Die Muttenzerkurve und der Schweizerische Fussballverband fechten einen Konflikt um Kombi-Tickets für den Cupfinal aus. (Bild: Telebasel)
Basel

Der FCB könnte den Cupfinal forfait verlieren

Der Streit zwischen Verband und Fans wegen der Kombi-Tickets für den Cupfinal könnte eskalieren: Im schlimmsten Fall findet das Finalspiel gar nicht statt.

Es ist für den FC Basel und seine Fans das Spiel des Jahres: der Cupfinal am 19. Mai gegen den FC Thun. Die Partie wird traditionell in der Hauptstadt im Stade de Suisse ausgetragen. Obschon die Vorfreude auf das Finalspiel auf allen Seiten gross ist, gibts im Vorfeld des Knüllers mächtig Stunk: Der Muttenzerkurve sind die kombinierten Tickets aus Extrazug und Stadioneintritt ein Dorn im Auge (Telebasel berichtete). Die Fans befürchten die schrittweise Einführung solcher Kombi-Tickets im Schweizer Profifussball. Ausserdem sind ihnen die Tickets zu teuer.

Stattdessen verkauft die Kurve eigene, selbst gedruckte Cupfinal-Tickets zu niedrigeren Preisen. Am Finaltag wollen die Fans dann vor dem Stadion das eingenommene Geld übergeben und Zutritt zum Stadion erhalten. Dass dies funktioniert, ist aber keineswegs sicher. Falls nicht, könnte die Situation eskalieren. «In einem solchen Fall wären Konflikte programmiert», meint der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) gegenüber der «Berner Zeitung».

Ausgangslage ist «denkbar schlecht»

«So etwas hat es an einem Cupfinal noch nie gegeben», sagt Nause der Zeitung. Die momentane Ausgangslage für den Cupfinal sei «denkbar schlecht». Er hoffe auf ein Einlenken der Muttenzerkurve. Nause kann die Aufregung der Fans um die Tickets nicht verstehen, denn die Rahmenbedingungen seien dieselben wie im letzten Jahr.

Auf der anderen Seite stehen der Stadt Bern und dem Schweizerischen Fussballverband (SFV) mehrere Fankurven gegenüber, die sich geschlossen gegen die Kombi-Tickets wehren – auch jene des FC Thun, dem Gegner des FCB im Final. Zusammen mit der Muttenzerkurve und den Fans der beiden anderen Halbfinalisten Luzern und Zürich protestierten sie mit Transparenten in den Stadien gegen die Ticketpolitik.

Stadt kann Bewilligung verweigern

Noch hat die Stadt Bern keine Bewilligung für den Cupfinal erteilt. Das ist aber nichts Ungewöhnliches, da diese in der Regel oft erst wenige Tage vor Anpfiff vorliegt. Ungewöhnlicher ist vielmehr der grosse Fanprotest vor dem Knüller. Und dieser könnte die Bewilligung am Ende noch ins Wanken bringen. Wie die «Berner Zeitung» berichtet, kann die Stadt diese wegen Sicherheitsbedenken verweigern.

Sollte der Cupfinal am Ende tatsächlich nicht stattfinden, würde er wohl mit Forfait gewertet, wie es das Reglement des SFV vorsieht. Im Falle einer Eskalation der Basler Fans würde der Forfait zugunsten des FC Thun ausfallen.

Der Berner Sicherheitsdirektor Nause erklärt gegenüber der Zeitung, dass er sich mit solchen Spekulationen nicht gross befassen wolle. Es liefen derzeit Gespräche zwischen Verband, Clubs, Fankurve, Kantonspolizei und der Stadt Bern. Er sei «zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden».

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