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Der Telebasel News Beitrag vom 16. Oktober 2019.
Basel

Politiker begeben sich auf heikles Terrain

Basler Politiker von links bis rechts nahmen eine zweifelhafte Einladung an. Sie wohnten einer Podiumsdiskussion in der nationalistischen Mevlana-Mosche bei.

Die Mevlana-Moschee in Basel ist bekannt dafür, Versammlungsort der nationalistischen bzw. rechtsextremen Szene zu sein. Genau in dieser Moschee am Dreispitz nahmen am Sonntag, 13. Oktober, FDP-Präsident Luca Urgese, SVP-Präsident Eduard Rutschmann und SP-Kandidat Christian von Wartburg an einer Podiumsdiskussion teil, wie die «bz» am Mittwoch schreibt.

Nicht zu verwechseln ist der Anlass mit den Politveranstaltungen in einer anderen Moschee. Am 11. Oktober wiederum standen Urgese, Rutschmann sowie CVP-Nationalratskandidatin Andrea Knellwolf in der Fetih-Moschee zu Fragen zur Verfügung.

Deren Imam wird von der türkischen Präsidentschaft für Religionsangelegenheiten (Diyanet) gestellt. Kritiker werfen Mitgliedern dieses Vereins eine Nähe zur Regierungspartei AKP vor, was diese jedoch abstreiten.

Auch Politanlässe in der Fetih-Moschee

Für die Politiker standen die Wahlen im Vordergrund. «Das waren für mich Plattformen, um die FDP als Partei und unsere Positionen vorzustellen», erklärt Urgese gegenüber der bz. Andrea Knellwolf hatte sich im Gegensatz zum FDP-Präsidenten mit der Hintergrundstory der Moscheen befasst.

Knellwolf wies die Vorsteher der Moschee während des Anlasses darauf hin, sich klarer von «extremistischen Tendenzen» zu distanzieren. Eduard Rutschmann ist der Überzeugung, dass die Menschen in der Moschee nicht mit dem Krieg in Syrien einverstanden sind.

Auf der Facebook-Seite der Fetih-Moschee ist zu sehen, dass bereits letzten Monat prominente Politikerinnen zu Besuch waren. Die Regierungsratskandidatinnen Tanja Soland, Nadine Gautschi und Katja Christ sowie Ständeratskandidatin Patricia von Falkenstein referierten dort.

SP distanziert sich

SP-Kandidatin Sarah Wyss sagte den Termin in der Fetih-Moschee kurzfristig ab. Doch der SP-Grossrat Christian von Wartburg stiess zur Diskussionsrunde in der Mevlana-Mosche dazu. Die SP teilte am Mittwoch in einem Schreiben mit, dass sie sich klar von der Mevlana-Moschee distanziere.

Der Besuch von von Wartburg sei falsch und ohne Absprache gewesen. «Mein Besuch war ein Fehler, der mir leid tut», sagt der SP-Grossrat zu seinem Handeln. Die Partei fordert zudem im Grossen Rat, dass eine Verurteilung des krassen türkischen Völkerrechtsbruchs und einen Aufruf zum sofortigen Stopp der Invasion und einen Rückzug aus syrischem Territorium notwendig sei.

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