«Die Minimalforderungen von 14-16 Wochen Mutterschaftsurlaub sind fix drin, dann kommen zusätzliche Wochen für den Vater dazu, aber auch eine Zeit, welche gemeinsam aufgeteilt werden soll», so Motionärein Edibe Gölgeli.
Die 24 Wochen Elternzeit sollten so aufgeteilt werden, dass der Vater acht Wochen bezahlten Urlaub bekommt und die restlichen 16 Wochen unter den Eltern frei aufgeteilt werden können.
Verantwortung liegt bei den Eltern
Der Arbeitgeberverband zeigt sich genervt wegen des Vorhabens. «Kein Mensch zwingt Sie dazu, mehrere Kinder zu haben. Früher wurden auch Kinder geboren, früher haben Mütter auch gearbeitet», sagte Barbara Gutzwiller, Direktorin Arbeitgeberverband. Es bedürfe einer gewissen Organisation, dann würde das auch ohne Elternzeit wunderbar funktionieren.
Unter einer gesetzlich eingeführten Elternzeit würden besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) leiden. «Wenn sie über sehr viele Mittel verfügen, können sie so etwas noch wegstecken, aber als KMU bekommen sie wirklich grosse Probleme», so Barbara Gutzwiller.
Finanzierung der Elternzeit heizt Diskussionen an
Kritiker fragen sich, wie eine Elternzeit überhaupt finanziert werden soll. SP-Grossrätin Edibe Gölgeli gibt sich da optimistisch. «Es bestehen unterschiedliche Möglichkeiten bei der Finanzierung. Zum Beispiel übers EOG (Erwerbsersatzgesetz), das den Mutterschaftsurlaub berechnet.» Eine weitere Option wäre die Finanzierung über die Mehrwertsteuer oder Fonds.
Eine solche Finanzierung sei für den Arbeitgeberverband keine Option. «Wenn Sie es mit einem Fonds oder über die Mutterschaftsversicherung zahlen wollen, zahlt der Steuerzahler und sonst zahlt es der Arbeitgeber», so Gutzwiller. Zahlen würden dann vor allem die, welche nicht vom Problem betroffen sind.
Unstimmigkeiten vorprogrammiert
Die Basler Regierung hat nun drei Monate Zeit, Stellung zur Motion zu nehmen. Bei einem knappen Ergebnis von 50 gegen 47 Stimmen sind Diskussionen allerdings vorprogrammiert.