In der Ersatzwahl in die baselstädtische Regierung verteidigt die SP den Sitz der abtretenden Finanzdirektorin Eva Herzog: Grossrätin Tanja Soland erreichte bereits im ersten Wahlgang das absolute Mehr und distanzierte ihre Gegenkandidatinnen aus FDP und GLP deutlich.
Die 43-jährige Grossrätin und Advokatin Tanja Soland war die einzige Kandidatin aus dem rotgrünen Lager. Sie erhielt 26’935 Stimmen. Damit übertrifft sie das absolute Mehr um 243 Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 50,7 Prozent.
Abgeschlagen an zweiter Stelle mit 14’290 Stimmen liegt die 47-Jährige Ökonomin Nadine Gautschi (FDP), hinter deren Kandidatur auch SVP, CVP und LDP standen. Dahinter folgt die 47-jährige Advokatin und Grossrätin Katja Christ (GLP) mit 7989 Stimmen. Im übrigen hat Rechtsaussen-Politquerulant Eric Weber 2600 Stimmen erhalten.
Somit bleibt es in der Basler Regierung auch ab Februar 2020 bei drei SP-Sitzen sowie je einem von LDP, FDP, CVP und den Grünen. Der Kanton Basel-Stadt hat seit 2005 eine rotgrüne Regierungsmehrheit.
Urnenwähler entschieden
Nach Auszählung der brieflichen Wahlstimmen war die SP-Kandidatin noch 68 Stimmen unter dem absoluten Mehr gelegen. Die persönlich an den Wahlurnen abgegebenen Stimmen sicherten ihr dann aber am Ende die Wahl.
Tanja Soland, die dem linken Flügel ihrer Partei zugeordnet wird, galt schon seit Jahren als potentielle Regierungsrätin. Sie löst in der Exekutive die Parteikollegin und bis weit ins bürgerliche Lager hinein geschätzte Finanzdirektorin Eva Herzog ab, unter welcher der Stadtkanton fast durchgehend schwarze Zahlen schrieb. Die künftige Departementsverteilung steht noch nicht fest.
Eva Herzog wechselt nach 14 Jahren von der kantonalen Exekutive in den Ständerat. Sie hat im Hinblick darauf per Ende Januar 2020 ihren Rücktritt aus dem Regierungsrat erklärt.