marsch allerdings nur bis Klosters. Den letzten Abschnitt nach Davos dürfen die Winterwanderer und WEF-Kritiker nicht mehr unter die Füsse nehmen. Die Behörden begründen das Verbot damit, dass die Kantonsstrasse auf diesem Streckenabschnitt auch als Rettungsachse dient.

Das Klimabündnis will aber die ganze geplante Wanderung bis nach Davos durchmarschieren. Es beabsichtigt, am Dienstag, am WEF-Eröffnungstag, die Wanderung von Klosters aus fortsetzen, und zwar auf Wegen, die keiner Bewilligungspflicht bedürfen wie etwa Wanderwege, wie sie mitteilten.

In Davos wollen die Winterwanderer gemeinsam mit den Jungsozialisten (Juso) auf dem Rathausplatz eine Demonstration abhalten. Die Behörden wiederum bewilligten zwei separate, zeitlich gestaffelte Kundgebungen, bei denen die Teilnehmerzahl jeweils auf 300 begrenzt sein soll.

Der «Landquarter Kessel»

Landquart war letztmals im Jahre 2004 Schauplatz einer grossen Anti-WEF-Demonstrationen. Polizei und Armee stoppten damals mit einem Grossaufgebot die Kundgebung und kesselten die Manifestanten auf dem Bahnhofplatz ein.

Über 1000 Personen waren im so genannten «Landquarter Kessel» festgehalten und von der Polizei bei grimmiger Kälte bis in die frühen Morgenstunden kontrolliert worden.

Ein halbes Jahrhundert «Bonzen im Schnee», die die Welt verbessern
Hosni Moubarak und Israels Premierminister Benjamin Netanyahu sorgten bei ihrem Treffen am WEF 1997 für grosses Medieninteresse. (Bild: Keystone)

Am Dienstag beginnt das 50. World Economic Forum (WEF) in Davos. Ursprünglich als Europäisches Management Symposium gegründet, ist es heute eine der wichtigsten internationalen Plattformen für den Austausch von Wirtschaft und Politik. Sein Ziel: die Welt verbessern.

Mit fast 50 Jahren auf dem Buckel sei das WEF «pale, male and stale» – weiss, männlich und langweilig – ist auf der Webseite des WEF zu lesen. Allerdings nur als Vorurteil eines imaginären Gegenübers, welchem in dem Text erklärt wird, was das WEF wirklich ist.

Erinnerungen an das «Holly-WEF»

«Stale, fad, ist das Forum spätestens seit 2005 nicht mehr. Die damalige Ausgabe ging mit ihrer hohen Dichte an Showbusiness-Promis als «Holly-WEF» in die Annalen ein. Richard Gere, Peter Gabriel und Lionel Richie gaben sich die Ehre, Angelina Jolie nahm an einer Diskussion über Menschenrechte und Almosen teil. Und «Basic Instict»-Star Sharon Stone sammelte eine Million Dollar Spenden für Moskitonetze, die schliesslich in Afrika als Fischernetze endeten.

Im Jahr drauf prägte Sänger Bono das geflügelte Wort von «wir, die Bonzen im Schnee» (fat cats in the snow), und machte Reklame für Produkte, deren Verkaufserlös an den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria fliesst.

Einladungen an wohltätige Glamour-Ikonen wie diese bezeugten nicht nur die Werbeanstrengungen des WEF, sondern auch seinen zunehmenden Einsatz für humanitäre Anliegen. Mittlerweile gehören ein Drittel der Teilnehmenden nicht mehr zu den Bereichen Politik und Wirtschaft, sondern stammen aus Gruppen, die sich etwa gegen Armut, Ungleichheit, Umweltzerstörung und für Menschenrechte einsetzen, steht auf der Homepage.

Das WEF als Gemischtwarenladen

Das Konzept des Gemischtwarenladens mit 2000-3000 Wirtschaftsgrössen, Politikern und eben auch wohltätigen Stars und humanitären Gruppen war dem WEF von Beginn an inhärent. Denn die Initialzündung zur Schaffung des European Management Forums erhielt der Gründer und bis heute Geschäftsführer des WEF, der stark in der Schweiz verhaftete deutsche Wirtschaftswissenschaftler Klaus Schwab, aus dem Stakeholder-Konzept.

