Als die Kantonsarchäologin Susan Steiner auf der Baustelle beim Haselrain in Riehen Keramikscherben fand, ahnte sie noch nicht, was noch alles unter der Erde schlummerte. «Keramikscherben findet man immer wieder. Aber was wir jetzt haben, sind Siedlungsspuren, das ist etwas besonderes», erzählt Steiner. Riehen ist also schon seit Jahrtausenden ein beliebetes Wohngebiet.

Baustelle unter Aufsicht
Die Kantonsarchäologen begleiteten den Aushub für die geplanten Eigentumswohnungen von Anfang an. «Wir haben in der Umgebung schon viele Spuren gefunden, deswegen haben wir uns entschieden die Grabungen zu beobachten», so Steiner.
Es wurden an mehreren Stellen dicht beieinander Feuergruben und Abdrücke von altertümlichen Häusern aus der Bronzezeit entdeckt. Dadurch können die Archäologen jetzt Rückschlüsse auf das Leben der Siedler ziehen.
Vierwöchiger Baustopp
Während den Ausgrabungen liegt die Baustelle still. «Zuerst dachten wir, die Bauarbeiter könnten an gewissen Stellen weiterarbeiten», doch als immer mehr und mehr zum Vorschein kam, einigten sich die Archäologen mit der Bauherrschaft auf einen vierwöchigen Baustopp. Der komplette Stop sei eine Idee der Baufirma gewesen, sagt Steiner.
Am 27. September rollen die Bagger erneut an und die Grube wird wieder zur Baustelle. Doch Angst, dass ihnen dadurch etwas durch die Lappen geht, hätten die Archäologen nicht: «Wir sind einfach froh darüber was und wie viel wir hier gefunden haben». Steiner verstehe auch, dass die zukünftigen Mieter ihre Termine haben und «in absehbarer Zeit hier einziehen wollen.»