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Der Telebasel News-Beitrag vom 9. April 2019.
Basel

«Heute ist mein Leben gut»

40'000 Flüchtlinge kamen 2015 in die Schweiz. Auch in der Region Basel war der Anteil hoch. Eine Herausforderung für die Institutionen – bis heute.

Abdullah kommt aus Afghanistan. Merhawi und Nahom aus Eritrea. Alle drei sind während der grossen Flüchtlingswelle 2015 in die Schweiz gekommen. Zusammen mit den anderen rund 40’000 Flüchtlingen. Dementsprechend angespannt war damals die Stimmung. «Ich war mit 20 Leuten zusammen in der Zivilschutzanlage in Baselland. Das war sehr schwierig», erzählt Abdullah.

Nahom und Merhawi waren zusammen im Militärdienst in Eritrea. Getroffen haben sie sich per Zufall in der Kirche in Therwil. Seitdem gehen sie zusammen durch dick und dünn. Merhawi hatte anfangs neben der schwierigen Wohnsituation aber vor allem das Warten zugesetzt. «Ich habe fast drei Jahre auf meine Bewilligung  gewartet. Ich hatte keine Bewilligung, ich durfte nicht in die Schule gehen.»

Grosser Ansturm

Zum Oekumenischen Seelsorgedienst für Asylsuchende (OeSA) in Basel kommen jeden Tag zwischen 20 und 30 Leute. Um sich auszutauschen, um Hausaufgaben zu machen oder um Bewerbungen zu schreiben.

2015 waren es über 150 Menschen, die in den OeSA kamen. Darum ist der OeSA in ein grösseres Gebäude gezogen. Auch wenn der grosse Ansturm mittlerweile vorbei ist, seien es immer noch viele Leute von damals, die zu ihnen kommen, erklärt die Leiterin Astrid Geistert: «Wir begleiten sie in das Leben in der Schweiz. Und dann merkt man, wie lange das geht, bis jemand sich integrieren kann. Die Sprache so zu lernen, dass man sich ausdrücken kann».

Abdullah und Merhawi haben mittlerweile Arbeit und eine eigene Wohnung. Und auch Nahom ist auf bestem Weg in die Eigenständigkeit. «Heute lebe ich ein gutes Leben. Ich habe eine Bewilligung und weiss, dass ich hier leben darf. Jetzt möchte ich Elektriker werden.»

Insgesamt arbeitet in Basel ein Drittel aller anerkannten Flüchtlinge. Mit der Arbeit von Institutionen, wie der OeSA, sollen es viel mehr werden, die es aus den Sozialwerken ins eigenständige Leben schaffen.

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