Dieses Modell besagt, dass ein Unternehmen nicht nur den Aktionären verpflichtet ist, sondern allen, die ein Interesse an ihm haben: vom Kreditgeber über den Lieferanten, den Arbeiter bis zum Kunden, aber auch der Gesellschaft, die unter den Umweltsünden und anderen Praktiken der Betriebe leidet – und natürlich den Wissenschaftlern und Journalisten, die über all das Bescheid wissen. Sie alle versammelt das WEF zum Treff, zum formellen und informellen Gedankenaustausch, zum Netzwerken und Strategien Entwerfen.

Verbindend – aber nicht immer

Schwab hat in Davos zusammengebracht, was vorher getrennt war. Acht Jahre nach der Gründung des European Management Symposiums, das ab 1987 World Economic Forum hiess, kamen 1979 erste Vertreter aus China, 1981 meldete sich Ronald Reagan per Live-Schaltung mit dem Satellitentelefon, 1987 traf die erste Delegation aus der Sowjetunion ein.

1990 plauderte Bundeskanzler Helmut Kohl in Davos mit DDR-Premier Hans Modrow, 1992 setzte sich der südafrikanische Staatspräsident Frederik de Klerk mit Anti-Apartheids-Führer Nelson Mandela zusammen und 2001 Jassir Arafat mit Schimon Peres. Arafat verhagelte Schwab allerdings den Umzug mit einer unerwartet harschen Schmährede auf Israel.

Die Zukunft ist weiblich und jung

«Stale» war das WEF also nicht immer, und auch die Hautfarbe «pale» war nicht exklusiv. Bleibt «male». Aber das soll sich bessern. Die Frauenquote ist dieses Jahr gemäss WEF-Homepage auf 24 Prozent gestiegen, bis in zehn Jahren soll die Anzahl weiblicher Teilnehmer verdoppelt werden.

Auch die Verjüngung schreitet voran, nachdem schon 2004 das Forum of Young Global Leaders und 2011 die Global Shapers gegründet worden waren. Klimaaktivistin Greta Thunberg pfadete den ganz Jungen letztes Jahr den Weg durch den Schnee. Heuer kämpft in Davos unter anderem die 13-jährige Naomi Wadler gegen Waffengewalt und die indigene 15-jährige Autumn Peltier für sauberes Trinkwasser.

Kapitalismusgegner protestieren in Bern gegen das WEF

Am Samstag demonstrierten geschätzt um die tausend Personen in Bern gegen das WEF. (Bild: Twitter/anarchistisch.ch)

Geschätzt um die tausend Personen haben sich am Samstag in der Berner Innenstadt an einer unbewilligten Kundgebung gegen das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos und gegen das kapitalistische System teilgenommen.

Zur Kundgebung aufgerufen hatten linksautonome Kreise. Angeführt wurde die Kundgebung von etwa 50 schwarz gekleideten Vermummten. Dahinter schlossen sich auch auch verschiedene kurdische Gruppen an, die gegen die militärische Offensive der Türkei in Nordsyrien demonstrierten.

Kapitalismusgegner brandmarkten in kurzen Ansprachen das Weltwirtschaftsforum in Davos als «Eispalast der Sozialen Kälte». Am WEF würden nicht Lösungen für die Konflikte in der Welt gesucht, sondern die Probleme geschaffen. Die Hauptgäste des Forums seien die Verursachenden von Unterdrückung.

Rauch- und Knallpetarden gezündet

Die Kundgebungsteilnehmer versammelten sich am Nachmittag auf dem Berner Bahnhofplatz. In der Innenstadt war die Polizei mit einem grösseren Aufgebot präsent. Über Lautsprecher wurden die Kundgebungsteilnehmenden von der Polizei angewiesen, friedlich zu bleiben und keine Sachbeschädigungen zu begehen, ansonsten werde man eingreifen.

Beim Marsch durch die Stadt wurden Rauch- und Knallpetarden gezündet und Slogans skandiert. Bei einer Credit Suisse-Filiale klebten Aktivisten Plakate auf das Schaufenster, auf denen die Bank als «War Lord» – also als Kriegsherr, bezeichnet wurde. Kurz nach 16 Uhr zog der Kundgebungszug von der Innenstadt Richtung Länggasse.

«Ich werde nach Davos gehen»

Donald Trump will am kommenden Dienstag, 21. Januar eigentlich ans World Economic Forum (WEF) in Davos reisen – genau an diesem Tag beginnt aber das Amtsenthebungsverfahren gegen ihn im US-Senat. Für Trump eine durchaus wichtige Angelegenheit. Was ist für den US-Präsidenten nun wichtiger?

Bereits im letzten Jahr kam es zu einer Terminkollision in Trumps Agenda. Er musste seinen WEF-Besuch wegen der Haushaltssperre in den USA absagen. Doch dieses Jahr soll es klappen: Trotz Impeachment-Prozess will der US-Präsident am WEF teilnehmen. «Ich werde nach Davos gehen», sagte Trump am Rande einer Zeremonie für den Tag der Religionsfreiheit in Washington, wie «Watson» und «Fox News» berichten. «Ich werde die grössten Wirtschaftsführer treffen», so Trump weiter.

Greta Thunberg gibt Klima-Aktivisten einen Korb

Sie wäre der Star der Aktivisten von Strike-WEF gewesen. Doch nun findet die dreitägige Protest-Wanderung von Landquart Richtung WEF in Davos ohne die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg statt. «Sie wird nicht teilnehmen», schreibt einer ihrer Helfer auf Anfrage von CH Media.

Bereits seit Tagen wurde angekündigt, dass die Schwedin zu Fuss mit den Protestierenden nach Davos wandern werde. Doch daraus soll nun doch nichts werden. Die Strike-WEF-Bewegung gibt sich gegenüber der Zeitung gelassen: «Sie ist eine tolle junge Frau, aber zum Glück gibt es noch viele andere aktive junge Menschen», sagt Payal Parekh. Dass die Wanderung ein Erfolg werde, glaubt sie trotzdem. Denn viele Aktivisten hätten sich bereits angemeldet.

Klimawanderung zum WEF nur bis Klosters bewilligt

Die Bündner Regierung hat derweil die geplante dreitägige Klimawanderung zum diesjährigen Weltwirtschaftsforum WEF nach Davos nicht durchgehend bewilligt. Die Kundgebungsteilnehmer dürfen den letzten Abschnitt von Klosters nach Davos nicht unter die Füsse nehmen.

«Nach Davos wandern braucht keine Bewilligung», schreiben die Aktivisten als Antwort auf den Entscheid auf ihrer Homepage. Auch ohne Bewilligung wollen die Klima-Aktivisten die dritte Etappe von Klosters nach Davos am Dienstag in Angriff nehmen.

Übernachtungen am WEF kosten 10’000 Franken oder mehr

Wenn vom 21. bis 24. Januar die Weltelite aus Wirtschaft und Politik in Davos zu Gast ist, verkommt die Bündner Bergstadt für einige Tage zum Luxus-Tempel. Zumindest was die Preise angeht. Die Zimmer in Hotels und Ferienwohnungen sind fast alle ausgebucht. Die haben allerdings ihren Preis. Wie der «Blick» und «20 Minuten» berichten, kosten vier Nächte in einem Davoser Apartment satte 11’099 Franken. Das ist das 22-fache des Normalpreises, wie er in der Woche nach dem Weltwirtschaftsforum verlangt wird.

64’524 Franken für vier Nächte

Den Vogel schiesst ein Apartment ab, das sage und schreibe 64’524 Franken für vier Nächte kostet. Das macht 16’131 Franken pro Nacht. Zwar hat die Herberge 150 Quadratmeter und bietet bis zu sechs Personen Platz. Das ist angesichts dessen, dass jede Person immer noch 10’754 Franken hinblättern muss, aber ein schwacher Trost.

2 Kommentare

  1. Solange es Leute gibt, die diese Preise zahlen oder sich vermutlich eher von Firmen oder der Bevölkerung bezahlen lassen, solange gibt es solche Abzocker.
    Vielleicht versteuern die Vermieter die Einnahmen sogar korrekt.
    Hoffentlich werden nicht alle Spesenabrechnungen einfach durchgewinkt.
    Dann bessert es sich von selbst.Report

  2. Die Abzockmanieren der Apartementvermieter/Innen in Davos, sind in den Rezeptlehrbüchern eines Gros der WEF- Teilnehmer nachzulesen. Ohne diese würdelosen Verbrechen, würden Menschheit und Natur von grosser Schmach befreit.
    Stefan StefanovicReport

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